Hellen Scheefer - Aufenthalt bei Mutter

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Das Werk «Aufenthalt bei Mutter» spiegelt den Besuch einer reifen Frau bei ihrer greisenen Mutter, um diese für ein Wochenende zu pflegen. Doch bald führt uns die Erzählung zu drei Protagonistinnen: dem Mädchen Elli, und zwei jungen Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können. Beth ist auf dem Weg in ihr eigenes Leben und kämpft sich bald durch den Alltag als Ehefrau, Mutter und Ingenieurin. Lisa sprüht vor Tatendrang und Lebensfreude und genießt des Augenblickes Glück. Als Lisa sich verliebt, gerät sie in eine seelische Zerreißprobe. Als ihr Zustand eskaliert, erscheinen ihr Visionen – oder Erinnerungen? – an das kleine Mädchen Elli, das von seinem Vater sexuell missbraucht wird.
Die Erzählung «Aufenthalt bei Mutter» führt uns in die Tiefen seelischer Verarbeitungsstrategien von Gewalterfahrung und zeichnet einen langen und an Wundern reichen Weg des seelischen Heilens auf.

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Nein. In den Kindergarten gehen ist wirklich schrecklich. So hat Elli sich das überhaupt nicht vorgestellt. Die Leute haben wirklich schöne Spielsachen in den Regalen liegen. Sachen, die sich Ellis Eltern nicht leisten können. Da gibt es zum Beispiel eine Puppe, die kann Laute machen, wenn man sie dreht. Sie hat auch richtige Klapperaugen. Das haben die Leute in den Fabriken erst vor kurzem erfunden. Aber wenn man in den Gruppenraum herein kommt, darf man nicht gleich spielen. „Erst gibt es Frühstück.“ hatte die Erzieherin gesagt. Und danach sollten sie alle gemeinsam malen. Die Erzieherin brachte jedem Kind ein Stück schwarzes Papier und einen weißen Buntstift dazu. So etwas hatte Elli noch nie gesehen. Bei ihr zu Hause waren die Farben von Papier und Stift umgekehrt. Merkwürdig. Man konnte aber richtig auf dem Papier malen. Die Kinder sollten Schnee malen. Weil doch draußen Winter ist. Und dann ging die Erzieherin zu den Kindern an die Tische und hielt in der Hand eine Vase, darin waren Schneeglöckchen. Die Kinder sollten versuchen, auch ein Schneeglöckchen zu zeichnen. Schneeglöckchen mag Elli. Und die kennt sie ganz genau. Kürzlich war sie mit ihrem Vater in den Garten gegangen. Tief verschneit lagen die Beete. „Kannst du dir vorstellen, dass unter dieser Schneedecke Blumen wachsen?“ hatte er Elli gefragt. Elli tat entrüstet. Unter diesem kalten Schnee, der ihr immer so schnell die Hände frieren machte, dass die schmerzten? Nein, das konnte sie sich nicht denken. Der Vater hatte einen Spaten genommen und tief in die Schneedecke eingestochen. Vorsichtig hatte er eine Scholle heraus gehoben, mit den Fingern noch leicht über den Boden gefegt, und siehe: da standen sie. Lugten auf zarten Stängeln aus dem kalten Schnee heraus mit ihren zarten weißen Köpfchen, dass man beinahe ihr Schellen zu hören meinte. Schneeglöckchen! Ja, Schneeglöckchen konnte Elli gut malen.

Das Malen war also nicht wirklich blöd. Gemein war nur, dass man nicht spielen durfte. Aber danach, bis zum Mittagessen, war endlich die Spielecke freigegeben. Jetzt wollte Elli sich auch die Puppe näher besehen. Aber eh sie sich versah, war das Spielzeug, was sie so interessant gefunden hatte, verteilt. Die anderen Kinder kannten schon die Regel: ‚Wer zuerst kommt, malt zuerst.’ Sie waren Hals über Kopf auf das Regal zugestürzt und hatten sich kurz entschlossen ein Spielzeug gegriffen. Zwei Kinder stritten noch, aber auch hier galt die Regel: „Wer hatte die Kiste zuerst in der Hand?“ der Erste war halt der Glückliche.

