Timo Matys - Eine kleine verrückte Reise
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Auf amüsante und zuweilen spitze Weise erzählt der Autor eine Geschichte einer Reisegruppe, die einzig aus psychisch Kranken besteht. Diese werden von dem ehrgeizigen Therapieprogramm der Reiseleitung erneut in den Wahnsinn getrieben.
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Heute Morgen, in der Oberarztvisite, hatte ihm der Leitende Oberarzt des Krankenhauses und Leiter der Depressionsstation freudig ausladend mitgeteilt, dass er bald nach Hause dürfe.
"Es freut uns, dass Sie wieder gesund sind und dass es Ihnen besser geht."
Es ging ihm nicht besser als eineinhalb Monate zuvor, er war nun nur medikamentös ein-, oder besser, ruhiggestellt, er war nicht mehr ganz so traurig vielleicht, aber die Gedanken blieben dieselben. 'Welche Gedanken?', fragte ihn die Stimme in seinem Kopf, so wie ihn das die Ärzte jede Woche gefragt hatten. 'Alter, Einsamkeit trotz Ehe, Verfall'. Seine Frau hatte ihm beim letzten Besuch einen Brief hinterlassen:
Lieber Rudolph,
ich habe dir lange und doch ziemlich treu zur Seite gestanden, aber dein Zustand lässt mich nicht los. Es ist nicht dasselbe wie früher (und ich habe Annahme dazu, dass es das nie wieder werden wird). Und deswegen habe ich beschlossen, dir diesen Brief da zu lassen, damit du über ihn nachdenken kannst. Rudolph, du lässt dich zu sehr gehen, du hängst in alten Gedankenmustern fest und ich weiß nicht, warum. Zum letzten Mal sage ich dir: das Leben ist nicht vorbei, nur weil du die 50 seit 6 Jahren überschritten hast. Also hör auf mit deinen Verfallspanoramen. Hör auf, in deinem Kopf zu malen.
Bitte
deine Frau
Er malte ja gar nicht. Es waren die Bilder, die ihn nicht losließen, die Bilder, die er sah, wenn er in den Spiegel sah, die Bilder, die er von seinem schlaffen Glied hatte, das er altersbedingt nur noch mit Viagra hochpuschen konnte (und selbst das, so fürchtete er, würde bald nicht mehr funktionieren), die Bilder von nahendem Alter und Tod, das Ende...
Er wand sich auf dem Bett und starrte wieder ins leere Weiße. Wenn nun die Welt die Wand war, stand er eindeutig außerhalb der Welt. Er konnte sie betrachten und formen. Er projizierte sein Leben auf die Wand. Seine Kindheit in Essen-Werden, seine Zeit auf dem Gymnasium in Bredeney, seine Studienzeit in Wuppertal. Warum Wuppertal? Er war oft mit der Schwebebahn gefahren. Die Studentenzeit war im Rückblick die schönste Zeit seines Lebens gewesen. Er war nach den Vorlesungen immer mit Freunden in die Bars gegangen, hatte etwas getanzt und sich mit Frauen unterhalten. Hauptsächlich aber erinnerte er sich an die Gespräche mit den Kommilitonen. Es ging natürlich um die aktuelle Politik, ihre Herleitung aus der Geschichte und dann fachintern um Kunst.
Zur Kunst hatte er immer ein zwiegespaltenes Verhältnis gehabt, obgleich Lehrer für Kunstgeschichte. Er konnte nicht malen, zeichnen, er konnte stundenlang vor Bildern stehen und doch nichts ver-stehen. Bilder waren für ihn ein Rätsel, denn er hatte zwar Vorlesungen über Malweise und Bildinterpretation gehört, doch konnte er bei dem konkreten Bild nichts damit anfangen. Er war ein Amateur der Bildinterpretation, nur merkten das die wenigsten seiner Schüler (seiner ehemaligen Schüler), da ebenfalls Amateure.
Ohnehin hatte er aufgegeben. Sein Leben war vorbei, und in seinem Alter konnte er auch nicht auf eine bessere Zukunft hoffen. Er sah auf die Uhr, die neben der Wand zu hängen schien, und bemerkte, dass die Zeit für die Ergotherapie schon beinahe verflossen war. Er schreckte auf! Würde er die Therapie nicht rechtzeitig aufsuchen, bliebe sein Therapieeintragsbuch für diese Stunde leer und die Kasse würde die Therapie nicht übernehmen, was zur Folge hatte, dass er gegen die Stationsregeln verstieß und im schlimmsten Fall zusätzlichen Küchendienst würde machen müssen.
Er sprang von seinem Bett, stürzte beinahe und ging schnell aus dem Zimmer. Draußen traf er Leon, der seine üblichen Runden in der Station drehte. Er hastete um eine Ecke, dann eine weitere, traf auf eine Pflegerin, die er nicht ausstehen konnte, und gelangte am Ende der Station an.
