Günter Tolar - Der Herzog
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„Musik, um die man sich kümmern muß“, meinte mein Vater und forderte mich auf, ihn dorthin zu begleiten.
Längere Zeit wurde nichts Auffälliges musiziert. Das Orchester spielte recht mäßig, es war Musik in Konfektionsausführung, sonst nichts. Ein einziges Stück, das mir auch aufgefallen wäre, wenn mich mein Vater nicht gestoßen hätte, das war von einem gewissen Schubert, Franz, glaube ich.
„Eigentlich ein fabelhafter Liederschreiber “, sagte Vater.
Heute aber haben sie uns eine ‚Ouvertüre im italienischen Stil’ von ihm vorgeführt. Und sie war wirklich flott, diese Ouvertüre, spritzig, voll Italianitá. Vater war recht angetan, das Publikum auch. Der Meister war selber anwesend und mußte drei Hervorrufe entgegennehmen.
Beim Anblick Schuberts fragte ich mich wieder einmal, wo der liebe Gott seine Wunder hintut; da stand ein kleiner, dicker, schwitzender, knollennasiger, kurzsichtiger, rotbackiger, gelbhäutiger Jüngling oben auf dem Podest und machte einen so unappetitlichen Eindruck, daß man meinte, man müsse den Schweiß in seinem Gewande noch meilenweit riechen.
Vater aber dachte anderes: „Wenn der so weitermacht, kann er steinreich werden!“
Auf dem Nachhauseweg in der Kutsche habe ich angefangen, den kleinen Schubert ein wenig zu beneiden. Was für eine jämmerliche menschliche Erscheinung, und was für eine wunderbare Musik. Als wollte da jemand eine Waage ins Gleichgewicht bringen.
Es ist die tiefe Empfindsamkeit des Joseph Moritz, die diese Passage seines Tagebuches bemerkenswert macht. Nicht allerdings die Bemerkung des Vaters, dass Schubert, wenn er so weitermache, steinreich werden würde. Wir wissen, dass Schubert ‚so weitergemacht’ hat, und dennoch ein ziemlich armseliges Leben hatte. Man muss dem Grafen Dietrichstein aber zur Ehre anrechnen, dass er in seiner späteren Funktion, er war nach 1831 Intendant der Hofbühne und Präfekt der Hofbibliothek, einiges für die Komponisten getan hat, um die Bezahlung ihrer Aufführungsrechte zu regeln. Kaum hatte er die Aufführungsentgelte halbwegs geregelt, schrieb er selber auch Lieder: Tänze und Menuette, von denen einige sogar recht bekannt geworden sind.
Anfang Juni des Jahres 1818 reiste Joseph Moritz nach Ragusa, dem heutigen Dubrovnik. Es dürfte dies wohl die erste jener Reisen gewesen sein, die er dann später immer wieder mit großer Genauigkeit und wohl auch Begeisterung beschreibt. Während er die späteren Reisen aber immer in gewissem Sinne dem Herzog erzählt, haben wir hier einen Bericht vorliegen, der noch gänzlich unbeeinflusst ist von der späteren Total-Ausrichtung. Es war eine jener Wirtschaftsdelegationen, die nach Ragusa reisen musste, zu Hilfe gerufen von einer ehemals blühenden Republik, die jetzt um ihre Existenz rang.
Wir haben heute über den Sinn unserer Reise gesprochen, während die Kutsche uns über die Dalmatinischen Berge schaukelte. Der Doktor Prokesch sprach dann aus, was wir alle im tiefsten Innersten schon gedacht hatten: „Was wollen die in Ragusa? In der Ecke des Reiches, im Hintergrund die Türkische Mißwirtschaft? Wozu sich da anstrengen? Das ist verlorenes Terrain. Die sind erledigt. Reines Augen-Auswischen, die ganze Reise da!“
‚Wer soll sich da anstrengen?’, war wohl der Kernsatz. Die Monarchie tat wirklich nichts, um dem vor sich hin siechenden Ragusa auf die Beine zu helfen. Ganz im Gegenteil, der altösterreichische Schlendrian trieb hier solche Blüten, dass einige der alteingesessenen Familien Ragusas ob des immerwährenden Niederganges ihrer einstmals so stolzen Republik den Beschluss fassten, ihre Dynastien zu beenden; was viele von ihnen später dann auch taten. Böse Zungen behaupten, dass Ragusa vielleicht deshalb ein kleines Homosexuellen-Paradies geworden ist. Aber das sind, wie gesagt, böse Zungen. Tatsache allerdings ist, dass Ragusaner Familien ausgestorben sind. Aus Protest. Ob sie das nur durch Enthaltsamkeit bewirkt haben, bleibe angezweifelt.
