Wilfried Stütze - Die ihre Seele töten

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Die Handlung spielt zwischen 1607 und 1635. Michael war Lateinschüler, kaufmännischer Lehrling, Trossjunge, Söldner, Fernhandelskaufmann. Im Dreißigjährigen Krieg hat er über lange Zeit sein Leben an der Bewusstseinsgrenze geführt – was ihm allerdings zu keinem Zeitpunkt klar gewesen ist. Seine Auseinandersetzungen mit Gott hat er möglicherweise verloren. Mit ihm hat er lange gehadert und sich über Sinn und Unsinn der Seele Gedanken gemacht.
Was geschieht mit einem Menschen, wenn sich das Schicksal für ihn immer wieder brutal wendet? Will der «Held» immer noch das vorher erhoffte Leben fortführen? Kann der vor dem «unausweichlich widerfahrenden» begonnene Lebensweg überhaupt fortgesetzt werden? Hat das Geschehene den Charakter derart verändert, dass die Seele getötet worden ist? Kann ein Mensch seine Seele töten?

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Michael und Heinrich Schlachmann blickten sich noch einmal um. Der dünne Nieselregen überzog die ganze Szenerie mit einem diffusen Schleier und erzeugte eine eigenartige Stimmung. Zumindest Heinrich setzte seinen Weg noch nachdenklicher fort. Seine Gedanken waren bei Sarah, seiner Frau.

Warum nur hat Sarah nach so langer Zeit wieder das Buch und den Brief hervorgeholt? Heinrich grübelte darüber nach und spürte deutlich den Wind, der immer stärker wurde. Sie hat mich kaum wahrgenommen, als ich aus dem Haus gegangen bin. Tief versunken hat sie an unserem großen eichenen Küchentisch gesessen. Ja, früher, in den ersten Jahren unserer Ehe, da hat sie die Unterlagen häufiger studiert –zum einen sicherlich, um die Erinnerung an ihren Vater zu pflegen, zum anderen aber auch, um hinter das Geheimnis zu kommen: Das Buch des Handelshauses Don Miguel sollte Informationen erhalten. So hatte ihr Vater es in seinem Abschiedsbrief mitgeteilt, die es ihrem Bruder Alfonso und ihr ermöglichen sollten, seine Geschäfte fortzuführen. Es ist schon merkwürdig, dachte Heinrich, dass bisher keiner aus meiner Familie das Geheiminis lüften konnte. Immerhin ließ Sarahs Interesse nach, als unser Sohn Hinrich geboren wurde, und erlosch völlig, als zwei Jahre später Michael zur Welt kam . Heinrich Schlachmann versuchte trotz des jetzt unangenehmen Regens ein Lächeln. Und dann kam auch noch unser Nesthäkchen Anna.

Jetzt, nachdem ihr Vater seit mehr als zwanzig Jahren tot war, beschäftigt sie sich plötzlich wieder mit der alten Geschichte. Warum nur?

Heinrich konnte sich keinen Reim darauf machen. Der Vater von Sarah und Alfonso, Don Miguel, war in Celle wegen angeblicher Zauberei verhaftet worden. Er wurde der sogenannten peinlichen Befragung unterzogen und starb während der Folter.

Ein jüdischer Kaufmann mit Namen Ibrahim Maintz hatte seinerzeit die schreckliche Botschaft und den letzten Brief des Vaters überbracht und berichtet, was er sonst noch wusste.

Am Anfang war es schwer für Sarah und Alfonso. Ihr Vater hatte Alfonso bei Andreas Duncker, der eine Druckerei betrieb, und Sarah im Hause des Büchsenschmiedes Heinrich Schlachmann untergebracht, beides solide, angesehene Familien in der Stadt.

Obwohl es nur vorübergehend sein sollte, denn ihr Vater wollte sie nachholen, hatte besonders der Büchsenschmied dieser Vereinbarung nur zu gern zugestimmt. Durchaus nicht zur Schwermut neigend, war er doch oft einsam in dem großen Haus. Seine Mitarbeiter in der Schmiede und das Gesinde waren kein Trost für ihn.

Mit der Nachricht vom Tod Don Miguels hatte sich alles für die Kinder geändert. Alfonso war es, der die Verantwortung spürte, die Initiative ergriff und letztlich eine Lösung herbeiführte. Er hatte vorgeschlagen, vorläufig in Braunschweig zu bleiben.

Sie saßen damals auf dem Rand des Marienbrunnens und hatten beratschlagt, wie es weitergehen sollte.

„Vater hat uns ausreichend mit Geld versorgt. Vielleicht können wir auch länger in unseren jetzigen Unterkünften bleiben und arbeiten. Ich habe mich schon immer für das Druckereiwesen interessiert, eine aufstrebende, moderne Technik.“

Sarah hatte einigermaßen irritiert geschaut. Du hast dich zeitlebens für Pferde interessiert und sonst für so gut wie nichts, dachte sie, sprach es aber nicht aus.

