Stefan G. Wolf - Aus dem Blau dieses unfassbare Glück

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Aus dem Blau dieses unfassbare Glück: краткое содержание, описание и аннотация

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Clément ist ein kleiner Junge in einem Dorf mitten in Burgund. Wenn ihn im Schlaf aus den Traumwelten Wellen von Grün, Türkis und Blau erreichen, taucht er ein in das warme Leuchten, das voller Versprechungen ist. Seitdem versteht Clément auch die exotische Sprache der Menschen, die er in den Träumen trifft, und je vertrauter ihm die Fremden werden, umso fremder wird ihm das Leben in seinem Dorf in der französischen Provinz. Auf der Flucht in die Welt lernt er Freunde und Frauen, Drogen, Sex und den Tod kennen, verliert sich beinahe, bis er zu seiner Musik findet – und dann, als er nicht mehr daran glaubt, dem unfassbaren Glück begegnet.

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»Gibt es da hinten etwas, das ich wissen müsste?« schnarrte Père Yrigoyen, und als die Mädchen zu laut kicherten und von den Knaben keine Antwort zu erwarten war, ging er zum Agnus Dei über. »… qui tollis peccata mundi …« Der Baske dirigierte den Chor der Kinderstimmen und hieb mit kurzen Handkantenschlägen den Takt. »… miserere nobis.« O Herr, der du die Sünden der ganzen Welt auf deine Schultern nimmst, erbarme dich über dein kleines Volk, denn sie wissen ja noch gar nicht, was sie tun. Yrigoyen sprach jetzt so laut mit, dass man die Kinder kaum noch hörte. »… dona nobis pacem!«

In die folgende Stille hinein hörte man die Kirchentür knarzen. Es waren Odette und Raymonde, die beiden Schwestern des Bürgermeisters, die stets als erste zur samstäglichen Beichte erschienen. Der Pfarrer ließ sich zur Eile drängen. »Wir wollen mit dem Segen des Herrn uns auf das Christkönigsfest einstimmen und knien dazu nieder. Und ich sage es gleich: Ich will euch alle morgen zur Heiligen Messe sehen!« Da kniete das Häuflein Christenheit in der Spannung zwischen der baskischen Geißel und der Labsal eines ungezwungenen Nachhausewegs, für den einige sich schon Kurzweiliges ausgedacht hatten, die da unruhig wackelten und zappelten und sich gegenseitig in die Seite stießen und nach rechts zu den Mädchen schielten, während der Père mit weit ausholenden Gesten das Kreuz über ihnen schlug.

Am dritten Adventssonntag lief Großvater Al­phonse die Suppe aus dem Mundwinkel, er griff mit der Rechten, in der er noch den Löffel hielt, nach Mutters Arm und starrte seinen Sohn ausdruckslos an. Seitdem lag er in seiner Kammer am Ende des Flurs, zwei große Kissen im Rücken, und hörte auf die Geräusche aus der Werkstatt nebenan. Zu Weihnachten hoben sie ihn in einen Sessel, und er sah zu, wie Clément seine Geschenke auspackte: ein Buch über die Tierwelt der Pyrenäen, ein grüner Pullunder mit orangefarbenen Bündchen und eine kleine Gitarre. Die Eltern hatten zunächst nichts mit diesem Weihnachtswunsch ihres Sohnes anfangen können und hatten bis Dijon fahren müssen, um ihn erfüllen zu können. Es war eine jener seltenen gemeinsamen Fahrten der Eheleute Robin in dem alten Simca, die sie Expeditionen nannten – Einkäufe und Besorgungen erledigen, Abendessen, eine Nacht im Hotel, sie kamen von diesen Ausflügen stets auf unbeschreibliche Weise belebt und in aufgeräumter Stimmung zu­rück. Diesmal vertraute Marthe ihrem Mann wenig später an, dass sie guter Hoffnung sei, was sich dann aber Mitte Februar erledigt hatte, Hoffnung hin oder her. Sie war jedenfalls froh, Clément noch nicht eingeweiht zu haben.

Eine Gitarre also. Niemand weiß, wie er darauf kam, Musik zu machen und dann mit diesem Instrument, das immerhin versprach, die Ruhe der Familie nicht so arg zu stören wie etwa eine Trompete oder eine Trommel. Für Clément war es ein Grund mehr, sich in seine Kammer zurückzuziehen, dort klimperte er auf den Saiten herum und versuchte herauszufinden, wie man aus den Tönen Musik machte. Er nahm seine Gitarre mit nach La Comme, wo er sich ein paar Tage von den Großeltern verwöhnen ließ und Mar­thes Vater, der zwischen den Kriegen viel in der Welt herumgekommen war, sich an das Gitarrespiel seiner eigenen Jugend erinnerte. Gemeinsam fingerten sie sich durch die Tonarten, und als Clément wieder nach Hause kam, konnte er schon a-Moll und e-Moll, was einfach war und ihm die Möglichkeit gab, seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Das etwas vertrackte C-Dur, bei dem die Saiten, die eigentlich frei schwingen sollten, immer ein wenig schepperten, vermied er zunächst, übte D-Dur, d-Moll und A-Dur, und auch wenn der Wechsel zwischen den Akkorden jedes Lied aus dem Takt brachte, war er zufrieden mit sich und seiner Kunst, brachte stets das Lied, das er im Kopf hatte, mit dem, was aus dem runden Schallloch herauskam, überein. Und übrigens: Wer von seinen Kameraden wusste überhaupt, wie man eine Gitarre spielte?

