Günter Tolar - Der Herzog
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In dieser Woche vor dem Geburtstagsfest, widmet er ein paar Zeilen der Kaiserlichen Hoheit.
Was ich wohl mit ihm sprechen werd’? Oder, was wird er mit mir sprechen? Ob er wohl weiß, daß seine Mutter in Parma mit einem Bastard trächtig ist? Ob ich ihm das wohl erzählen werd’?
Aber nein, Vater hat nur Themen erlaubt, die Seine Kaiserliche Hoheit selbst, oder er, mein Vater, anschneidet. Sonst wird nichts geredet? Das kann ja heiter werden.
Aber schön wär’s, wenn ich...
Gute Nacht, träum’ süß, Joseph Moritz!
Boshaftigkeit und hin und wieder gute Laune, das lernen wir hier an Joseph Moritz kennenz. Abgesehen davon spricht er hier ein höchst heikles Thema an. Marie Louise, Herzogin von Parma, war zu dem Zeitpunkt schon im 7. Monat schwanger. Am 11. Mai des Jahres 1817 wurde ihr ein Mädchen geboren, das ihr der Graf Neipperg in den Leib gesetzt hatte. Napoleon lebte noch, so konnte Marie Louise ihren Begatter nicht heiraten. Das Mädchen musste getarnt werden als Albertine Montenuovo.
Es ist an sich schwer zu erklären, wieso Joseph Moritz das überhaupt gewusst hat: Er gibt keine Quelle an, schreibt nicht, wo er doch sonst so geschwätzig ist, wer ihm das erzählt hat, aber er weiß es. Es ist auch nicht herauszufinden, wer es noch aller gewusst haben mag. Sicher der Kaiser, sicher Metternich, sicher - denn von denen wusste es ja Metternich - Sedlnitzkys Geheimpolizei; die hatten bestimmt jedes Detail von der Zeugung bis zur Geburt archiviert.
Klar war aber, dass darüber vor der Kaiserlichen Hoheit nicht gesprochen werden durfte. Der Sohn hat die Details über seine Mutter überhaupt erst im März 1829, also zwölf Jahre später, erfahren. Da gab es aber auch schon mehr zu erfahren, denn da waren dann schon mehrere Kinder da. Da hatte Marie Louise auch ihren Neipperg schon geheiratet und da war Neipperg auch schon gestorben.
Später, viel später, wurde Metternich vorgeworfen, er hätte die Mutter des Herzogs von Reichstadt, zur Zeit noch Kaiserliche Hoheit, in die Hände des Grafen Neipperg getrieben. Die Wahrheit aber verhält sich ganz anders. Sicherlich, Marie Louise sollte ein ‚Ehrengeleit’ bekommen, um ihren gefangenen Mann zu vergessen. Juni/Juli 1814 stand die Ernennung dieses Ehrengeleits an. Juni/Juli 1814 bekam Marie Louise beim ‚Frieden von Paris’ den folgenden Passus verpasst:
‚Die Herzogtümer Parma, Piacenza und Guastalla werden der Souveränität Ihrer Kaiserlichen Majestät Marie Louise unterstellt und ihr als Besitz übergeben. Sie gehen auf ihren Sohn und dessen Nachfolger in direkter Linie über. Der Prinz, ihr Sohn, wird ab jetzt den Titel Prinz von Parma, Piacenza und Guastalla führen.’
Vorher aber waren da viele Reisen über Rambouillet, Schweiz, Schönbrunn, Aix le Bains - und dort lernte sie Neipperg kennen.
Metternich hatte den Hauptmann Graf Karaczai als ‚Ehrengeleit’ für Ihre Hoheit, die Herzogin von Parma, vorgeschlagen. Der Kaiser selbst aber ernannte Neipperg. Und vorgeschlagen wurde Neipperg vom Botschafter Schwarzenberg. Das alles konnte nur deshalb ohne Wissen Metternichs passieren, weil er in London weilte. Noch aber war nichts Bedenkliches an der Ernennung Neippergs; der Kaiser soll zunächst erklärt haben: „Gott sei Dank! Ich habe Glück gehabt in der Wahl dieses caballero!“
Wer hätte denn auch vorhersehen können, daß sich die Exkaiserin mit diesem einäugigen Offizier einlassen werde; schließlich war er sechzehn Jahre älter als sie, verheiratet und Familienvater. Neipperg war Feldmarschallleutnant und hatte sich in kriegerischer als auch in diplomatischer Hinsicht durchaus verdienstvoll hervorgetan. So war es fast ein Ehrendienst, als er eingeteilt wurde, der Herzogin von Parma nicht nur Ehrengeleit zu geben, sondern auch ihre Interessen zu vertreten, was im Wiener Kongress Marie Louise durchaus zum Nutzen gereichte. Im Juli 1814 stellte er sich erstmals der Herzogin von Parma vor, in Aix le Bains. Sie schrieb damals noch an Napoleon: ‚Glaube, mein teurer Freund, an meine zärtliche Liebe! Niemand liebt dich so und wird dich je mehr lieben als ich. Ich küsse dich und liebe dich von ganzem Herzen.’
