Ninni Martin - Vom Leben und Streben der Eissturmvögel

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Vom Leben und Streben der Eissturmvögel: краткое содержание, описание и аннотация

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Was geschieht, wenn gehobene und abgesicherte Lebensumstände unerträglich werden, die Übermacht der Institutionen erdrückend wird, Enge und Starrheit des bürgerlichen Daseins der freien Entfaltung entgegenstehen? Heinrich, Mahoud, Marlene und Tamara finden ihre eigene Antwort. Die Handlung begleitet die Protagonisten beim Streben nach Selbstverwirklichung und beleuchtet deren weggewischten Lebenslügen und Skrupel, ihre Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit.
"Er liebte seine Arbeit, solange er am Schreibtisch saß, und fand nichts Schlimmes daran. Er hatte ein System erschaffen, bei dem niemand zu etwas gezwungen wurde. Dennoch wurden sie unglaublich reich damit. Immer hatte er sich danach gesehnt, aus der Mittelmäßigkeit eines ereignislosen Lebens herauszutreten und Außergewöhnliches zu erreichen."

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»Woher kommst Du?«, fragte Mahoud den Fernfahrer, der ihm dem Wesen nach einfach, offen und ehrlich zu sein schien. Er vermutete, dass sein Gastgeber genauso getrieben wurde, nur zu sprechen, um die Muttersprache nicht zu verlernen. Wie angenehm erschien es deshalb beiden, nicht in einer fremden Sprache nach Worten zu suchen, um am Ende doch nicht verstanden zu werden.

»Aus Marseille. Ich bin dort geboren. Von meiner Herkunft her bin ich Marokkaner. Ich besitze zwar einen französischen Pass und fühle mich dennoch nicht als Franzose. Französisch habe ich nie richtig gelernt, weil es in dem Viertel, in dem ich aufgewachsen bin, nicht nötig war«, erzählte der Fernfahrer, während er aß. Mahoud erkundigte sich, was den Marokkaner hierher geführt habe, zumal es sich in Südfrankreich um diese Jahreszeit erträglicher leben und arbeiten ließe. Die Unterhaltung kam in Gang und sein Gastgeber zeigte sich redselig. Er führe für eine französische Spedition vor allem Tiertransporte. Seine Touren reichten innerhalb Europas stets von einem Ort zum anderen, ohne dass Länder und Grenzen von Bedeutung seien. Allein die Auslastung des Fahrzeugs zähle sowie Umsatz und Gewinn. So reise er bereits seit Wochen ausschließlich in den Ländern Nord- und Osteuropas umher. Sein Disponent würde andere Fahrer für Einsätze in südlichen Regionen bevorzugen. Natürlich quäle ihn inzwischen das Heimweh. Bald jedoch würde er alles hinwerfen, endlich heiraten und sich eine andere Arbeit suchen.

Mahoud hörte zu und dachte zurück. Auch er hatte eine Frau gefunden und war davor gestanden, zu heiraten. Dafür hätten sie ihm den Kopf abgeschlagen. Mahoud verdrängte die Erinnerung und schenkte dem Kraftfahrer wieder seine Aufmerksamkeit. Der Marokkaner erzählte noch eine Weile von sich und beschrieb die Gegend um Fes, woher seine Eltern stammten und wohin er im Alter ziehen würde. Es gäbe keinen besseren Ort als dort, um in Ruhe alt zu werden. Marseille sei dann eine schöne Stadt, wenn sich auch Geld verdienen ließe, solange es überhaupt möglich sei, zu arbeiten. Für Alte, Kranke und für Einwanderer hätten die alt eingesessenen Franzosen dort nicht viel übrig. Die Bedienung erschien, um abzurechnen und um sie hinauszubitten. Der Service würde um Mitternacht schließen. Etwa 50 Kilometer die Autobahn entlang gäbe es jedoch eine weitere Raststätte, welche rund um Uhr geöffnet bliebe. Mahoud und der Fernfahrer verließen das Restaurant und gingen über den Parkplatz auf den Lastwagen mit Anhänger zu. Unter Planen waren die Ladeflächen voll mit Transportkisten, in denen Hühner dicht gedrängt eingeschlossen waren. An einer Seite hob der Fernfahrer die Plane an und kontrollierte mit einem flüchtigen Blick die Fracht. Dann fluchte er. Die Zahl der verendeten Tiere hatte deutlich zugenommen. Er hätte sein Ziel, den Schlachthof einer bekannten Handelskette, längst erreicht haben sollen, jedoch war er stundenlang in einem Stau hängen geblieben. Noch dazu hatte ihn eine Polizeistreife herausgewunken. Frachtpapiere und Fahrtenschreiber waren genau überprüft worden. Die Kontrolleure fanden nichts und suchten weiter nach dem Haar in der Suppe. Bei einem Reifen wurden sie fündig, bei dem das Profil zu sehr abgefahren war. Der Fernfahrer musste von einem Händler einen Ersatzreifen liefen lassen und montieren, ehe er weiter ziehen durfte. Das große Sterben unter den Hühnern hatte derweil längst begonnen, ohne dass die Kontrolleure sich daran störten. Mahoud wollte an der Beifahrerseite einsteigen.

»Du fährst!«, bestimmte der Fernfahrer kurz und nahm selbst auf dem Beifahrersitz Platz.

