Anja Gust - Monstratorem

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Man sagt, das Böse verliert seinen Schrecken, sobald man es versteht. Sina Brodersen lebt nach dem Tod ihrer Eltern allein mit ihrem Hund auf einem Hof in Schleswig-Holstein. Als sie durch Zufall in den Besitz eines mysteriösen Schlüssels gelangt, ahnt sie nicht, dass er für ein verbrecherisches Syndikat von großer Bedeutung ist. Ein inzwischen mit seiner Suche beauftragter 'Spezialist' geht äußerst skrupellos vor, um in dessen Besitz zu gelangen. Bald gerät auch Sina in seinen Fokus und somit in tödliche Gefahr. Doch als die Situation eskaliert und sich die Schlinge bereits um ihren Hals zuzieht, geschieht etwas Unglaubliches. Der Killer verschont sie, selbst auf die Gefahr des eigenen Untergangs. Jetzt bemerkt Sina, dass sich hinter seiner kalten Fassade ein empathischer und sensibler Mensch verbirgt, und empfindet bald mehr für ihn. Da inzwischen ein weiterer Spezialist mit der Lösung des Problems beauftragt wurde, beschließt sie, dem Abtrünnigen Schutz und Unterkunft zu gewähren. Damit beginnt für beide ein Wettlauf mit dem Tod.

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Vom Bistensee her erhob sich ein morgendliches Wehen. Der Wind streifte die Schilfufer und lief gen Osten übers Land. Die Landschaft träumte in berückender Wildheit vor sich hin. Dort, wo mit zerzaustem Fell die ruhenden Galloway-Rinder in den Gräsern des Extensivgrünlandes lagen und wiederkäuten, wich die Beschaulichkeit der Nacht. Am ewig schmatzenden Ufersaum putzten sich die Stockenten. Verfilzte Wiesen sträubten ihr Grasgefieder. Brombeerhecken überwucherten Zäune. Trollblumen, Klee und Knöterich sumpfdotterten den ersten Sonnenstrahlen entgegen und am Himmel flogen Wildgänse wie in einem Perlenstrang aufgereiht.

Nach dem Frühstück ließ Sina Boy hinaus. Sie streifte sich die Daunenjacke über und begab sich zur Scheune mit dem efeuumrankten Schiebetor, um ihr handwerkliches Tagwerk zu beginnen. Nachdem sie das Vorhängeschloss entriegelt hatte, zog sie ruckartig das Tor zur Seite. Während der Hund sofort schnüffelnd jeden Winkel der Scheune erkundete, ging sie zum Böckmann-Anhänger hinüber, zog die Plane zurück und begutachtete Volkers gestrige Fuhre. Diese bildete wieder einmal allerlei Sammelsurien, darunter eine Unzahl putziger Keramikzwerge, von manchen als Schnickschnack abgetan, für andere wiederum heiß begehrte Ware.

Sorgsam betrachtete sie die einzelnen Stücke und ließ ihre Finger prüfend darüber gleiten. Während sie die abgeblätterte und schwindende Farbe der Bartträger sachkundig inspizierte, stellte sie Prognosen über deren Restaurierung und spätere Preise an.

Diese Lieferung hatte ihr der Grimmel irgendwo im Osten, womöglich in Polen, ergattert, wo dieses Zeug billig zu haben war. Ob nun geklaut, ergaunert oder legal erworben, war ihr nicht wichtig. Voller Dankbarkeit nahm sie seine Hilfe an und war froh, somit zu einem kleinen Nebenerwerb zu kommen.

Mittlerweile hatte Volker die Sechzig schon weit überschritten und wirkte mit seinem stets blassen, eingefallenen Gesicht wie ein Hypochonder. Von Gestalt her war er eher schmächtig und klein. Darüber hinaus hatte er große, abstehende Ohren und anstelle einer Haarpracht einen schmalen grauen Haarkranz, der ihm zusammen mit seiner großen Brille etwas Gelehrtenhaftes gab. Längere Gespräche waren mit ihm nicht ratsam, weil er sich schnell in Nebensächlichkeiten verlor und dann kein Ende mehr fand. Wenn sich Sina dennoch hin und wieder dazu durchrang, dann weniger aus Gesprächslust als Notwendigkeit. Gab es doch oft genug Situationen, in denen sie auf seine Hilfe angewiesen war. Dabei zeichnete ihn eine erstaunliche Zuverlässigkeit aus und er knüpfte seine Hilfe auch niemals an Bedingungen.

So war er ihr zu einem guten Freund geworden, den sie nicht mehr missen mochte. Und obwohl er um seine Chancenlosigkeit wusste, beobachtete er sie in unbemerkten Momenten bisweilen mit sonderbar verklärten Blicken. Das fiel ihr immer wieder auf. Es war unschwer zu erraten, welche Qualen er dabei litt. Und doch kam das überhaupt nicht in Frage. Sie war ein für alle Mal kuriert, und schuld daran war ihr langjähriger Lebenspartner oder besser Lebenskünstler Ove Dagover, ein smarter Schönling, den sie einst zu lieben glaubte.

Er hatte sie nach fünfjähriger Beziehung Knall auf Fall wegen einer deutlich jüngeren Großstadtmieze sitzen gelassen. Dabei nannte er nicht mal einen Grund. Vielmehr meinte er lapidar, ein Mann in seiner Position, die zu großen Hoffnungen berechtigte, benötigte kreativen Freiraum. Was er damit meinte, wusste er wohl selbst nicht. Er war ohnehin in vielen Dingen sehr direkt und verkniff sich nicht einmal, sie ein ‚retardiertes Landei‘ zu nennen, und fand das auch noch originell. Damit spielte er auf Sinas Liebe zur Schlichtheit des ländlichen Lebens an. Dafür konnte er sich niemals erwärmen, trotz anfangs gegenteiliger Beteuerungen.

