Hellen Scheefer - Aufenthalt bei Mutter

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Das Werk «Aufenthalt bei Mutter» spiegelt den Besuch einer reifen Frau bei ihrer greisenen Mutter, um diese für ein Wochenende zu pflegen. Doch bald führt uns die Erzählung zu drei Protagonistinnen: dem Mädchen Elli, und zwei jungen Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können. Beth ist auf dem Weg in ihr eigenes Leben und kämpft sich bald durch den Alltag als Ehefrau, Mutter und Ingenieurin. Lisa sprüht vor Tatendrang und Lebensfreude und genießt des Augenblickes Glück. Als Lisa sich verliebt, gerät sie in eine seelische Zerreißprobe. Als ihr Zustand eskaliert, erscheinen ihr Visionen – oder Erinnerungen? – an das kleine Mädchen Elli, das von seinem Vater sexuell missbraucht wird.
Die Erzählung «Aufenthalt bei Mutter» führt uns in die Tiefen seelischer Verarbeitungsstrategien von Gewalterfahrung und zeichnet einen langen und an Wundern reichen Weg des seelischen Heilens auf.

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Hellen Scheefer

Aufenthalt bei Mutter

Das Stockholmsyndrom

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Inhaltsverzeichnis Titel Hellen Scheefer Aufenthalt bei Mutter Das - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Hellen Scheefer Aufenthalt bei Mutter Das Stockholmsyndrom Dieses ebook wurde erstellt bei

Prolog Prolog Aufenthalt bei Mutter. Das Stockholmsyndrom. Hellen Scheefer Für meine Kinder und Kindeskinder Hellen Scheefer Stille. Absolute Reglosigkeit. Das Surren der Fliege, weit hinten in der Ecke, dringt an mein Ohr und berührt nicht mein Denken. Mein Hirn ist ganz erfüllt von einem Gedanken. Schwer, sehnsüchtig. Endlich kann ich ihn ziehen lassen. Der Atem gleitet mir nun tief in den Bauch. Ich bin ein Berg. Meine Gedanken, mein Fühlen - sie sind wie Wolken. Wolken am Gipfel, an meinem Kopf. Endlich: „Kaijo!“ Auf diesen heiseren Ruf folgt eine leise Bewegung. Dann, einen Moment später: ein machtvoller Schlag. Die Kraft des Schlegels explodiert auf dem Fell der Trommel und verwandelt sich in ein Dröhnen, das den ganzen Raum ausfüllt. Das Schwingen dringt in meine Ohren und quillt auf unsichtbaren Bahnen in die Tiefe meines Leibes, bis mein ganzer Körper vibriert wie die Luft um mich herum. Ich liebe diesen Moment. Wenn nach stundenlangem, reglosem Sitzen das Morgendämmern sich in helles Licht gewandelt hat, der Schlag der Trommel meinen Körper erwachen macht und von nun an das Tun des Tages uns einnehmen darf. Die Ordinierten legen ihr Kesa auf den Kopf und dann singen wir gemeinsam: „Dai sai geda puku, mu so fukuden e, hi bu nyorai kyo. Kodo sho shu jo.“ Sitzen, auf einem Kissen. Schweigen. Ruhe des Körpers. Meditieren im Strömen des Atems. Den Geist zur Ruhe bringen. Aufhören zu denken. Denken, rationalisieren, analysieren, entdecken. Die Krone menschlichen Daseins. Wortfetzen, Bilder, Traumgeschichten, Singen, Schmerz, unstillbares Weinen, Ängste. Immer wieder Gespräche, aus der Angst geboren, mit nicht Anwesenden, Angst und Ängste und wieder Angst. Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich inzwischen auf dem Safu gesessen hatte. Ich habe schon seit Jahren keine Angst mehr vor Veränderungen. Die Neugier schafft Neues. Neues ist vor allem spannend, aufregend, schön. Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich hatte sitzen müssen, bis in mir dieses Wissen aufgestiegen war: diese Angst in mir, die ist, weil ich Angst vor mir selber habe. Angst vor diesen Kräften in mir, die mich tun machen, was mich zerstört. In bester Absicht, „um der Liebe Willen’, wie man so schön sagt. Und doch: zerstört, mich verrückt macht. Beim Schlagen der Trommel, als ich das Vibrieren meinen Körper durchströmen fühle, begreife ich, dass ich guten Grund habe zu dieser Angst vor mir selbst.

Bei Mutter. Eine Idee.

Bei Mutter. Ankommen.

Elli. eins.

Beth. eins.

Beth. zwei.

Beth. drei.

Elli. zwei.

Beth. vier.

Elli. drei.

Elli. vier.

Beth. fünf.

Beth. sechs.

Beth. sieben.

Elli. fünf.

Beth. acht.

Bei Mutter. Der Fernsehabend.

Elli. sechs.

Lisa. eins.

Elli. sieben.

Elli. acht.

Elli. neun.

Lisa. zwei.

Lisa. drei.

Beth. neun.

Beth. zehn.

Lisa. vier.

Lisa. fünf.

Beth. elf.

Bei Mutter . Weiter Fernsehen.

Beth. zwölf.

Elli. zehn.

