Wilfried Stütze - Die ihre Seele töten

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Die Handlung spielt zwischen 1607 und 1635. Michael war Lateinschüler, kaufmännischer Lehrling, Trossjunge, Söldner, Fernhandelskaufmann. Im Dreißigjährigen Krieg hat er über lange Zeit sein Leben an der Bewusstseinsgrenze geführt – was ihm allerdings zu keinem Zeitpunkt klar gewesen ist. Seine Auseinandersetzungen mit Gott hat er möglicherweise verloren. Mit ihm hat er lange gehadert und sich über Sinn und Unsinn der Seele Gedanken gemacht.
Was geschieht mit einem Menschen, wenn sich das Schicksal für ihn immer wieder brutal wendet? Will der «Held» immer noch das vorher erhoffte Leben fortführen? Kann der vor dem «unausweichlich widerfahrenden» begonnene Lebensweg überhaupt fortgesetzt werden? Hat das Geschehene den Charakter derart verändert, dass die Seele getötet worden ist? Kann ein Mensch seine Seele töten?

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Heute verstand er, dass es auch in seinem Vater gärte. Sein Vater hatte sich niemals weit von Braunschweig entfernt, nur wenn es sich gar nicht vermeiden ließ: etwa für eine Fuhre Erz aus dem Harz, um ausreichend Musketen und anderes herstellen zu können. Michael hatte noch halbherzig angeführt, dass sein Schulkamerad Jürgen Kalm schon mit vierzehn Jahren nach Hamburg in die Lehre geschickt worden war. Inzwischen sei er bei seinem Onkel Achtermann in Braunschweig beschäftigt, aber gerade auf eine Reise nach Dänemark geschickt worden. Sie hatten sich nur kurz gesehen.

Vater und Mutter wollen es mir einfach leichtmachen. Noch war es ja auch nicht so weit. Vielleicht im Frühsommer, nach dem Schützenfest. Das wäre ein prima Zeitpunkt. Dann hätte ich auch noch etwas Zeit mit Lena. Ich kann mir über meine Gefühle gegenüber Lena nicht richtig klarwerden, dachte Michael weiter. Wie auch? Es sind erst ganz zarte Bande. Sind es überhaupt irgendwelche Bande? Bruder Hinrich wäre da sicher forscher, musste er lächelnd zugeben.

Er merkte etwas unbestimmt, dass es ihm in diesem Punkt schwerfallen würde zu gehen.

Ich muss trotzdem fort. Ich habe Pläne und dazu gehört auch, nach Nürnberg zu den Fuggern zu gehen und zu lernen. Ich bin nicht in eine Kaufmannsfamilie hineingeboren worden. Aber warum sollte ich es nicht schaffen? Fernhandel treiben und …

„Hallo Michael, bist du schon lange da?“ Alfonso stapfte durch den Schnee auf Michel zu.

„Komm, Don Alfonso, lass uns zu den Fischteichen des Klosters gehen. Es ist diesig und man sieht ohnehin kaum was.“

Die Zisterzienser haben die Teiche und das Kloster vor langer Zeit gebaut. Mit all diesen Dingen bin ich vertraut. Es ist eben meine Heimat, schüttelte er den Gedanken ab.

Sie gingen beide, ohne es verabredet zu haben, in Richtung Waldschenke in der Buchhorst.

Alfonso war es schließlich, der anfing zu sprechen. Beide hatten einen Humpen Mumme vor sich. „Damals, weißt du. Das war so …“

Seltsam, dachte Michel. So gestelzt redet Don Alfonso doch sonst nicht, außerdem habe ich meine eigenen Sorgen – diese alte Geschichte …

Dann floss es aus ihm nur so heraus. Mehr als zwanzig Jahre lang hatte er alles in sich hineingefressen. Anfangs, um seiner Schwester das Leben nicht schwerzumachen und später seines Sohnes Antonio wegen. Er erzählte von Spanien, der Hazienda, den Pferden und dem Leben auf dem Gut und von Don Miguel, der ein echter spanischer Grande gewesen war.

„Dein Großvater war ein stolzer Mann und deine Großmutter Donna Inez eine ebenso stolze Frau.“ Tränen wollten sich ihren Weg bahnen.

„Dann mussten wir weg. Die Inquisition, aber da war noch mehr. Vater hatte mit der Silberflotte zu tun und irgendwie auch mit dem Königshaus. Das Buch des Handelshauses sollte uns Geschwistern Aufschluss geben. Aber wir konnten das Geheimnis nicht lüften.“

Königshaus, schoss es Michael durch den Kopf. Was hat das zu bedeuten?

„Letztendlich hatten wir es, auch ohne das Geheimnis zu lüften, in Braunschweig gut getroffen. Die ersten Jahre waren schwer, besonders für Sarah …

Noch nie habe ich meinem Herzen so freien Lauf gelassen. Ich wollte niemanden damit belasten. Behalte bitte auch du es für dich. Ich wäre gerne der Nachfolger von Don Miguel geworden.“

Noch nie hatte sich Michael Gedanken um seinen Onkel gemacht. Er hätte damals auch weiterziehen können, nach Hamburg, Amsterdam oder sonst wohin. Aber aus Liebe zu seiner Schwester war er geblieben. Dann aus Liebe zu seinem Sohn, der hier in Braunschweig sicher und behütet aufwachsen sollte. Ob Mutter davon wusste oder es ahnte? Sicher nicht. Alfonso hatte nie Anlass dazu gegeben. Und jetzt offenbart er sich mir, seinem Neffen. Der praktisch dabei ist, von hier fortzugehen – wer weiß, wie lange! Warum nur? Und ich zermartere mir das Hirn, ob es richtig ist zu gehen oder nicht.

