Günter Tolar - Der Herzog

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Der Herzog ist mit seinen knapp 20 Jahren eine der ranghöchsten adligen Figuren aus der Zeit des Wiener Kongresses. In die hermetische Abgeschiedenheit des Wiener Kaiserhofes dringt der Sohn seines Lehrers ein. Es entwickelt sich eine aus verschiedensten Gründen verbotene Liebesbeziehung, die, so kurz sie auch dauert, wunderschön ist, aber traurig endet. Eine tragische Liebesgeschichte vor authentischem historischem Hintergrund.

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Aber noch genießt Joseph Moritz Ragusa. Und er zeigt sich bildungswillig, wie es einem jungen Grafen Österreichs eben ansteht.

Herr Pospis - hier sagt man Gospodin statt Herr - Gospodin Pospis hat mir heute gesagt, ob ich nicht vielleicht mehr über die Republik wissen möchte. So hat er mir viel erzählt von alten Familien, großer Tradition und unbeugsamer Ordnung.

Drei der von ihm als ehern bezeichneten Gesetze, zwar ungeschrieben, dennoch gleich Gesetzen, sind mir in Erinnerung geblieben.

‚Obliti privatorum, publico curate’ - das heißt ‚Vergesset das Private und sorgt euch um öffentliche Angelegenheiten’.

Das wär’ sowas für uns, wo jeder nur auf sich selber schaut.

‚Salus republicae suprema lex asto’ – ‚Das Wohlergehen der Republik sei das oberste Gebot vor allen anderen’.

Bei uns sagt man ‚Das Hemd ist mir näher als der Rock’.

‚Non bene pro toto libertas venditur auro’ – ‚Die Freiheit verkauft man nicht für alles Gold der Welt’.

Bei uns tät' einer die eigene Großmutter verkaufen für den eigenen Vorteil.

Beim vierten Spruch ist mir der lateinische Text entfallen, er heißt ‚Erwerben ist besser als erobern.’

Das wär’ bei uns Wurscht, Hauptsach’ man kriegt es.

Diese bissigen, aber auch bitteren Kommentare werfen ein deutliches Licht, wie ein Jugendlicher der damaligen Tage sein eigenes Land gesehen hat. Unbedingt positiv ist diese Sicht nicht, mag aber auch dem Wienerischen Hang zur Nestbeschmutzung entsprungen sein. Teilweise zumindest.

In der Erinnerung geblieben ist mir auch jene seltsame Geschichte, daß man hier in Ragusa jeden Abend alle Stadttore abschloß, sämtliche Schlüssel in den Rektorenpalast brachte und hier einsperrte - mitsamt dem Rektor. Ich konnte allerdings von niemand erfahren, wer nun den Schlüssel zum Rektorenpalast die Nacht über gehabt hat. Denn der war ja nun der Mächtigste in Ragusa, zumindest in der Nacht.

Genau eine Woche sind wir nun hier und ich muß sagen, ich weiß schon recht viel über Ragusa, bald mehr als über daheim.

Da die Reise ziemlich genau mit dem Juni-Anfang begonnen hatte, halten wir also derzeit etwa beim 8. oder 9. Juni.

Die folgenden Tage werden nur mit kurzen Notizen vermerkt.

Heute Gespräche. Ohne rechte Zielrichtung.

Oder

Nun aber doch Klagen seitens der Ragusaner. Sie lassen ihre Dynastien aussterben, sagen sie. Welch seltsame Drohung. Wie macht man das? Wo doch alle verheiratet sind.

Im Joseph Moritz keimt hier derselbe Verdacht, der auch uns schon geplagt hat. Alles in Allem aber, die ‚Wirtschaftsgespräche’ wollten nicht vorankommen. Sollten wohl auch gar nicht.

Dann aber wird er doch wieder etwas ausführlicher.

Gestern hat man uns und den hiesigen Patrizierfamilien eine Oper vorgespielt. Man hat, so sagte man uns, eigens einen Komponisten gewählt, der viel für die Wiener Oper geschrieben hat. Er heißt Baldassare Galuppi und soll vor sechzig oder siebzig Jahren wirklich viel für Wien komponiert haben.

Das ist richtig.

Die Oper hieß irgend was ‚...dei cuore’, so was wie Verwirrung der Herzen. Sie handelt von einem Vater mit drei Töchtern und drei Freiern, die alle nur eine haben wollen, dann aber bekommt die eine doch nur einer, die beiden anderen Männer nehmen die beiden anderen Frauen. Die eine Frau, die umschwärmte, wurde von einer Altistin gegeben, die außer vorstehenden Augen, einem riesengroßen Mund, einem flachen Dekollete eine recht raue, tiefe Stimme hatte. "A Stimm wie a Hur"', sagte Hauptmann Obenaus, der unsere Unterhaltungen gerne mit Kräftigem zu würzen pflegte. Alle lachten und gingen neu gestärkt nach der Pause wieder in den Hof des Rektorenpalastes, wo das Spektakel stattfand.

