Ninni Martin - Vom Leben und Streben der Eissturmvögel

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Vom Leben und Streben der Eissturmvögel: краткое содержание, описание и аннотация

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Was geschieht, wenn gehobene und abgesicherte Lebensumstände unerträglich werden, die Übermacht der Institutionen erdrückend wird, Enge und Starrheit des bürgerlichen Daseins der freien Entfaltung entgegenstehen? Heinrich, Mahoud, Marlene und Tamara finden ihre eigene Antwort. Die Handlung begleitet die Protagonisten beim Streben nach Selbstverwirklichung und beleuchtet deren weggewischten Lebenslügen und Skrupel, ihre Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit.
"Er liebte seine Arbeit, solange er am Schreibtisch saß, und fand nichts Schlimmes daran. Er hatte ein System erschaffen, bei dem niemand zu etwas gezwungen wurde. Dennoch wurden sie unglaublich reich damit. Immer hatte er sich danach gesehnt, aus der Mittelmäßigkeit eines ereignislosen Lebens herauszutreten und Außergewöhnliches zu erreichen."

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Zwei der Arbeiter packten ihn auf einen Karren. Die anderen wurden von einem Vorarbeiter wieder an ihre Arbeit gescheucht. In einem ungeheizten Baucontainer und auf einer Pritsche liegend fand er wieder zu sich. Er war allein. Jemand hatte eine Flasche Wodka vor ihm hingestellt. Er dachte zunächst nicht daran, den Alkohol anzurühren. Weil er noch immer in durchnässter Kleidung steckte und zu zittern begann, überlegte er, ob Wodka ein wenig helfen würde. Mahoud widerstand der Versuchung. Nichts war ihm wichtiger als trockene, warme Kleidung. Daran mangelte seine Versorgung ohnehin und überhaupt blieben auf der Baustelle Sauberkeit und Hygiene ohne Bedeutung. Tagelöhnern wie ihm standen keine heiße Dusche zu, nur Waschtröge mit bestenfalls lauwarmem Wasser. Mahoud sah sich um. Er befand sich in einem Gerätelager. Handtücher und warme Decken würde er hier nicht finden. Er wollte aufstehen und hinausgehen. Auf der entfernten anderen Seite der Baustelle befanden sich die Schlaf- und Wohncontainer. Dort hatte er in einer Sporttasche eine Garnitur Wäsche zum Wechseln verstaut. Doch seine Beine kamen ihn so wachsweich vor, dass er sich schnell wieder auf den Rand der Pritsche setzte. Dann hockte er einfach da, wartete und fror erbärmlich. Nach einer Weile kam ein Kraftfahrer in den Container, um ihn abzuholen. Sie stiegen in einen Kleintransporter. Mahoud sah auf der Rückbank bereits seine Tasche liegen. Über mehr Habseligkeiten verfügte er nicht und nichts würde er auf der Baustelle zurücklassen. Das Polster des Beifahrersitzes sog sich voll mit Wasser, das aus seiner Kleidung sickerte. Er lehnte sich vorwärts und ließ sich von dem Heißluftgebläse am Armaturenbrett, so gut es ging, wärmen. Als sie die Baustellenausfahrt durchquerten, fuhr ihnen eine Kolonne von Fahrzeugen des Zolls entgegen.

»Mann, hast Du ein Glück!«, stellte der Fahrer fest und nickte Mahoud zu. »Die filzen zurzeit jede Baustelle nach Schwarzarbeitern. Die würden Dich, wie alle anderen auch, festnehmen, schon morgen auswiesen und in ein Flugzeug setzen. Die Regierung greift durch und ihre Zöllner sind unerbittlich und machen vor nichts halt.«

Mahoud beherrschte die fremde Sprache noch wenig und doch verstand er, was der Fahrer ihm zu erklären versuchte. Seit Tagen gab es unter den Arbeitern kein anderes Thema. Ständig und eher mit Händen und Füßen erzählte einer von anderen, die auf Baustellen, in Restaurants oder Wäschereien festgenommen worden waren. Mahoud zweifelte, ob der Rat, die Ausweispapiere rechtzeitig zu vernichten, ein guter wäre. Zumindest konnte so die Ausweisung verzögert werden. Er dachte nicht daran, seine Identität zu verschleiern. Sobald er ausreichend Geld verdient haben würde, wollte er ohnehin weiterreisen und bis dahin durfte er sich eben nicht festnehmen lassen. Dieses Land gefiel ihm nicht und bei dem Gedanken, einen Fehler begangen zu haben, verfluchte er abermals seinen Cousin. Der Fahrer verfiel in Schweigen. Sie fuhren stundenlang auf einer Autobahn erst in die Dämmerung und dann in die Nacht hinein. Allmählich begann er etwas trockener zu werden, dafür beschlugen die Seitenscheiben des Transporters zunehmend mit Kondenswasser. Mahoud nickte ein. Als er aufwachte, stand der Transporter auf einem Autobahnrastplatz. Der Fahrer war bereits ausgestiegen und öffnete die Seitentür von außen. Kalte Luft zog in das Fahrzeug.

