Heike Schwender - Der Weltenschreiber

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Wieder erklang das leise Kratzen, als die Feder über das noch unbeschriebene Pergament glitt. Alfred war völlig in seine Arbeit versunken. Lebte in ihr. Die Wahrheit der Menschen um ihn herum war für ihn nicht wichtig und für seine Arbeit nicht greifbar. Nur das Kratzen der Feder erinnerte ihn an eine Welt außerhalb seines Buches und seiner Gedanken.
Etwas ungünstig wirkte sich auf Alfreds Arbeitsweise allerdings die Tatsache aus, dass er selbst in dieser von ihm so erfolgreich verdrängten Welt festsaß. Dabei wusste er noch nicht, dass ein Freund bereits an seinem Schicksal schrieb. Und dass er der Hilfe zweier Menschen bedurfte, um den Weg zurück in seine Heimat zu finden, wo sich ein Schatten auf die altehrwürdige Büchergilde herabsenkte.

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Liebe Marie, verzeih.

Sarah hatte die Zettel zu spät gefunden. Ihre Großmutter war vor fünf Jahren gestorben und konnte ihrem Mann nicht mehr verzeihen. Ob sie dazu überhaupt in der Lage gewesen wäre, wusste Sarah nicht. Aber sie selbst, mit ihrer Distanz zu den Geschehnissen in der Vergangenheit, mit ihrer Sehnsucht nach einem Menschen, der ihr ähnlich war und der sie verstand, hatte beschlossen, ihrem Großvater zu verzeihen. Und ihn zu suchen.

Unversehens sah sich Sarah aus ihrer Gedankenwelt gerissen. Die hohen Gräser, die sie blicklos angestarrt hatte, erwachten so plötzlich zum Leben, dass ihre ahnungslose Beobachterin erschrocken zusammenfuhr. Ein Flügelpaar, dann das nächste. Und auf einmal hatten sich wie auf Kommando hunderte Vögel aus dem hohen Gras erhoben und flatterten wie eine einzige riesige Wolke aus kleinen befiederten Körpern über das Land. Zogen kreischend ein paar Kreise und landeten in wortloser Übereinkunft nur ein paar Meter von ihrem vorherigen Startplatz entfernt.

Sie verschwanden so plötzlich zwischen den grünen Halmen, wie sie zuvor aufgetaucht waren. Sarah stand da und starrte auf die nun wieder leblos daliegende Landschaft – den Fußweg gesäumt von braun-grünen Frühsommerwiesen.

Aber sie ließ sich nun nicht mehr täuschen. Der ihr gegönnte Blick hinter die Kulissen hatte ihr gezeigt, dass diese Landschaft keineswegs so leblos war, wie sie es den eilig vorbeigehenden Menschen weismachen wollte. Nichts war so, wie es schien.

Als Sarah in ihre Wohnung zurückkehrte, hatte sie zwar noch immer keine Ahnung, wie ihre Suche weitergehen sollte, aber sie hatte ihre Gedanken wieder unter Kontrolle. Und sie war vernünftig genug, mit sich selbst einen Kompromiss zu schließen. Nach den Hinweisen der vergangenen Nacht würde sie die Suche nach ihrem Großvater doch noch nicht aufgeben. Aber sich selbst aufgeben würde sie auch nicht. Sie wollte, dass ihr Leben wieder in geordneten Bahnen verlief. Sie musste sich darüber klar werden, wie ihre Zukunft aussehen sollte. Welcher Arbeit sie nachgehen wollte. Was sie dann in ihrer Freizeit trieb, war allein ihre Sache. Und wenn sie – statt joggen zu gehen oder sich mit Freunden auf ein Eis zu treffen – lieber in alten Büchern seltsamen Hinweisen über den Verbleib ihres Großvaters nachjagte, dann war das ihre Entscheidung und ging niemanden etwas an.

Zufrieden mit sich selbst und ihrem vernünftigen Kompromiss, machte sich Sarah sogar daran, die Küche in ihrer kleinen Mansardenwohnung aufzuräumen. Sie war gerade dabei, ein paar überaus unappetitliche Essensreste zu entsorgen, als es an ihrer Wohnungstür klingelte.

//Es hatte einen Weg gefunden. Zumindest glaubte es das. Sein Geist war nicht mehr so zuverlässig wie einst. Dinge, Gefühle, Worte die es gestern noch kannte, hatte es heute vergessen. Alles floss ineinander, vermischte sich und trennte sich anders, als es ursprünglich gewesen war. Worte verbanden sich, die nichts miteinander zu tun hatten. Sätze tauschten ihren Platz ohne Rücksicht auf den sich dadurch verändernden Inhalt zu nehmen. Schwierig, in einem solchen Zustand seine Sinne beisammen zu halten und nach einer Möglichkeit zu suchen, mit der Außenwelt Kontakt aufzunehmen. Schwierig. Aber nun hatte es einen Weg gefunden. Zumindest glaubte es das.//

Kapitel 9

Sie brauchten mehr Zeit für die Suche im Archiv, als Matthew erwartet hatte. Anscheinend hatte ein André Dupoit mehrere Jahre für Le Mercure geschrieben und sie mussten sich durch dutzende Seiten arbeiten, auf denen seine Artikel als Ergebnis angezeigt wurden.

Der Regen hatte inzwischen an Kraft verloren und sich in ein sanftes Nieseln verwandelt. Dafür vertrieb jetzt ein kalter Wind auch die letzten Passanten aus den engen Gassen. Matthew und Monsieur Dupoit saßen alleine in dem Café. Die junge Frau hinter dem Tresen war in ein Buch vertieft und sah höchstens auf, um nach einem Keks aus der Packung neben ihr zu greifen.

