David Goliath - Hautmalerei

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Der Teufel wird zum Racheengel, denn das personifizierte Böse übernimmt Selbstjustiz – Nazis sterben. Die Mordkommission Frankfurt sieht sich einem mutmaßlich hünenhaften Tätowierer gegenüber, der seine Opfer genüsslich stigmatisiert. Unterm Radar moderner Ermittlungsarbeit bewegt sich das Phantom im toten Winkel von Kameras, Funkmasten und Bürgern.

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Dem Wagner folgte ich nach Hause, wo er Frau und Kind autokratisch beherrschte. Alkoholisiert war dieser Mensch nicht zu ertragen, weshalb sich seine Frau mit dem Sohn im Kinderzimmer einschloss. Sie tat so, als würde sie schlafen, wenn er gegen die Tür pochte. Der Kleine wachte zum Glück nicht auf. Weil sich Wagner bereits mit den Kameraden ausgetobt hatte, fehlte ihm die Kraft Dummheiten anzustellen. Er legte sich stinkend ins Bett. Die Erdgeschosslage der wichtigen Räumlichkeiten ermöglichte mir eine ausgiebige Erkundungstour. Wahrscheinlich zog Wagners Frau die Rollläden nicht komplett zu, damit sie im Notfall gesehen und gehört würde. Ein schönes Haus. Ich imaginierte wie ich darin leben würde. Kind und Frau würde ich adoptieren, wenn das zum Gesamtpaket gehört.

Ich verfolgte das Familienleben auch, als Wagner nüchtern den Patriarchen gab. Er schrie seine Frau weder an noch schlug er sie, aber diese subtile Spannung, dieses Machtgefälle, das er jeden Tag ausreizte, belastete die Ehe. Ich belächelte die gestellten Fotos an den Wänden. Hochzeit. Urlaub. Ausflüge. Derart im Übermaß, dass man erschlagen wurde, wenn man das von außen gut situiert wirkende Haus betrat. Jeder sollte sehen, wie harmonisch die Familie Wagner ihrem Dasein fristete. Ich muss gestehen, dass ich die Frau auch einmal halbnackt erwischt hatte. Sie kam aus der Dusche. Ihr Bademantel fiel günstig und legte eine Tätowierung frei. Ihre Scham interessierte mich nicht, aber die Zahl am Oberschenkel krallte sich meinen Fokus: 444 – DdD im Alphabet, Deutschland den Deutschen . Schlecht gestochen und längst verblasst. Wahrscheinlich ein jugendlicher Vorstoß in ihrer Sturm-und-Drang-Phase, wo sie im Milieu ihrem Zukünftigen über den Weg gelaufen war. 666 würde ich daraus machen wollen – die Zahl des Antichristen. Ich haderte kurz mit dem Gedanken, wie ich sie mir schnappe, sie entführe, verschönere und wie ein ungeliebtes Haustier aussetze, konzentrierte mich dann aber wieder auf die zerrüttete Ehe und den verkappten Ehemann, den ich durch mich ersetzen könnte.

Mein Sinn für Rechtschaffenheit hatte genug gesehen. Früher mordete ich schon für sehr viel weniger. Ich wollte die Familie vom Scheusal erlösen. Erbe und Witwenrente würden für ein anständiges Leben genügen. Liebe existierte nur zwischen Mutter und Sohn. Theoretisch hatte schon sein Abgang aus dem Studio gereicht, als er sich eine Zigarette anzündete, nachdem ich ihn hinauskomplimentiert hatte. Zuerst zog der Dunst in den Laden und dann warf er den Stummel achtlos auf den Boden, demonstrativ könnte man meinen, und ließ diesen ausglühen. Mit aufheulendem Motor und durchdrehenden Reifen war er vom Parkplatz gerauscht. Den Kies, den er dabei aufgewirbelt hatte, hat das Firmenfahrzeug abbekommen. Steinschläge im Frontbereich. Manche schlucken das herunter. Andere erstatten Anzeige. Ich richte.

»Guten Morgen!«

Aret reißt mich aus den Gedanken.

Mit ihr kommt die Sonne ins Geschäft. Egal wie hart ihre Nacht war, oder wie beschissen die Männer, die sie benutzten, belogen und betrogen, sie lächelt stets, wenn sie durch die Glastür kommt. Andere Menschen würden dieses Lächeln nicht deuten können, würden von einem mulmigen Gefühl befallen werden, weil Aret mit ihren ausrasierten Kopfseiten, dem Metall im Gesicht und dem auffälligen Kobra-Tattoo, das vom Hals bis ins flachbrüstige Dekolletee reicht, eher abschreckend als vertrauenserweckend wirkt. Harte Schale, weicher Kern, gebrochene Seele.

»Wie geht´s, Chefchen?«

Ich hasse diesen Ausdruck, aber ich kann ihr nicht böse sein. Ich mache ihr Platz und bringe ihr einen Pott Kaffee, während sie die Unterlagen des Tages durchblättert.