»Endstation!«, rief er und riss Mahoud so derb von seinem Sitz, dass er das Gleichgewicht verlor und auf den Asphalt fiel. Ungerührt stieg der Fahrer zurück in das Fahrzeug und fuhr davon. Nach etwa hundert Metern stoppte der Transporter. Die Seitentür schwang auf und Mahouds Tasche flog im hohen Bogen heraus. Dann fuhr der Wagen wieder an und verschwand endgültig. Auf einem ähnlichen Rastplatz war Mahoud vor mehr als drei Wochen abgeholt und zur Baustelle gebracht worden. Er hatte das Areal die ganze Zeit nicht verlassen und wo er sich befand, wusste er nicht. Es interessierte ihn auch nicht, denn er hatte jede Woche sein Geld in bar bekommen. Schnell lief Mahoud zu seiner Tasche, öffnete sie und wühlte tief hinein. Den Umschlag mit dem Geld fand er nicht. Einer der Tagelöhner musste ihn bestohlen haben. Vor einigen Tagen hatte er einen ertappt, wie dieser einem anderen Arbeiter das Geld aus der Tasche zog. Der Tagelöhner bot ihm davon etwas an, damit er ihn nicht verpetzen würde. Mahoud nahm nichts an, doch verraten hat er den Dieb nicht. Das war ein Fehler gewesen, wie er nun begreifen musste. Unter der Innensohle eines Turnschuhs hielt er eine Banknote versteckt. Erleichtert stellte er fest, dass ihm wenigstens dieses Geld und ebenso sein Ausweis noch geblieben waren. Er schulterte die Tasche und lief hinüber zu einem Restaurantgebäude. Im Eingangsbereich fand er eine Nische, die als Kiosk eingerichtet war. Er wechselte die Banknote in Kleingeld und kaufte Marken für Duschkabinen im Keller. Dort herrschte Betrieb. Viele Fernfahrer bereiteten sich für die Nacht vor und erledigten ihre Toilette. Im Umkleidebereich war die Luft verbraucht, dämpfig und stickig, zumindest war es warm. Mahoud genoss das heiße Wasser und die Zeituhr für den Duschautomaten schien es nicht eilig zu haben. Nach mehr als einer halben Stunde hatte er erst zwei Marken verbraucht. Dann kleidete er sich wieder an, soweit die trockene Unterwäsche reichte. Über Oberbekleidung zum Wechseln verfügte er nicht. Seine nasse Hose, den Pullover und den Parka klemmte er zwischen die Lamellen eines Heizkörpers und setzte sich davor. Die Fernfahrer sahen ihn misstrauisch an. Sie hielten ihn für einen Obdachlosen, der in ihrem Badezimmer nichts verloren hätte. Ihm wurde bewusst, dass er tatsächlich obdachlos war. Der Duschbereich leerte sich allmählich und Mahoud musste keine weiteren Anfeindungen fürchten. Er hoffte, die Nacht über vor der Heizung sitzen bleiben zu dürfen, doch dann erinnerte er sich an das Türschild mit den Öffnungszeiten. Spätestens ab Mitternacht würde er wieder auf die Straße geschickt werden. Ein Nachzügler betrat den Umkleideraum und grüßte ihn wortlos. Als der Fernfahrer unter der Dusche stand, begann dieser ein Lied vor sich hin zu trällern, das Mahoud kannte. Unentwegt wurde es im letzten Jahr in den Radiostationen vieler arabischer Länder gespielt. Er summte mit. Die Melodie erinnerte ihn an seine Heimat und an bessere Tage. Als der Fernfahrer aus der Dusche stieg und sich abtrocknete, bemerkte er, dass Mahoud mitsang.

»Woher kommst Du?«, fragte er ihn auf Arabisch.

»Aus Katar«, antwortete Mahoud.

»Was hast Du ausgefressen?«

Mahoud schwieg. Der Fernfahrer zog sich an und setzte sich neben ihn.

»Wenn Du aus Tunesien oder Marokko kommen würdest, wäre es nicht ungewöhnlich, Dich so erbärmlich zu sehen. Aber Du bist Araber eines reichen Lands. Bestimmt hast Du im Wohlstand gelebt. Wer ist hinter Dir her? Ein Emir persönlich?«

Mahoud fühlte sich berührt und bedrängt zugleich, denn der Fremde schätzte ihn ziemlich treffend ein. Was ginge ihn sein Leben an? Um nicht abweisend zu wirken, schenkte er dem Mann ein unverbindliches Lächeln. Er dachte zwar nicht daran, mit ihm über die Vergangenheit zu reden, doch würde er die Gelegenheit nur ungern verstreichen lassen, überhaupt mit einem Menschen zu sprechen. Seit Wochen suchte er ein Gespräch, und wenn es darin nur um Belangloses ginge. Manchmal meinte er, seine Sprache bereits verloren zu haben.

»Nimm mich mit!«, bat Mahoud den Fernfahrer unversehens, »ich kann hier nicht bleiben.« Ihm war es gleich, wohin der Mann ihn bringen würde. Er wollte nicht viel erklären, denn er fühlte sich durchschaut und seine Ziellosigkeit war ihm anzusehen.

»Gut«, sagte der Fernfahrer, »ich werde Dich ein Stück weit mitnehmen. Ich brauche ohnehin jemanden, der mir morgen beim Verladen helfen wird.« Er warf ihm ein gewinnendes Lächeln zu und fragte ihn, ob er Hunger habe. Mahoud nickte, während er sich seinen nicht mehr triefend nassen Pullover überstreifte. Gemeinsam stiegen sie aus dem Untergeschoss die Treppe hinauf und setzten sich in das Restaurant. Der Fernfahrer bestellte für ihn mit, ohne zu fragen, was er essen wolle. Ihm wurde ein schlichtes und preiswertes Gericht serviert, ohne dass der Fremde sich dafür verausgaben musste.

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