Heike Schwender - Der Weltenschreiber

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Wieder erklang das leise Kratzen, als die Feder über das noch unbeschriebene Pergament glitt. Alfred war völlig in seine Arbeit versunken. Lebte in ihr. Die Wahrheit der Menschen um ihn herum war für ihn nicht wichtig und für seine Arbeit nicht greifbar. Nur das Kratzen der Feder erinnerte ihn an eine Welt außerhalb seines Buches und seiner Gedanken.
Etwas ungünstig wirkte sich auf Alfreds Arbeitsweise allerdings die Tatsache aus, dass er selbst in dieser von ihm so erfolgreich verdrängten Welt festsaß. Dabei wusste er noch nicht, dass ein Freund bereits an seinem Schicksal schrieb. Und dass er der Hilfe zweier Menschen bedurfte, um den Weg zurück in seine Heimat zu finden, wo sich ein Schatten auf die altehrwürdige Büchergilde herabsenkte.

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Der großgewachsene Mann mit dem maskenhaft jugendlichen Gesicht, das von dichtem, blondem Haar umrahmt wurde, trat durch einen düsteren Torbogen und kam in eine weitere schmale Gasse, die nur spärlich beleuchtet war. Ohne auch nur zu merken, wo er sich gerade aufhielt, ging er einfach weiter. Immer weiter.

Der Fremde in der Bar hatte Schwierigkeiten gehabt, seine Geschichte klar darzulegen. Verworrene Gedanken und Erzählmomente wechselten einander ab. Unmöglich für den Barmann, da mitzukommen. Aber für Alfred war das nicht weiter schwierig. Er lebte für Wörter. Für Sätze. Für Geschichten. Nichts, was damit erzählt werden wollte – und auch das, was zwischen den Zeilen stand – blieb ihm verborgen.

Der Mann hatte von einer Bäckerei erzählt, die er zuvor in einer kleinen Seitenstraße entdeckt hatte. Und dort, vor dem Laden, hatte er als Straßenmusikant die vergangenen zwei Stunden verbracht. Er hatte seine Gitarre ausgepackt, den Gitarrenkasten aufgeklappt vor sich auf den Gehweg gestellt, seinen alten Hocker in die richtige Position gerückt und angefangen zu spielen. Die Bäckerei war nicht sehr gut besucht gewesen, aber hin und wieder kamen ein paar Kunden und betraten den Laden. Sehnsüchtig hatte der Musiker dann darauf gewartet, dass die Einkäufer wieder herauskamen und ihn mit einer Kleinigkeit bedachten. Er stellte sich vor, dass sie ihm sicherlich ein paar Münzen vom Wechselgeld zukommen lassen würden. Die Überlegung hatte nur einen Haken. Die Kunden, die in die Bäckerei gingen, kamen nicht mehr heraus.

Bei diesem Gedanken angekommen, gerieten Alfreds Schritte nun doch ins Stocken. Die Erzählung des Musikers war immer unübersichtlicher geworden. Klar war, er war nicht in die Bäckerei gegangen, sondern hatte durchs Schaufenster nach drinnen geblickt. Und was er dort gesehen hatte, brachte ihn beinahe um den Verstand. Dort drin war keine Bäckerei. Keine Ladentheke, keine Angestellten, die eine wartende Kundenschlange bedienten, kein frisch gebackenes Brot.

Stattdessen hatte der Straßenmusikant etwas gesehen, das eigentlich nicht sein konnte. Und diese unheimliche Tatsache war es, die seinen Geist verwirrt hatte und seine Geschichte in den Augen des Barmannes so verrückt erscheinen ließ. Der Musiker sprach von Feldern, Wiesen und Wäldern. Vor seinen Augen hatte sich ein Land erstreckt, so weit, dass es erst ganz in der Ferne an den Horizont gestoßen war. Dort, ganz am Ende seines Blickes, hatte er gemeint, Berge erkennen zu können. Und dann hatte noch etwas seine Aufmerksamkeit gefesselt. Ein dunkles, massives Gebäude, das er nur aus den Augenwinkeln hatte erkennen können. Als er seinen entsetzten Blick in diese Richtung hatte wandern lassen wollen, war er von einer Woge des Entsetzens überspült worden, die ihm keine klaren Gedanken mehr erlaubt, sondern nur den Wunsch in ihm geweckt hatte, so weit und so schnell wie möglich davonzulaufen.

Ohne noch irgendeine Kontrolle über sich selbst zu haben, hatte er seinen Platz vor dem Laden aufgegeben und war kreuz und quer durch die Straßen gerannt, bis er dann zufällig in besagter Bar gelandet war.

Alfred hatte seine Schritte wieder unter Kontrolle. In gleichmäßiger Geschwindigkeit ging er weiter. Es war sowieso schon ein außergewöhnlich großer Zufall gewesen, dass der Fremde den Weg in genau diese Bar gefunden hatte. Aber vielleicht hatte er sich auch nur auf der Suche nach einem Versteck befunden und da war ihm die Treppe, die auf den ersten Blick in den Keller führte, gerade recht gekommen. Oder aber es war gar kein Zufall gewesen … Alfred wischte diesen Gedanken fort. Im Grunde war es egal. Worauf es ankam, war das, was der Musiker hinter dem Schaufenster der Bäckerei gesehen hatte. Ein unheimliches Kribbeln machte sich in Alfred breit. Wenn hier etwas derart Unwirkliches geschah, dann lag die Schlussfolgerung nahe, dass dessen Ursprung nicht in dieser Welt zu finden war. Sondern in seiner. In der Welt der Büchergilde.

