Hellen Scheefer - Aufenthalt bei Mutter

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Das Werk «Aufenthalt bei Mutter» spiegelt den Besuch einer reifen Frau bei ihrer greisenen Mutter, um diese für ein Wochenende zu pflegen. Doch bald führt uns die Erzählung zu drei Protagonistinnen: dem Mädchen Elli, und zwei jungen Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können. Beth ist auf dem Weg in ihr eigenes Leben und kämpft sich bald durch den Alltag als Ehefrau, Mutter und Ingenieurin. Lisa sprüht vor Tatendrang und Lebensfreude und genießt des Augenblickes Glück. Als Lisa sich verliebt, gerät sie in eine seelische Zerreißprobe. Als ihr Zustand eskaliert, erscheinen ihr Visionen – oder Erinnerungen? – an das kleine Mädchen Elli, das von seinem Vater sexuell missbraucht wird.
Die Erzählung «Aufenthalt bei Mutter» führt uns in die Tiefen seelischer Verarbeitungsstrategien von Gewalterfahrung und zeichnet einen langen und an Wundern reichen Weg des seelischen Heilens auf.

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Eines Tages, Beth und Karl waren gemeinsam zu Besuch bei ihren Eltern, sprach Beths Mutter sie abends am Bett an. „Ihr streitet euch ja so viel.“ Mutter sprach es ohne Umschweife aus. Beth sah sie an, verständnislos, zögerte um eine Antwort. „Streiten wir uns? Manchmal, wohl.“ „Nein, dauernd streitet ihr. Um jedes Wort. Merkst du das denn nicht?“ Beth sann darüber nach. Nein, sie merkte es wohl nicht.

Beth. sechs.

Beths Alltag kannte keine Pause. Am Morgen war jede Minute abgezählt. Es brauchte eine Weile, bis die Kinder angezogen waren und am Frühstückstisch saßen. Die Brote für den Tag hatte Karl geschmiert und bereitgestellt, dann ging er zur Firma. Auch Beth arbeitete dort, aber als werktätige Mutter von zwei Kindern durfte sie jeden Tag 45 Minuten weniger arbeiten. Bei gleichem Lohn, versteht sich. So war es an ihr, die Kinder zum Kindergarten zu bringen.

Irgendetwas ging jeden Morgen schief. Mal fand sich ein Mützchen nicht, mal war sie selbst nicht schnell genug fertig, mal musste der Kleine, kaum angezogen, noch einmal auf Toilette. Der Bus fuhr pünktlich, auch ohne die Drei. Mit dem nächsten Bus kam Beth zu spät auf Arbeit. Etwa fünf Minuten. Zuviel für eine ‚sozialistische Führungspersönlichkeit’, die sie als Ingenieur zumindest darstellen könnte. Manchmal stand der Chef am Tor zur Kontrolle. Einige Kollegen honorierten ihre Verspätung mit hämischem Lächeln: zu spät kommen galt in diesem Land als schlampig.

Unterwegs im Bus weinte der Kleine. Jeden Tag schrie er. Manchmal war der Bus vollgedrängt mit Menschen. Auch ohne Beth sehen zu können, wussten die Leute im Bus: „Aah, ja. Die Frau mit den zwei Kindern ist auch da.“ Es gab keinen ersichtlichen Grund für das Weinen des Kleinen. Vielleicht war er noch müde? Machte ihn die ständige Eile nervös? Beth fand es nie heraus. Sie bemühte sich um ihn, versuchte zu trösten. Doch nichts half. Später schüttelte sie ihre Scham vor den Leuten im Bus ab und ließ ihn einfach weinen. Es war wie ein Ritual zwischen Beth und ihrem Sohn.

War Beth endlich an ihrem Schreibtisch angelangt, fiel sie völlig erschöpft in den Stuhl und war für die nächste Stunde unfähig, irgendeine Tätigkeit zu beginnen. Ihr Arbeitstag hatte beinahe 8 Stunden. Es fiel ihr schwer, sich zurecht zu finden. Die Stadt und ihre Ortsteile waren ihr fremd. Sie kannte nicht die Bedeutung und die Aufgaben der Firmen, mit denen sie dienstlichen Kontakt halten musste.

Als sie ihr erstes Dienstschreiben abfassen sollte, es war die Antwort auf eine Anfrage gewesen, musste sie sich von ihrem Kollegen den Textlaut erklären lassen. Sie verstand die Sprache des Briefes nicht! Jedes zweite Wort endete auf

‚-ung’, dazwischen waren ein paar Hilfsverben eingeschoben und wurden mit Präpositionen verbunden. Das hörte sich in etwa so an: Das X-tung des Z-lung um die L-ation des Be-tung...So klingt die Sprache des Ingenieurs! erklärte ihr stolz der Zimmerkollege. Die Antwort sollte natürlich im gleichen Sprachstil erteilt werden. Beth brauchte mehrere Tage dafür.

Beth lernte, dass man in Dienstgesprächen nicht die gleiche Meinung vortrug, die man eben noch beim Frühstück vertreten hatte. Es befremdete sie, Dinge, die sie blöd oder unerträglich fand, nicht auch öffentlich so benennen zu dürfen. Anstelle dessen war es üblich, die Kritik, die eben noch unter Vier Augen klar benannt worden war, so freundlich zu verpacken, dass sie als solche nicht mehr zu verstehen war. Jedenfalls Beth konnte nichts von dem ursprünglich geäußerten Unmut heraus hören. Wohl möglich wagten die Kollegen erst gar nicht, ihre Kritik zu äußern.

