Wilfried Stütze - Die ihre Seele töten

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Die Handlung spielt zwischen 1607 und 1635. Michael war Lateinschüler, kaufmännischer Lehrling, Trossjunge, Söldner, Fernhandelskaufmann. Im Dreißigjährigen Krieg hat er über lange Zeit sein Leben an der Bewusstseinsgrenze geführt – was ihm allerdings zu keinem Zeitpunkt klar gewesen ist. Seine Auseinandersetzungen mit Gott hat er möglicherweise verloren. Mit ihm hat er lange gehadert und sich über Sinn und Unsinn der Seele Gedanken gemacht.
Was geschieht mit einem Menschen, wenn sich das Schicksal für ihn immer wieder brutal wendet? Will der «Held» immer noch das vorher erhoffte Leben fortführen? Kann der vor dem «unausweichlich widerfahrenden» begonnene Lebensweg überhaupt fortgesetzt werden? Hat das Geschehene den Charakter derart verändert, dass die Seele getötet worden ist? Kann ein Mensch seine Seele töten?

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Wir beliefern die Kaiserlichen sogar mit Waffen und Munition, ihr Besserwisser. Das sind Geschäfte. Gute Geschäfte, dachte Kämmerer Stender grinsend.

„Du siehst erstaunlich fröhlich aus bei so einem ernsten Thema“, brummte der Wallmeister wieder.

Michael erinnerte sich jetzt, den Kämmerer in letzter Zeit häufiger mit dem Zeugherrn gesehen zu haben. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, haben sie doch beruflich miteinander zu tun, dachte er. Aber jedes Mal war offenbar ein Streit im Gange. Zeugherr Boiling hatte dabei immer wild gestikuliert. Das war so gar nicht seine Art.

„Im AVISO stand auch, dass man ein Mönchlein im Bordell entdeckt hatte. In Prag soll das gewesen sein. Ob der auch einen Rohrkrepierer hatte“, schüttelte sich Stender vor Lachen.

„Lasst ihn doch. Er ist betrunken“, kam es mehrfach aus der Runde.

Etwas versöhnt ließ sich der Wallmeister wieder vernehmen: „Der Krieg geht schon seit 1618, seit dem Prager Fenstersturz. Wir sind zwar im Moment politisch gut katholisch, aber immer noch evangelisch und vor allem sind wir eine freie Stadt. Wir werden von den Kaiserlichen nicht mal belagert. Mit unserem Herzog hatten wir dagegen schon hin und wieder mal das Vergnügen, was ihm allerdings nichts genützt hat.“

„Der große Krieg kommt auch in den Norden. Verlasst euch darauf!“, bemerkte der Kämmerer relativ ernst.

„Ist er ja schon“, kam es von Heinrich.

Ihn machte das Gespräch langsam ziemlich nachdenklich.

„Bis jetzt hatten wir glückliche Tage. Wenn nur der Bruder des Herzogs, der tolle Halberstädter, nicht so ein Kriegstreiber gewesen wäre! Man sagt, er schwärmte damals für die Gattin des Winterkönigs und prompt zog er als neunzehnjähriger Dragonerhauptmann mit in die Pfalz, um König Matthias zu unterstützen.“

„Pass auf, dass du keinen Hochverrat begehst, sonst geht es dir wie seinerzeit Brabandt.“

„Papperlapapp, Kämmerer“, schimpfte Camann sofort los.

Der Bürgerhauptmann Brabandt hatte damals eine Gruppe unzufriedener armer Teufel angeführt. Man nannte es dann Anstiftung zur Aufruhr und Eingehung eines Bündnisses mit dem Teufel. Unter Folterqualen hatte Brabandt alles zugegeben. Er wurde bestialisch auf dem Hagenmarkt in den Tod geschickt. Erst wurde ihm der Schwurfinger abgehauen, dann entmannte man ihn mit glühenden Zangen. Schließlich schnitt man ihm den Bauch auf und riss ihm das Herz heraus. Der Körper wurde anschließend enthauptet und dann gevierteilt. Dass der Pastor von der Katharinenkirche der Hinrichtung einen Gottesdienst vorausgeschickt hatte, machte das Ereignis auch nicht erfreulicher.

Jeder in der warmen, verqualmten Schankstube kannte die Geschichte.

„Mein Bruder Johann war dabei“, setzte Heinrich Schlachmann an, „als der tolle Halberstädter, Herzog Christian, 1621/22 durch die hessischen und westfälischen Lande zog. Mehr raubend und plündernd als Krieg führend bis auf kleine Gemetzel. Johanns junge Frau, die im Tross als Marketenderin mitzog …“

„Als Marketenderin, so, so“, schnalzte der Kämmerer süffisant.

„Wenn du nicht endlich dein Schandmaul hältst, geht es dir wie Albrecht von Vechelde“, giftete ihn der Wallmeister an.

Das war lange her, aber auch diese Geschichte kannte jeder und dennoch wurde sie immer wieder gern erzählt. Von Vechelde wurde am Tag nach dem Andreasabend mit einem Weißbierkrug von einem gewissen Henning Hoppner erschlagen. Am Andreasabend, dem 30. November, fanden immer die Wahlen der neuen Bürgerhauptleute statt, die nun wiederum Einfluss auf die Zusammensetzung des Rates hatten. Da wollte wohl einer das Wahlergebnis auf seine Weise beeinflussen.

