David Goliath - Hautmalerei
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Jasmin ließ den Aufzug beiseite und nutzte die Treppen. Als berufstätige Mutter hatte man keine Zeit für Sport in der Freizeit, oder eher freien Zeit . Der Kleine war zwar schon in der Schule, aber der Haushalt machte sich nicht von allein. Wenigstens hatten sich die Geldsorgen erledigt, als ihr Mann einen gutbezahlten Job annahm. Fürsorge und Verfügbarkeit nahmen ab, Konto und Reizbarkeit nahmen zu. Distanziert lebte man mittlerweile nebeneinander, gaukelte dem Kind Idylle vor und fragte sich, wo das hinführte. Dann beschwichtigte man sich, indem man sich vor Augen führte, wie gut es einem ging. Man hungerte nicht. Man fror nicht. Man kränkelte nicht. Und Sex holte man sich woanders.
Im Büro exerzierte sie ihre Routine durch, wenn der Tag, wie heute, ohne Vorkommnisse begann.
Ankommen.
Setzen.
Durchatmen.
Meditieren.
Sie schloss die Augen, konzentrierte sich auf ihre Atmung, verlangsamte diese und lauschte dem gedämpften Trubel, der von der Straße durch die Fensterfassade waberte. Die Bürotür hatte sie vorsorglich geschlossen. Milchglas hinderte Flurgänger an eindringlichen Blicken. Sie zählte hoch und wieder herunter. Ihre Schuhe hatte sie ausgezogen. Die Zehen spürten die leichte Vibration des Bodens, wenn Flugzeuge über die Stadt flogen, Müllwagen unten vorbeifuhren oder die Putzkolonne den Putzmittelwagen über den Flur schob. Ihre Finger legte sie auf die ledernen Armlehnen des Stuhls, fühlte die abweisende Kälte, die sich mit der Zeit in glatte Wärme verwandelte. Sie atmete bewusst tief in die Brust.
Danach benutzte sie den Wasserkocher und setzte Tee auf. Ein großer Becher Kaffee im Auto genügte ihr, sonst würde sie wie ein Gummiball durch die Gegend springen. Währenddessen schaltete sie ihr Mobiltelefon wieder laut und legte es auf ihren Schreibtisch. Ein Bild ihres lachenden Sohnes prangte auf dem leuchtenden Display, das ihr außerdem Uhrzeit, Datum, Netzstärke und Akkustand zeigte. Was fehlte, war eine Nachricht ihres Mannes, der gestern nicht nach Hause gekommen war. Es gab solche Phasen, in denen er sich nicht meldete, sich irgendwo volllaufen ließ und bei einem Kumpel pennte. Dafür bunkerte er in seinem Büro mehrere Anzüge, Hemden, Krawatten und Hygieneartikel. Jasmin rechnete eigentlich jeden Tag damit, dass er Schluss machte – so einfältig und unreif das auch klang. Das Feuer zwischen beiden war längst erloschen. Zuerst blieb man zusammen wegen dem positiven Schwangerschaftstest, dann wegen Kind und Kredit. Beides war aus dem Gröbsten raus. Es gab keinen Grund, die Scheinehe aufrecht zu erhalten. Sie selbst hatte vor einem Jahr den ersten Schritt gewagt – sie hatte ihren Mädchennamen wieder angenommen: Xander.
In der Schule wurde sie gehänselt. Zander oder Filet hatte man sie genannt. Nicht schlimm, aber auch nicht gerade erbaulich für ein labiles Küken, das um Anerkennung kämpfte und gegen die Schmähungen Gleichaltriger, die sich über ihren frühen, enormen Brustumfang amüsierten. Mit der Bürde ihres Namens driftete sie ab. Ein paar Jugendliche mit dummen Ideen fingen sie auf. Ein altes Tattoo auf ihrem Oberschenkel zeugte von der Sünde, zu der sie sich hinreißen lassen hatte, um ihrem jetzigen Mann zu gefallen. Um zu rebellieren. Die Bedeutung wurde ihr erst später bewusst. Sie wollte es sich schon seit Ewigkeiten mittels Laser entfernen lassen, aber der törichte Lapsus vernarbte unschön wegen der schnörkelhaften Methode des unerfahrenen Tätowierers und einer darauffolgenden Infektion, weshalb ein Lasereinsatz lediglich die Tinte zerstören würde. Die Hügel auf ihrer Haut gehörten aber zu ihr wie die Muttermale ringsherum.
Als sie die interne Post durchsiebte, betrat ihr Ermittlungspartner das Büro, das sie sich mit ihm teilte. Da er immer später als sie zum Dienst erschien, genoss sie die paar Minuten Einsamkeit.
Nathanael Ysop telefonierte mit gerunzelter Stirn. Er trat ein und schloss die Tür, was er sonst nie tat. Dann stierte er zu seiner Kollegin, während er dem Sprechenden lauschte.
