Günter Tolar - Der Herzog

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Der Herzog ist mit seinen knapp 20 Jahren eine der ranghöchsten adligen Figuren aus der Zeit des Wiener Kongresses. In die hermetische Abgeschiedenheit des Wiener Kaiserhofes dringt der Sohn seines Lehrers ein. Es entwickelt sich eine aus verschiedensten Gründen verbotene Liebesbeziehung, die, so kurz sie auch dauert, wunderschön ist, aber traurig endet. Eine tragische Liebesgeschichte vor authentischem historischem Hintergrund.

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Findet der Leser hier Spuren? Sicher, Joseph Moritz hat sich mit Seiner Kaiserlichen Hoheit länger beschäftigt als bisher mit einem anderen Menschen.

Joseph Moritz ist ein höchst sensibler junger Mann. Und Seine Kaiserliche Hoheit ist sechs Jahre alt. Spuren mögen hier vielleicht beginnen, weil Napoleon II., der junge Adler, wie er auch genannt wurde, in Joseph Moritz Eindrücke hinterlassen hat, die ihm immer wieder ins Gedächtnis kommen werden, wenn vom ‚jungen Adler’ die Rede sein wird. Joseph Moritz wird in Zukunft etwas empfinden, wenn die Rede auf Napoleons Sohn kommt. Vielleicht beginnen hier wirklich die Spuren?

In der Folge, zumindest in diesem Jahr, begegnen wir allerdings Napoleon II. kaum mehr. Joseph Moritz scheint ein ruhiges Leben zu führen, keine wesentlichen Probleme werden da geschildert. So widmet er sich mit Hingabe dem ihn umgebenden Alltag.

Gestern war ich auf der neu eröffneten Bastei.

Mitte des Jahres waren die Basteien mit Bäumen bepflanzt und zur Promenade freigegeben worden.

„Jetzt ist Wien endgültig keine Festung mehr“, sagte mein Vater. Er ist übrigens sehr ungehalten darüber, daß man zu den Eröffnungsfeierlichkeiten seinen Zögling auch in der Öffentlichkeit gezeigt hat.

„Warum denn eigentlich?“, fragte ich.

Vater antwortete mir, als ob er mit einem Blöden redete: „Weil sein Vater im Jahr 1809 mit dem Umbau begonnen hat.“

„Umbau?“, fragte da Mutter erstaunt, „sprengen hat er die Befestigungsanlagen lassen...“

„Und damit den Grundstein für den endgültigen Abbruch gelegt“, fiel ihr Vater barsch ins Wort.

Vater läßt noch immer über Napoleon nichts kommen. Nicht, weil er ihn so sehr verehrt, sondern weil er der Vater seines Zöglings ist. Dennoch aber schimpfte er: „Geschmacklos, den Buben, nur weil sein Vater die Hand im Spiele hat, immer hervorzuzerren!“

Kein Wort des Kommentars von Joseph Moritz. Die von seinem Vater kritisierte Geschmacklosigkeit vollzieht er nicht nach.

Noch einmal begegnet uns in diesem Jahr der junge Napoleon. Joseph Moritz machte sich seine Notizen zu den Ereignissen des 18. Oktober.

Heute ist der Jahrestag der Schlacht von Leipzig.

Am 18. Oktober 1813 wurde Napoleon in der Völkerschlacht bei Leipzig besiegt. An der Schlacht waren auch die Österreicher unter dem Feldmarschall Schwarzenberg beteiligt.

Im großen Saal des Invalidenhauses haben sie zwei mordsmäßige Gemälde von Johann Peter Krafft ausgestellt. Die Bilder zeigen recht deutlich Szenen aus den Schlachten bei Leipzig und Aspern.

Der Kaiser hat vorbeigeschaut Schlag neun am Vormittag. Vater hat dort sein müssen, hat mich darum mitgenommen.

Vater hat dort sein müssen, weil sie dem Napoleon II. auch die Bilder gezeigt haben. Er hat wieder fürchterlich geknurrt, mein Vater, warum sie dem Buben das immer antun. Sein Vater lebt schließlich noch in St. Helena und sie zeigen grausliche Bilder, wo der Vater so recht als Metzger dargestellt ist. Und das zeigen sie dem Buben.

Ich habe weniger die Bilder angeschaut, als das Gesicht des Buben, wie er sich die Bilder angeschaut hat. Ich hab’ leider nicht können hören, was sie ihm erklärt haben, sie haben es ihm ganz nahe am Ohr erklärt. Ich habe nur gesehen, daß der Bub recht blaß war und mit großen Augen immer gerade dorthin geschaut hat, wo sein Vater abgebildet war. Das hab’ ich sehen können, wenn ich im Geiste einen Strich von seinem Blick auf die Bilder gezogen habe.

Da hat mein Vater schon recht, er ist arm, der Bub. Mitten in den Erzherzögen drinnen, die sich furchtbar aufgeputzt hervortun wollten. Der Kaiser hat dann den Buben an der Hand genommen, ihm auch was gesagt, der Bub hat genickt, zum Kaiser aufgeschaut, als wollte er danke sagen; vielleicht hat er ihm auch gedankt. Sie sind nämlich gleich darauf gegangen.

