A.D. Astinus
Die neun ältesten Universitäten der Weltgeschichte
Die ganze Welt der Universitäten - Von Montpellier bis Cambridge
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Inhaltsverzeichnis
Titel A.D. Astinus Die neun ältesten Universitäten der Weltgeschichte Die ganze Welt der Universitäten - Von Montpellier bis Cambridge Dieses ebook wurde erstellt bei
Einleitung
Universität Ez-Zitouna
Universität al-Qarawīyīn
Schule von Salerno
Universität Bologna
Universität von Paris
University of Oxford
University of Cambridge
Universität Montpellier
Universität Salamanca
Rechtlicher Hinweis
Impressum neobooks
Ist man erst einmal fertig mit der Schule stellt sich einer der entschiedensten Lebensfragen für jeden Herrenwachsenden: Was nun? Ausbildung, Arbeit oder Studium? Wer sich für das Studium entscheidet, dem wird die Universität zur zweiten Heimat. Institutionen die seit Jahrtausenden das Wissen der Welt sammeln und vermitteln, die Menschen bilden und erziehen sollen und sie zu leistungsfähigen Mitgliedern der Gesellschaft formen sollen. Heute wollen wir uns einmal die ältesten neun Universitäten der Welt anschauen.
Das Studium kann sehr anstrengend werden und man muss lange Tage an der Uni verbringen. Viele Studenten kennen ihre Universität besser als ihr eigenes zu Hause und deshalb stellen sie hohe Ansprüche an diese. Seit jeher sind diese Gebäude Orte des Lernens und der geistigen Ertüchtigung. Es wird viel gelesen, gebüffelt und diskutiert. Es gibt die Bibliothek, Hörsäle, einen Campus und viele andere Dinge zu entdecken und nicht selten sind diese Orte so groß und divergiert, dass sie fast zu eigenen kleinen Städten heran gewachsen sind.
Genau hier ist auch das Erstaunliche an Universitäten. Nicht nur dass sie ein in sich selbst geschlossenes System sein müssen, um zu funktionieren, sie brauchen auch genügend Kapazitäten um die Ströme an Wissensdurstigen abzufertigen. Es gibt so viele organisatorische Dinge, die es zu erledigen gilt, sodass Lehrkräfte den kleineren Teil einer Belegschaft ausmachen. Natürlich hat sich die Struktur und Arbeit einer Universität in den letzten Jahrhunderten und Jahrtausenden geändert. Früher war Studieren etwas besonderes und nur den allerwenigsten vorbehalten. Wer studierte, der hatte schon Geld und machte dies vor allem des Prestiges und des Ehrgeizes wegen. In noch anderen Zeiten – dem alten Rom – war die rein geistige Ertüchtigung verpönt. Es galt: Wer sich nicht körperlich fordert, der wird weich und kann nicht kämpfen und wer nicht kämpfen kann, der ist kein wertvoller Teil der Gesellschaft. Auch die Rolle der Frau in Hochschulen hat sich stark zum positiven gewandelt.
Man erkennt also, dass die Geschichte der Universitäten eine mit vielen Wandlungen und Schwierigkeiten ist. Umso erstaunlicher ist die Tatsache, dass manche von ihnen bis heute Bestand haben und sogar noch unterrichten. Die neun ältesten Universitäten der Welt sind wahre Attraktionen und antike Sehenswürdigkeiten zugleich. Sie sind Beispiele für die Kraft des Menschen, die genutzt werden kann um Wissen zu speichern und zu verteilen. Wissen ist Macht und jeder der sich ihr aneignen kann, darf sich glücklich und privilegiert fühlen.
Diese Monumente der Zeit sind wahrlich besonders und wirklich spannend. Die Geschichte dieser Bauten und Institution ist so interessant wie auch spannend. Sie werden einige wirklich interessante Dinge über kulturelle, wissenschaftliche und literarische Heimatorte dieses Planeten zu lesen bekommen und darüber hinaus aufgeklärt über die Geschichte der Universität. Ich hoffe also, dass sie ebenso viel Spaß bei der Lektüre haben, wie ich bei der Recherche, dass sie in ihrem nächsten Small-Talk einige Dinge, die sie heute gelesen haben einbringen können und dass ich meine Begeisterung für historische Strukturen und Institutionen mit Ihnen teilen konnte.
