Günter Tolar - Der Herzog

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Der Herzog ist mit seinen knapp 20 Jahren eine der ranghöchsten adligen Figuren aus der Zeit des Wiener Kongresses. In die hermetische Abgeschiedenheit des Wiener Kaiserhofes dringt der Sohn seines Lehrers ein. Es entwickelt sich eine aus verschiedensten Gründen verbotene Liebesbeziehung, die, so kurz sie auch dauert, wunderschön ist, aber traurig endet. Eine tragische Liebesgeschichte vor authentischem historischem Hintergrund.

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Es bestand also schon damals eine Diskrepanz zwischen den Verwaltern eines Theaters und denen, die das Theater tatsächlich zu machen hatten.

Viel bemerkenswerter in unserer Sache scheint es aber, dass der junge Joseph Moritz dem Stück selbst keine Zeile widmet, wohl aber dem Aussehen des Dichters, dessen äußere Erscheinung auf ihn deutlich mehr Eindruck gemacht hat, als ‚Die Ahnfrau’. Immerhin wird Grillparzer damit schlagartig berühmt. Schon ein Jahr später bringt er - diesmal am Burgtheater – ‚Sappho’ heraus, was ihm die Ernennung zum Hoftheaterdirektor auf fünf Jahre einbringt.

Joseph Moritz aber erklärt uns schon am nächsten Tag, wofür mit dieser ersten Notiz gleichsam der Grundstein gelegt war.

Ich habe das, was ich mir gestern auf mehreren Zetteln aufgeschrieben habe, heute in ein Heft übertragen. Ich wollte zuerst das eine oder das andere heute etwas anders exprimieren, habe aber dann doch alles so belassen, wie ich es gestern niedergeschrieben habe. Ich dachte für mich, daß es so, wie ich es gestern geschrieben habe und wie ich es heute lese, gestern eben so empfunden habe.

Überdies hat es mir eine Freude gemacht, heute zu lesen, was ich gestern gedacht und empfunden habe. Und wenn ich es heute da und dort vielleicht etwas anders empfinde, nun gut, dann hat sich eben von gestern auf heute was geändert. Und wer weiß, wie es morgen sein wird, wenn ich morgen das von vorgestern und das von heute, also von gestern lese?

Eine Zeitlang möchte ich das beobachten. Ist es doch das erste mal, daß ich eine Bewegung in mir und an mir sehe. Ein Weiterschreiten, ein Verändern. Das, wo ich hineinwachsen soll, ist ja schon vorgegeben, das haben andere schon bestimmt. Langeweile bedroht mich und meine Gedanken. Langeweile, die unsere Bestimmung zu sein scheint. Die wir jetzt sechzehn Jahre alt sind dürfen nur zuhören; kaum reden; nur wenn wir gefragt werden; und wenn wir gefragt werden, dann kommt es immer noch darauf an, was man gefragt wird; und wenn man Glück hat, dann kann man das, was man gefragt wird, auch beantworten; wenn man es aber nicht beantworten kann, dann wird einem mit einem milden Lächeln gedankt, das einem sagt: ‚Ich weiß, es ist zu früh, das Kind schon zu fragen!’ Und Scham und Zerknirschung macht sich in uns breit; Zerknirschung, die wohlwollend zur Kenntnis genommen wird. Zerknirschung ist überhaupt der beste Ausdruck, um ihn aufzusetzen, wenn man nicht gefragt werden will.

Joseph Moritz schreibt hier von ‚wir’. So klingt es wie eine verdrängte Jugend-Revolte, wie ein Konsens mit Freunden, zumindest aber mit Gleichgesinnten; von solchen ist aber keine Rede. Er spricht nur von sich weiter, verliert auch jetzt das ‚wir’.

Ich habe eine Pause gemacht im Schreiben. Mir geht der Gedanke aus. Mir reißt der Faden. Es drängt sich alles in die Feder. Es ist das Zwiegespräch, das ich nicht habe, das mich jetzt so zum Schreiben drängt.

Wieder muss eine Pause gewesen sein, der Schriftduktus sagt es deutlich aus. Aber immer ist es noch derselbe Tag.

Gewissenserforschung nennt es der Pfarrer. Genaues Nachdenken über sich selber. Ist es das, was ich hier tue? Habe ich den Weg zu meiner Wahrheit gefunden? Ist das alles wahr, was ich hier schreibe? Ist es nur jetzt wahr und morgen nicht mehr? Oder ist es immer wahr, wenn es einmal wahr war? Wer beantwortet mir die Fragen. Werden sie mir morgen beantwortet? Oder irgendwann einmal? Ich muß mir die Fragen merken, sonst kann ich einmal mit den Antworten nichts anfangen.

Also schreiben. Alles aufschreiben. Jetzt hab’ ich’s. Das ist mein neuer Weg. Mein eigener Weg. Da mag mir niemand dreinreden und mich in Zerknirschung treiben.

