Ninni Martin - Vom Leben und Streben der Eissturmvögel

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Vom Leben und Streben der Eissturmvögel: краткое содержание, описание и аннотация

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Was geschieht, wenn gehobene und abgesicherte Lebensumstände unerträglich werden, die Übermacht der Institutionen erdrückend wird, Enge und Starrheit des bürgerlichen Daseins der freien Entfaltung entgegenstehen? Heinrich, Mahoud, Marlene und Tamara finden ihre eigene Antwort. Die Handlung begleitet die Protagonisten beim Streben nach Selbstverwirklichung und beleuchtet deren weggewischten Lebenslügen und Skrupel, ihre Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit.
"Er liebte seine Arbeit, solange er am Schreibtisch saß, und fand nichts Schlimmes daran. Er hatte ein System erschaffen, bei dem niemand zu etwas gezwungen wurde. Dennoch wurden sie unglaublich reich damit. Immer hatte er sich danach gesehnt, aus der Mittelmäßigkeit eines ereignislosen Lebens herauszutreten und Außergewöhnliches zu erreichen."

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»Lust auf einen Kurzen?« Der Assessor zerknüllte das Blatt mit seinem Textentwurf und warf es mit sportlicher Leichtigkeit zielsicher in den gemeinsamen Papierkorb. Übung machte den Meister. Dann holte er aus einer Schublade zwei Whiskeyfläschchen hervor und warf eines davon Heinrich zu, der es mit sicherer Hand fing. Auch hier machte Übung den Meister. Sie prosteten einander zu und tranken den Whiskey in einem Zug.

»Putz Dir nachher die Zähne und nimm Mundwasser!«, mahnte Heinrich den Assessor. »Der Regierungspräsident ist empfindlich. Als trockener Alkoholiker befindet er sich gerade auf einem Kreuzzug gegen Suchtgefahren im Amt. Anstatt Dir die Ernennungsurkunde zu überreichen, wird er Dich in eine Therapie schicken.«

Ottmar von Mannwitz lachte unbekümmert über seinen Rat, obwohl er einzuordnen hätte, dass die Warnung durchaus nicht als Witz gemeint war. Heinrich lächelte milde zurück. Mehr konnte er für seinen Schützling nicht bewirken und beinahe bedauerte er, dass er ihn bald als Zimmergenossen verlieren würde. Heinrich hatte längst aufgehört, die Nachwuchskräfte zu zählen, die an ihm vorbei in die Beamtenlaufbahn der höheren Ränge weit nach oben geschleust wurden. Er vermutete, dass er Ottmar nach einem halben Jahr vergessen haben würde und ihm dessen Stimme oder Gesicht entfallen wären. Nach einem Jahr legte er sich auch auf den Namen nicht mehr fest. Er käme eher auf Edgar von Gallwitz oder auf einen ähnlichen Namen, wenn er auf den ehemaligen Kollegen angesprochen werden würde. Am Morgen hatte ihm der Assessor ein Rundschreiben herübergereicht, in dem auf eine Ausschreibung für die Besetzung einer freien Position im Baurechtsamt hingewiesen wurde. Warum er sich nicht ebenfalls darauf bewerben möchte, hatte ihn von Mannwitz gefragt. Nach fünfzehn Jahren Ausländerbehörde müsse schließlich jeder den Wunsch nach einer beruflichen Veränderung hegen. Sicher bestünden für ihn beste Aussichten, für die Baurechtsstelle berücksichtigt zu werden. Heinrich schüttelte über den Vorschlag den Kopf und sagte nichts dazu. Er schätzte, dass diese Position dem werdenden Regierungsrat von Mannwitz längst zugeschoben war. Nichtsdestominder würde dieser auch dort jämmerlich versagen. Heinrich wünschte von Mannwitz einen Mentor, der ihn wenigstens vor dem gröbsten Unfug bewahrte. Er hingegen brauchte nur aus dem Fenster zu blicken, um sich bestätigt zu fühlen, dass berufliche Veränderungen für ihn einen Alptraum bedeuteten. Über nasse Baustellen zu waten, sich beinahe die Füße abzufrieren, mit abgehobenen Architekten und verschlagenen Bauherren zu streiten, widerstrebte ihm zutiefst. Es ginge stets um viel Geld und er hätte sich mit erstklassigen Rechtsanwälten herumzuschlagen. Im Vergleich dazu schien ihm der Umgang mit Asylanten ein Kinderspiel. Die Anwälte, mit denen er sich auseinandersetzen musste, hielt er zumeist für Idealisten und Gutmenschen, die nicht viel auf Streitwert und außerordentliche Honorarabrechnungen gaben. Aus Mangel an Gier blieben sie zahnlos. Sie bissen ihn nicht und Oberregierungsrat Heinrich Beck lernte, sein Arbeitsumfeld in jedem Fall von Neuem zu schätzen. Der Whiskey wärmte ihn von innen auf. Ottmar von Mannwitz schlug eine zweite Runde vor, die aus Heinrichs Schubladenvorrat bestritten werden sollte. Heinrich lehnte ab und sah auf die Uhr. Er würde noch eine halbe Stunde warten müssen, bis er in die Mittagspause gehen durfte. Dennoch räumte er seinen Schreibtisch leer, stand auf und griff an der Garderobe nach seinem Mantel. Heinrich hatte es eilig. Bis zur Mittagsstunde war er mit der Anwältin der drei aktuellen Fälle für ein kurzes Gespräch in einem Café verabredet. Anschließend hatte er vor, einen Bankberater von seinen Plänen zu überzeugen.

