Timo Matys - Eine kleine verrückte Reise

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Eine kleine verrückte Reise: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein frühpensionierter Lehrer, dessen Scheidung kurz bevorsteht, wird aus der psychiatrischen Klinik entlassen. Was nun? – Eine Reise! Wohin? – Italien.
Auf amüsante und zuweilen spitze Weise erzählt der Autor eine Geschichte einer Reisegruppe, die einzig aus psychisch Kranken besteht. Diese werden von dem ehrgeizigen Therapieprogramm der Reiseleitung erneut in den Wahnsinn getrieben.

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"Herr Stubenmann, Sie müssen aufstehen."

Er wollte laut Nein! rufen. Nein!, das bin nicht ich, der hier liegt und von Pflegern tagtäglich um seinen Schlaf gebracht wird. Nein!, das bin nicht, der seit anderthalb Monaten hier liegt und verkümmert, innerlich wie äußerlich. Doch, das war er.

Er blieb unter der Decke und sagte: "Ich komme gleich."

Er drückte den Kopf in das Kissen und ließ es, zur Seite vorgedrängt, die Ohren bedecken, sodass er nichts hörte oder sich zumindest einbilden konnte, er höre nichts. Er merkte, wie ihm die Kontrolle entglitt und er wieder einschlief, er merkte, wie langsam und immer rasch fortschreitender der Traum begann.

Er lief eine Straße entlang und lachte. Er wusste nicht, warum er lachte. Er musste verrückt geworden sein, denn wenn es nichts zu lachen gab, warum lachte er dann? Er war verrückt und lachte und langsam überkam ihn Angst wegen seines Lachens. Er würde auf die Geschlossene müssen, zu den wirklich Verrückten, denen, die nackt durch die Straßen liefen, denen, die nicht mehr wussten, wer sie waren. Tränen rannen ihm über sein Gesicht, er spürte, wie sein Herz aufhörte zu schlagen. Es würde sein Ende sein...

"Herr Stubenmann, das Essen ist schon abgeräumt!"

Er schreckte auf und fiel beinahe aus dem Bett. Er nahm seine Schlappschuhe und hastete den Gang entlang hin zum Essensraum. Ulrike saß als einzige noch dort und lächelte widerwärtig bei seinem Anblick.

"Setzen Sie sich doch zu Frau Bosmann."

Ulrike, die er nie hatte leiden können. Er zog einen Stuhl zurecht und setzte sich darauf, ohne Frau Bosmann, wie er sie nur nannte, anzusehen. Sein Teller stand vor ihm, darauf lagen ein Apfel, zwei Scheiben Brot, etwas Käse und Marmelade: das Diätmenü. Er hatte bei der Einlieferung auf Anraten der Ärzte hin das Diätmenü auf dem Speisezettel ausgewählt und diese Entscheidung am nächsten Tag bereut. Doch war er zu stolz gewesen, seinen Fehler einzugestehen und dies vor dem Pflegepersonal, welches er damals schon zu verabscheuen begann, kundzutun. Damals hatte er Prinzipien gehabt, heute war ein prinzipienlos unglücklicher Mann.

"Ich hatte letztens den Eindruck, dass du für die Entlassung noch nicht bereit wärst", flüsterte Ulrike mit stechenden Augen.

Er antwortete nicht, nur nicht antworten, dachte er sich. Sie wollte ihn zu einem Ausbruch provozieren, sie wollte, dass er auf die Geschlossene kam, wollte ihn leiden sehen, wollte sehen, wie er mit zwangsweise verabreichter Medikation ruhiggestellt wurde. Nicht antworten! Er aß langsam, Bissen für Bissen. Dann regte sich Wut und er stellte das Tablett einfach so in den Esswagen zurück.

"Herr Stubenmann, Sie haben noch Oberarztvisite."

Die Pflegerin sah ihn nachdrücklich an. Er lief hinter ihr her den Gang entlang, zwei Zimmer weiter, dann links abgebogen, dann rechts. Er wartete, während sie, vor einer weißen Tür stehend, klopfte und aus dem dahinterliegenden Raum ein "Herein" kam.

Oberarzt Ursel, er war in seiner ersten Woche hier gewesen und danach in den Urlaub gefahren. Er hatte gehofft, ihn nie wiederzusehen, er hatte gehofft, dass er im Urlaub auf den Bahamas von einem dicken Ast erschlagen oder beim Frühstück auf der Veranda von einer Schlange gebissen werden würde. Er hasste Oberarzt Ursel, er hasste ihn, mehr als er alles andere in dieser Klinik hasste. In seiner ersten Woche hatte ihn Oberarzt Ursel gefragt, wie es denn um seine Sexualfunktionen stehe und er, Stubenmann, hatte gelogen, woraufhin Oberarzt Ursel ihn weiter gefragt hatte, ob denn etwas in der Ehe nicht stimme. 15 Minuten hatte dieses Spiel gedauert, bis er die Schande seiner Impotenz gestanden hatte.