Aber wozu mache ich mir Gedanken...
schreibt Joseph Moritz noch am selben Tag, oder einige Tag später.
...ich bin ja doch nur Aufputz hier.
Tatsache ist, dass jede dieser Delegationen mit einer gewissen Menge an Adeligen ‚bestückt’ war. Und an diesem Grad der Bestückung konnte man Wichtigkeit ablesen, die man in Wien der Delegation beimaß.
Neben Moritz Graf Dietrichstein reiste noch ein junger Herberstein mit, der ein rechter Tunichtgut gewesen und für den diese Reise sogar eine Art Straf-Expedition gewesen sein soll. Dazu eben Joseph Moritz mit seinen gerade erst 17 Jahren. Alle wussten also, was diese Delegation wert sein sollte, die Ragusaner wussten es, und auch die Fachleute, die da mitreisten. Für die Ragusaner war die Besetzung der Delegation aus Wien fast einer Beleidigung gleichzusetzen.
Dennoch aber ließen sie unbeugsame Gastfreundschaft walten. Joseph Moritz jedenfalls berichtet von keinerlei schlechter Behandlung. Im Gegenteil, er scheint recht begeistert zu sein. Und vor allem hoch interessiert.
Wir sind hier im Rektorenpalast untergebracht. Solange Ragusa eine Republik war, so hat man mir erzählt, hatten sie als Oberhaupt einen sogenannten Rektor; der war allerdings immer nur für einen Monat im Amt. Dann kam ein neuer. So konnte sich keiner etablieren. Manche Ragusaner haben mir das als ‚weise’ geschildert, manche als ‚mißtrauisch’. Prokesch beurteilt es einfach als kleinlich. Spießig, sagte er. Mißtrauisch ja, aber wahrscheinlich zurecht; die Ragusaner kannten einander wohl sehr gut und eben darum wußten sie auch, warum sie so mißtrauisch sein mußten.
Aber wir dürfen nicht klagen. Man spricht mit uns, man bewirtet uns; schließlich müssen wir uns auf ganze vier Wochen hier einrichten.
Von uns Österreichern erhoffen sie hier Hilfe aus ihrer nahezu hoffnungslosen wirtschaftlichen Situation. Alles Böse kam für sie von Frankreich. Von Napoleon. Schließlich hat sein General Marmont vor zwölf Jahren (1806) Ragusa besetzt. Und die Geschehnisse rund herum zeigten auch, wie sehr die Ragusaner mit ihrem Mißtrauen untereinander recht hatten. Ragusa wurde nämlich in seiner ganzen Geschichte nie eingenommen. Die Besetzung durch Marmont und die Franzosen geschah ebenfalls nicht durch Belagerung oder Sturm, sondern durch einen Wortbruch.
Am 31. Jänner 1806 - jeder hier weiß dieses Datum - löste Marmont einfach die Republik auf. Vor vier Jahren haben dann wir Österreicher dieses wertlose Stück Land bekommen und beim Wiener Kongress (1815) hat man sogar beschlossen, den Ragusanern zu helfen. Das ist der Urgrund, warum wir hier sind. Und wie es scheint. sind wir vergeblich hier. Vergeblich schon von Wien abgesandt worden.
„Ragusa und Venedig“, pflegte Prokesch zu sagen, „das haben wir beides auf dem Gewissen. Wir - Österreich!“
Nichts davon hier. Keine Klagen. Nur Hoffnung.
Nachdem man uns die Geschichte erzählt hatte, dankte man uns Österreichern, daß wir die „Brut des Napoleon“, Napoleon II. in Wien sicher in Verwahrung hatten, sodaß er sicher nichts mehr anrichten könne. „Der I. sitzt in St. Helena, Marie Louise in Parma und gebiert Bastarde des Neipperg, und II. ist in Metternichs Klauen.“
Das war ein Trinkspruch, der Begeisterung fand.
Ich muß jetzt an den Buben denken, vor dem sie sich da so fürchten. Der Bub, der derzeit von meinem Herrn Vater vermutlich zu einem guten österreichischen Staatsbürger erzogen wird. Wenngleich auch mein Vater einigemale seinen Erziehungszweck ganz anders beschrieben hat: „Der junge Adler muß auf den Thron Napoleons. Und ich bereite ihn mit allen meinen Kräften darauf vor!“
Es ist eine Tatsache, dass Graf Dietrichstein keinen - nach eigener Aussage - glühenderen Wunsch hatte, als seinen Zögling einmal auf dem Thron Frankreichs zu sehen. Wie weit er da mit Metternichs Interessen konform ging, wie weit er ihnen da zuwider handelte, das bleibe dahingestellt. Metternich warf man jedenfalls später vor, er habe doch einen österreichischen Staatsbürger aus dem Aiglon (Adler) gemacht. Oder machen lassen.
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