»Wir sehen uns auf Deiner Ernennungsfeier. Wenn jemand nach mir sucht, sage einfach, ich wäre auf der Toilette«, bat Heinrich den Assessor um eine Ausrede. Verstohlen warf er einen prüfenden Blick in den Stockwerksgang, denn niemand sollte bemerken, dass er ging. Er verließ das Gebäude des Präsidiums an einem Seitenflügel durch einen Notausgang, den die meisten Bediensteten im Haus für fest verschlossen hielten. Nur wenigen Mitarbeiter war diese Möglichkeit geläufig, die elektronische Zeiterfassung an der Pforte zu umgehen.

Im Café wartete die Anwältin bereits auf Heinrich. Ihr schien wie üblich die Zeit zu drängen. Heinrich kannte sonst keinen Anwalt, der wie sie den Terminkalender überfrachtete. Die Dame war weit über sechzig und hatte es im Grunde nicht mehr nötig, zu arbeiten. Innere Unruhe und wohl die Angst vor Bedeutungslosigkeit trieben sie unentwegt an, auch die hoffnungslosesten Fälle anzunehmen. Um den Verdienst ging es ihr eher nicht und gerade deshalb fand Heinrich sie recht sympathisch. Mit keinem anderen Anwalt hätte er sich außerhalb des Präsidiums oder des Gerichtsgebäudes für ein Gespräch getroffen. Zudem war sie die Taufpatin seines Sohns und die Schwester seiner Schwiegermutter. Ungeachtet der verwandtschaftlichen Verbindung und Nähe wahrten sie einander eine förmliche Distanz und blieben beim 'Sie'. Es hätte an ihr gelegen, Heinrich das Du anzubieten. Hauptsächlich aus beruflichen Gründen dachte sie nicht daran, und auch persönlich vermied sie es unverkennbar, mit ihm vertraulich zu werden. Überhaupt hatte Heinrich früh den Eindruck gewonnen, dass die Verwandtschaft seiner Frau nicht viel von ihm hielt und am aller wenigstens seine Schwiegermutter. Bei der Beerdigung von Marlenes Vater nur wenige Monate nach der Hochzeit hätte er der trauernden Witwe so gut wie kein Mitgefühl gezeigt, so der Vorwurf. Auch Marlene hatte ihm vorgehalten, am Grab kalt und teilnahmslos gewirkt zu haben, und er hatte somit ihre erste Ehekrise heraufbeschworen. Die Schwiegermutter begann, ihn zu hassen und äußerte sich unter vorgehaltener Hand abfällig über seine Arbeit. Außer Hörweite bezeichnete sie ihn fortan als Inquisitor, Hexenverbrenner, Scharfrichter oder Henker. Schließlich bekleidete sie den Vorsitz der lokalen Sektion einer internationalen Menschenrechtsbewegung und war um jedes Feindbild dankbar. Heinrich konnte den moralischen Wertevorstellungen von Mutter und Tochter niemals gerecht werden. Als er Marlene den Antrag machte, konnte er es kaum fassen, dass sie ihn als Ehemann annahm. Sie willigte wohl ein, um wenigstens ein einziges Mal der Dominanz ihrer Mutter getrotzt zu haben. Aus deren Sicht wäre für ihre Tochter nur ein Mann mit überragendem moralischen Anspruch infrage gekommen. Weil Heinrich jedoch als höherer Beamter für eine gesicherte Zukunft zu sorgen versprach, gab sich Marlenes Mutter, wenn auch nur oberflächlich, mit ihm zufrieden.

Mit einem verkrampften Handschlag begrüßte Heinrich die Anwältin und setzte sich zu ihr an den Tisch.

»Renate, schön Sie zu sehen!«, sagte Heinrich und versuchte lockerer zu wirken. »Leider bleibt mir nur wenig Zeit, denn wegen eines weiteren Termins heute Mittag bin ich in Eile«, entschuldigte er sich im Voraus.

»Auf der Bank?«, fragte Renate Wuttke spitz und Heinrich ärgerte sich darüber, dass Marlene die Angelegenheit bei ihrer Mutter bereits ausgeplaudert hatte. Offenbar war die vermeintliche Sensation inzwischen in der gesamten Verwandtschaft verbreitet worden. »Ich hätte nie von Ihnen gedacht, dass Sie solch ein Träumer sind«, stichelte Renate Wuttke weiter, als sie sah, dass Heinrich mit einer Antwort kämpfte.

»Ich bin von mir selbst überrascht«, bestätigte Heinrich mit leichter Ironie, um unversehens das Thema zu wechseln. »Was führt uns diesmal hier zusammen?«

Der Anwältin ging es um jene drei Fälle, die im Laufe der Woche zu verhandeln waren. Sie hatte ihn um ein Gespräch gebeten, das einem längst eingeschliffenen Ablauf folgen würde. Einer aus drei, galt die Regel, zu der Heinrich von Marlene einst gedrängt worden war. Um den Ehefrieden zu wahren, hatte er sich daran zu halten. Seit Jahren musste er immer in einem von drei Fällen der Tante seiner Ehefrau entgegenkommen. Damit die Absprache vor Gericht und bei den Mandanten nicht auffiel, fanden er und Renate Wuttke jeweils einige Tage im Voraus zu Treffen wie diesem zusammen.

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