„Ich werde alles in meinem Herzen verschließen, Don Alfonso, solange du es willst.“

Alfonso nahm einen großen Schluck und bestellte zwei weitere Humpen Mumme.

„Du willst fortgehen, Michael, freiwillig. Das ist in Ordnung. Du weißt allerdings nicht, was du an der Heimat, an deiner Familie hast. Das wirst du erst später im Leben erfahren. Ich will es dir keineswegs ausreden. Nur, dass du es dir gründlich, wirklich gründlich überlegst.“

„Das werde ich, äh, das habe ich, meine ich. Ich glaube, die Mumme wirkt langsam, Onkel.“

„Das macht nichts, Neffe. Prost.“

„Also, Don Alfonso, die Sache ist eigentlich ganz einfach. Ich habe eine durchaus gute Ausbildung hinter mir. Du hast ja das Deine dazu getan. Nur für den Fernhandel reicht es nicht, nicht für den wirklich großen Handel. Dafür muss ich mehr wissen. Wie geht das mit den Finanzgeschäften, so wie man es von den Fuggern hört? Wie schaffen die es, Waren in ganz Europa zu handeln? Allein das Transportwesen: Sie haben überall Niederlassungen, genau wie die Hanse überall Kontore hat. Sie besitzen Bergwerke, Banken und einen eigenen Botendienst.“

Michaels Augen leuchteten wasserblau, während er sprach. Alfonso spürte seine Begeisterung.

„Ich will es und ich werde es schaffen!“

Seine Augen werden wieder stahlblau , bemerkte Alfonso.

„Du wirst es schaffen. Übrigens, ich sagte es schon letztens bei unseren Schießübungen: Die Fugger transportieren auch Informationen. Die Auftraggeber wissen, dass sie geheim bleiben und sicher transportiert werden. Weißt du, aber auch die Fugger selbst unterhalten durch ihre Boten ein riesiges Nachrichtensystem. Für Kaufleute so großer und verzweigter Geschäfte ist es wichtig, schneller als andere über Ereignisse Bescheid zu wissen – Ereignisse, die vielleicht eine Ware knapp machen. Dann heißt es: rechtzeitig einkaufen.“

„Und teuer verkaufen, wenn sie wirklich knapp ist“, unterbrach Michael.

„Du scheinst auch auf diesem Gebiet ein Naturtalent zu sein.“

„Allerdings ein Talent ohne Geld. Denn immerhin will ich mich irgendwann selbstständig machen.“

„Wie, um alles in der Welt, willst du das denn finanzieren?“

„Na, da fällt mir ein Onkel ein, der es, glaube ich, gut mit mir meint.“

„Welche Sicherheiten bietest du?“, lachte Alfonso.

„Oh, dann bitte ich Onkel Johann. Der vertraut mir auch ohne Sicherheiten.“

Beide lachten und tranken. „Behalt das mit der Selbstständigkeit noch für dich, Don Alfonso. Lass uns gehen.“

Als Michael im Meinhardshof ankam, senkte sich bereits die Nacht über die Stadt Heinrichs des Löwen. Sie hatten es gerade noch durch das Fallersleber Tor geschafft. Vom Bett aus hörte er das Wächterlied:

Leven heren, latet juw sagen:

De klock heft … geslagen.

Bewart juwe füer unde licht,

dat nemande schade geschicht!

Man kann sich wohlfühlen im Meinhardshof , dachte Michael noch und schlief ein.

7

Die Fuhrleute trieben ihren Pferdewagen mächtig voran, obwohl die Gassen schmal waren. Sie waren durch das Wendentor im Norden gekommen und rumpelten nun auf den mit behauenen Steinen gepflasterten Straßen durch die Stadt. Es stank bestialisch mancherorts, schütteten doch die Anwohner ihre Fäkalien oder Abwässer oft auf die Straße. So mancher Nachttopf wurde von den Hausfrauen einfach aus dem Fenster entleert. Die Fachwerkfassaden der Häuser in Braunschweig erhoben sich bis zu drei Stockwerke. Da die Erker in die Gassen hineinragten, verdeckten sie zuweilen die Sonne.

Sie wollten möglichst schnell in die Schenke. Das war ihnen zwar nicht erlaubt, aber bisher waren sie zügig vorangekommen. Der Graf sollte ruhig ein bisschen warten. Bis zum Abend würden sie ihr Ziel, das Rittergut Lucklum, erreicht haben. Es war Markttag wie eigentlich jeden Tag, aber freitags und auch samstags war besonders viel los, also noch weniger Platz in den Gassen. Überall wimmelte es von Menschen. Frauen liefen mit ihren Einkaufskörben zum Altstadtmarkt. Dazwischen schleppten Handwerker Material. Bettler baten an solchen Tagen aggressiver um Almosen. Gaukler versperrten den Weg, immer war eine Menschentraube um sie herum.

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