Ihr Zimmerkollege hatte viel Geduld mit Beth. Er hätte ihr Vater sein können. Er war genau so alt wie Dieser, hatte als junger Mann einen ganz ähnlichen Weg genommen, später aber andere Schlüsse aus den politischen Vorgängen im Land gezogen. Inzwischen stand er kritisch dem System gegenüber und prangerte die undemokratischen Zustände und die ideologische Verblendung der Menschen an.

Beth machte eine Arbeit, die niemand wirklich ernst nahm. Sie sollte sich in den Aufgabenbereich ihres Zimmerkollegen einarbeiten, damit sie später, nach dessen Pensionierung, diese fortführen konnte. Sie mussten technische Planungen für die Zukunft aufstellen. Bedarfsmengen prognostizieren, Konzepte zur Sanierung von Stadtteilen oder öffentlichen Plätzen erstellen, zu deren Umsetzung dieses Land wohl niemals Geld haben würde. Man baute neue Häuser, schnell, billig, massenhaft, aus Betonfertigteilen, um dem rasanten Zerfall der historischen Gebäude einen Ausgleich entgegenzustellen. Das Errichten ganzer Satellitenstädte aus Beton beanspruchte beinahe alle Baukapazitäten des Landes. Für die Restaurierung alter Stadtteile reichten die restlichen Kapazitäten nicht aus. Die Straßen waren übersät von Schlaglöchern. Kaputte Dächer, verstopfte Dachrinnen begründeten ein schleichendes Sterben der Häuser. Frisch bemalte Fassaden zeigten schon nach einem Jahr ein fleckiges Gesicht, weil die Farbe nicht auf dem Putz anhaften blieb.

Hochwertige Materialien für eine lange Lebensdauer des Bauwerkes einsetzen, effiziente, energiesparende Anlagen und Geräte, um Gebäude zu beheizen, Wasser oder Abwasser zu transportieren. Sobald diese Dinge nicht im sozialistischen Wirtschaftssektor produziert wurden, blieben in diesem Land solche Techniken ein unerfüllter Traum der Ingenieure.

War endlich Feierabend, stürzte Beth in den Kindergarten. Das war immer ihr erster Weg. Die Erinnerung an ihre eigene Kindergartenzeit war in ihr lebendig. Sie war nie wirklich gern dort gewesen. Hatte schon Stunden vorher darauf gewartet, dass Mutter oder die große Schwester sie endlich abholten.

Mit dem Bus ging es zu Dritt wieder zurück wie am Morgen. Wieder weinte der Kleine, diesmal wohl, weil er überreizt war. Wieder war er nicht zu trösten. Kaum zu Hause angelangt, lächelte er und spielte freundlich bis zum Abend.

Beth erledigte inzwischen den Haushalt, ging einkaufen. Das Abendbrot richtete Karl, wenn er denn pünktlich von Arbeit gekommen war. Hatte er gute Laune, so spielte er ein bisschen mit den Kindern. So konnte Beth schneller die Hausarbeit beenden. Beth mochte auch nicht stillsitzen und zuschauen. Sie flitzte von einer Arbeit zur anderen. Es gab so viel zu tun. Vielleicht konnte sie auch noch irgendetwas Schönes anfangen: ein Buch lesen, oder weiter an einem Kleid nähen.

Das Sandmännchen im Fernsehen erzählte den Kindern die Abendgeschichte. Danach hatten sie ins Bett zu gehen und dort auch zu bleiben. Sonst gab es Ärger. Wenn das Abendprogramm nach den Nachrichten im Fernsehen begann, war mit Karl nicht mehr zu rechnen. Dann wollte er seine Ruhe haben und wenn er darin gestört wurde, hörte der Spaß auf. Beth kreiselte in der Wohnung herum, bis auch sie erschöpft vor den Fernseher fiel. Dann bestimmte das Fernsehprogramm ihre gemeinsame Zeit.

Beth. sieben.

Das eigentliche Leben fand an den Wochenenden statt. Von Montag bis Freitag drehte das Laufrad des Alltags: Kinder, Arbeiten gehen, Haushalt führen, und Beth war der Hamster darin. Es war auch nicht auszumachen, ob die Geschwindigkeit des Rades sie zum Laufen brachte, oder ob Beth es war, die dem Rad das Tempo gab.

Der Job brachte ihr wenig Befriedigung. Nachmittags lief sie zu den Kindern. Tags über nagte ein schlechtes Gewissen an ihr und verwandelte sich am Abend in neue Kraft und Zeit für die Kinder. Alle nötigen Arbeiten erledigen, um Zeit für das Wochenende zu gewinnen. Das Wochenende machte Hoffnung: Zeit, etwas Schönes zu tun. Mit den Kindern im Wald stöbern, Pilze oder Beeren suchen, Baden gehen, ein Buch lesen oder ein Kleidungsstück nähen. Um noch mehr Zeit für diese Dinge zu gewinnen, erledigte Beth ihre Pflichten beinahe im Laufschritt. Noch viel effektiver war: sie tat zwei Dinge gleichzeitig. Stricken und gleichzeitig ein langweiliges Buch lesen, nähen und nebenbei Mittag kochen, Schach spielen und Wäsche legen.

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