‚Alles aufschreiben’, das war die Devise der Joseph Moritz in den ersten Wochen nach der Geburt seines Tagebuches in peinlicher Genauigkeit folgte. Schon Mitte Februar, also etwa vierzehn Tage nach der Eröffnung seiner „Gewissenserforschung“ jubelt er:

Endlich, endlich nicht mehr allein. Endlich einen Partner. Einen geduldigen, der mich anhört, bis ich zuende bin. Der mich versteht. Der mich Fehler machen läßt, ohne sie gleich zu ahnden. Oh, es ist nicht stumm, mein Buch. Es spricht zu mir indem es nicht widerspricht.

‚Widerspruch’ ist ihm ein Problem, das ihn beschäftigt.

Alles an mir scheint Widerspruch hervorzurufen. Mein Vater findet alles an meiner Kleidung auszusetzen. Wenn ich es wage, dem Schneider ein paar Details anzugeben, die er an meiner Kleidung modischer machen könnte, dann fährt mein Vater dazwischen: „Soll man meinen Sohn an seinen Mäschelchen und Bändelchen erkennen?“

Und er befiehlt, alles wieder abmachen zu lassen. Mein Schneider findet es schade und sein allerliebster Sohn, der exakt in meinem Alter ist, auch. Mein Vater hat heute dem Schneider verboten, mir französische Journale zu zeigen: „Dieses weichliche Geschmeiß bringt den Joseph Moritz nur auf Bändelchen und Mäschelchen!“

Bändelchen und Mäschelchen, so spottet mein Vater meiner.

Joseph Moritz hat also eine Neigung zu der stark verzierten, etwas zur Zierlichkeit neigenden, französischen Mode. Die Informationen darüber lieferte der Sohn des Schneiders, den wir schon als ‚allerliebst’ kennen gelernt haben und der gleich alt wie Joseph Moritz ist. Bleiben wir darum noch ein wenig beim Thema Schneider und Mode; es finden sich noch einige Sequenzen in Joseph Moritz' plauderndem Buch.

Ein richtiger erster Aprillentag. Als ich eben beschlossen hatte, den Schneider aufzusuchen und mich für den Zu-Fuß-Weg entschieden hatte, da schien noch die Sonne. Als ich aber eben das Haus verlassen wollte, da regnete es schon wieder. Ich habe also anspannen lassen und wie wir auf die Herrengasse hinausfahren und eben in die Schauflergasse einbiegen, da sehe ich auf der anderen Straßenseite den Hans sich unterstellen.

Dieser Hans ist der ‚allerliebste’ Sohn des Schneiders.

Ich lasse also anhalten und winke ihm. Er eilt eilfertig herbei und erkennt mich erst in dem Augenblicke, in dem er gerade vor mir steht. Er reißt die Augen auf und höchste Verwirrung zeigt sich in seinem Gesichte, über das soeben die ersten, von seinem pitschnassen Hut überlaufenden Wassertropfen laufen, sodaß er einen Moment aussieht, als würde er weinen. Ich öffnete rasch den Schlag und sage: „Steig er schon ein, Hans. Oder will er ersaufen da draußen?“

Er springt herein und bleibt gebückt stehen. Ich muß ihm erlauben, sich zu setzen. Er setzt sich neben mich auf die Bank, aber ganz vorne: „Daß ich nicht alles naß mach’!“, sagt er leise.

Ich aber gebe ihm einen kräftigen Schubs, daß er nach hinten in die Polster kippt: „Ist noch nichts naß geworden, was nicht wieder trocken geworden wär’!“, lache ich. Er ist gegen mich geplumpst, lehnt jetzt an mir, starr und ängstlich und respektvoll.

„Der Herr Graf sind sehr gütig“, sagt er leise.

Ich aber bin höchst vergnügt: „Und was glaubt er, wo ich gerad’ hinfahr?“

Er sieht mich unwissend an, wobei er sich vorsichtig aufrichtet und sich von mir loslöst.

„Zu seinem Herrn Vater. Trifft sich das nicht gut?“

„Da wollt’ ich eben auch hin, ja“, sagte der Hans leise und nickend.

Sein Wams begann etwas zu dunsten, es riecht muffig. Es riecht nach feuchtem Stoff und feuchtem Körper. Schweiß, Achselschweiß, aufgewärmter, mischt sich auch dazu. Aufregend ist das so.

„Es gibt wieder neue Journale“, sagt er. „Wenn der Herr Graf wünschen...“

Selbstverständlich wünsche ich.

Er fährt fort: „Die Margarethe hat eines angezeichnet, das wär’ was für den Herrn Grafen, hat sie gesagt!“

„Die Margarethe?“, frage ich.

„Ach“, antwortet er, „ich dachte, der Herr Graf wüßten. Das ist mein Mädel. Die Tochter von der einen Weißnäherin.“ Er lacht: „Die andere, die wär’ wohl schon zu alt für eine so junge Tochter!“

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