Aber bald hatte sich Ihre Majestät die Erzherzogin, Herzogin von Parma, Piacenza und Guastalla mit ihrem Ehrenkavalier eingelassen. Ihr Schutzengel hatte schon vier Söhne, seine Frau besaß zudem die Höflichkeit, am 23. April 1815 zu verscheiden. Am 27. September 1814, auf der Rückreise von Aix le Bains nach Wien gab Marie Louise sich ihm hin, und zwar im Hotel ‚Zur Goldenen Sonne’ in der Nähe der Tellskapelle am engelsreinen Ufer des Vierwaldstättersees. Das alles wusste bis ins kleinste Detail die Wiener Geheimpolizei. Dort ist zu diesem Fall vermerkt:
‚Wien, 24. Oktober 1814. ...Man kann jetzt feststellen, daß sie (Marie Louise) sich in vollkommener Übereinstimmung und großer Intimität mit Neipperg befindet, der sehr geschickt ausgesucht worden ist...’
Und ‚Wien, 3. Januar 1815. In der Kurierpost von Elba, die über Livorno nach Parma an Marie Louise gelangt ist, macht Napoleon ihr lebhafte Vorwürfe wegen ihrer Unbeständigkeit und ihrer Haltung ihm gegenüber. Er war sehr eifersüchtig auf Neipperg.’
Allerdings, man muss Marie Louise auch ein paar Entschuldigungen zukommen lassen. Eine davon war wohl auch in einem Geheimbericht enthalten und besagte, dass ihr Gatte auf Elba von Frauen umgeben sei. Zeugen hierfür seien der Palastvorsteher Bausset und die Palastdame de Brignole.
Gründlich war sie schon, die Geheimpolizei.
Über genau diesen Themenkreis hatte Joseph Moritz bei seiner Königlichen Hoheit sechstem Geburtstag sprechen wollen? Es war wohl sicher nicht ernst gemeint. Es war das, was wir schon festgestellt haben, eine der seltenen Gelegenheiten, festzustellen, dass Joseph Moritz von Zeit zu Zeit auch guter Laune, ja fast ausgelassener Stimmung gewesen sein mag. Im Tagebuch dokumentiert er sich sonst ja eher elegisch, tragisch, schwermütig, wehleidig, selbstgefällig, selbstmitleidig und nicht recht über den Dingen stehend, mit denen ein junger Mann seiner Zeit halt in Berührung zu kommen hat.
Aber dann war er da, der Tag. Vielmehr er war da gewesen, da wir ja von Joseph Moritz nur erfahren, was gewesen ist.
Aber nun haben wir ja den Geburtstag erreicht, den 20. März 1817.
Sein Mittagmahl hatte mein Vater wie immer in der Küche seiner Kaiserlichen Hoheit eingenommen. Nicht in der Küche, sondern aus der Küche Seiner Kaiserlichen Hoheit. Dann aber war er außerhalb des Stundenplanes ins Palais gekommen und hat im ganzen Haus laut herumschreiend angekündigt, daß wir um halb zwei abfahren würden, weil uns Seine Kaiserliche Hoheit um Punkt zwei Uhr erwarte.
„Kennt er denn schon die Uhr?“, fragte meine Mutter verwundert.
Mein Vater war an Sarkasmus nicht mehr zu überbieten: „Nein, aber er kann bis zwei zählen!“
Aber Mutter ließ nicht locker: „Bis zwei?“
„Vier Schläge zur vollen Stunde...“, hier stockte Vater plötzlich, blickte Mutter böse an, die irgendwelche Bildchen auf dem Kaminsims herumschob; dann aber vollendete er großzügig: „Also gut, bis vier!“
Gleich aber schimpfte er wieder: „Keine Mißverständnisse! Der Kaffee ist um ZWEI!“
Mutter schüttelte den Kopf: „Ich bin ja neugierig!“
Vater stellte fest: „Ich auch!“, um anschließend gleich zu fragen: „Aber warum Sie, Frau Mutter?“
„Ob er wirklich Kaffee trinkt, der Kleine!“
„Der Kleine reicht der Frau Mutter immerhin fast bis zu den Schultern!“
Diese Bemerkung hatte mich neugierig gemacht. So ein großer Bube also?
Nun gut, wir fuhren hin. Fünf Minuten vor zwei standen wir im Vorzimmer. Dann schlug, wie es mein Vater angekündigt hatte, eine Uhr am Kaminsims vier Mal zur vollen Stunde, dann zweimal. Sogleich nach dem zweiten Schlag öffnete sich die Türe zu den Gemächern Seiner Kaiserlichen Hoheit. Er kam so prompt heraus, daß ich fast annehmen mußte, er ist hinter der Türe gestanden. Mutter blickte Vater kurz an, wie um ihm mitzuteilen: ‚Siehst du, er kennt wirklich die Uhr!’ Vater aber sah entzückt dem formvollendeten Auftritt seines kindischen Zöglings zu. Wahrscheinlich hatten sie das für solche Gelegenheiten eingeübt und Vater prüfte jetzt den Buben. Der Bub benahm sich auch, wie bei einer Prüfung.
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