T.D. Amrein - Muriel
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Mit einer aus seinen Stricken zusammengeknoteten Leine in den Händen schlich sie sich aufs Vorschiff. Sie konnte ihn zwar hinter dem Bootsaufbau nicht sehen, aber der Rauch seiner Zigarette wies ihr den Weg.
Barfuß stieg sie auf das Oberdeck. Spähte vorsichtig nach hinten. Er saß rauchend mit dem Rücken zu ihr auf der Bank der Badeplattform. Rasch fädelte sie eine Schlinge ein, warf sie dem Alten über den kahlen Schädel und hechtete direkt ins Wasser.
Noch bevor er kapiert hatte, was ihm geschah, zerrte sie ihn an der Leine in den Fluss. Ob der Idiot überhaupt schwimmen konnte, wusste sie nicht. Jedenfalls strampelte er wild und schluckte sofort Wasser. Er ertrank, ohne dass Muriel ihn auch nur anzufassen brauchte, abgesehen vom Strick in ihren Händen. Den beließ sie an seinem Hals, bis er sich nicht mehr regte. Zwar hatte er daran gezerrt, in der Panik jedoch nicht bemerkt, dass er die Schlinge umso enger schloss, je stärker er zog.
Schon wenige Minuten später stand Muriel am Steuer und lenkte das Boot auf den Fluss. Mit der freien Hand zog sie sich ihre triefenden Sachen aus. Falls sie jetzt einer beobachtete, würde er wenigstens nicht auf die Leine achten, die vom Bug herabhing und im Wasser verschwand. Muriel hatte den Alten so befestigt, dass er während der Fahrt unter das Boot gezogen wurde und deshalb nicht gesehen werden konnte.
Als sie jedoch nach einer guten Stunde Fahrt in einem Waldstück, das der Fluss hier durchschnitt, die Leine an Bord holte, stellte sie entsetzt fest, dass sie ihn offenbar verloren hatte. Einer der Knoten musste sich gelöst haben.
Dieses Erlebnis bildete den Start ihrer »Karriere«.
Die Leiche des Alten tauchte ihres Wissens nie wieder auf. Schon damals hatte sie seine Wertsachen als eine Art Entschädigung behalten. Er hatte eine ansehnliche Summe in seinem Koffer gehortet. Für Muriel begann eine finanziell unbeschwerte Zeit, die sie später nicht mehr missen mochte. Seither achtete sie gezielt auf einsame, ältere Herren unter der Kundschaft des Bootsverleihs, am liebsten im Ruhestand. Während des Eincheckens und der darauf folgenden Instruktionsfahrt gaben sie ihr bereitwillig Auskunft über ihren Familienstand und weitere persönliche Details. Die meisten reisten im eigenen Wagen an, eine gute Gelegenheit für Muriel, sich von der finanziellen Ausstattung ihrer potenziellen Opfer ein Bild zu machen. Wenn einer die Kriterien erfüllte, legte sie ihr Netz aus, in dem sich die Herren, ohne zu zögern und leidenschaftlich gern verstrickten. Glücklicherweise blieb der größte Teil ihrer Opfer genauso spurlos im Fluss verschwunden wie der fette Alte. Trotzdem »erlitt« Muriel immer eine »Sichtung«, kurz nachdem sie mal wieder einen Touri versenkt hatte. Als bloße Vorsichtsmaßnahme.
2. Kapitel
Kommissar Eric Guerin wartete geduldig am Rand der ecluse Nr. 07 darauf, dass die Pumpen den rund vierzig mal fünf Meter messenden Trog der Schleuse leerten. Bis auf den Grund in rund sechs Metern Tiefe, wo er auf einen leblosen Körper zu stoßen vermutete. Oder auch hoffte, um den gewaltigen Aufwand zu rechtfertigen, nachdem schon die Taucher erfolglos gesucht hatten.
Die blasse Zeugin, eine Madame Muriel Bodet, hatte er inzwischen zurück in ihr Hausboot gehen lassen. Um ihren Zusammenbruch zu verhindern. Der wäre bestimmt bald erfolgt, wenn er sie noch länger am Rand der Schleuse ausharren gelassen hätte … Eine halb verfaulte Leiche wollte sie im einströmenden Wasser auftauchen gesehen haben. Der Schreck schien ihr extrem zuzusetzen. Für Guerin kein Wunder. Er hatte schon einige Kadaver aus Flüssen erlebt, die man kaum noch als menschlich und schon gar nicht als Individuen wahrnehmen konnte. Sondern einfach nur als stinkende Fleischreste.
Ein Mann in elegantem Anzug gesellte sich zu Guerin. Er trug genau die gleichen teuren, in Handarbeit genähten Schuhe wie der Kommissar, bloß in Rotbraun anstatt in Dunkelbraun.
»Sie sind Kommissar Guerin!« Keine Frage. Eine Feststellung.
