Ernst-Günther Tietze
Der Unfall am Herault
Gefahr im Atomkraftwerk
Kriminalroman
Der Herault ist ein kleiner Fluss im südfranzösischen Languedoc – Roussillon
1 © Copyright 2011 Ernst-Günther Tietze Hamburg
2 published by: epubli GmbH, Berlin
3 www.epubli.de
4 ISBN 978-3-0494-2
Inhalt
Prolog Prolog Ein sonst sehr verantwortungsvoller Ingenieur in einem Kernkraftwerk tötet leichtsinnig einen Menschen. Daraus entsteht eine Reihe krimineller Ereignisse, in denen das Kraftwerk gefährdet wird und er nur knapp dem Tode entgeht. Das Vertrauen und die tiefe Liebe einer Frau helfen ihm, diese Gefahren zu bestehen und weisen ihm den Weg, mit seiner Schuld zu leben. Denn nur wahre, innige Liebe macht fast alles möglich, sie versetzt Berge und bewirkt Wunder. Ich widme dieses Buch meiner Frau Rosemarie, die mir nach Tod und Trauer eine neue Liebe geschenkt hat.
Unfall
Jaqueline Ernst-Günther Tietze Der Unfall am Herault Gefahr im Atomkraftwerk Kriminalroman Der Herault ist ein kleiner Fluss im südfranzösischen Languedoc – Roussillon 1 © Copyright 2011 Ernst-Günther Tietze Hamburg 2 published by: epubli GmbH, Berlin 3 www.epubli.de 4 ISBN 978-3-0494-2 Inhalt Prolog Prolog Ein sonst sehr verantwortungsvoller Ingenieur in einem Kernkraftwerk tötet leichtsinnig einen Menschen. Daraus entsteht eine Reihe krimineller Ereignisse, in denen das Kraftwerk gefährdet wird und er nur knapp dem Tode entgeht. Das Vertrauen und die tiefe Liebe einer Frau helfen ihm, diese Gefahren zu bestehen und weisen ihm den Weg, mit seiner Schuld zu leben. Denn nur wahre, innige Liebe macht fast alles möglich, sie versetzt Berge und bewirkt Wunder. Ich widme dieses Buch meiner Frau Rosemarie, die mir nach Tod und Trauer eine neue Liebe geschenkt hat. Unfall Jaqueline Nathalie Erpressung Erholung Lyon Überfall Gemeinschaft
Nathalie
Erpressung
Erholung
Lyon
Überfall
Gemeinschaft
Ein sonst sehr verantwortungsvoller Ingenieur in einem
Kernkraftwerk tötet leichtsinnig einen Menschen.
Daraus entsteht eine Reihe krimineller Ereignisse,
in denen das Kraftwerk gefährdet wird
und er nur knapp dem Tode entgeht.
Das Vertrauen und die tiefe Liebe einer Frau helfen ihm,
diese Gefahren zu bestehen und weisen ihm den Weg,
mit seiner Schuld zu leben.
Denn nur wahre, innige Liebe macht fast alles möglich,
sie versetzt Berge und bewirkt Wunder.
Ich widme dieses Buch meiner Frau Rosemarie,
die mir nach Tod und Trauer eine neue Liebe geschenkt hat.
„Ich habe einen Menschen getötet!“
Immer wieder drängte sich jener verhängnisvolle Augenblick vor zwei Stunden ins Bewusstsein von Giscard Méritant. Mühsam rief er sich den bis dahin so schönen Tag ins Gedächtnis, um zu begreifen, welche Katastrophe dann am Abend geschehen war:
Nachdem er drei Wochen beim Naturistenstrand von Cap d’Agde gezeltet hatte, wollte er heute Vormittag nach Hause fahren, um Montag ausgeschlafen seine Schicht im Kraftwerk Tricastin zu beginnen. Doch er wollte auch die Frau noch einmal sehen, die ihn fasziniert hatte. Kurz entschlossen parkte er den Wagen am Straßenrand und ging am Strand zu der Stelle, wo die Frau schlafend auf ihrem Handtuch lag. Sie war wohl Anfang dreißig, schlank und etwa 1,70 m groß. Ihr hübsches Gesicht mit dem vollen Mund wurde von langen dunkelbraunen Haaren eingerahmt und sie hatte eine tolle Figur.
Nathalie fühlte im Halbschlaf, dass sie betrachtet wurde und öffnete die Augen einen Spalt. Was sie sah, gefiel ihr: ein schlanker Mann, kaum älter und etwas größer als sie, mit einem gepflegten Backenbart und dichten dunklen Haaren auf Brust und Bauch. Da er nur wenig von ihr entfernt stand, hatte er wohl großes Interesse an ihr. Sie erinnerte sich, ihn schon gestern gesehen zu haben und er hatte ihr gefallen. Sie öffnete die Augen vollkommen und sagte lachend: „Na, wie ich gut erkennen kann, sind Sie zufrieden mit meiner Begutachtung.“
Giscard schämte sich seiner Aufdringlichkeit. Doch sie lud ihn mit einer Handbewegung ein, sich neben sie zu legen und sagte leichthin: „Sie sind mir schon gestern aufgefallen. Unter den vielen Männern, die mich mit den Augen verschlungen haben, waren Sie der einzige akzeptable. Übrigens, ich heiße Nathalie.“ Giscard wusste nicht, wie ihm geschah, doch schließlich stotterte er seinen Namen heraus und legte sein Handtuch in einigem Abstand neben sie. „Sie brauchen keine Angst zu haben, ich beiße nicht“, lachte Nathalie und zog das Handtuch dicht zu sich heran, bevor er sich darauf legen konnte. „Und nun stehen Sie nicht so dumm in der Gegend herum.“ Sie wunderte sich, ein derart zurückhaltender und schamhafter Mann war hier eine Seltenheit.