Auf Seite 72 angekommen, fanden sie endlich, wonach sie suchten. Matthew führte den Mauszeiger über das Suchergebnis und es erschien ein kurzer Text vom 17. Juni 1982. Eine Vermisstenmeldung der Polizei, erst fünf Wochen nach Dupoits Verschwinden gedruckt, die aber keinerlei Hinweis auf seine Familie enthielt.

Dupoit seufzte und rieb sich die Augen, unter denen sich dunkle Schatten abzeichneten.

»Ich habe damals nicht einmal realisiert, dass sie auszogen, so vertieft war ich in meine Suche.« Er deutete auf den Bildschirm. »Denken Sie, dass wir noch etwas anderes finden können? Einen weiteren Artikel aus einer späteren Ausgabe vielleicht?«

Matthew hatte eigentlich längst die Hoffnung aufgegeben, aber ihnen blieb im Grunde nichts anderes übrig. Er blätterte weiter durch die Seiten. Zumindest im Moment mangelte es ihm an weiteren Ideen, was er auf die Müdigkeit schob. Wie lange hatte er nicht mehr richtig entspannt geschlafen? Zwei Monate? Sein Schlaf war schon seit geraumer Zeit nur noch ein unruhiges Dösen, durchsetzt mit wirren Träumen. Wenn er im Bett lag und durch das Fenster in den Nachthimmel blickte, spürte er oft, wie er rasch in Richtung Schlaf sank, manchmal so schnell, dass er das Gefühl hatte zu fallen. An der Schwelle des Schlafes trieben dann seltsame Gedanken durch seinen Geist, so schwer zu fassen wie Bilder im Augenwinkel. Sie schienen so lange ganz natürlich und vollkommen logisch zu sein, bis er versuchte, sich auf sie zu konzentrieren; dann zerplatzten sie und er blieb verwirrt zurück. Verwirrt, aber wieder hellwach. Wann hatte das angefangen?

Und dann wurde Matthews Aufmerksamkeit schlagartig wieder auf den Bildschirm gelenkt, auf dem eine Meldung von vor fünf Jahren erschienen war. Er spürte sein Herz im Hals pulsieren und die Finger seiner rechten Hand umklammerten die Maus unwillkürlich fester. Das Geräusch des Regens verstummte mit einem Mal für seine Ohren, aber der Wind schien nun umso lauter zu sein. Er hatte eine Traueranzeige für Marie Dupoit gefunden.

Matthew starrte eine gefühlte Ewigkeit ungläubig auf die Buchstaben. Dann blickte er nach rechts, aber Dupoit war bereits aufgestanden. Als er an der teilnahmslosen Frau vorbei zur Tür hinausging, stützte er sich kurz an einem der Tische ab.

Matthew wollte schon aufspringen, blickte aber nochmal auf die Anzeige (geliebte Schwester und Mutter) und dann sah er ihn, den Hinweis, den sie brauchten inmitten dieser furchtbaren Nachricht. Dupoit hatte erwähnt, dass seine Tochter Michelle hieß. Michelle Leconte mit Sarah. In Windeseile öffnete er ein neues Fenster, tippte eine kurze Suche ein und schrieb ein paar Wörter auf einen hastig aus seiner Tasche gekramten Zettel. Dann klemmte er sich seine Tasche unter den Arm, warf der jungen Frau auf dem Weg zur Tür einen Geldschein auf den Tresen und eilte auf die Straße hinaus.

***

»Wer einen Weg hinein findet, kommt auch wieder hinaus«, sagt die Frau und lacht. Sie zieht kräftig an dem Schlauch ihrer Wasserpfeife, aber das Gurgeln des Wassers geht in dem Stimmenorchester, das aus dem großen Zelt dringt, unter. Sie öffnet ihre dunklen Augen und lässt milde lächelnd Nebelschwaden aus ihrem Mund in die warme Nachtluft aufsteigen. Über dem sandigen Marktplatz hängt träge der Vollmond am Himmel. Dupoit rutscht tiefer in die Kissen und fühlt, wie seine Augen schwer werden. Sein Bauch ist prall gefüllt mit den fremdartigsten und wohlschmeckendsten Gerichten, die er in seinem Leben gekostet hat. Neben ihm steht eine halb geleerte Karaffe Wasser und in seiner Hand liegt kühl eine Flasche Wein. Er hat Essen in all der Zeit, die er auf seinem Hügel festsaß, vermisst, aber erst jetzt, nach der ersten Mahlzeit, wird ihm klar, wie sehr es ihm gefehlt hat.

Der Anführer der Karawane hat ihn zu Melinda gebracht; hier soll er Antworten finden. Die Fremde scheint noch jung zu sein, höchstens in den frühen Zwanzigern. Unter einem farbenreichen Kopftuch fallen dunkle Locken bis auf ihre Schultern, die nur ansatzweise von ihrem ebenso bunten Kleid bedeckt werden. Sie ließ ihn erst ausgiebig von den aufgetischten Speisen kosten – »Ich sehe den Hunger in deinen Augen, und Hunger ist ein schlechter Gesprächspartner« – bevor die Unterhaltung begann. Melinda hörte schweigend zu und bereitete ihre Pfeife vor, während er erzählte. Jetzt, da er fertig ist, fühlt er sich müde und schwer. Der Lärm tritt zunehmend in den Hintergrund und Dupoit glaubt, langsam durch die Nacht zu treiben. Melindas leise Stimme jedoch dringt klar verständlich durch den Schleier. Sie spricht Französisch, aber es scheint ihm mit einem leichten Akzent, den er nicht klar ausmachen kann.

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