Michael Kothe
Quer Beet aufs Treppchen
Anthologie 2019/2020
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Michael Kothe Quer Beet aufs Treppchen Anthologie 2019/2020 Dieses ebook wurde erstellt bei
Impressum
Zweiter Frühling
Die Babysitterin
Abserviert
Szenen einer Ehe – eher eine Szene!
Nikolaus
Boah ey! oder Münchhausens Schreckensfahrt
Retourkutsche
Wenn die Katze …
Kosten Sie!
Major Tom
Generation Hope
Rorre
Pädophil
Ich bin.
Parkour
Kanonenfutter
Großeltern
Rudolf
Ba-Ba-Banküberfall
Tod am Frühstückstisch
Der Tote am Wasserturm
Ein seltsames Duell
Ein letzter Monolog
Die Höhle
»Mehr Licht!« (ein Nachwort)
Über den Autor:
Vom selben Autor: Schmunzelmord
Vom selben Autor: Siebenreich
Impressum neobooks
Verantwortlich: Michael Kothe
Copyright:
Inhalt, Text, Lektorat, Layout, Fotos,
Umschlaggestaltung: © 2020 Michael Kothe,
fremde Buchcover: © Verlag/Hrsg./Illustrator
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Deutschland: 85716 Unterschleißheim, Friedhofstr. 4
Spanien: 36980 O Grove/Pontevedra
Telefon mobil: 0034 744 480 080
eMail: autor.michael-kothe@gmx.de
Internet: https://autor-michael-kothe.jimdofree.com
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Autor Michael Kothe
Michael Kothe
Quer Beet aufs Treppchen
Anthologie 2019/2020
https://das-buch-quer-beet.jimdosite.com
Auch als Taschenbuch. ISBN 9783752972672
Wie liefere ich einen Mörder aus - ohne Beweise und ohne mich zu erkennen zu geben? Was führt die düstere Babysitterin im Schilde? Hat der Gast immer Recht? Rettet der tollpatschige Raumfahrer die Menschheit? Warum kann ein Todesurteil erst in 19 Jahren vollstreckt werden und warum ist sich der Verurteilte dessen so sicher? Und war da nicht noch ein vergnüglicher Mord am Frühstückstisch? u.v.m.
Der Titel ist Programm.
Schreibwettbewerbe legen die Messlatte hoch für Kreativität und schriftstellerische Qualität. Alle Kurzgeschichten stellten sich im Wettbewerb dem Urteil einer kritischen Jury. Nicht wenige schafften es aufs schmale Siegertreppchen, bei oft mehreren hundert Beiträgen ein großartiger Erfolg. Viele Genres und Themen laden ein zur Reise durch die Fantasie von der bestplatzierten bayrischen Provinzposse über Mystisch-Romantisches bis zum preisgekrönten Horror.
Vom Autor von »Schmunzelmord – 25 kriminelle Kurzgeschichten aus dem Münchner Norden …« und von »Siebenreich – Die letzten Scherben«.
»Best Of.« FORUM München Nord
»Garantiert beste Unterhaltung.« Schongauer Nachrichten
»Gut gefüllte Wundertüte.« 5-Sterne-Rezension
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Die im Buch beschriebenen Handlungen und die genannten Personen sind fiktiv. Ähnlichkeiten und Namensgleichheiten sind zufällig und unbeabsichtigt. Produkt- und Markennamen sind Eigentum der jeweiligen Rechteinhaber.
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Susanne verließ mich im letzten Jahr. Nach 45 Jahren harmonischen Ehelebens hatten wir auch unseren Ruhestand in trauter Zweisamkeit verbringen wollen. Nun ist sie fort.
Unsere Wohnung bewohne ich noch immer, habe mich seit der Trennung regelrecht darin verkrochen. In letzter Zeit überkommt mich häufig eine Unruhe, etwas zieht mich wieder nach draußen. So nehme ich die Spaziergänge wieder auf, die ich früher mit Susanne unternommen hatte. Ich dehne sie aus, komme in unbekannte Viertel. Meine Aufgewühltheit lässt mich schließlich von Schusters Rappen auf unseren alten VW Golf umsteigen.
