Günter Tolar - Der Herzog

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Der Herzog ist mit seinen knapp 20 Jahren eine der ranghöchsten adligen Figuren aus der Zeit des Wiener Kongresses. In die hermetische Abgeschiedenheit des Wiener Kaiserhofes dringt der Sohn seines Lehrers ein. Es entwickelt sich eine aus verschiedensten Gründen verbotene Liebesbeziehung, die, so kurz sie auch dauert, wunderschön ist, aber traurig endet. Eine tragische Liebesgeschichte vor authentischem historischem Hintergrund.

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„Das hat er gesagt?“, fragt leise der Franz.

Ich weiß, der Franz verehrt den Erzherzog sehr. Spricht manchmal mit ihm, ist angetan von seinen Ideen. Weiß nicht recht, der Franz, ob er auf seinem dynastischen Standpunkt bestehen soll, oder ob er rückhaltslos die Ideen des Erzherzogs für gut befinden soll. Rückhaltslos, das war es. Es ging nur rückhaltslos. Denn einen Kompromiss ließen die Ideen des Erzherzogs nicht zu.

Ja, das hat er gesagt. Habt ihr darüber nie gesprochen? Der Graf de la Garde hat allerdings die wirkliche Situation des Kongresses viel deutlicher beschrieben; nie, meinte er, sind wichtigere Fragen inmitten so vieler Festlichkeiten verhandelt worden; auf einem Balle wurden Königreiche vergrößert oder zerstückelt, eine Verfassung auf der Jagd entworfen, und bisweilen brachte ein Bonmot, ein glücklicher Einfall einen Traktat zustande, den zahlreiche Konferenzen und geschäftiger Briefwechsel nur mit Mühe zum Abschluß hätte bringen können.

„Wurde viel geschwätzt damals“, murmelt Franz, „von Schmeißfliegen. Man kennt das ja!“

Schmeißfliegen, nun gut. Der Feldmarschall Fürst von Ligne hat zwar gesagt, daß der Kongreß nicht vom Fleck komme, er tanze.

„Er hat aber auch gesagt“, wirft Franz belustigt ein, „daß jetzt nur noch das feierliche Begräbnis eines Feldmarschalles fehle. Er werde dafür sorgen...“

Und ist selbst gestorben, ja. Der rosarote Prinz. Alles rosarot an ihm und um ihn herum, Kutschen, Livrees, Briefpapier, selbst sein Haus auf der Mölkerbastei samt den Stallungen, alles rosarot.

„Was hast du gegen rosarot?“, fragt der Franz mit einer Anzüglichkeit, die mich ganz zu ihm herumwirft.

Wie der Kongress dann aus war, ist ja auch die Frage deiner Erziehung geregelt worden. Genauso, wie es vor dem Zwischenspiel der Rückkehr deines Vaters beschlossen gewesen war: mein Vater wurde dein Erzieher. Und Ende Juni wurden wir einander vorgestellt. Ein etwas über vier Jahre alter Knabe, ein sogenanntes schönes Kind, das mit ‚Königliche Hoheit’ angesprochen werden mußte und vor dem wir alle die großen Complements machen mußten. Ich mit meinen vierzehn wohlerzogenen Jahren war eigentümlich berührt.

„Joseph Moritz?“, hast du mit heller Stimme wiederholt, als mein Vater dir meinen Namen mitteilte. Und noch einmal hast du’s gesagt: „Joseph Moritz?“ Und mir kam vor, als hättest du gesagt: „Joseph Molitz?“ Als hättest du den Namen komisch empfunden.

Und ich sagte einfach: „Ja.“

Mein Vater verbesserte: „Königliche Hoheit!“

Und ich setzte schnell nach: „Königliche Hoheit!“ Und bekam einen kleinen Stoß in den Rücken, weil ich mich retirieren sollte und mich dabei zu verbeugen hatte.

Du aber, Franz, drehtest dich zur Gräfin Montesquiou um und sagtest noch einmal: „Joseph Moritz“, so, als wolltest du, daß sie den Namen aufschreibt.

Ich halte inne, denn der Franz sinkt in die Erinnerung: „Maman Quiou, Toto, Chan-Chan, die lieben Frauen...“

Ja, mein Vater hat oft genug gejammert, daß er dich von lauter Weibern übernommen hat, die dich verzogen und vergöttert haben.

Joseph Moritz hält kurz inne, vielleicht erschrocken über das, was er dem Herzog da erzählt. Und wie er es erzählt.

Das, Franz, war die Zeit, wie ich sie verlebte, als ich das Glück noch nicht hatte, dich zu kennen. Ich war in der Zeit allein. Allein sein, heißt für mich heute, ohne dich sein. Bevor ich dich kannte, war ich zwar allein. Aber nicht ohne dich. Mag sein, daß ich die Zeit daher mit anderen Augen sehe. Mit Augen, die noch ganz mir gehört haben.

Joseph Moritz hat hier abgebrochen und am nächsten Tag weiter geschrieben.