Diese hielten allerdings nur so lange, bis er in ihre vertraglich gesicherte Lebensgemeinschaft eingetragen war. Eine Frau wie sie verstehe zwar, zu arbeiten und zu kochen, von ihm aus auch zu putzen, könnte jedoch nicht wirklich seinen Ansprüchen genügen. Auch wenn er sich damit als schäbiger Egomane entlarvte, der nicht den Dreck unter dem Nagel wert war, kränkte es sie.

Aber genau genommen war ihre Trennung nur eine Frage der Zeit. Es war ihr schon immer schwergefallen, mit ihm zusammen zu sein, besonders in bestimmten Momenten. Nicht, dass sie sich nicht bemüht hätte. Im Gegenteil. Doch da war eine Hemmschwelle, die es ihr unmöglich machte, sich zu öffnen und nach seinen Wünschen zu reagieren.

Dabei hätte er das ohnehin nicht verdient, denn im Grunde war er ein komischer Vogel und durchaus nicht so gescheit, wie er immer tat. So zeigte er selbst bei einfachen Dingen oftmals erstaunliche Schwächen. Zudem hatte er zwei linke Hände. Seine Vita war auch nicht sonderlich berauschend. Nach einem abgebrochenen BWL-Studium jobbte er als Eventmanager, wo er zwar im Dunstkreis seiner zwielichtigen Kundschaft durch seine Aura zu beeindrucken verstand, doch im wahren Leben eine Niete blieb. Dort lernte er auch eine Menge fragwürdiger Leute kennen und mit ihnen die nötigen Finessen, andere über den Nuckel zu ziehen. Davon machte er auch reichlich Gebrauch und ruinierte manche redliche Seele.

Selbst ihre Mutter hätte um ein Haar mit dem ganzen Hof für irgendeine Luftnummer gebürgt, wäre Sina nicht im letzten Moment dazwischengegangen. ‚Was Du ererbest von den Alten, bewahre, um es zu vermehren‘. Dieser Spruch, der noch von Großmutter stammte, zierte nicht umsonst schon seit Jahrzehnten die Dielentür und hatte sich ihr eingeprägt. Dabei hätte Sina es besser wissen müssen, zumal habsüchtige Menschen immer untreu waren. Warum sie sich nicht schon damals von ihm getrennt hatte, vermochte sie bis heute nicht zu sagen. Aber irgendetwas musste er gehabt haben und sei es nur das unglaubliche Talent, seine Fehler als Vorteile zu verkaufen.

Seitdem scheute sie jeden männlichen Kontakt, wobei Volker die rühmliche Ausnahme blieb. Trotz seiner komischen Art verstand er es, sie mit belanglosen Scherzen aufzumuntern. Zwar musste sie ihm bisweilen gewisse Grenzen aufzeigen, doch das akzeptierte er stets widerspruchslos und nahm es auch nicht krumm. Glücklicherweise verschaffte ihr der kleine Nebenerwerb etwas Ablenkung. Dabei handelte es sich um ein durchaus lukratives Zubrot in Form der Restauration von Aussortierten, Abgesplitterten und Entliebten – kurzum entsorgter Gartenzwerge als Symbol romantischer Beschaulichkeit.

Sina nahm ein abgeblättertes Exponat aus dem Anhänger und betrachtete es explizit. Mittlerweile hatte sie sich getraut, auf den Kunsthandwerkermärkten ihre Schätze auszustellen. Verbissen hatte sie seitdem den Markt beobachtet, analysiert, recherchiert und fachkundige Menschen aus der Branche des Handels kontaktiert. Nachdem sie das Erfolgskonzept des Norderstedter Gebrauchtwarenkaufhauses Hempels gründlich studiert hatte, war sie fest davon überzeugt, dass ihre Vision von der Reanimation der ‚Alten Liebe‘ funktionierte. Der entscheidende Schritt in die Selbstständigkeit war vor ein paar Monaten durch eine Unterschrift in einem kahlen Verwaltungsbüro in der Kreisstadt gesetzt worden. Seither konnte sie tatsächlich eine kontinuierliche Umsatzsteigerung verbuchen.

Behutsam stellte sie die erste Figur auf die Werkbank, drehte die Zwingen des Schraubstockes auf und fixierte den ersten verwitterten Zipfelmützenträger. Sie streifte sich Einmalhandschuhe über und setzte Mundschutz und Schutzbrille auf. Wie immer begann sie die komplette Lieferung der in die Jahre gekommenen, zum Teil rissigen Figuren abzuschleifen und mit Wasserdruck zu säubern. Zum Trocknen bugsierte sie die Hohlkörper auf ausrangierte Baumwollbezüge. Dann nahm sie ihre Schutzkleidung wieder ab und entsorgte alles im Mülleimer.

Sina schaute auf die Uhr. Es war bereits weit nach eins. Hektisch stellte sie die letzten Arbeitsgeräte an ihren Platz, wusch sich die Hände und pfiff Boy herbei. An diesem Nachmittag war sie mit Tabea Blank verabredet, um eine Farbbestellung aus deren Töpferei in Westensee abzuholen. Ob es ein gutes Geschäft werden würde, musste sich erst zeigen. Vielleicht konnte sie ihr ja einige Tricks entlocken. Daher legte sie sich eine Strategie zurecht.

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