Elli. elf.

Lisa. sechs.

Bei Mutter. Samstag Morgen.

Lisa. Sieben.

Lisa. acht.

Lisa. neun.

Lisa. zehn.

Lisa. elf.

Lisa. zwölf.

Lisa. dreizehn.

Bei Mutter. Samstag Vormittag.

Lisa. vierzehn.

Bei Mutter. Samstag Mittag.

Lisa. fünfzehn.

Bei Mutter. Mittagspause. eins.

Bei Mutter. Mittagspause. zwei.

Bei Mutter. Samstag Nachmittag.

Bei Mutter. Mutter zur Rede stellen.

Bei Mutter. Samstag Abend.

Bei Mutter. Sonntag Vormittag. Geschehen und Abreise.

Epilog.

Impressum neobooks

Prolog

Aufenthalt bei Mutter.

Das Stockholmsyndrom.

Hellen Scheefer

Für meine Kinder

und Kindeskinder

Hellen Scheefer

Stille. Absolute Reglosigkeit. Das Surren der Fliege, weit hinten in der Ecke, dringt an mein Ohr und berührt nicht mein Denken. Mein Hirn ist ganz erfüllt von einem Gedanken. Schwer, sehnsüchtig. Endlich kann ich ihn ziehen lassen. Der Atem gleitet mir nun tief in den Bauch.

Ich bin ein Berg. Meine Gedanken, mein Fühlen - sie sind wie Wolken. Wolken am Gipfel, an meinem Kopf.

Endlich: „Kaijo!“

Auf diesen heiseren Ruf folgt eine leise Bewegung. Dann, einen Moment später: ein machtvoller Schlag. Die Kraft des Schlegels explodiert auf dem Fell der Trommel und verwandelt sich in ein Dröhnen, das den ganzen Raum ausfüllt. Das Schwingen dringt in meine Ohren und quillt auf unsichtbaren Bahnen in die Tiefe meines Leibes, bis mein ganzer Körper vibriert wie die Luft um mich herum.

Ich liebe diesen Moment. Wenn nach stundenlangem, reglosem Sitzen das Morgendämmern sich in helles Licht gewandelt hat, der Schlag der Trommel meinen Körper erwachen macht und von nun an das Tun des Tages uns einnehmen darf.

Die Ordinierten legen ihr Kesa auf den Kopf und dann singen wir gemeinsam:

„Dai sai geda puku, mu so fukuden e, hi bu nyorai kyo. Kodo sho shu jo.“ Sitzen, auf einem Kissen. Schweigen. Ruhe des Körpers. Meditieren im Strömen des Atems. Den Geist zur Ruhe bringen. Aufhören zu denken. Denken, rationalisieren, analysieren, entdecken. Die Krone menschlichen Daseins. Wortfetzen, Bilder, Traumgeschichten, Singen, Schmerz, unstillbares Weinen, Ängste. Immer wieder Gespräche, aus der Angst geboren, mit nicht Anwesenden, Angst und Ängste und wieder Angst.

Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich inzwischen auf dem Safu gesessen hatte. Ich habe schon seit Jahren keine Angst mehr vor Veränderungen. Die Neugier schafft Neues. Neues ist vor allem spannend, aufregend, schön. Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich hatte sitzen müssen, bis in mir dieses Wissen aufgestiegen war: diese Angst in mir, die ist, weil ich Angst vor mir selber habe. Angst vor diesen Kräften in mir, die mich tun machen, was mich zerstört. In bester Absicht, „um der Liebe Willen’, wie man so schön sagt. Und doch: zerstört, mich verrückt macht.

Beim Schlagen der Trommel, als ich das Vibrieren meinen Körper durchströmen fühle, begreife ich, dass ich guten Grund habe zu dieser Angst vor mir selbst.

Bei Mutter. Eine Idee.

Ausgerechnet als ich vor ein paar Tagen bei meiner Dienstfahrt im Auto das Radio anschaltete, wurde eine Rezension eines Buches gesendet. Eine Frau erzählte anonym vom sexuellen Missbrauch durch ihren leiblichen Vater. Textstellen werden zitiert. Es wird mit kurz zusammenfassenden Worten gezeichnet, wie die Autorin ihre sexuellen Lüste in dieser Beziehung schildert. Schwer von ihrem Vater verletzt und vergewaltigt, beschreibt sie ihre Orgasmen. Mich ekelte vor der Frau beim Zuhören. Stockholmsyndrom. Ich hatte kaum an den Begriff gedacht, als der Rezensent den Begriff einführte, seine Bedeutung erklärte. Das Opfer beginnt in der größten Not und ohnmächtig seinem Peiniger ausgeliefert, diesen zu lieben. Das ist die einzige Strategie, um die Situation zu überstehen, um zu überleben.

Ich weiß, dass auch ich die Fahigkeit des Stockholmsyndroms in mir trage. Die Liebe, die ich meinem Vater entgegenbrachte, war einerseits Dankbarkeit, weil er mich vor dem tagtäglichen Terror meiner Mutter schützte, und ihr Terror war härter als das hysterische Herumgeschrei meines Vaters, und andererseits ging diese Liebe auf das Konto des Syndroms.

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