Wär’ ich an des Buben Stelle gewesen, ich hätt’ wahrscheinlich geweint. Aber der Bub hat mit großen Augen geschaut; ich habe den Eindruck gehabt, er hat fest geatmet und ein paar mal Tränen aus seinen Augen weggeblinzelt. .

Nein, ich möcht der Bub nicht sein; mit all seiner Kaiserlichen Hoheit und dem ganzen Brimborium darum herum. Ich möcht’ er nicht sein!

Die ersten Zeichen von Anteilnahme. Ansonsten aber ist auch diese Beschreibung kaum den historisch so gerne zitierten Spuren zuzuordnen, da es einfach eine Regung des Mitleides mit einem Kind war, dessen Mutter fern ist, dessen Vater gefangen ist, als wäre er der Teufel selber, der von der Gunst eines gütigen Großvaters lebt und der von geschmacklosen Höflingen immer wieder mit seinem Vater als ‚Antichrist unserer Tage’ konfrontiert wird.

Die Beurteilung ‚geschmacklos’ steht uns durchaus zu; denn schon wenige Tage später, am 1. November 1817 kam Vater Dietrichstein mit einer so epochalen Neuigkeit nach Hause, dass Joseph Moritz sie sofort notierte.

Einmal, es ist eh selten genug, ist der Vater heute frohgemut aus dem Dienst nach Hause gekommen. Er hat uns auch sogleich alle zusammengerufen und uns dann sehr glücklich, herablassend und wohlwollend verkündet: „Heute zum Allerheiligentag hat Seine Majestät der Kaiser verfügt und uns alle wissen lassen, daß man Seine Kaiserliche Hoheit Napoleon II. fürderhin mit allen Arten von Zusammentreffen mit seinem Vater fernhalten muß. MUSS, hat er gesagt, nicht MÖGE oder SOLLE. MUSS, das ist ein Befehl, auf den ich mich berufen kann und der keine Eventualitäten zulassen tut. Wir wollen heute Abend allen Heiligen danken für diese wunderbare Gnade!“

Ich hätte meinem Vater sagen können, daß mir diese Verfügung des Kaisers nicht unerwartet kommt. Ich habe noch den Blick in Erinnerung, den der Kaiser und der Bub miteinander tauschten, bevor sie die Krafft-Gemälde im Invalidenhaus verließen. Vor drei Wochen war’s.

KAPITEL 6

Im folgenden Jahr, es ist das Jahr 1818, ergeht sich Joseph Moritz in recht peniblen Schilderungen des Alltages und der besonderen Geschehnisse.

Heute früh, am letzten Jänner, haben sie auf dem Glacis vor dem Neutor die Todesurteile gegen den Räuberhauptmann Grasel und seine zwei Hauptmitangeklagten durch Erhängen vollstreckt. Ich war, gegen das Wissen der meinen, dort und hab’ geglaubt, ich werd’ nicht hinschauen können. Ich hab’ auch nicht können, hab’ aber dennoch die ganze Zeit hingeschaut. Es ist schon ein seltsam’ Gefühl, wenn man da sieht, wie drei Leben ausgelöscht werden. Daß da ein neues, ewiges Leben beginnen soll, davon sieht man nichts und ahnt man nichts. Man sieht nur drei Männer hingehen, aufrecht, männlich und stark. Und dann werden sie weggetragen wie Mehlsäck’, totes Zeug. Es schaut eher so aus, als ob’s da einfach aus wär’. Einfach aus.

Man hat mich als Standsperson nicht erkannt. Es ist bitterkalt heute, darum habe ich mich ganz vermummt in meinen grauen Mantel, den ich so liebe.

Darum habe ich aber auch gehört, wie die Leute gefragt haben: „Wissen möchte’ ich, wer jetzt die 4000 Gulden Belohnung kassiert hat.“

Stimmt, daß sie ausgesetzt waren als Belohnung, davon hat man gehört. Aber wer sie jetzt wirklich gekriegt hat, davon hat man nichts mehr gehört Wird wohl in ärarischen Tümpeln versunken sein, das viele Geld.

Und kein parlamentarischer Untersuchungsausschuss, der das an den Tag gebracht hätte. Welche Zeiten!

Noch ein bemerkenswertes Ereignis verzeichnet Joseph Moritz am 1. März. Wir erwähnen dies hier deshalb, weil wir schon anlässlich der Uraufführung von Grillparzers ‚Ahnfrau’ erfahren durften, dass Joseph Moritz sich in künstlerischen Dingen gegenüber aufgeschlossen ist und sich ein Urteil erlaubt, das zumindest von recht untrüglichem Gefühl zeugt.

Waren heute im ‚Gasthof zum Römischen Kaiser’. Nicht essen, das wäre wohl nicht recht standesgemäß gewesen. Nein, sie haben dort einen Saal, in dem sie Musik aufführen.

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