Heike Schwender - Der Weltenschreiber

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Wieder erklang das leise Kratzen, als die Feder über das noch unbeschriebene Pergament glitt. Alfred war völlig in seine Arbeit versunken. Lebte in ihr. Die Wahrheit der Menschen um ihn herum war für ihn nicht wichtig und für seine Arbeit nicht greifbar. Nur das Kratzen der Feder erinnerte ihn an eine Welt außerhalb seines Buches und seiner Gedanken.
Etwas ungünstig wirkte sich auf Alfreds Arbeitsweise allerdings die Tatsache aus, dass er selbst in dieser von ihm so erfolgreich verdrängten Welt festsaß. Dabei wusste er noch nicht, dass ein Freund bereits an seinem Schicksal schrieb. Und dass er der Hilfe zweier Menschen bedurfte, um den Weg zurück in seine Heimat zu finden, wo sich ein Schatten auf die altehrwürdige Büchergilde herabsenkte.

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Viertel vor zwei. Er konnte jetzt wahrscheinlich gefahrlos in seine Wohnung zurückgehen, seine halbleere Wohnung, in der nun ein halbleeres Bett stand. Matthew stand auf, stellte ungehalten fest, dass seine Beine vom stundenlangen Sitzen eingeschlafen waren und wartete leicht schwankend ab, bis dieses furchtbare Kribbeln einsetzte. In seiner Erinnerung waren Parkbänke wesentlich bequemer gewesen, aber mit fortgeschrittenem Alter ( Fortgeschrittenes Alter? Reiß dich zusammen, Mann, du bist erst einunddreißig! ) musste man sich wohl schon andere Orte suchen, um Trennung und Selbstmitleid im Wein zu ertränken.

Das vorsichtige Belasten des rechten Fußes signalisierte so etwas wie Gangbereitschaft. Matthew hängte sich seine braune Ledertasche über die Schulter, schlug den Kragen seiner Jacke hoch und wandte sich zum Gehen. Seine Wohnung lag westlich von hier, er würde also den Wolken entgegen gehen. Trotz der letzten Stunden und der quälenden Müdigkeit verspürte er plötzlich den Wunsch, viel weiter zu gehen. Aus der Stadt, die nun keine Bedeutung mehr für ihn hatte, hinaus. Vielleicht bis zur Küste oder gleich über das Meer.

»Vielleicht bis zum Rand der Nacht«, murmelte er und zündete sich eine Zigarette an. Leise kicherte er ob des pathetischen Satzes.

»Wohl eher nur bis zum Rand der Seite«, fügte unerwarteterweise eine kratzige Stimme hinter ihm hinzu. Matthew wirbelte auf dem Absatz herum und stolperte über seine eigenen Füße. Er konnte sich noch fangen, bevor er stürzte, aber zumindest seine Zigarette schickte er ungewollt auf einen langen Parabelflug in Richtung Fluss.

Auf der Bank saß ein älterer Mann in einer abgewetzten braun-karierten Tweedhose und einem Hemd, das sicherlich einmal weiß gewesen war. Matthew konnte sein Alter nicht schätzen, aber an den Schläfen hatten sich bereits graue Strähnen in das braune Haar gemischt.

Er schaute sich um, aber der Fremde musste buchstäblich vom Himmel gefallen oder aus einem Kanalschacht geschlüpft sein. Jetzt blickte er Matthew über die Ränder seiner Brille hinweg an. Als er sprach, klang die Stimme des Mannes nicht mehr nur kratzig. Eher schien es, als lagerten Generationen an Staub auf seinen Stimmbändern, so heiser war das Flüstern jetzt.

»Bitte, junger Mann – hätten Sie ein Glas Wasser?«

Kapitel 5

Schon als Kind lernt man einige elementare Regeln für das tägliche Überleben. Schau nach beiden Seiten, bevor du über die Straße gehst. Leg dich in der Schule nicht mit den Größeren an. Finger weg von Drogen. Und lass niemals, niemals einen Fremden in deine Wohnung.

Vielleicht war es weingetränkter Fatalismus, der Matthew dazu brachte, letztere Regel zu ignorieren. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass er die letzten vier Monate sowieso mit einer scheinbar völlig Fremden zusammengelebt hatte.

Matthew hatte nicht lange nachgedacht, bevor er ihn hierher gebracht hatte. Er hätte den Mann natürlich in ein Krankenhaus bringen können, aber es schien ihm weiter nichts zu fehlen. Die Polizei wollte er ebenso wenig rufen. Der Fremde wirkte leicht desorientiert, aber nicht auf eine bedenkliche Art – er konnte geradeaus laufen, deutlich sprechen und wusste zumindest, dass er in Paris war. Wie alt mochte er sein? Vielleicht fünfzig? Egal, auf alle Fälle wirkte er altmodisch. Er erinnerte Matthew an die Leute aus den verstaubten Politik-Gesprächsrunden im Fernsehen der Siebziger, die beige gemusterte Anzüge trugen, dazu überdimensionierte Brillen mit ständig kränklich wirkenden gelbgetönten Gläsern, und bei denen die bemitleidenswerten Kameraleute sich stets heroisch bemühten, die dicken Nebelbänke aus Zigarettenrauch im Studio überhaupt zu durchdringen.