Als Giscard sich endlich neben Nathalie legte, beugte sie sich über sein Gesicht und küsste ihn auf die Nasenspitze. Er empfand diese Art Begrüßung als angenehm, wenn auch ungewöhnlich. Es war ein Zeichen von Nähe und Sympathie und erinnerte ihn an das Nasenreiben der Eskimos. Nathalie wehrte sich nicht, als er ihren Kopf hinab zog, bis er ihre Lippen warm auf den seinen spürte. Als er den Mund öffnete, fühlte er ihre weiche Zungenspitze, die vorwitzig eindrang und seinen Gaumen kitzelte, bis er diesen Gruß erwiderte. Nathalie strich ihm sanft über Kopf und Oberkörper, dann legte sie sich zurück und sagte leise: „Es ist schön mit dir.“
Giscard hatte Nathalies zärtliche Finger und den Kuss als sehr beglückend empfunden. Gerne würde er diese Zärtlichkeit zurückgeben. Doch obwohl sie ihn so nett zu sich gebeten und lieb gestreichelt hatte, hielt ihn seine natürliche Scheu zurück, ihr zu näher zu treten. Sie kannten sich doch gar nicht, noch fehlte ihm die Vertrautheit, die er für intime Kontakte einfach brauchte. Andererseits fühlte er sich unwahrscheinlich zu dieser schönen jungen Frau hin gezogen Er war fürchterlich aufgeregt und das Herz schlug ihm bis in den Hals wie einem Sechzehnjährigen, der zum ersten Mal ein Mädchen berührt. Nathalie verstand sein Zögern, es rührte sie. „Er ist ja ein richtig anständiger Kerl“, dachte sie erfreut und überlegte, wie sie seine Scheu überwinden könnte, denn sie wollte ihn für sich gewinnen, zumindest hier und heute. Sein leichter Körpergeruch war ihr angenehm. Sie nahm seine Hand, küsste die Innenseite und legte sie auf ihre Brust. Sie war ja schon lange mit keinem Mann zusammen gewesen und dieser schien in seiner zurückhaltenden Art ein guter Partner zu sein. „Komm mit in mein Zelt, da sind wir unter uns“, flüsterte sie, als er begann, die Brustspitzen zu liebkosen. Giscard war von ihrer Zärtlichkeit und sichtbaren Zuneigung so angerührt, dass er sich gerne einladen ließ. Unter einer Freiluftdusche wuschen sie sich gegenseitig den Sand ab. Beide empfanden es als angenehm, die Hände des andern an ihrem Körper zu spüren.
Nathalie hatte ein recht großes Zelt mit einer bequemen Schaumstoffmatte und einer Decke darüber. Sie wies Giscard, sich auf das Lager zu setzen und holte eine Flasche Rotwein mit zwei Gläsern aus einem Campingschrank. Giscard sah mit einem kurzen Blick auf das Etikett, dass es ein hervorragender VSOP aus der Umgebung war, den er auch gerne trank. Dann schenkte sie den Wein ein und stieß mit ihm an. „Wo zeltest du, oder bist du in der Ferienanlage?“, fragte sie. Giscard erzählte ihr, dass er sein Zelt im Sirenencamp schon abgebrochen hatte, weil er morgen wieder arbeiten müsse. Wo er denn her komme, wollte sie wissen. Da erzählte Giscard ihr, dass er in Pierrelatte wohne und Schichtführer im Kraftwerk Tricastin sei. „Ah, deshalb bist du so aufgeladen“, lachte Nathalie, „dann lass uns schnell etwas essen und danach die Zeit nutzen, damit du noch früh genug weg kommst.“ Giscard stimmte gerne zu, denn er hatte Hunger bekommen. Nathalie zündete den Gaskocher an, öffnete eine Dose Ravioli mit Tomatensoße und stellte sie auf die Flamme. „Normalerweise esse ich solch Zeug nicht, es ist nur meine eiserne Reserve, falls die Zeit mal knapp ist“, meinte sie etwas verlegen. „Macht nichts, der Hunger treibt’s rein“, tröstete Giscard sie und fragte: „Wo kommst du eigentlich her?“ „Ich habe eine Boutique in Lyon“, antwortete sie kurz. „Und hast du einen Mann?“ Für einen Moment blitzte Nathalie ihn böse an, doch dann überzog ein Lachen ihr Gesicht. „Du hast wohl Angst vor Prügeln“, sagte sie schelmisch. „Nein, ich lebe alleine. Aber wie ist es denn bei dir?“ „Auch ich bin nicht gebunden“, sagte Giscard ernst und schaute ihr ins Gesicht. Noch scheute er sich, von Madeleine zu erzählen. „Der Schichtdienst ist nicht günstig für eine dauerhafte Beziehung.“
Читать дальше