Stefan G. Wolf - Aus dem Blau dieses unfassbare Glück

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Aus dem Blau dieses unfassbare Glück: краткое содержание, описание и аннотация

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Clément ist ein kleiner Junge in einem Dorf mitten in Burgund. Wenn ihn im Schlaf aus den Traumwelten Wellen von Grün, Türkis und Blau erreichen, taucht er ein in das warme Leuchten, das voller Versprechungen ist. Seitdem versteht Clément auch die exotische Sprache der Menschen, die er in den Träumen trifft, und je vertrauter ihm die Fremden werden, umso fremder wird ihm das Leben in seinem Dorf in der französischen Provinz. Auf der Flucht in die Welt lernt er Freunde und Frauen, Drogen, Sex und den Tod kennen, verliert sich beinahe, bis er zu seiner Musik findet – und dann, als er nicht mehr daran glaubt, dem unfassbaren Glück begegnet.

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Er durchbrach die Wasseroberfläche, doch wider Erwarten musste er nicht sogleich tief Luft holen, vielmehr stockte ihm der Atem, und darüber wachte er auf. Dann war es noch dunkel vor seinem Fenster, und er schaute in die vollkommene Finsternis mit einem Nachglanz der Farben des Traums auf seiner Netzhaut. Die Menschen, die ihm da entgegengekommen waren, konnte er nur als unförmige Figuren, kontur- und farblos erinnern, und nachdem er bald erneut eingeschlafen und am Morgen im ersten Sonnenlicht wiedererwacht war, bewahrte er die Traumbilder nur noch als ein Gefühl überwältigender, doch vergeblicher Sehnsucht in seinem Herzen.

Im zunehmenden Licht des Sommermorgens ver­blassten die Erlebnisse der Nacht. Wenn seine Mutter ihn nicht Besorgungen machen hieß, sein Vater ihn nicht in die Werkstatt rief und sein Großvater ihn nicht mitnahm in den Garten oder zu den Obstbäumen, wo er immer etwas zu tun fand für sich und seinen Enkel, so lief Clément hinunter zum Serein, der durch die Gemarkung des Ortes floss und ein Treffpunkt aller Heranwachsenden jeglichen Alters war. Hier konnte man Staudämme bauen und Kaulquappen fangen, man konnte an manchen Stellen baden, und das Ufer bot genügend Gebüsch, in dessen sommerlichem Zwielicht sich Jungen und Mädchen zurückzogen, um sich ungestört zu besprechen.

Wenn Clément zum Serein kam, dann war seit einiger Zeit das erste, was er machte, dass er so viel Spucke sammelte, wie er konnte, und sie hineinspie in das ruhig dahinströmende Wasser des Flüsschens. Er hatte nämlich im Geografie-Unterricht voller Staunen vernommen, dass die Wasser des Serein bei Bonnard in die Yonne flossen und diese sich wiederum mit der Seine vereinte, die, wie wir alle wissen, nach vielen hunderten Kilometern den Atlantik erreicht, das Meer. Noch wusste er nicht, wie lange es wohl dauern würde, bis sein Spuckebatzen diese Reise zurückgelegt haben würde, und er hatte noch keine Vorstellung da­von, dass sich dieser Speiflecken schon wenige Meter hinter seinem Standort würde aufgelöst haben in Myriaden Tröpfchen, vermischt mit den Tropfen des Gewässers, von Fischen geschluckt und ausgespien, von Bewohnern der Nachbarorte geschöpft und auf ihre Gartenbeete gegossen, von erhitzten Wanderern und Radfahrern getrunken, im weiteren Lauf mit Schöpfrädern in die kleinen Manufakturen hinein- und nach verrichteter Arbeit wieder hinausgeleitet, auf dem Weg durch Paris durchaus auch mit Unflat aufgemischt – und dennoch: wenn irgendein Guillain oder Wibert einen Eimer Wasser aus den salzigen Wogen des Atlantiks über sein Bootsdeck kippte, enthielte er immer noch einige wenige Moleküle von Cléments Spucke, eine Nichtigkeit von Bedeutung, eine intime Spur zu dem Jungen dort unten im tiefen Frankreich, dem Jungen, der vom Meer träumt.

Clément gehörte zu keiner jener Cliquen im Dorf, denen sich die meisten Jungs auf die eine oder andere Art zugehörig fühlten. Sie alle trugen Namen, die weit in die mythische Vergangenheit des Ortes hinabreichten und von niemandem, am wenigsten von den Kindern selbst verstanden wurden. Was sollte man von Namen wie Die Korbschneider , Die Amselkönige oder Die Schmierbärte halten? Dennoch waren sie – bar jeder Sinnhaftigkeit und Bedeutung – hoch emotional aufgeladene Bezeichnungen, mit denen alle auch Beschreibungen der einzelnen Gruppen verbanden, auf die man sich immer mal wieder gesprächsweise bezog. Ah, die Amselkönige , da musst du schnell laufen, wenn du mehr als zwei siehst; einzeln oder zu zweit sind sie harmlos. Die Schmierbärte ? Halte deine Taschen zu, sonst haben sie dir flugs die Löcher gestohlen. So oder ähnlich hieß es über die Banden, und keiner dachte wirklich darüber nach, ob das so stimmte, denn niemand konnte sich erinnern, wann zuletzt die Bandenmitglieder sich ihrer Zuschreibung entsprechend verhalten hätten. Manchmal wusste man noch nicht einmal, wer zu welcher Clique gehörte, von unbedeutenderen wie den Bergpfeifern wusste man noch nicht einmal mehr, ob es sie noch gab.