„Also der Tross wurde angegriffen: von Bauern. Sie waren die Einquartierungen, auf die Plünderungen und nicht selten Feuersbrünste und Vergewaltigungen folgten, leid und fingen an, sich zu wehren. Alle im Tross wurden erschlagen. Alle! Mit Dreschflegel und Sensen und was weiß ich noch. Später bei Stadtlohn, als Tilly den Halberstädter vernichtend schlug, hat Johann sich noch eine Kugel in den Unterschenkel eingefangen. Seitdem hinkt er. Unseres Herzogs Bruder, der tolle Halberstädter, wollte sich damals mit den Niederländern verbünden. Na, daraus wurde nichts – so viel zum Krieg, den wir alle nicht miterlebt haben. So sollte es auch bleiben.“ Aus der Stammtischrunde kam zustimmendes Gemurmel.

„Warum hat sich Johann damals eigentlich anwerben lassen?“, wollte Andreas Duncker wissen. „Er war doch Büchsenschmied wie du.“

„Du kennst die immer wiederkehrende Geschichte, Andreas.“

„Ihr kennt sie alle“, mischte sich Camann ein. „Der Ältere übernimmt das Geschäft und der Jüngere will nicht als Geselle unter ihm arbeiten. Also geht er in die Fremde.“

„Aber gleich in den Krieg?“, meinte der Wallmeister.

„Jedenfalls haben die Feldzüge des Herzogs Christian, auch Bischof und Administrator von Halberstadt, unseres Herzogs Bruder, der tolle Halberstädter genannt … “

„Caaamannn!!!“

„Jedenfalls haben seine Feldzüge seinerzeit den Niedersächsischen Kreis mit in den Krieg hineingezogen. Der Kreis musste schließlich zu einem erheblichen Teil für Waffen und Ausrüstung sorgen. Und genau das kann uns wieder passieren!“

Alle sahen Camann aus erstaunten Gesichtern an. Der setzte seine Justiziarmiene auf und fuhr auf die ihm eigene joviale Art fort.

„König Gustav II., Adolf von Schweden hat offenbar Lust, die Kriegswirren noch zu vergrößern. Er ist ja nicht aus Spaß bei Peenemünde vor der Pommerschen Küste mit dreizehntausend Mann gelandet. Der hat seine eigenen Interessen.“

Heinrich konnte nicht mehr an sich halten, sonst wäre er geplatzt. „Es kann mir keiner erzählen, dass es um den rechten Glauben geht, bestenfalls vordergründig. Dem Habsburger geht es um die Macht und um weiter nichts. Katholisch hin oder her. Er soll nur aufpassen, dass sein eigener Generalissimo Wallenstein ihn nicht unterbuttert. Man hört ja so einiges von den Fernhändlern. Gustaf Adolf ist auch nicht anders einzuschätzen, evangelisch hin oder her. Zu leiden haben immer die Bauern, Soldaten, Frauen und Kinder. Nein, wir alle!“

Heinrich war ein ruhiger, besonnener Mann. Wenn er etwas sagte, hatte es Hand und Fuß. Das wussten alle. Sein Äußeres verstärkte möglicherweise den Respekt, den man ihm entgegenbrachte: seine stämmige, etwas gedrungene Figur etwa. Wenn seine Glatze, die er vorzuweisen hatte, einen Hauch von Haarkranz bekam, ließ er ihn sofort von Sarah abrasieren. Manchmal übernahm das auch Michael. Das wusste natürlich keiner.

Der Ratsherr und Kämmerer Stender stolperte die Treppe vom „Haus zur Hanse“ herunter und stürzte fast, hätte ihn Camann nicht am Arm gepackt. „Was hast du eigentlich für Geschäfte, Ratsherr? Du bist doch unser Kämmerer. Geschäfte stehen da doch nicht an, oder?“ Stender riss sich los und meinte, deutlich nüchterner wirkend: „Ach was, war nur so ein Gerede. Habe wohl zu viel getrunken. Nichts für ungut, die Herren. Bis zum nächsten Stammtisch!“

Leicht torkelnd entfernte sich der Kämmerer. Heinrich sah Camann an, sagte aber nichts. Man würde später bei einem privaten Besuch darüber sprechen.

4

Sarah schlug inzwischen das Buch zu. Sie kannte den Inhalt schon auswendig. Da waren die Informationen über die Führung eines Handelshauses, seine Struktur, Angaben über die Bearbeitung der Einnahmen und Ausgaben und vieles mehr. Dann kamen einige wichtige Texte zur Geschichte der Familie Don Miguel Francisco y Dominguez: etwa wie der Großvater für seine Verdienste um die spanische Krone die Hazienda und das Stadthaus bekommen hatte und in den Adelsstand erhoben wurde. Geschrieben stand auch, dass die Hazienda vererblich auf Ewigkeit der Familie Dominguez gehöre. An dieser Stelle hatte Sarah geflucht und keine Lust mehr, in dem Handelsbuch weiterzulesen.

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