Timo Matys - Eine kleine verrückte Reise

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Eine kleine verrückte Reise: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein frühpensionierter Lehrer, dessen Scheidung kurz bevorsteht, wird aus der psychiatrischen Klinik entlassen. Was nun? – Eine Reise! Wohin? – Italien.
Auf amüsante und zuweilen spitze Weise erzählt der Autor eine Geschichte einer Reisegruppe, die einzig aus psychisch Kranken besteht. Diese werden von dem ehrgeizigen Therapieprogramm der Reiseleitung erneut in den Wahnsinn getrieben.

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...

In dieser Nacht schlief er schlecht. Er hatte Angst, einzuschlafen und mit seinem Geschnarche seine Frau, die sich zu dieser Zeit stets in einem Zustand halbschlafenden Dahindämmerns befand, aufzuwecken. Er dachte an die Klinik und dass er sich jetzt kein Oxazepam mehr holen konnte und auch kein Beruhigungsmittel, auch wenn er noch einige Notfallmedikamente mitgenommen hatte. Schließlich jedoch schlief er ein.

Am nächsten Morgen wachte er spät auf. Ihm rückte sofort zu Bewusstsein, dass er das morgendliche Wecken in der Klinik gewohnt war, und seine Frau hatte ihn nicht geweckt. Er stieg langsam aus dem Bett, wobei er darauf achtete, dass sein Puls nicht zu hoch kletterte.

Er saß in der Straßenbahn, seinen Kopf gegen die Scheibe gelehnt, und dachte nach. Er war nun ein alter Mann und wie er die junge Frau, die ihm in dem Vierersitz gegenüber saß, betrachtete, kam ihm dies wieder zu Bewusstsein, dass er keine sexuellen Freuden in seinem Leben mehr haben würde. Er war alt und gealtert.

Die Straßenbahn hielt an der nächsten Haltestelle. Er betrachtete die Menschen beim Ein- und Aussteigen, wie sie sich wanden und doch immer ihrem Trott nachgingen. Er mochte es, die Menschheit in Gedanken mit Ameisen zu vergleichen, die ebenfalls zu klein waren, um ihr winziges Sozialgefüge zu übersehen. Er wurde ebenfalls übersehen. Seine Bedürfnisse hatte man nie ernstgenommen, die Psychiater nicht, die ihm einfach weiter Medikamente verschrieben, die Klinik nicht, die ihn einfach ohne Psychotherapie verfertigt hatte, und auch nicht seine Frau, die ihn nicht verstand und ihm Vorwürfe wegen seiner Erkrankung machte.

Die Straßenbahn fuhr wieder an. Die Frau ihm gegenüber war aufgestanden und hatte ihren Platz verlassen.

Er blickte ihr hinterher, doch sie war schon fast aus seinem Gesichtsfeld verschwunden. Er konnte sie noch draußen knapp erkennen, wie sie einen wohl ebenfalls jungen Mann umarmte, der sich begierig um sie schlang. Was hätte er gegeben, noch einmal in diesem Alter zu sein. Nun war er vorgerückt und betrachtete, das Gesicht an die Fensterscheibe gelegt, sehnsüchtig das junge, so nahm er an, Paar. Zu seiner Zeit hatte man das Paar genannt, auch wenn man nur kurz zusammen gewesen war. Bei seinen Eltern war es anders gewesen, die hatten sich auf einer dieser Studentenkundgebungen kennen gelernt, - oder zumindest hatten sie das bis kurz vor ihrem Tode, ihren Toden, die übrigens zeitlich weit auseinander gelegen hatten, wiederholt. Sein Vater war jung gestorben, im Alter von 57 Jahren, seine Mutter erst vor kurzem. Er erinnerte sich an die Beerdigung, alle in Schwarz, mit Sarg, seine Frau war dabei gewesen, bereits damals hatte seine Ehe gekriselt. Am heutigen Tage hatte er alle Hoffnung auf einen Fortbestand aufgegeben... Nun also der Weg zur Krankenkasse, zur Bewilligung dieser bescheuerten Reise oder wie man das nannte. Die Bahn hielt erneut an und er stieg aus.

In einer der Nebenstraßen der Innenstadt befand sich die Krankenkasse. Die anscheinend zuständige Sachbearbeiterin erklärte ihm, er hätte seinen Antrag schon vor Zeiten einreichen sollen und es sei nun keine Bewilligung mehr möglich, doch um des guten Willens wegen finanziere man ihm trotzdem die Fahrt.

Er stieg am Hauptbahnhof in die wie üblich überfüllte Bahn ein. An der nächsten Haltestelle stieg die junge Frau wieder ein. Gierig betrachtete er jeden ihrer Schritte. Sie musste wohl auf dem Weg zur Arbeit sein, denn sie trug nun eine Anzugjacke und war auch ansonsten in Schwarz gekleidet, - Bankerin? Aber dann fuhr sie in die falsche Richtung, die Banken waren in der Innenstadt, in hohen Türmen aus Glas. Während er überlegte, verlor er die Frau aus den Augen.