Dankbarster Zuhörer war Großvater Alphonse, der die Ablenkung zwischen der eiligen Körperwäsche am Morgen, den Arbeitsgeräuschen aus der Werk­statt, dem Eintopf am Mittag und dem Windelwechsel zur Nacht wirklich zu schätzen wusste. Nach draußen nahm Clément sein Instrument nicht mit, denn er wusste, dass er es im Notfall nicht würde ver­teidigen können. Und wohin er es nicht mitnehmen konnte, da begleiteten ihn dessen Klänge, wann immer er die Augen schloss. Madame Schwartz’ Merksprüche von den Nebenflüssen der Seine – pling plang, die ausschweifenden Erzählungen des Seigneur von den Skiferien im Val d’Isère – pling plang , das Rauschen des vom Regen der Spätwintertage an­geschwollenen Serein – pling plang . Und während Père Yrigoyens Singsang, vom In nomine Patris bis zum Ite missa est immer wieder – pling plang .

Auch in die Träume nahm er sie mit. »Tarere mai ra te ata, na ni’a te rai teitei« sangen seine Freunde und wiegten sich im Rhythmus, und Clément spielte dazu ein Instrument, das wie seine Gitarre aussah, nur kleiner, dabei blieb er immer im Takt, mit wechselndem Bass und Fingerpicking-Solo, so wie er es neulich im Radio gehört hatte.

Nach dem Lied kam Vahinetua auf ihn zu. »Maitai roa«, sagte sie lächelnd, und das Lob klang aus ihrem Mund wie eine weitere Strophe ihres wunderschönen Gesangs.

»Mauruuru«, antwortete Clément mit brüchiger Stimme. »Te haapii noa nei a vau.« Und es verwunderte ihn kein bisschen, dass er das jetzt gesagt hatte. Nicht weil es ein Traum war, und im Traum wundert man sich über gar nichts. Sondern weil er dabei ein Gefühl verspürte, als sei nun ein Traum in Erfüllung gegangen. So als ob man im Sommer auf dem Rücken auf der Wiese gelegen und sich hinaufgeträumt hatte zu den Vögeln, die dort oben ihre Kreise zogen, sich von warmen Winden tragen ließen und alles Irdische ungerührt und von oben herab betrachteten. Und man hatte sich selbst doch so sehr gewünscht, fliegen zu können, aus eigener Kraft, mit ein wenig Mühe zunächst, nicht gänzlich ohne Anstrengung, aber dann, hatte man erst einmal abgehoben, war es unversehens leicht gegangen und ohne dass man über das Wie und Warum nachdachte. Genau auf diese Art kamen jetzt die Worte aus seinem Mund, das ›Danke‹, das ›Ich lerne noch‹, und er spürte die Worte Vahinetuas nahezu körperlich auf seinem Trommelfell und seine eigenen auf der Zunge und an den Lippen, völlig untraumhaft, sondern wirklich und wahrhaftig. Und als er erwachte, war da ein Nachklang im Zimmer, gerade so wie damals, als anfangs die Träume nur aus Farben bestanden hatten, er ihren Nachschein gesehen hatte im Morgendämmer, so standen jetzt die Klänge im Raum, und während die Töne ver­hallten, begleiteten ihn die Harmonien noch lange durch diesen Tag.

Für lange Zeit hatte die Sprache seiner Träume mit der Wirklichkeit nicht mehr zu tun als die Kerze, die seine Mutter allein durch eine dunkle Kirche tragen musste, die so groß war, dass man die Mauern nicht sah, und während das heiße Wachs über ihre Hände lief und sie peinigte, sangen schwarze Nonnen das Miserere nobis . Seine Traumsprache war nicht wirklicher als die Verfolgungsjagden über Zäune und Mauern, schwindelerregende Treppen und gierende Abgründe, die der dicke Aimé immer, immer meisterte, während die gesichtslosen Geister, die ihn hetzten, einer nach dem anderen ins Verderben stürzten. Und Onkel Théodores junge Frauen, die ihn sooft in seinen Träumen besuchten? Kinder der Nacht, Brüder des Morpheus allesamt, wie der alte Monsieur Arnaud ihm erklärte, als Clément ihn wieder einmal auf eine gute Tasse Tee ‹ besuchte. Arnaud, den alle nur Docteur nannten, war vor Zeiten Apotheker in Saulieu gewesen. Irgendetwas war vorgefallen in den letzten Kriegsmonaten, doch keiner redete mehr darüber, und der verwitwete Docteur hatte sich im Haus seiner verstorbenen Schwiegereltern zur Ruhe gesetzt. Er war belesen, ach was: gelehrt war er und konnte herrlich phantasievoll und detailreich erzählen. Vor allem das hehre Altertum war sein Gebiet, und in den Teestunden lernte Clément mehr über die Griechen und Römer, ihre Taten und Untaten, ihre Götter und Gelehrten als er jemals in der Schule erfahren sollte.

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