Ich habe das gestrige überflogen und bin verwundert über den klaren, rücksichtsfreien Blick, den ich auf die Ereignisse habe. Es ist so sicher gut, daß Franz dies nie lesen wird. Es ist auch sicher gut, daß ich jetzt mit meiner Erzählung von früher fertig bin und den freien Blick verliere, der wahrscheinlich ein inniges Zusammentreffen mit dem Franz unmöglich machen würde. Fünfzehn Jahre sind seit damals vergangen, seit seinem von mir vermeintlich gehören ‚Joseph Molitz’.

Einen Tag habe ich Zeit, denn übermorgen soll er wieder kommen. Aber, stünde er jetzt plötzlich vor mir, ich würde von einer Sekunde auf die andere wieder in das Heute hineinfinden. In das Heute mit dem Franz.

Jetzt muß ich mich schnell zurückhalten. Eben war ich noch froh, einen Tag Zeit zu haben, um geordnet zurückzufinden, jetzt denke ich schon in Sekunden.

KAPITEL 5

Im Jahr 1817 begann Joseph Moritz sein ‚tagtägliches’ Tagebuch zu führen. Als er es begann, war noch keineswegs festgeschrieben, dass es ein Buch über ihn, und den Herzog von Reichstadt würde. Die Beweggründe, warum er überhaupt begonnen hat, ein Tagebuch zu schreiben, erfahren wir in seinen ersten Eintragungen. Ihnen werden wir uns noch widmen, führen uns doch diese ersten Notizen mit großer Eindringlichkeit in die Problematik ein, in der sich Joseph Moritz offenbar vom Anfang seiner denkenden Existenz an befunden haben dürfte. Am 20.3.1801 geboren war er genau 10 Jahre älter als sein späterer Schicksalsmensch, der Herzog von Reichstadt. Er begann sein Tagebuch im Alter von 16 Jahren zu führen. Nach damaligen Entwicklungsphasen war er eher noch ein Kind, bestenfalls ein Jüngling. Körperlich befand er sich sicher schon tief in der Pubertät, geistig aber war er, solang nicht Mann, eben Kind. Geistig hat er alles in der Einschätzung gesehen, die einem sechzehnjährigen damals zukam. Die Tagebuchnotizen allerdings sagen aus, dass Joseph Moritz ein zutiefst empfindsamer und empfindlicher Bursche war; beileibe kein Kind mehr, das er zu sein und als das er nach Lebensjahren zu gelten hatte. Dass aber Joseph Moritz die Jahre davor schon sehr wach miterlebt hat, das wissen wir aus seinen Ergänzungen, die er dem Herzog in seinem Tagebuch, das dieser nie lesen sollte, erzählt hat. Jene Ergänzungen, die die Jahre von 1811, dem Geburtsjahr des Herzogs bis zum Beginn der regelmäßigen Eintragungen, betroffen haben.

Im ersten Jahr der Tagebuchentstehung 1817 scheint Vater Dietrichstein seinen Sohn auch zum ersten Mal mit ins Theater genommen zu haben. Joseph Morìtz knüpft jedenfalls an ein Theaterereignis die Ursache der Einführung seines Tagebuches.

1. Februar 1817

Es ist dies übrigens eine der wenigen Daten, die Joseph Moritz in solcher Deutlichkeit vermerkt hat.

Gestern waren wir im Theater an der Wien. ‚Die Ahnfrau’ von einem Franz Grillparzer erlebte ihre allererste Aufführung. Der Dichter nahm den Dank des Publikums nach der Vorstellung des Stückes selber entgegen; seine Erscheinung brachte einen allgemein günstigen Eindruck hervor; Grillparzer ist nicht gerade hübsch zu nennen, aber eine schlanke Gestalt von mehr als Mittelgröße, schöne blaue Augen, die über die blassen Züge den Ausdruck von Geistestiefe und Güte verbreiten und eine Fülle von dunkelblonden Locken machen ihn zu einer Erscheinung, die man gewiss nicht leicht vergisst.

Nach dem Theater gab es im Garten der Karoline Pichler ein kleines Fest. Der Reichtum eines höchstgebildeten Geistes und eines edlen Gemüts zeigte sich deutlich in allem, was er tat und was er sprach. Mein Vater führte ein kurzes Gespräch mit dem Dichter, dessen Inhalt mich zutiefst beeindruckte, auch wenn ich jetzt nicht im Stande mich sehe, es wiederzugeben, war es doch zu schwer für mich, zu schwer.

Der Direktor Schreyvogel jedenfalls bedeutete meinem Vater mit großem Ernst und erhobenem, komisch nach hinten gebogenem Zeigefinger: „Selten einer, wo sich die Mühe dermaßen gelohnt hat. Und es war weiß Gott mühevoll, Entstehung und Aufführung des Stückes zu bewerkstelligen!“

Mein Vater sprach etwas vom „Adlerauge des Herrn Direktors, was Begabung betrifft“, was dem Direktor nur ein müdes Lächeln entlockte und den Seufzer: „Sag er das einmal unserer Theaterverwaltung!“

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