Wilfried Stütze - Die ihre Seele töten

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Die Handlung spielt zwischen 1607 und 1635. Michael war Lateinschüler, kaufmännischer Lehrling, Trossjunge, Söldner, Fernhandelskaufmann. Im Dreißigjährigen Krieg hat er über lange Zeit sein Leben an der Bewusstseinsgrenze geführt – was ihm allerdings zu keinem Zeitpunkt klar gewesen ist. Seine Auseinandersetzungen mit Gott hat er möglicherweise verloren. Mit ihm hat er lange gehadert und sich über Sinn und Unsinn der Seele Gedanken gemacht.
Was geschieht mit einem Menschen, wenn sich das Schicksal für ihn immer wieder brutal wendet? Will der «Held» immer noch das vorher erhoffte Leben fortführen? Kann der vor dem «unausweichlich widerfahrenden» begonnene Lebensweg überhaupt fortgesetzt werden? Hat das Geschehene den Charakter derart verändert, dass die Seele getötet worden ist? Kann ein Mensch seine Seele töten?

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Michael legte die Waffen auf der Lichtung zurecht, ordnete sie in Reih und Glied an. Er kannte sich gut aus. Seine Lieblingswaffen waren die Jagdbüchse und die Radschlossreiterpistole. Es folgten das Kurzschwert und der Dolch. Don Alfonso wurde in seiner Jugend an all diesen Waffen ausgebildet. Das und vieles mehr gehörte zur Erziehung eines künftigen spanischen Grande dazu.

„Du wirkst heute etwas nervös, Michael“, bemerkte Alfonso.

Wieso kann ich das nicht vor ihm verbergen?, dachte Michael. Vor Mutter kann ich auch nichts verbergen, glaube ich.

„Ich möchte mit dir etwas besprechen, dich um deinen Rat fragen. Lass uns aber erst unsere Übungen durchführen.“

Michael nahm die Muskete, schüttete Zündkraut in den Lauf, schob, als ob er nie etwas anderes gemacht hätte, eine mit etwas Stoff umwickelte Bleikugel hinterher und stopfte dann Kugel und Pulver mit dem Ladestock fest. Ein Gabelstock war für seine Muskete nicht mehr erforderlich. Sie wog nur noch knapp fünf Kilo. Die älteren Ausführungen hingegen wogen bis zu fünfzehn Kilo. Michael gab noch etwas Schwarzpulver auf die Zündplatte, spannte die Lunte in die Zündvorrichtung, legte an und feuerte. Alfonso und Michael hatten irgendwann einmal eine mannshohe Figur aus Brettern in etwa fünfundsiebzig Metern Entfernung als ständige Zielscheibe aufgestellt. Da so eine Muskete nicht besonders treffsicher war, würde sie noch lange halten. Zum Schluss übten sie sich noch im Kampf mit Kurzschwert und Dolch.

„Deutlich in die Knie gehen, Michael, und das Kurzschwert mit dem rechten Arm nach oben strecken. Der Gegner wird auf das Schwert schauen und du kannst mit dem Dolch in der linken Hand von unten in den Oberschenkel stoßen.“ Michael führte die Übung „trocken“ aus.

„Du bist ein Krieger, Michael, ein Krieger. Dieser Ernst in seinem Tonfall, dachte Michael. Er meint das wirklich so. Wieso ein Krieger? Es macht einfach nur Spaß, eine Waffe zu beherrschen.

„Also, was willst du mit mir besprechen?“

Michael brachte es einfach nicht heraus. Er hatte bisher mit niemandem über seine Pläne gesprochen.

„Du willst weg von hier. Fort, raus in die Fremde. Du willst dir den Wind um die Nase wehen lassen. Träumst von Abenteuern und hübschen Mädchen. Wann soll es denn losgehen?“

Michael starrte seinen Onkel aus wasserblauen Augen ungläubig an. „Woher weißt du, ich …“ stammelte er.

„Nun, viele junge Männer wollen in die Fremde“, lachte Alfonso. „Erzähl mir schon, was du vorhast!“

Michael, jetzt etwas ruhiger, setzte sich auf einen Baumstumpf und stützte seine Arme auf den Knien ab.

„Ich will Kaufmann werden.“

„Aber das bist du doch schon. Später wirst du bestimmt Prokurist wie ich“, kam es jetzt doch etwas erstaunt von Alfonso.

„Nein, nein. Der Handel hier ist interessant, aber irgendwie … wie soll ich sagen? … Zu klein, zu eng. Fernhandel will ich treiben, selbstständig, weißt du? Dazu muss ich aber noch viel lernen.“

Er sagt „will“ und „muss“. Das ist so gar nicht seine Art, dachte Alfonso. „Ja, viel Geld brauchst du für dein Vorhaben auch. Wie willst du dich sonst selbstständig machen?“

Ach, das ist noch weit hin. Ich habe da so meine Pläne. Vielleicht kann mir Vater mein Erbteil vorzeitig auszahlen? Vielleicht leiht mir auch Don Alfonso etwas oder beteiligt sich sogar am Geschäft? Vielleicht beteiligt sich auch Hinrich? Das wird sich alles finden, ging es Michael durch den Kopf.