Guerin nickte.
»Ich bin der hiesige Präfekt«, stellte er sich vor.
Guerin salutierte vorschriftsgemäß. Eigentlich kein Wunder, dass der Präfekt des Département Haute-Saône persönlich erschien. Schließlich lag sein Büro nur wenige Kilometer entfernt, in Vesoul. Außerdem hatte man Guerin aus dieser Präfektur angefordert. Wer, das wusste Guerin nicht. Das lief über die Vorgesetzten. Er hatte bloß mitbekommen, dass im gesamten Arrondissement Vesoul extremer Personalmangel herrschte.
»Schöne Schuhe, Herr Kommissar«, fuhr der Präfekt fort. »Wo kaufen Sie?«
»In Épinal, Herr Präfekt.«
»Bei Henry?«
»Ja, genau.«
Der Präfekt straffte sich. »Ausgezeichnete Wahl, Herr Kommissar. Allerdings bin ich nicht deswegen hier. Ich muss Sie um Verzeihung bitten. Das Ganze beruht auf einem Missverständnis.«
Guerin sah ihn erstaunt an. »Ein Missverständnis?«
»Ja Herr Kommissar. Eine neue Kraft bei uns, welche die hiesigen Verhältnisse nicht kennt, hat Sie angefordert. Ich kann ihm nicht einmal einen Vorwurf machen. Er hat genau nach meinen Anweisungen gehandelt.«
Guerins Gesicht verzog sich zu einem einzigen Fragezeichen.
»Es ist so«, begann der Präfekt aufs Neue: »Dass man Sie gerufen hat, ist an sich korrekt. Die Zeugin ist das Problem. Madame Bodet ›bemerkt‹ des Öfteren Leichen im Fluss. So ein bis zwei Mal im Lauf eines Sommers. Sie kann nichts dafür. Sie hat als Kind ein entsprechendes Trauma erlitten. Dass sie heute ausgerechnet an und auf einem Fluss arbeitet, ist nicht besonders hilfreich für die Behörden. Verbieten können wir das jedoch nicht. Allerdings ist es normalerweise auch so, dass alle Beamten hier die Situation kennen und sich mit einem kurzen Kontrollgang begnügen. Das verursacht kaum Kosten.«
Guerin schluckte. »Das Becken ist fast leer. Das können wir noch abwarten?«
»Ja natürlich. Aber falls sich erwartungsgemäß nichts findet, geben Sie den Verkehr so rasch wie möglich wieder frei.« Der Präfekt deutete auf die Bootskolonnen zu beiden Seiten der Schleuse. »Wir möchten die Touristen nicht verärgern, wenn es geht.«
Es zeigte sich seitlich bereits die als sanfte Rundung gemauerte Bodenpflasterung des Schleusenbeckens. Trotz seiner klaren Ansage beobachtete auch der Präfekt gespannt den sinkenden Wasserspiegel. Das Becken, das schließlich bei jeder Schleusung gespült wurde, zeigte sich blitzsauber. Einmal abgesehen von Fugen zwischen den tiefschwarz glänzenden Steinen.
Der Präfekt seufzte. »Wenigstens kann uns niemand vorwerfen, dass wir überhaupt nie nachsehen«, brummte er.
»Brauchen Sie einen Bericht, Herr Präfekt?«
»Lassen Sie nur. Wir deklarieren das als Übung. Vielen Dank, Herr Kommissar. Möglicherweise sehen wir uns in nächster Zeit noch öfter. Unsere Personaldecke ist leider so dünn, dass wir laufend Beamte aus anderen Departements ausleihen müssen. Ich hoffe, dass es im nächsten Fall eine interessantere Aufgabe wird.«
Guerin zuckte mit den Schultern. »Danke, Herr Präfekt.«
***
Muriel wurde von einem einheimischen Beamten ermahnt und schließlich nach Hause geschickt. Wenn es eine Leiche gegeben hätte, dann müsste sie am Grund der Schleuse zu finden gewesen sein. Die unteren Tore in Fließrichtung des Kanals waren während der ganzen Aktion geschlossen geblieben. Bloß die oberen Tore hatte man kurz geöffnet, um Muriels Boot von Hand aus der gefluteten Kammer zu ziehen. Natürlich wusste das auch Muriel, aber sie ließ sich nicht von ihrer »Sichtung« abbringen. Der deutsche Rentner lag seit einer knappen Woche im Fluss. Wenn man ihn jetzt finden würde, dürfte er kaum noch zu identifizieren sein. Deshalb die »Sichtung«. Um eine Spur zu legen, die von ihr wegführte. Dass die Polizei daraufhin tatsächlich eine Schleuse auspumpen würde, hatte Muriel ja nicht ahnen können. Falls Horst doch noch auftauchen sollte, gab es jetzt kein Indiz mehr dafür, dass er oberhalb des Bootsverleihs ins Wasser geraten war.
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