„Der Büchsenmacher hat sicher auch nichts dagegen, wenn du ihm die Wirtschaft führst.“

„Büchsenschmied“, korrigierte ihn Sarah. „Büchsenmacher ist was anderes.“

Jetzt war es an Alfonso, irritiert dreinzuschauen. „Wer weiß, ob uns nicht auch aufgelauert wird, wenn wir nach Hamburg zu unserem Onkel reisen!“, gab er etwas zusammenhanglos von sich. „Hier sind wir vorerst sicher. Wir bleiben auf alle Fälle zusammen.“

Sarah hatte den Vorschlag grundsätzlich vernünftig gefunden. Ihr war allerdings nicht entgangen, dass ihr Bruder „ auch aufgelauert“ gesagt hatte. Sicher: Dass sie wegen der Inquisition aus ihrer Heimat fliehen mussten, war ihr bewusst. Dass sie in den deutschen Herbergen dauernd auf einen Mönch trafen, war ihr ebenfalls aufgefallen. Aber warum sollte dieser Dominikanermönch auch ihnen auflauern? Sarah beendete ihre Gedanken und stellte ihrem Bruder genau diese Frage.

Alfonso war nicht umhingekommen, Sarah den eigentlichen Grund für die Verfolgung zu erklären: dass Don Miguel an der Finanzierung der Kaperfahrer beteiligt gewesen war, die damals die spanische Silberflotte aufbrachten, wo immer sie gestellt werden konnte. Dringend benötigtes Silber war dem spanischen Hof dadurch verloren gegangen und den abtrünnigen nördlichen Niederlanden, den Feinden, zugutegekommen. Die spanische Krone hatte also allen Grund dazu, Don Miguel und seine Familie zu verfolgen.

Alfonso hatte seiner Schwester mitgeteilt, was er wusste. Ergänzt mit seinen Vermutungen ergab das für Sarah ein durchaus plausibles Bild, wenn es auch nicht ganz der Realität entsprach: Don Miguel hatte eine geheime Abmachung mit Königin Isabella getroffen. Das allerdings konnten beide nicht wissen.

„So hat es Sarah mir erzählt“, dachte Heinrich Schlachmann laut.

„Was hat dir Mutter so erzählt, Vater?“ Michael hatte mitbekommen, dass sein Vater intensiv nachdachte, und konnte jetzt einhaken.

„Ach, Mutter grübelt wieder über dem Handelsbuch – nach so langer Zeit. Warum nur?“

Heinrich war schon wieder in seinen Gedanken versunken. Diese Neuigkeiten hatten sie damals erstaunlicherweise kaum aus dem Gleichgewicht gebracht. Ihr Vater war schließlich Fernhandelskaufmann und seiner Art nach alles andere als ein Politiker, hatte sie mit der Naivität der Jugend selbstbewusst verkündet. „Wahrscheinlich habe ich mich schon damals in Sarah verliebt“, hielt Heinrich wieder ein kurzes Selbstgespräch und stapfte weiter durch den Regen. Michael musste schmunzeln.

Sarah hatte tief in ihrem Innersten gewusst, dass ihr Vater nicht immer unbedingt legal gehandelt hatte. Sie redete sich aber ein, dass er triftige Gründe dafür gehabt haben musste. Sie wusste schließlich auch, dass die Juden seit Jahrhunderten in Südspanien drangsaliert wurden. Dass ihre Familie konvertiert war, hatte sie einfach verdrängt. Geärgert hatte sie sich im Wesentlichen nur deswegen, weil man sie als Kind angesehen und somit nicht eingeweiht hatte.

Zwei Jahre später haben Sarah und ich geheiratet. Wie das Leben eben so spielt. Heinrich lächelte still vor sich hin. Schade nur, dachte er, wieder ein wenig ernster, dass mein Schwager Alfonso weniger Glück gehabt hat.

Seine Frau war bei der Geburt seines Sohnes Antonio im Kindbett gestorben. Alfonso hatte von Schicksal gesprochen, kümmerte sich liebevoll um seinen Sohn und blieb als Witwer allein.

Im Geschäft hatte er gottlob mehr Glück. Prokurist in der Druckerei von Andreas Duncker ist ja keine Kleinigkeit. Tüchtig, tüchtig, konstatierte Heinrich. Na ja, der junge Herr Duncker hatte auch nie recht Lust auf das Kaufmännische. Genauso wenig wie unser Hinrich zum Büchsenschmieden. „Ein brauchbarer Geselle ist er trotzdem geworden“, brummte Heinrich Schlachmann und befand sich zusammen mit Michael, ohne es recht gemerkt zu haben, bereits vor dem Wirtshaus „Haus zur Hanse“.

Ratsherr Stender stand vor der Tür des Gasthofs und brüllte, sich schüttelnd vor Lachen, Heinrich Schlachmann zu: „Bist du auch schon da, Büchsenschmied? Hattest wohl einen Rohrkrepierer, was?“

Heinrich klopfte sich den Regen vom Umhang und seinem ledernen Hut. Der da hinten im Dunst das Weite sucht, hat einen Gang wie unser zweiter Geselle, dachte Heinrich, den Ratsherren ignorierend. Was aber sollte Otto in dieser Gegend zu suchen haben und dann noch bei diesem Wetter?

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