»Ich kann nicht fahren!«, versuchte Mahoud einzuwenden, »ich habe noch nicht einmal einen Führerschein.«

»Den brauchst Du auch nicht. Du musst nur einige hundert Kilometer geradeaus fahren. Alles andere regeln die Automatik und der Tempomat.« Der Fernfahrer gab ihm einige Anweisungen, um das Fahrzeug zu starten und anzufahren. Er achtete gerade noch darauf, dass er den Lastzug sicher auf der Autobahn einfädelte. Dort herrschte kaum Verkehr. Als Mahoud am Steuer sicherer wirkte, verkroch der Fernfahrer sich im hinteren Teil der Kabine in eine Koje. Bald hörte Mahoud ihn schnarchen. Alles kam ihm wie ein Traum vor. Auf den Golfplätzen war er als Heranwachsender mit Freunden nachts auf Trolleys um die Wette gefahren: steuern, Gas geben und bremsen. Auf ihn wirkte es beinahe unglaublich, dass ihm die dort erworbene Fahrkunst nun von Nutzen wurde. Er fühlte sich viel zu aufgeregt, um sich von der Müdigkeit des Fernfahrers anstecken zu lassen. Straßenschilder mit den Kilometerangaben tauchten im Scheinwerferlicht auf und zogen an ihm vorbei. Sie sagten ihm nichts. Er kannte die Städte nicht und das Ziel dieser Tour war ihm unbekannt, soweit für ihn der Weg nicht bereits das Ziel bedeutete. Für den Moment war Mahoud zufrieden. Er fror nicht und fühlte, dass seine Kleidung allmählich trockener wurde. Er brauchte nirgendwo ankommen und wäre noch Millionen Kilometer weiter gefahren. Dunkelheit und Eintönigkeit nahmen ihm das Zeitgefühl. In den frühen Morgenstunden passierte er eine Unfallstelle. Eine Zugmaschine wurde gerade von einem Autokran aufgerichtet. Die Wechselbrücke ragte noch umgestürzt aus der Böschung und unzählige Bierkästen lagen über die halbe Fahrbahn verstreut. Von den Lichtern und Geräuschen wurde der Fernfahrer wach. Er tippte Mahoud an und mahnte ihn, langsamer an der Unfallstelle vorbeizufahren. Als sie wieder Fahrt aufnahmen, fragte ihn der Fernfahrer, ob er sich mit Hühnern auskennen würde.

»Sollte ich? Gebe ich dafür den Anschein?«, antwortete er und abermals wunderte er sich darüber, wie gut ihn der Mann einschätzte. Als sie auf dem Parkplatz die Planen angehoben hatten, war diesem aufgefallen, dass er das Federvieh mit Verstand gemustert hatte.

»Ich habe Hühner und Tauben gehalten«, antwortete Mahoud und er hätte darüber mehr erzählt. Der Fernfahrer ließ ihn nicht weiter zu Wort kommen und mutmaßte:

»Sicher nicht der Eier wegen und auch nicht, um sie zu züchten.«

»Das stimmt«, bestätigte Mahoud. Offenbar beschäftigte den Fernfahrer bereits eine Ahnung, die nach Bestätigung drängte. Er kam der Nachfrage zuvor und fuhr fort:

»Ich bin Falkner«, sagte er stolz. »Mir dienten Küken und Tauben als Futter sowie als Lock- und Beutetiere für meine Vögel.«

Der marokkanische Fernfahrer blickte ihn prüfend an:

»Als Falkner in Katar warst Du bestimmt ein Künstler gewesen, ein geachteter und gemachter Mann. Hier hingegen bist Du nichts. Du musstest Dir dort eine goldene Nase verdient haben. Was hat Dich hierher getrieben? Du bist völlig am Ende. Was hast Du ausgefressen?«

»Du bist ziemlich neugierig«, entgegnete Mahoud widerstrebend, über seine Lebensgeschichte zu reden, soweit sie über die Falknerei hinausging.

»Nein, ich vermute nur, dass wir vielleicht eine ähnliche Vergangenheit haben«, erklärte der Marokkaner. »Sieh mich an! Ich bin kein Fernfahrer, sondern Goldschmied und habe in der Werkstatt meines Onkels gearbeitet. Einmal hat er nachgewogen und zwei Gramm Gold fehlten. Ich bekam keine Gelegenheit, den Verlust aus eigener Tasche auszugleichen. Er zeigte mich sofort wegen Diebstahls an.«

»Und deshalb fährst Du nun Tiertransporte?«, fragte Mahoud ungläubig.

»Vor Gericht konnte mein Onkel den Diebstahl nicht beweisen, und ich wurde frei gesprochen. Am Tag nach der Verhandlung habe ich von ihm eine Entschuldigung verlangt und dass er mich weiterbeschäftigen solle. Er hat mich ausgelacht. In der Wut habe ihn beinahe erschlagen und ihm die Knochen gebrochen. Dafür bin ich sieben Jahre im Gefängnis gesessen. Ich habe Schulden aus unbeglichenen Anwalts- und Gerichtskosten und zahle noch immer Schmerzensgeld. Jeden Tag weiß ich, warum ich Lastwagen fahre. Als Goldschmied war ich begabt, ein Meister, ein Künstler so wie Du wohl als Falkner. Ich hätte in Lyon oder in Paris mit einem eigenen Atelier Fuß fassen können und ein gutes Leben führen dürfen. Wenn mir heute Leute begegnen, die sich etwas zuschulden kommen ließen, kenne ich deren Last, denn ich kann ihnen nachfühlen. Dir jedoch erscheint meine Menschenkenntnis nur wie Neugierde!« Der Marokkaner versuchte Mahoud hervorzulocken, damit auch er über sich zu erzählen begänne.

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