„Ich schaffe das, Don Alfonso.“ Michaels Augenfarbe wechselten ins Stahlblaue. Es wirkte kalt.

Es war bestimmend und wie abschließend, keinen Widerspruch duldend. Er hat sich verändert , sinnierte Alfonso etwas verblüfft. Vielleicht hat er auch einfach nur einen Entschluss gefasst und will ihn jetzt umsetzen. Er ist eben ein Mann geworden, aber seine Augen … „Du musst mit deinen Eltern reden, Michael. Mach dir keine Sorgen: Sie werden es verstehen. Wo willst du überhaupt hin?“

„Nach Nürnberg. Ich hoffe, bei den Fuggern unterzukommen. Die Fugger handeln mit unglaublich vielerlei Waren und überall hin, sei es innerhalb oder außerhalb der Hanse. Man sagt, sie handeln auch mit Geld.“

Seine Augen sind wieder wasserblau, stellte Alfonso für sich selbst fest. „Von deinem Vorhaben bist du jedenfalls begeistert“, kam es lächelnd über seine Lippen. „Und die Fugger handeln auch mit Informationen. Darüber sollten wir später noch einmal sprechen.“

„Warum bist du eigentlich zuerst zu mir gekommen?“

Michael schaute Don Alfonso leicht abwesend an. Wie wird es Mutter aufnehmen?

Er wusste, dass er ihr Liebling war, obgleich sie sich immer alle Mühe gab, alle Kinder gleich zu behandeln. Er wusste auch, dass er sie über alles liebte wie sonst nichts und niemanden auf der Welt.

Hinrich und Anna bleiben ja zu Hause, versuchte er seine Gedanken wieder in den Griff zu bekommen.

„Es wird ihr wehtun, deinem Vater übrigens auch. Sie wissen aber, dass es der Lauf der Dinge ist. Sie werden dich ziehen lassen. Manche Menschen wollen nun mal hinaus in die Welt. Sie wollen wissen, was hinter den nächsten Bergen ist. Und wenn sie es gesehen haben, wollen sie wissen, was hinter den nächsten Bergen, den nächsten Wäldern, den nächsten Meeren ist. Du gehörst zu diesen Menschen, glaube ich. Erst war es deine Wissbegierde über die Lateinschule hinaus. Da konnte ich dir ein wenig helfen. Zusätzlich hast du dir von Camann Bücher geliehen.“

Ich muss mich auch von ihm verabschieden, schoss es Michael durch den Kopf.

„Dann wolltest du im Umgang mit Waffen unterrichtet werden. Und jetzt ist dir hier alles zu klein und piefig geworden. Auf zu neuen Ufern! Das bist du. Du willst dir deine Träume erfüllen.“

Ja, Träume, die nur ich kenne, dachte Michael.

„Vorher wollen wir aber mal zusammenpacken und nach Hause fahren.“

Wenig später fuhren sie, schweigsam geworden, der Stadt entgegen. Die Silhouette des Zisterzienserklosters glänzte in der Abendsonne. Sie beachteten es nicht.

3

Ein paar Wochen später begleitete Michael seinen Vater zum Stammtisch, wie er es in der letzten Zeit schon manchmal getan hatte.

Warum er das tat, konnte er sich nicht so richtig erklären. Vielleicht suchte er unbewusst die Nähe des eher verschlossenen Vaters, weil er bald die Familie verlassen würde. Die Mitglieder des Stammtisches hatten jedenfalls nichts gegen seine Anwesenheit, zumal er sich nur in die Gespräche einschaltete, wenn er gefragt wurde.

Sie hätten, an der Martinikirche angekommen, den direkten Weg zum Wirtshaus „Haus zur Hanse“ einschlagen können, aber den kleinen Umweg über den Altstadtmarkt nahmen sie trotz des Regens gern in Kauf. Besonders Heinrich liebte diesen Platz, so wie er die ganze Stadt liebte. Hier in Braunschweig war er zu Hause, genau wie seine Eltern es gewesen waren, bis die Pest sie viel zu früh dahingerafft hatte.

Der Altstadtmarkt zeigte sich wie immer prächtig. Halb auf der nördlichen Seite des Kirchenschiffes von St. Martini vorbei zeigte sich auf der linken Seite das größte und schönste Rathaus der Braunschweiger Weichbilder: das Altstadtrathaus. Ein paar Schritte weiter konnte Heinrich die Rechtwinkligkeit des Zweiflügelbaues erkennen. Als Büchsenschmied hatte er eine detaillierte Vorstellung von Genauigkeit und Schönheit, die daraus entstand.

Sie gingen schräg über den Platz, am vor Wasser triefenden Marienbrunnen vorbei in Richtung Kohlmarkt. Rechts von ihm tauchte jetzt schemenhaft das Gewandhaus auf. Die Tuchmacher hatten ihre Lager darin und wickelten auch teilweise ihre Geschäfte im und vor dem Haus ab. Gleichzeitig diente es ihnen als Gildehaus, genau wie den Büchsenschmieden.

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