Es war im Ganzen eher langweilig. Die Sänger waren recht gut. Eine der Sopranistinnen hatte viele hohe Töne zu singen, bei denen sie immer so schrie, daß es einem in den Ohren gellte.

Unsere Delegation klatschte am Schluß Beifall, während sich die Einheimischen jeder Beifallsäußerung enthielten. Keiner weiß, warum. So hörten auch wir schnell wieder auf und bekamen ein Nachtmahl vorgesetzt, das mir rundweg zu scharf war.

Eine langweilige Oper also, ein scharfes Essen, darauf eine schlechte Nacht. Ich mußte zweimal groß gehen und stieß mir jedesmal im Finstern den Kopf fast wund. Es geht ein Wind hier, der Zug hat fast alle Lichter ausgelöscht.

In der zweiten Hälfte der zweiten Woche und in der ersten Hälfte der dritten Woche fallen Berichte über die Gespräche ganz aus. Dafür schildert Joseph Moritz mehr aus seinem Privatissimum, das an Einprägsamkeit die vielleicht doch stattgehabten Gespräche bei weitem übertroffen hat.

Wir haben die ganze Geschichte aus den verschiedenen Tagen herausgenommen, immer nur die Sätze, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Gestern, Donnerstag, Diner bei Pospis.

Die Pospis, das hat Joseph Moritz anderswo kurz erzählt, sind eine der angesehensten Patrizierfamilien in Ragusa.

Beim Kaffee, den wir im Stehen einnahmen, hat mich der junge Pospis angesprochen und sehr höflich gefragt, ob ich ihm vielleicht etwas über Wien erzählen könne. Er träume immer von Wien. Und nun sehe er jemanden, bei dem er glaube, es wagen zu dürfen...

Wir haben uns für morgen verabredet. Vormittags. Ein Rundgang über die Stadtmauer. Da würde ich ihm dann gerne erzählen.

Am Freitagvormittag also.

Es war ein wunderschöner Spaziergang. Wollte man sehr genau sein, dann waren es ja eigentlich zwei Spaziergänge.

Beim ersten Rundgang über die Mauer erzählte mir Pospis alles Mögliche aus der Geschichte von Ragusa. Das meiste wußte ich schon, aber es war eine Freude, ihm zuzuhören. Er erzählte sehr charmant, begleitet von schönen, sehr sprechenden Handbewegungen.

Als wir wieder am Ausgangspunkt angelangt waren, schlug er sich plötzlich mit der flachen Hand an die Stirn, daß ihm sein Käppchen hinten hinunterflog; dabei rief er: „Herr Graf, nein, bin ich nicht dumm? Ich habe doch gebeten, daß er mir über Wien erzählt. Und jetzt habe ich die ganze Zeit Sachen erzählt, die ich schon weiß und die der Herr Graf wahrscheinlich auch schon gewußt haben! Bin ich nicht dumm?“

„Er ist nicht dumm, Gospodin“, antwortete ich, entzückt über seinen drolligen Ausbruch, „er ist höchst charmant und ich bin ihm sehr dankbar für alles, was er mir berichtet hat.“

„Der Herr Graf sind voller Höflichkeit“, rief er abwehrend. „Das ist halt die Großstadt. Das ist halt Wien!“

„Na“, meinte ich, „da könnt' ich ihm schon ein paar Sachen erzählen!“

An dieser Stelle erlaubte ich ihm, mich Joseph Moritz zu nennen. Er bat mich daraufhin, ihn Ivo zu nennen.

Dann erzählte ich dem Ivo über Wien, genau so lange wie der zweite Rundgang über die Stadtmauern von Ragusa dauerte.

Dann begleitete er mich wieder zum Rektorenpalast. Ehe wir auf den Platz hinaustraten, hielt er mich plötzlich am Arm fest und wir blieben stehen.

„Hat er heute nachmittag zu tun?“, fragte er mich.

„Ja“, seufzte ich, „Gespräche über mögliche und unmögliche Handelsspannen.“

„Und da muß er unbedingt dabei sein?“

Ich wurde jetzt vorsichtig, schließlich stand ein Ragusaner aus einer der angesehensten Familien vor mir.

„Ja“, sagte ich also, „wegen dieser Gespräche bin ich ja hier. Sie gehen in jedem Fall vor.“

Es mag die leichte Schärfe in meiner Stimme gewesen sein, die ihn nur ein begüterndes „Ja, ja“, sagen ließ.

Er nickte stumm vor sich hin, daß er mir leid tat.

Also hob ich wieder an: „Aber morgen, morgen habe ich den ganzen Tag frei.“

Er war gleich wieder begeistert: „Dann machen wir einen kleinen Ausflug, ja? Wir zwei. Ja?“

„Gut“, antwortete ich. „Ich melde der Wache, daß ich einen Tag privat bei Pospis’ verbringe. Ist das recht so?“

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