Jasmin fühlte sich immer noch unwohl in seiner Gegenwart, obwohl es schon einige Jahre her war. Damals, als ihre Ehe mal wieder einen Tiefpunkt am Scheideweg erreichte, fing Nathan sie auf, half ihr auf die Knie, und vögelte den Schmerz aus ihr heraus. Einige Wochen ritten sie gemeinsam, meistens von hinten, ohne in das Gesicht des anderen blicken zu müssen. Sie redeten nicht darüber, küssten sich nicht auf die Lippen und ließen den Akt stumm geschehen. Selbst das Stöhnen unterdrückten sie. Jasmin unterdrückte sogar Tränen – Tränen der Lust, Tränen der Befreiung. Ihr Kollege zog sein Ding durch, respektvoll, still und stilsicher, wie ein Kavalier, der sich seiner Funktion als Druckventil bewusst ist.
Nathan sträubte sich zuerst gegen die Intimität, die sie nonverbal einforderte. Er füllte sie ab, bis sie schläfrig wurde, bombardierte sie mit Dokumenten, die sie durchackern wollte, und hörte ihr zu, wenn es aus ihrem Mund sprudelte. Schließlich konnte er aber nicht anders, besorgt um das Wohl seiner beruflichen Partnerin. Eine wortlose Übereinkunft. Unbedeutender, zwangloser Sex. Das Licht blieb aus. Sie fühlten sich, begrapschten sich, befriedigten sich. Auch Nathan trug ein Päckchen mit sich herum. Gescheiterte Beziehungen, mal länger, mal kürzer. Aufgelöste Verlobungen. Geplatzte Hochzeiten. Einseitige Seitensprünge. Lügen. Enttäuschungen. Narben. Die Allzeitbereitschaft des Jobs ist ein Beziehungskiller. Die Abgründe menschlicher Perversionen sind Emotionskiller. Mordkommission bedeutet, ein vergangenes Kapitalverbrechen ohne Vorwissen zu analysieren und anhand sichergestellter Spuren in akribischer Ermittlungsarbeit einen oder mehrere Tatverdächtige einzugrenzen, ihren Bewegungsablauf zu rekonstruieren und sie im besten Falle anhand eines Geständnisses oder erdrückender Beweislage zu überführen. Ein Puzzle ohne Blaupause. Immer wieder die Reise durch die Psyche kranker, kalter Menschen.
Er nahm das Mobiltelefon vom Ohr, steckte es ein und setzte sich Jasmin gegenüber. Auch bei ihm lösten ihre hohen Wangenknochen Gefühle aus, jedoch versöhnlicher als bei seiner Kollegin, die Gesicht von Geschlecht trennen konnte.
»Es gibt eine Leiche«, begann Nathan leise. Dabei beobachtete er seine Partnerin.
Jasmin nickte und schnappte sich ihre Utensilien – Holster, Jacke, Telefon. Sie wunderte sich, warum sie als Einzige in Bewegung verfiel.
Nathan überlegte, wie er einfühlsam an die Sache herangehen konnte. Er war sich nicht sicher, was der Beamte in der Leitung beschrieben hatte, aber bevor er sie gegen die Wand laufen ließ, wollte er sie lieber vorher aus dem Verkehr ziehen.
»Ich glaube, wir sollten den Fall abgeben«, schlug er deshalb vor.
Sie schüttelte den Kopf. »An Kurz und Klein? Kannst du vergessen! Die zwei Nieten sollen ruhig auf ihren faulen Ärschen hocken bleiben!«
Wie Jasmin den Türgriff in die Hand nahm, erhob Nathan die Stimme, aber nicht, um sie zu rügen, sondern, um ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, sie zu bremsen. »Wie geht es deinem Mann?«
Er kannte diesen Sozialversager, der Frau und Kind wie Marionetten behandelte, flüchtig, hatte ihn ein paar Mal gesehen, ihm die Hand geschüttelt und Small Talk gehalten. Er konnte diesen Businessschmarotzer nicht leiden, weil der sich mit Blutdiamanten schmückte. Außerdem hörte er eine gewisse Gesinnung heraus, die seinem Demokratieverständnis widerstrebte. Er fragte sich sowieso, wie Jasmin ihr schwarzes Schaf, das eigentlich braun war, vor der Dienststelle geheim halten konnte. Aber da mischte er sich nicht ein. Vielleicht diente sie dem Staatsschutz als Informantin. Andersherum gab es mehr Reibungspunkte. Denn ihr Mann musste die Ehe zu einer Polizistin rechtfertigen, verteidigen. Als Aussteigerin schlugen ihr sicherlich auch diverse Anfeindungen entgegen, außer sie beherrschte das Rodeo männlicher Eitelkeiten ebenso wie das Ballett polemischer Rhetorik.
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