So bin ich in Neuwied gelandet. Freilich kenne ich es ein wenig, aber in dieser Gegend war ich noch nie, noch viel weniger im Frühjahr. In einer Wohnstraße mit villenähnlichen Doppelhäusern aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts fahre ich in einen rosa Tunnel ein. Die japanische Zierkirsche steht in voller Blüte, hat die Fahrbahn in einen Teppich aus Blütenblättern verwandelt. Ich schaue mich um. Eine Allee, jeweils zwei Parkplätze zwischen zwei Bäumen auf einem breiten Bürgersteig vor den Fassaden altehrwürdiger Stadthäuser .
In einem Fenster entdecke ich eine Anzeige. »Zu verkaufen«. Ich finde einen Parkplatz, stelle den VW ab und marschiere zurück zu dem Haus, das oder in dem etwas zu verkaufen ist. Auf mein Klingeln hin öffnet eine Dame in schwarzem Kleid und Rüschenbluse, nach einem Gruß und wenigen Augenblicken des gegenseitigen Taxierens beginnt die Schlossbesichtigung . Eine Wohnung mit hohen Decken, umlaufenden Stuckbordüren, weiß lackierten Zimmertüren und hohen Fenstern, deren Kunststoffrahmen Sprossen imitieren.
Es muss noch das übliche Prozedere stattfinden. Bedenkzeit, Finanzierungsgespräche, Verkauf unserer, nein, jetzt meiner Wohnung und so weiter. Die Nocheigentümerin und ich plaudern auf der Sitzgruppe miteinander, ich frage nach Besonderheiten des Hauses.
»Naja, hier spukt´s.« Sie lacht. »Der Garten grenzt an den Friedhof Elisabethstraße, für die Geister ist der Zaun kein Hindernis.« Sie zwinkert mir zu und schenkt mir Kaffee nach.
»Oh, damit kann ich leben.« Ich grinse selbstbewusst.
Ich verabschiede mich. Bevor ich zusage, will ich die Gegend kennenlernen. Das Auto lasse ich stehen und gehe durch den rosa Tunnel zurück zum Anfang der Straße, biege durch einen gemauerten Torbogen mit schmiedeeisernem Tor in den Friedhof ein. Hohe Bäume, Kiesweg, sehr alte Gräber, ein paar an Denkmäler erinnernde Mausoleen.
Irgendwann erreiche ich den Ausgang gegenüber. Ich atme auf, die Sonne hat mich wieder, eine Bank lädt zum Verweilen ein. Ich lasse den Blick nach rechts und links über die autofreie, unbebaute Bogenstraße gleiten, genieße die Ruhe an dem idyllischen Spazierweg.
»Verzeihung, ist hier noch frei?«
Eine sympathische Stimme unterbricht meine Gedanken, ich schaue auf.
»Aber sicher. Nehmen Sie bitte Platz!«
Ich erhebe mich ein bisschen, deute eine Verbeugung an und setze mich wieder. Mein schlechtes Gewissen lässt mich an die Seite rutschen. Ohne nachzudenken hatte ich mich bei meiner Ankunft in die Mitte gesetzt und beide Arme auf der Rückenlehne ausgestreckt. Unauffällig betrachte ich meine Banknachbarin. Offenbar eine Endfünfzigerin, zierlich, das graue Haar ehrlich zur Schau getragen, ein farbenfrohes Sommerkleid aus einem dünnen, locker fallenden Stoff. Ihr Spitz ist nicht angeleint, er dreht sich zweimal im Kreis und streckt sich aus, legt den Kopf auf die Vorderpfoten. Die beiden sehen keck aus, passen zusammen. Sie gefällt mir.
»Ich habe mir gerade eine Wohnung angeschaut. In der Kinzingstraße steht eine zum Verkauf. Hochparterre, der Garten grenzt an den Friedhof.«
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