Markus Müller - ARBEITGEBER BUNDESWEHR und die Personalgewinnung öffentlicher Arbeitgeber

Ausgehend vom Bericht zum Stand der Neuausrichtung der Bundeswehr (Bundeswehrbericht 2013 22) vom 8. Mai 2013, kommt der Demographiefestigkeit im Personalbedarf der deutschen Streitkräfte eine besondere Bedeutung bei. Dabei muss die demographische Entwicklung in Deutschland durch die Bundeswehr in ihren Planungen berücksichtigt werden, um die Zukunft demographiefest gestalten zu können. Derzeit kann die Bundeswehr ihren Personalbedarf auch nach Aussetzung der verpflichtenden Einberufung zum Grundwehrdienst gut decken, aber langfristig wird es für sie – wie für alle Arbeitgeber – schwieriger werden, qualifizierten Nachwuchs in ausreichender Zahl zu gewinnen. Es ist daher ein wesentliches Ziel der Neuausrichtung, personell ausgewogen und nachhaltig besetzbare Strukturen zu gewährleisten. Die Bundeswehr wird folglich entsprechend der Vorgabe der politischen Eckpunkte kleiner. Künftig wird der gesamte Personalumfang bei rund 240.000 zivilen und militärischen Bundeswehrangehörigen liegen. Die neue Personalgewinnungsorganisation muss die Regeneration der Stärke von bis zu 185.000 Soldaten und die Befüllung von 55.000 Haushaltsstellen für zivile Beschäftigte gewährleisten. Um diese Zahlen zu halten, benötigt die Bundeswehr jährlich etwa 60.000 Bewerber, um für die qualitative Regeneration zwischen Bewerbern eine Auswahlentscheidung treffen zu können. Das Verhältnis der Zeit- zu den Berufssoldaten beträgt ca. 124.000 zu 55.000. Das ist bei zukünftigen Jahrgangsstärken von etwa 650.000 jungen Menschen ein ambitioniertes Ziel, das die Bundeswehr in schärfer werdender Konkurrenz zur übrigen Wirtschaft erreichen will (überwiegend wörtlich entnommen aus: Bundeswehrbericht (2013), Bericht zum Stand der Neuausrichtung der Bundeswehr, 8. Mai 2013, BMVg, S. 16-17). Aus dieser Selbsterkenntnis und Eigenfeststellung der Bundeswehr leitet sich die besondere Bedeutung der Personalgewinnungsmöglichkeiten in einem militärischen Kontext ab, die nachfolgend wissenschaftlich analysiert und in einer eigenen Studie untersucht wird.

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