Nach dem Mittag mussten sie Mittagsschlaf halten. Die Tische und Stühle wurden beiseite geräumt und Holzpritschen in den Raum gestellt. Dann sollten alle Kinder sich still hinlegen und die Augen schließen. Das war vielleicht merkwürdig! Elli war noch ganz aufgeregt von den vielen Erlebnissen und nun sollte sie die Augen schließen. Hinten, in der Puppenecke knackte es ganz verdächtig. Huch, kaum hatte Elli die Augen geöffnet, schon hatte es die Erzieherin bemerkt. Das war inzwischen eine andere Frau. Die ‚Spätschicht’, hatten die Großen erklärt. Die ‚Spätschicht’ war viel strenger als die Frau am Morgen. Schrecklich. Elli hatte Angst vor ihr. Aber irgendwann fand Elli das stille Liegen ganz lustig. Man konnte sich Geschichten ausdenken, und wurde durch nichts dabei gestört.

Inzwischen war die Mittagszeit beendet, sie hatten Vesper gegessen und durften nun ins Freie spielen gehen. Bis die Eltern die Kinder wieder nach Hause abholen. Elli rutscht auf dem Schnee den Hang hinunter. Sie weint enttäuscht, der Bruder war davon gelaufen. Sie geht den anderen Kindern aus dem Weg, setzt sich in die Nähe der Erzieherinnen. Sie hat die Nase voll. Kindergarten ist einfach zu blöd.

Beth. eins.

Das Tor war verschlossen. Sie standen beide davor und ärgerten sich über die Leute vom Studentenclub. Sonst um diese Uhrzeit konnte man ungehindert ein- und ausgehen. Aber heute gab es keine Chance. Der Club war hoffnungslos überfüllt. Die Session hatte begonnen. Beth wand den Blick und sah auf den Jungen neben sich. Der war kein ‚Junge’ mehr, in der Art, wie sie sich noch als Mädchen empfand. Er war ganz offensichtlich älter als sie. Vielleicht schon am Ende des Studiums? Sie hatte erst in diesem Herbst damit begonnen. Er war ein richtiger Mann. Er wusste was von der Welt. So jedenfalls erschien er Beth. Sie hatte sich ihm zugewandt und ihre Blicke trafen sich zugleich. Auch er hatte sich ihr zugedreht. Sie sah ihm tief in die Augen. Das tat sie bei allen Männern so. Warum, wusste sie nicht. Er hielt ihrem Blick stand. Kein Lächeln, aber auch kein Flackern oder Ausweichen. Ein Brennen war da, das zwischen ihnen hin und her sprang. Sehnsucht?