Der Ergotherapieraum befand sich am Ende einer langen, schmalen Treppe, die in die oberen Stockwerke führte. Warum hatte man nur die Therapieräume im Obergeschoss angelegt; doch sicher um die Patienten zu demütigen, speziell Patienten wie ihn, mit einem Dickbauch.
Er setzte einen Fuß auf die unterste Treppenstufe, lagerte seinen schweren Körper auf dem hochstehenden Bein und versuchte sich zu bewegen. Er spürte, wie sein Puls raste. Er bewegte das andere Bein und fiel. Er wurde ohnmächtig. Es war ein Herzanfall. Dies war sein Ende. Er wusste es. Alle EKGs, die sie seit seiner Aufnahme bei ihm gemacht hatten, hatten falsch gelegen, hatten in ihm ein Gefühl falscher Sicherheit erzeugt, welches nun dazu führte, dass er allein und unbehandelt starb.
Er lag und dachte an sein Leben. Sein Puls raste. Er tastete seinen Arm ab und maß seinen Puls. Poch . Poch . Poch . Er lebte noch. Langsam stützte er sich mit seinen Armen auf, immer behutsam, damit sein Herz sich nicht überanstrengte. Es gelang ihm beinahe, aufzustehen. Doch da war es wieder! Der Puls raste. Er sackte in sich zusammen und fiel auf die Treppe. Sein Rückgrat brach, so fühlte er es. Er hechelte und schrie laut, aber niemand hörte ihn. Er lag für einige Minuten auf der Treppe und konnte sich nicht bewegen. Dann rührte sich zuerst sein rechter Arm, und dann sein linker. Er stand auf und atmete schwer. Langsam ging er wie benommen die Treppe hinauf.
Als er am Ergotherapieraum ankam, war dort alles dunkel. Er erkannte noch die Schale aus Holz, die er nun schon seit geraumer Zeit, seit einigen Wochen mindestens, zu vollenden versuchte, was ihm aber jede Woche stets aufs Neue misslang. Er sah die andere Schale, die, die Paul bearbeitete, die rote Schale, die weiter fortgeschritten war als seine eigene. Er hätte die rote Schale am liebsten genommen und auf dem Boden zerbrochen, aber Paul hätte das nicht gefallen. Und er selbst würde in die Geschlossene kommen. Dieser Gedanke erregte in ihm Unwohlsein und Angst. Die Geschlossene war ein Mythos unter den Patienten und gleichzeitig stand sie für Wahnsinn - eigenen und fremden gleichermaßen. Er würde nie dorthin gelangen. Langsam kam ihm zu Bewusstsein, dass andere Therapien auf die Ergotherapie folgten. Er griff nach seinem Therapieplan, der sich gefaltet in seiner Hosentasche befand. Als er darauf sah, fiel ihm ins Auge, dass er nun Musiktherapie hatte. Er brach innerlich ein Stück zusammen. Warum taten sie ihm das an?, warum quälten sie ihn so?, wie lange noch? Ja, wie lange noch?
Er hatte sich diese Frage schon öfters gestellt, er war aber nie zu einem Ergebnis gekommen. 22 Jahre blieben ihm rechnerisch, aber würde er die mit seiner Lebensführung erreichen? Er erinnerte sich, dass sie in der Gruppentherapie gelernt hatten, diese Gedanken nicht zu denken. Und so beschloss er, die Pfleger zu fragen, ob er noch ein EKG machen konnte.
Er ging zurück zu seinem Zimmer und achtete auf den Schlag seines Herzens. Er kam an der Pflegestation vorbei, vorbei an Leon, der seine Runden drehte, vorbei am Nachbarzimmer, das sich bei offener Tür in einem Halbdunkel aus ausgeschalteter Beleuchtung und angeschaltetem Handylicht befand. Er öffnete die Tür zu seinem Zimmer und legte sich wieder aufs Bett. Er hatte vergessen, den Pflegern Bescheid zu sagen.
…
Er lag wieder auf seinem Bett, die Augen geschlossen. Er wusste nicht, dass er auf seinem Bett lag, er hatte es einmal gewusst, nun träumte er. Und erwachte.
"Guten Morgen!", kam es aus der Kehle einer der Unsäglichen, des sogenannten Pflegepersonals.
Er behielt die Augen geschlossen und rührte sich nicht, das Pflegepersonal sollte fortgehen, am liebsten wäre er ausgerastet, aber dann drohte die Geschlossene. Er streckte seinen rechten Arm langsam in Richtung seines Fußes und öffnete langsam seine Augen. Er lag in seinem Bett und schwitzte von der nächtlichen Unruhe, die durch seine Träume hervorgerufen war. Was hatte er geträumt, was hatte ihn derart in Unruhe versetzt? Er fühlte Schmerz in seinem Kopf aufkommen, seelischen Schmerz, der sich langsam auf seinen ganzen Körper ausweitete und ihn lähmte. Er wollte liegen, schlafen und vergessen, doch die Pfleger erlaubten ihm das nicht.
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