Entscheidend war, dass der Mann sich viel zu schnell für irgendein Alter bewegt hatte. Nur Sekunden, bevor Matthew aufstand, war er nirgendwo in der Nähe der Bank zu sehen gewesen. Er war förmlich aus der Sitzfläche gewachsen. Das allein genügte, um Matthews Interesse zu wecken. Sein Job war ihm unwichtiger als jemals zuvor – hier gab es ein Rätsel zu lösen. Er konnte wahrlich etwas Abwechslung gebrauchen.

Matthews Wohnung lag in Petit-Montrouge, gerade fünfzehn Minuten Fußweg von der Bank entfernt. Es war eine Altbauwohnung im dritten Stock eines ruhigen Hinterhauses. Der Weg führte durch einen Innenhof, in dem sich Unkraut einen unablässigen Kampf mit den steinernen Bodenplatten lieferte und zwei längst reifenlose Fahrräder selig vor sich hin rosteten, während sie von besseren Zeiten träumten. Hinter der schweren Eingangstür führte eine enge Treppe nach oben. Essensgeruch hing in dem dunklen Flur.

Eigentlich konnte Matthew Altbauwohnungen nicht ausstehen. Selbst bei voll aufgedrehter Heizung schienen sie im Winter niemals richtig warm zu werden und die hohen Decken ließen jeden Raum wesentlich schmaler und enger erscheinen, was bei ihm regelmäßig ein beklemmendes Gefühl hervorrief. Irgendjemand auf Matthews Abschiedsfeier in London hatte behauptet, solche Wohnungen wären très chic und würden den Bewohner als dynamisch und geschmackvoll auszeichnen. Der selbe Jemand hatte auch behauptet, Prag sei die Hauptstadt Bulgariens. Nach allem, was Matthew wusste, war dieser Jemand ein Vollidiot.

Als er die Tür öffnete und nach ein paar Schritten das halbleere Wohnzimmer betrat, kroch Ernüchterung in sein Bewusstsein. Mary hatte ihren Auszug schnell und gründlich abgewickelt. Einer der beiden grauen Sessel war ebenso verschwunden wie die zwei Stehlampen und die Vorhänge. Statt des Regals, in dem sie ihre wenigen Bücher und CDs aufbewahrt hatte, stand nur ein schiefer Stapel alter Zeitschriften neben dem Sofa. Und ohne nachzusehen hatte er die Gewissheit, dass sie die exakte Zahl an Getränkegläsern mitgenommen hatte, die beim Einzug in ihren Kartons gewesen waren.

Matthew bat den Fremden, auf dem Sofa Platz zu nehmen und ging in die Küche. Er zog eine Flasche Wasser aus dem Korb neben dem Kühlschrank und holte ein Glas aus dem Schrank. Fast wieder im Flur, drehte er sich noch einmal um, streckte seinen Arm zum obersten Fach des Hängeregals und tastete das Brett ab. In der hintersten Ecke fand er tatsächlich noch eine Packung Kekse, bekam sie mit zwei Fingern zu greifen und balancierte sie langsam über den Handrücken auf sichere Höhe. Er war überzeugt, dass er einen bescheuerten Anblick lieferte, aber gemessen an der Menge des konsumierten Weins kam er sich doch recht geschickt vor.

Im Wohnzimmer saß der Fremde auf dem Sofa und blickte das gegenüberliegende Regal mit den verbliebenen Büchern an. Matthew stellte alles auf dem Tisch ab und goss seinem Gast ein Glas Wasser ein. Der Mann dankte ihm, hob das Glas an den Mund und nahm einen Schluck. Er verharrte einen Augenblick, stürzte das restliche Wasser dann aber gierig in einem Zug hinunter und stellte das Glas auf die Tischplatte.

»Das ist ganz sicher das Beste, was ich seit langer Zeit getrunken habe«, sagte der Mann lächelnd. Er schenkte sich selbst ein weiteres Glas ein, ließ es aber noch auf dem Tisch stehen.

»Ich danke Ihnen für Ihre Gastfreundschaft, Monsieur. Ich hätte wirklich nicht gewusst, wo ich hin sollte.«

»Gern geschehen«, antwortete Matthew und ließ sich in dem verbliebenen Sessel nieder. Nachdem er sich selbst etwas Wasser eingeschenkt hatte, beugte er sich vor, zog den Aschenbecher vom anderen Ende des Tisches zu sich heran und begann, in seiner Tasche nach den Zigaretten zu wühlen. »Übrigens, ich heiße Matthew Harlington.«

»Entschuldigen Sie bitte, ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt.« Der Mann lachte. »Da lassen Sie mich in Ihre Wohnung und kennen nicht einmal meinen Namen. Ich bin Henri Dupoit.«

Matthew fand die Zigaretten, zog eine aus der etwas zerknüllten Packung und zündete sie sich an. Er lehnte sich zurück. »Stammen Sie aus Paris?«

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