"Aber Viagra können Sie hier nicht nehmen", hatte Oberarzt Ursel gesagt und dabei in sich hineingelächelt.

Seit diesem Augenblick hasste er Oberarzt Ursel, wie er ihn gedanklich stets nannte. Nun also saß er ihm wieder gegenüber und blickte in sein mit einer Hornbrille verziertes Gesicht.

"Da sind Sie ja wieder", sagte Ursel.

'Da bin ich wieder, du dreckiger Honigbeißer', hätte Stubenmann am liebsten geantwortet.

Ursel lächelte. "Wie ist der Stand der Dinge?"

"Nicht gut, das wissen Sie ja."

"Warum? Hier steht, Sie sind im Genesen begriffen."

Er schwieg.

Ursel las vor: "Herr Stubenmann zeigt Fortschritte bei der gedanklichen und gefühlsmäßigen Abgrenzung von früheren mentalen Zuständen... Das ist doch gut!"

"Ja", sagte Stubenmann bloß.

"Dann werden wir Sie bald entlassen."

"Aber ich bin doch nicht gesund."

"Das sehe ich anders."

Ursel lächelte breit und verspielt.

"Wir werden Sie in einer Woche entlassen können."

"Dann geht es wieder los", sagte Stubenmann.

"Hören Sie, warum reisen Sie nicht. Es gibt doch da dieses neue Angebot für psychisch Kranke. Die Kasse übernimmt das auch."

"Was?"

"Ja, eine Urlaubsreise für psychisch Kranke. Mit Psychologen - für Notfälle." Ursel lächelte überheblich.

"Aha."

Er klopfte an die Tür und wartete. Der Briefkasten war geleert. Die Rasenfläche des Vorgartens war akkurat gestutzt und so wunderte es ihn nicht, dass auch die kleine Laterne, die in einiger Entfernung vor der Haustür stand, wieder repariert war.

Er war mit der Bahn nach Hause gefahren. Seine Frau hatte sich geweigert ihn abzuholen bzw. es genaugenommen nicht zur Sprache gebracht. Seine letzten Tage in der Klinik waren ruhig gewesen, er hatte kaum etwas unternommen. Als er die letzte Ergotherapiestunde verlassen hatte, war in ihm ein Triumphgefühl aufgekommen. Er hatte gesiegt. Veni vedi vici , hatte er der Ergotherapeutin zurufen wollen, doch seine innere Vernunft hatte ihn davor bewahrt. Die Mitpatienten hatten seinen Abschied erschreckenderweise teilnahmslos aufgenommen. Leon hatte wenigstens 'Auf Wiedersehen' gesagt, aber er war sich sicher, dass es kein Wiedersehen geben würde. Als er gegangen war, war ihm zum ersten Mal der gleichmütige Trott des klinischen Alltagslebens aufgefallen, in dem die Patienten, wie auch er, für Monate verweilten. Die Klinik war sein Zuhause gewesen, so fühlte er am letzten Tag, und nun musste er wieder Neuland betreten, immer mit der Furcht im Hinterkopf, wieder zurückkehren zu müssen.

Er klopfte wieder und die Tür öffnete sich. Da war sie, einst eine Schönheit, empfundene Schönheit, nun mit ausladenden Wangen gesegnet, nicht unähnlich seiner selbst. Obwohl sie ihn in der Klinik besucht hatte, kam es ihm vor, als hätte er sie seit langer Zeit nicht gesehen.

Sie schwieg und schaute ihn an.

"Komm rein", sagte sie und drehte sich um.

Sie verließ den Eingangsbereich und ging den Flur entlang in Richtung der Küche, die sich weiter hinten in dem kleinen Reihenhaus befand, das sie vor 10 Jahren gekauft hatten. Er stieg die Stufe zur Tür hinauf und folgte ihr den Gang entlang. Der Eingangsbereich ihres Hauses war schmucklos und vielleicht karg zu nennen. Es hingen keine Bilder an den Wänden oder ähnliche Stücke jener postmodernen Gestaltungswut, welche so manchen in ihrem Freundeskreis erfasst hatte. Er ging langsam durch den Flur und fühlte sich, als würde er sich vorwärtstasten, wie ein Krebs, der mit seinen Scheren überall gegen stößt und keinen Halt findet.

Im Esszimmer wartete sie auf ihn vor einem ungedeckten Tisch.

"Du kannst noch etwas Brot aus der Trommel nehmen und Käse ist im Kühlschrank."

Schweigend nahm er sich mit von ihr vorgezeichneten Bewegungen ein Stück Brot und belegte es mit Käse. Er kaute und achtete auf feine Noten im Geschmack, eine Veränderung gegenüber dem Klinikessen.

"Ich werde verreisen", sagte er.

"Verreisen?"

"Nenn es meinetwegen Kur. Es wird von der Krankenkasse übernommen."

"Ich verstehe nicht. Kur? Aber wieso Reise?"

Er seufzte oberflächlich. "Es wird von der Kasse übernommen, keine Sorge."

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