Wenn Clément seinen Großvater danach fragte – der einzige, den er nach so etwas fragen konnte –, dann lächelte der den Jungen zunächst still an, und Clément konnte sehen, wie es hinter seiner Stirn arbeitete. »Weißt du«, begann er dann immer, »früher war das ja anders als heute. Da waren die Erwachsenen noch mindestens einen Fuß größer und sie sprachen in einer unverständlichen Sprache. Und abends, sobald es dunkel genug war, kam der Gelbe Zwerg zum Hoftor und klopfte an. Das sei doch bloß der Wind, sagte meine Mutter, aber einmal saß er neben meinem Bett, als ich in der Nacht aufwachte.«

»Du wolltest mir doch von den Schmierbärten und den Amselkönigen und so erzählen!« quengelte Clément dann, der wusste, wohin es führte, wenn man Großvater beim Erzählen nicht Führung anbot.

»Hör mir doch damit auf«, erwiderte der. »Vor denen musst du keine Angst haben, das sind alles genauso kleine Hosenscheißer wie du!«

»Warst du auch mal in einer Bande?« fragte der Junge dann weiter, und Großvater seufzte.

»Hmm, ja, die Bande, freilich war ich in einer Bande, und ob du’s glaubst oder nicht: Ich war ihr Anführer!«

»Und wie hießen die?«

»Ach die, die gibt’s schon lange nicht mehr, die sind sozusagen nach mir ausgestorben.«

»Gestorben?«

»Nein, nicht richtig gestorben, die haben halt aufgehört mit ihrem Treiben, keiner weiß warum.«

»Und wie hießen die?« Clément ließ nicht locker. Der Großvater dachte nach und ließ sich nicht anmerken, ob er in seiner Erinnerung kramte oder nach einem Ausweg suchte.

Schließlich war ihm das eine oder das andere eingefallen und er verkündete: »Die hießen Hexengrinser «.

» Hexengrinser ?« wiederholte Clément ungläubig, »ihr habt euch Hexen­grinser genannt?«

»Hör mal, Junge, eines musst du dir merken: Man nennt sich nicht, das war einfach unser Name, schon lange vor mir, der war einfach da. So ist das bei allen Banden, keine hat sich ihren Namen ausgesucht, niemand weiß, wann und wer seine Bande zum ersten Mal so genannt hat, wie sie heute noch heißt.«

Als Clément das nächste Mal am Serein einer Gruppe von Jungs begegnete, von denen einige den Amselkönigen , einige andere den Schmierbärten angehörten, die ihn aber in einträchtiger Gemeinheit schubsten, mit Blutegeln bewarfen und ihn Klappersarg nannten, da stellte er sich ihnen entgegen und fuhr sie an: »Ich hole gleiche meine Leute, das sind die Hexengrinser , die werden euch alle in den Fluss werfen!« Da schütteten sich die anderen aus vor Lachen, einer trat ihm von hinten in die Kniekehle, dass er auf dem Hosenboden landete, und während zwei von ihnen sich auf seine Arme knieten, öffnete der dicke Aimé seinen Hosenstall und pinkelte ihm auf den Bauch. Und alle sangen:

»Eins, zwei, drei – wer’s auf dem Dach dabei?

Vier, fünf, sechse – das Grinsen der Hexe,

sieben, acht, neune – auf dem Dach der Scheune,

zehn, elf, zwölfe – mit dem Ei der Elfe.

Das Ei ist zerkracht,

die Hex’ hat gelacht,

und hat ein Omelette draus gemacht!«

Damit ließen sie ihn liegen und achteten gar nicht mehr auf die Tränen, die über seine Wangen rollten.

Nun sollte man nicht den Fehler begehen und aus Ereignissen wie diesen den voreiligen Schluss ziehen, Clément sei unbeliebt gewesen. Das dachte er übrigens selbst nicht über sich. Doch manchmal macht und sagt man halt Dinge, die besser ungetan und ungesagt geblieben wären, vor allem in be­stimmten Situationen mit gewissen Menschen und wenn man aus augenscheinlichen Gründen von den anderen nicht un­bedingt als Bedrohung angesehen wird. Das Ende ist dann meistens, dass man geschubst wird und sich ohnmächtig anpinkeln lassen muss. Das war einer der Gründe, weshalb sich Clément gern abseits hielt, denn er war sich nicht ganz sicher, was man wann und wie sagen konnte, ohne dass es in einem entwürdigenden Erlebnis endete. Er hätte sogar noch damit leben können, wenn es damit getan gewesen wäre, doch die Jungs waren nachtragend und nutzten seine Unterlegenheit schamlos aus. Seit dem Vorfall mit den Hexengrinsern am Fluss, nannten sie ihn Pisspott und erläuterten den anderen, die nicht dabei gewesen waren, gern, wie er sich diesen Namen verdient hatte. Als sein Vater einmal mitbekam, mit welchem Namen sein Sohn gerufen wurde, stellte er ihn zur Rede. »Was habe ich da gehört?« Cléments schmale Schultern verschwanden fast völlig unter den Tischlerhänden des Alten und es schmerzte, wenn sie zudrückten. »Wie haben die dich eben genannt?«

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