Das Tor blieb verschlossen. Scheinbar gelassen gingen sie Jeder seiner Wege. Sein brennender Blick war ihr bis ins Herz gedrungen. Später, als sie zu einander gefunden hatten, gestand er ihr, wie tief ihn diese Begegnung berührt hatte. Von diesem Moment an hatte er sie gesucht. Er hatte sie leicht gefunden. Sie wohnten ihm gleichen Haus, belegten dieselbe Fachrichtung. Er war nur zwei Jahre weiter als sie. Seit ihrer Begegnung am Tor hatte er ihre Wege beobachtet. Doch er sprach sie niemals an. Er war kein Jäger, aber auch nicht wählerisch. Er nahm schnell ein Mädchen mit in sein Bett. Doch es blieb beim One-Night-Stand. Er achtete diese Mädchen nicht, weil sie sich ihm so leicht hingegeben hatten. Er kannte Beth nicht. Doch zu seinen Freunden sagte er: „Die Kleene da drüben, seht ihr die? Der könnte ich treu sein.“ Sie liefen sich nicht wieder über den Weg. Das Wohnheim war ein Hochhaus und hier wohnten Hunderte von Studenten. So ging das wohl ein halbes Jahr. Die Sommerpause nahte. Beth war ungeduldig geworden. Sie spürte oft seine Blicke, sah ihn am Fenster nach ihr schauen, aber nie ergab sich die Gelegenheit, einander zu sprechen. Dann, endlich, eines Abends zur Disko, entdeckte sie ihn inmitten seiner Kumpels. Wieder trafen sich ihre Blicke, sie beobachteten einander, umkreisten sich wie Katzen. Doch eigentlich war Beth diejenige, die kreiste, ihn umkreiste, die Gruppe junger Männer ansteuerte, währenddessen er sicher im Kreis der Gruppe verharrte, sie aber nie aus den Augen verlor. Nichts. Beth hatte einen weiten Bogen um die Männer geschlagen, aber Er hatte sich nicht herausbewegt, nicht von der Stelle gerührt. Beth zog sich verwirrt zurück. Hatte sie sich geirrt? Hatte sie der ganzen Sache zuviel Bedeutung beigemessen? Wollte er doch nichts von ihr? Beth wandte sich ihren Kommilitonen zu. Versuchte, die Sache zu vergessen. Beth tanzte eine Weile, in ihre Gedanken versunken. Nein. Einen Versuch musste sie noch starten. Sie wollte wissen, woran sie ist. War er ihr zugetan oder war er es nicht? Sie ging zum Diskjockey, bat um einen Musikwunsch, hielt für einen Moment lang den Finger an die Tonbandspule, sodass die Musik jaulte, lachte laut auf, warf den Kopf in den Nacken und steuerte geradewegs auf die Gruppe junger Männer zu. Sie ging ganz dicht an ihm vorbei, sodass er sie hätte greifen können. Sie ging, nichts geschah, sie wand sich ab. Da! Im letzten Moment spürte sie, wie jemand sie packte und an sich heran zog. Er war es! Karl. „Jetzt hab ich dich aber gefangen. Beinahe wärst du mir wieder entwischt!“ Er lachte.

Beth. zwei.

Karl hatte nur noch ein Jahr Studium vor sich. Er war fünf Jahre älter als sie, aber an Lebenserfahrung hatte er ihr wohl eine ganze Generation voraus. Mit Vierzehn ins Internat zum Abitur, Armeezeit. Vater war Vorsitzender der LPG. Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft. Beth, nahtlos von der Schule mit Abiturstufe zum Studium, hatte bisher nichts anderes kennen gelernt, als das was sie in der Schule zu lernen hatte und was ihre Eltern über dieses Land erzählten. Sowohl bei den Eltern als auch in der Schule erfuhr sie Ähnliches über ihr Land, und doch waren es Lügen, wie sie bald begreifen musste. Schon in den ersten Wochen des Studiums ahnte Beth, dass sie in einem ‚Glashaus’ gelebt hatte. Keiner ihrer Kommilitonen teilte ihr Verständnis von der Welt. Alle erzählten und Jeder auf seine Weise, warum die Propaganda in den Nachrichten und in der Schule falsch war und mit den tatsächlichen Verhältnissen im Lande nichts gemein hatte. Selbst in ihrer Ausbildung zum Bauingenieur musste sie erfahren, dass die Planwirtschaft im Land nur selten wie geplant funktionierte und im Grunde den Mangel an Material, Bauteilen und Baukapazitäten verursachte. Beth war Kind einer Spezialschule gewesen. Russisch-Ausbildung im Alter von acht Jahren an. Die besten aller Klassen aus der Stadt waren auserwählt worden für diese Klasse. Die Sprache der Freunde und Befreier vom Faschismus erlernen. Siegen lernen. Die Elternschaft dieser Kinder war entsprechend staatstreu. Wer es nicht war, lernte seinen Kindern von Beginn an, in der Schule den Mund zu halten. Auch den Mitschülern gegenüber. Exil im Alltag.

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