Aber was sollte er nun mit diesem Wissen anfangen? Alfred war davon überzeugt, dass es zwecklos war, nach besagter Bäckerei zu suchen. Das Eindringen des Menschen in die Machenschaften desjenigen, der diese Fassade erschaffen hatte, war bestimmt nicht unbemerkt geblieben. Entweder der Laden hatte sofort aufgehört zu existieren oder aber er war wieder zu der normalen Bäckerei geworden, die er vorher gewesen sein mochte. Je nachdem, auf welche Art das ganze fremdartige Ding erschaffen worden war.

Alfred graute vor der Frage, was mit den Menschen, die jene Bäckerei betreten hatten, passiert war. Wozu jemand das Gebilde überhaupt in diese Welt gesetzt hatte. Irgendwann würde er sich mit eben jenen Fragen auseinandersetzen müssen, aber jetzt noch nicht. Um sich in eine Position zu bringen, von der aus er sich einmischen konnte, musste er sein Buch wiederfinden. Im Moment war er nur ein Gestrandeter, der nirgendwohin gelangte. Auf diese Weise war es ihm unmöglich, in die Geschehnisse einzugreifen. Aber wenn er sein Buch wieder hätte …

Der Weltenschreiber spürte ein schmerzhaftes Ziehen in seiner Magengegend. Für einen Moment war es, als fehlte ihm jegliche Luft zum Atmen. Wieder stockten seine Schritte und er musste sich mit der rechten Hand an einer kalten Steinmauer abstützen, um nicht vollends das Gleichgewicht zu verlieren.

Eine Weile kämpfte er um jeden Atemzug und spürte, wie sich ein dünner Schweißfilm auf seiner Stirn zu bilden begann. Dann war der Moment vorbei. So schnell, wie er gekommen war.

Alfred ließ seine zitternde Hand noch einen Augenblick auf der kalten Steinmauer liegen, froh um den Kontakt zur menschlichen Realität, die durch seinen langen Zwangsaufenthalt auf der Erde zum Teil auch die seine geworden war. Dann richtete er sich langsam wieder auf und machte ein paar zögernde Schritte. Es dauerte eine ganze Weile, bis er zur gewohnten Gleichmäßigkeit seines Ganges zurückgefunden hatte. Sein Atem ging immer noch schwer. Und zurück blieb eine innere Sehnsucht, die er nicht mehr unterdrücken konnte.

So lange hatte er es geschafft, sich von diesem Gefühl zu distanzieren! Die Bindung, die zwischen seinem Buch und ihm bestand, war seit dem Tag, an dem es verschwunden war, nicht mehr fühlbar gewesen. Nur ein unbestimmtes Sehnen war zurückgeblieben, das er ignorieren musste, um sich nicht vollends aufzugeben, sondern um weitermachen zu können mit dem Wenigen, was ihm geblieben war. Dem Studium des menschlichen Lebens. Den leeren Büchern. Dem Schreiben.

Aber nun schaffte er das nicht mehr. Die Erzählung des Fremden in der Bar hatte ihm Hoffnung geschenkt. Ob sich das nun zum Guten oder zum Schlechten wenden würde, musste sich erst noch herausstellen. Aber da war sie – die Hoffnung. Und mit ihr die stetige Sehnsucht nach seinem Buch, seinem anderen Ich, die zu unterdrücken er jetzt nicht mehr in der Lage war.

Also musste er mit ihr zurechtkommen. Musste sie ertragen, ohne sich von ihr übermannen zu lassen. Sie durfte ihn nicht in seinen Gedanken stören oder seine Entscheidungen beeinflussen. Er musste sich jetzt ohne weitere Ablenkung mit dem Gehörten auseinandersetzen und überlegen, wie ihm das auf der Suche nach seinem Buch helfen konnte.

Alfred ging durch mehrere kleine Straßen, ohne weitere Überlegungen anzustellen. Nur mit sich selbst und seinem inneren Befinden beschäftigt, bestrebt, seine Gefühls- und Gedankenwelt wieder in Einklang zu bringen. Erst als ihm das in zufriedenstellender Weise gelungen war, setzte er seine Überlegungen fort.

Die Bäckerei würde ihn also nicht mehr direkt weiterbringen. Aber immerhin war er nun davon überzeugt, dass etwas im Gange war. Etwas, das möglicherweise aus seiner Welt kam. Etwas, das nichts Gutes im Schilde führte. Aber das alles war ihm seit jenem Tag bekannt, an dem er in sein Zimmer zurückgekehrt war, um feststellen zu müssen, dass jemand oder etwas das Unbegreifliche, Undenkbare getan hatte; dass sein Buch entführt worden war.

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