Die Universität Ez-Zitouna befindet sich heute im Stadtteil Montfleury der tunesischen Hauptstadt Tunis. Mit ihrem Vorgängerinstitut, der im Jahre 737 gegründeten Madrasa der Großen Ez-Zitouna-Moschee gilt sie als die älteste islamische Universität und als die weltweit älteste kontinuierlich unterrichtende Bildungsstätte.
Zu den später bekannt gewordenen Absolventen von Ez-Zitouna gehören der Gelehrte Ibn Chaldun, der Lexikograph Ahmad ibn Youssef ibn Ahmad ibn Abubaker Tifashi, der Gewerkschafter und Schriftsteller Tahar Haddad, der Politiker und Schriftsteller Abdelaziz Thâalbi, der tunesische Nationaldichter Abu al-Qasim asch-Schabbi und der Richter und Gelehrte M.T Ben Achour.
Die moderne Universität Ez-Zitouna wurde nach der Unabhängigkeitserklärung Tunesiens am 26. April 1956 gegründet. Am 1. März 1961 nahm die Fakultät Shari’a und Theologie ihren Lehrbetrieb auf, die heute zur tunesischen Universität gehört.
An der Universität werden derzeit etwa 1200 Studenten von 90 Hochschullehrern unterrichtet, die sich auf zwei Fakultäten, das Higher Institute of Theology und das Higher Institute of Islamic Civilisation in Tunis sowie das Forschungsinstitut Center of Islamic Studies in Kairouan verteilen.
Das Higher Institute of Theology nahm den Vorlesungsbetrieb im Studienjahr 1988/89 auf, dort können die folgenden Abschlüsse erlangt werden:
Bachelor in Islamwissenschaft
Master in Islamwissenschaft
Promotion (Ph.D.) in Islamwissenschaft
Techniker für angewandte Multimedia in Islamischer Kunst
Techniker für Kunst in Islamischer Kultur
Am Higher Institute of Islamic Civilisation sind derzeit etwa 300 Studenten und 40 Forscher tätig. Dort können nationale Diplome über einen ersten Abschluss in Islamwissenschaften (D.E.U.P.C) und einen Master in Islamwissenschaften erlangt werden.
Islamwissenschaften
Islamisches Recht
Theologie
Die Universität al-Qarawīyīn ist die Universität von Fès in Marokko. Sie wurde 859 als Madrasa gegründet. 1957 folgte die Gründung als Universität.
Viele Gelehrte haben in Fès studiert und die intellektuelle und akademische Geschichte der islamischen Welt beeinflusst. Darunter sind Abu Abdullah as-Sati, Abu l-Abbas az-Zuwawi, Ibn Ruschaid as-Sabti (-721 AH/1321), Ibn al-Haddsch al-Fasi (-737 AH/1336) und Abu Madhab al-Fasi, ein führender Theoretiker der malikitischen Rechtsschule.
Bei den kulturellen und akademischen Beziehungen zwischen der islamischen Welt und Europa im Mittelalter spielte die Universität auch eine wichtige Rolle. Der Kartograf al-Idrisi, dessen Karten in der Renaissance von den europäischen Entdeckern verwendet wurden, hat in Fès gelebt.
Die Koranschule und spätere Universität von Fès wurde 859 von Fatima al-Fihri, Tochter des reichen Kaufmanns Mohammed Al-Fihri, gegründet. Sie hatte geschworen, ihr gesamtes Erbe für den Bau einer Moschee für ihre Gemeinde (die im frühen 9. Jahrhundert aus Kairuan eingewandert waren) zu verwenden.
Die Koranschule kam unter die Patronage der mächtigen Sultane. Sie sammelte eine große Auswahl an Manuskripten, die in einer Bibliothek aufbewahrt wurden, die der Meriniden-Sultan Abu Inan Faris 1349 gestiftet hatte. Zu den wertvollsten Manuskripten zählen einige Bände des berühmten Muwaṭṭʾa von Malik ibn Anas, im Jahre 1108 auf Pergament geschrieben, eine unvollständige Abschrift der Prophetenbiographie von Ibn Ishaq, mehrere Kopien des Korans, die Sultan Ahmed al-Mansur adh-Dhahabi 1602 der Universität stiftete, und ein Autograph von Ibn Khalduns islamischer Weltgeschichte Al-ʿIbar, mit seiner eigenhändigen Widmung zugunsten der Bibliothek.
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