»Wie war die Nacht?«

Ihre Standardfloskeln für den Gesprächseinstieg kommen mir schon so vertraut vor, dass ich sie unbeantwortet im Raum stehen lasse. Sie meint es ohnehin rhetorisch. Denn sie weiß, wie es mir geht und sie weiß, wie meine Nächte sind – dunkel und einsam, gleich meinem Innersten.

Ich nicke, als sie mir die anstehenden Termine nennt, die ich mir bereits angeschaut hatte. Dann prüft sie den Getränkevorrat und das Polster an Schokoriegeln, checkt die E-Mails, die Social-Media-Accounts, schaltet das Studiotelefon an und testet den Drucker. So ein fleißiges Bienchen. Selbst meinen Arbeitsbereich nimmt sie unter die Lupe, inklusive des geheimen Kokain- und Morphiumlagers unter meinem runden Drehhocker. Währenddessen beobachte ich sie, ihre enganliegende Kleidung, die Begierde weckt, und ihren sehnigen Körper. Ihre knappen Shirts zeigen viel Haut und lassen erahnen, was darunter liegt. Dazu trägt sie meistens Pants und Overknee-Strümpfe. Sie kann es sich leisten. Anerkennend mustere ich sie jeden Morgen. Ich kann nicht glauben, dass es Männer gibt, die so eine hübsche Frau belügen und betrügen. Wäre ich nicht ihr Chefchen und wäre ich nicht zu Höherem berufen, würde ich mit Blumen und Kerzenschein um sie werben. Im Status quo erfreue ich mich einfach an ihrer Schönheit, die ebenso männliche wie weibliche Klientel anspricht. Platt gesprochen, ein gutes Aushängeschild für Tintenschmerz .

Wir trinken zusammen Kaffee. Dabei beantwortet sie Anfragen und Kommentare, veröffentlicht ein paar Schnappschüsse meiner Arbeiten und prüft die Finanzen.

Dann tritt der maritime Debütant ein. Ein Hänfling mit Brille und Vogelnest auf dem Kopf. Ein Student, vermute ich, irgendwas Naturwissenschaftliches. Der Strickpullover von der Oma ist so obsolet, dass er bald wieder modern wird.

»Hallo«, sagt der junge Mann zurückhaltend, sichtlich eingeschüchtert von der zierlichen Frau, die viel Haut präsentiert, und mir, dem gruselig Tätowierten, der ihn mit durchweg schwarzen Augen löchert. »Ich habe einen Termin.«

Wortlos gehe ich nach hinten, um alles vorzubereiten. Ich höre wie Aret den Burschen begrüßt und mit dem Rechtlichen vertraut macht. Danach folgen Unterschriften und unsicheres Räuspern des Gastes. Der Kronkorken eines koffeinhaltigen Erfrischungsgetränkes zieht ein Zischen nach sich. Aret versorgt den Klapperstorch mit einem ersten Schuss. Ein Zeichen für mich. Vorsorglich fülle ich eine Spritze mit flüssigem Kokain. Bevor der mutmaßliche Student nach hinten kommt, spanne ich einen Mundschutz um und schlüpfe in schwarze Latexhandschuhe, die ich auf meine Haut klatschen lasse. Aret versteht den Wink und fragt nach einer etwaigen Latexallergie. Der Kunde verneint und wird von ihr zu mir geführt. Die Rückfallbox mit den latexfreien Nitrilhandschuhen bleibt unangetastet.

Sie hat sich bei ihm eingefädelt, was ihn noch nervöser macht. Auch sie mag das kompromittierende Spiel mit den Gefühlen der Menschen.

»Eine Wette«, erklärt sie mir an seiner statt. »Es ist sein Erstes.«

Der Mundschutz verbirgt meine schmalen Lippen. Die Aussicht auf einen vor Schmerz kreischenden Jüngling verdirbt mir die Stimmung. So wie er sich verhält, wird er den ganzen Häuserblock zusammenschreien. Ich greife unter meinen Sitz und umschließe das Morphium. Eine zweite Spritze muss her.

Während Aret den Kunden auf der Holzbank so fixiert, dass er den auserkorenen Arm nicht mehr bewegen kann, bereite ich die zweite Spritze vor. Als er mit entblößtem Oberkörper halb aufrecht auf der unnachgiebigen Holzbank sitzt und mich mit furchtsamen Augen anschaut, ramme ich ihm das Kokain der ersten Spritze in den Brustmuskel.

»Was ist das?«, will er aufgeregt wissen.

Ich blicke zu Aret. Eine Aufforderung.

Sie tätschelt ihn. »Eine Betäubung. Und wenn die Schmerzen zu groß werden, bekommst du noch eine.«

Sein Zittern legt sich. Er entspannt sich und lächelt sogar, wenn auch fremdbestimmt durch die Droge.

Ich nicke Aret zu. Sie geht nach vorn, den Vorhang hinter sich schließend. Folgend schmiere ich eine Salbe auf den Arm, den ich beschneiden werde. Ein gebräuchliches Lokalanästhetikum. Die fensterlose Nische wird lediglich durch die Deckenstrahler erhellt. Das Tageslicht schirmt der Vorhang ab, auch wenn an den Rändern leichter Schimmer zu sehen ist.

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