Er war alleine zum Hauptbahnhof gefahren, seine Frau hatte ihm zuhause alles Gute gewünscht. Er stand an Steig 3 inmitten der Stadt Essen, hinter ihm die hohen Gebäude der Skyline, vor ihm, in einiger Entfernung, der Hauptbahnhof. Er hatte einen großen Koffer und eine kleine Handtasche mitgenommen, doch der Koffer alleine war für ihn zu schwer und das leichte Gewicht der Handtasche kam dann noch dazu. Er fühlte sich traurig wegen seiner Frau und gleichzeitig dachte er, dass seine Ehe nun vermutlich für immer vorbei war, bei der Rückkehr hatte sie sich vermutlich schon von ihm geschieden oder eher die Scheidungspapiere eingereicht. Er fürchtete sich vor der Rückkehr und der Leere, die ihn erwartete. Er blickte auf die Uhr. Es war erst 11, Zeit genug, noch in die Innenstadt zu gehen und ein Pommes zu essen. Das war ungesund und machte ihn ein Stück dicker, so dachte er, doch im Falle einer Scheidung konnte man sich schließlich alles erlauben.

Langsam zog er sein Gepäck hinter sich her und ließ die Handtasche leicht schlenkern.

Er überquerte die Straße am Zebrastreifen und musste wieder an die Ameisen denken. Auf der anderen Seite durchquerte er den Hauptbahnhof, kam rechts an MkMöve vorbei, der großen deutschen FastFood-Kette. Doch da gab es kein Pommes. Er ging weiter und sah eine Reklame auf einer ansonsten weißen Säule: Die Werbung des VolkSang-Museums, eine neue Kunstausstellung. Claus Dürer, der Maler, der sich in Venedig das Leben genommen hatte, berühmte Bilder, verzerrte Bilder, realistische Bilder. Und gleich sein berühmtestes war abgebildet, die Madonna mit dem kurzen Hals, wie man sie in Abgrenzung zu Parmigianino genannt hatte. Eine kleine Frau in blau-weißer Seide, in realistischen Proportionen, nur mit eigenartig kurz verzerrtem Hals. Sie legte das Jesuskind in einen Waschtropf und wollte es dort, so lautete die gängige Interpretation, ertränken, da sie es nicht ertrug, die Mutter Gottes zu sein. Er hatte das Bild schon im Kunststudium nicht gemocht, und jedesmal, wenn er ihm begegnete, steigerte sich seine Abneigung in mehr als Hass, Hass, ja, sie hätte froh sein sollen die Mutter Gottes zu sein. Hass, ja, sie hätte ihn nehmen und allen zeigen sollen. Hass, ja, auf eine Frau, die genauso aussah wie seine Frau. Mutter Gottes, er ging weiter.

Auch dass man das Jesuskind immer so lebensentleert darstellen musste, ohne Gesichtszüge, ohne Mimik. Konnte es nicht ein schreiendes Jesuskind sein oder ein im Angesicht des Todes mutig lachendes? Er ging weiter.

Essen Die Einkaufsstadt.

Man hatte ein Komma vergessen. Er fühlte sich gleich wieder wie ein Lehrer. Er spürte, wie sein Herz schneller schlug, und er versuchte sich zu beruhigen. Langsam schob er sein massiges Selbst vorwärts und schämte sich seiner, der er ein alleinig dickes, geschiedenes, verbliebenes Etwas war.

Er sah wieder auf die Uhr, 11.15. Er kam am Domplatz vorbei, wo ihn früher der Kardinal als Konfirmand gesegnet hatte. Er sah das Burggymnasium und fragte sich, wie man so ein hässliches Gebäude jemals hatte modern finden können. Der Dom war ganz nett, trotz des Protzgrabs für den Kardinal. Er ging weiter geradeaus, hin zu dem kleinen türkischen Imbiss, den er öfters besuchte. Er rief den Kellner - oder wie nannte man die in den türkischen Restaurants, - gab übereifrig Bakschisch - das Wort kannte er - und stach mit der Gabel in seine Pommes. Es schmeckte gut und nach fett. Über seinen Körper konnte er nur das zweite sagen. Er sah wieder auf die Uhr, 11.37. Der Bus fuhr um 12.45. Nein, um 11.45. Er sprang auf und ergriff seinen Koffer und die Tasche mit der einen Hand. Mit der anderen stopfte er sich den Rest Pommes ins Maul, so dachte er. Und er hastete die Straße entlang zum Hauptbahnhof. Er fühlte, wie das alle zu viel für ihn wurde. Er würde einen Herzinfarkt erleiden. Seine Schüler würden sich freuen.

Als er schließlich am Bus ankam, war es beinahe 12, aber man hatte auf ihn gewartet.

2 – Die Abfahrt

Claudia saß hinten im Bus. Sie war schon ganz ungeduldig, denn der Bus hatte bereits vor einigen Minuten abfahren sollen. Wartezeiten machten sie nervös, auch wenn sie sonst immer planlos war, so fühlte sie sich zumindest. Sie dachte an ihre Mutter zuhause und was sie wohl sagen würde, wenn sie ihr von dieser Reise erzählt hätte, - hatte sie nicht. Sie beruhigte ihre immer wechselnde Sorge, ob sie alles richtig gemacht hatte, doch ganz wollte der Gedanke nicht verschwinden. Ganz so wie ihre Gedanken ohnehin nicht verschwanden. Sie blieben einfach, drängten sich auf, die Psychiaterin hatte sie 'drängende Gedanken' genannt. Schöner als 'Zwangsgedanken', dachte sie. Was für eine Idee auch diese Fahrt, wer kam auf solche Ideen? Und doch fühlte sie sich unter ihresgleichen und eigentümlich sicher.

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