„Dr. No“ (1962): Ursula Andress (Honey Rider) und andere weibliche Figuren in diesem Film.
„From Russia with Love“ (1963): Eunice Gayson (Sylvia Trench) und die Büroangestellten im Hotel in Istanbul.
„Goldfinger“ (1964): Shirley Eaton (Jill Masterson) und Nadja Regin (Bonita).
„Thunderball“ (1965): Claudine Auger (Domino) und Diane Hartford (die Frau mit dem roten Kleid im Nachtclub).
„Casino Royale“ (1967): Ursula Andress (Vesper Lynd).
„You Only Live Twice“ (1967): Mie Hama (Kissy Suzuki).
„On Her Majesty's Secret Service“ (1969): Virginia North (Olympe) und verschiedene andere Darstellerinnen.
„Diamonds Are Forever“ (1971): die Touristenführerin auf dem Boot in Amsterdam.
„Live and Let Die“ (1973): einige Textpassagen von Jane Seymour (Solitaire).
„The Man with the Golden Gun“ (1974): Francoise Therry (Chew Mee) und verschiedene andere Darstellerinnen.
„Moonraker“ (1979): Corinne Cléry (Corinne Dufour) und andere Darstellerinnen.
In seltenen Fällen führen auch Tonfehler zu Ungereimtheiten in James-Bond-Filmen. In der Pre-Title-Sequenz von „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969) ist das Reifenquietschen von Bonds Aston Martin zu hören, obwohl der Wagen am Strand auf Sand fährt und bremst. Damit der Wagen auf dem Sand beschleunigen konnte, wurden Bahnschwellen vergraben, und Tracy Di Vicenzo fuhr in der entsprechenden Szene schnell davon.
Als der Lieferwagen, mit dem Bond und Anya Amassova in „Der Spion, der mich liebte“ (1977) in Ägypten durch die Wüste fahren, den Geist aufgibt, hört man zunächst etwas Blechernes auf dem Boden entlangrollen und dann erst das Geräusch, wie das Objekt zu Boden fällt (Bond kommentiert: „Die Zylinderkopfdichtung ist hin“).
Manchmal bekommen wir Bond für die Ohren, wo im Original Totenstille herrscht. Als sich 007 in „Leben und sterben lassen“ (1973) auf den Weg nach Amerika macht, sieht die Hellseherin Solitaire (Jane Seymour 152) die Zukunft voraus: „Ein Mann kommt an. Er reist sehr schnell. Er kommt über das Wasser. Er reist mit anderen. Er ist unser Feind. Er bringt Gewalt und Zerstörung.“ Bis zum letzten Satz stimmt die Übersetzung auch mit den Inhalten überein, doch als 007 durch die Halle des JFK-Flughafens in New York geht, sagt die Solitaire-Stimme aus dem Off plötzlich: „Er ist eingetroffen.“ An der entsprechenden Stelle ist im Originalfilm nichts zu hören.
Einige Töne in der Welt des 007 haben ganz besonderen Wiedererkennungswert wie das seit 1962 immer wiederkehrende Sirenengeheul:
In „James Bond 007 jagt Dr. No“ (1962) hört es der Kinobesucher zum ersten Mal, als James Bond in Dr. Nos Hauptquartier den Atomreaktor außer Kontrolle bringt und zusammen mit Honey Rider flieht. Die Sirene ertönt, bevor beide in ein Boot steigen und fliehen.
Die Sirene ist zu hören, bevor Bond in „Man lebt nur zweimal“ (1967) über den Torpedo-Schacht das U-Boot verlässt, um an die Küste Hongkongs zu gelangen, und später noch einmal, als er den Safe von Osato (Teru Shimada 153) knackt und daraus Dokumente stiehlt, beim Raketenstart in Blofelds Krater und auch, als eine Wache Alarm auslöst („Unbekannte Männer im Krater“).
Blofeld benutzt die Sirene in „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969), als 007 mit Skiern vom Piz Gloria flieht und auch, als die Helikopter 154die Bergfestung angreifen.
In „Diamantenfieber“ (1971) ist die Sirene beim Angriff auf die Ölbohrinsel zu hören, in einer leicht geänderten Tonlage schließlich 1977, als der Helikopter mit den Entwicklern des U-Boot-Ortungssystems in „Der Spion, der mich liebte“ Karl Strombergs „Atlantis“ verlässt.
Das Geräusch wurde von den Tontechnikern auch in „Casino Royale“ (2006) verwendet: Bond verfolgt Obanno in die Botschaft und löst das Alarmsignal aus, als er beginnt, Amok zu laufen. Und auch die Fans der Bond-Computerspiele bekommen den altbekannten Ton zu hören: So in „Tomorrow Never Dies“, wenn 007 auf der Suche nach Paris Carver (Teri Hatcher 155) ist, und ebenso im Level sieben nach dem Deaktivieren eines Sicherheitssystems.
In „Lizenz zum Töten“ (1989) geben die von einem Truck abprallenden Projektile aus einem Maschinengewehr die Tonfolge des James-Bond-Themas wieder und in „Stirb an einem anderen Tag“ (2002) erklingen genau in dem Moment die ersten Töne aus dem Film „James Bond jagt Dr. No“ (1962), als 007 nach einem Herzstillstand wieder ins Leben zurückkehrt. Damit wird der „Geburtsmoment“ der Agentenserie ins Gedächtnis der Zuschauer zurückgerufen.
Als sich der Geheimagent in „Lizenz zum Töten“ (1989) an der Fassade des „Casino de Isthmus“ abseilt, um zum Bürofenster von Franz Sanchez zu gelangen, stößt er sich von der rechten Brust einer Statue ab. Dazu ist aus dem Straßenlärm vor dem Kasino ein Hupen zu hören, als hätte Bond es mit dem Druck auf die Brust ausgelöst.
Neben den Geräuschen verdient die Musik in den Filmen Beachtung, so zum Beispiel das Lied „The Look of Love“ aus dem Soundtrack „Casino Royale“ (1967). Der Song brachte Sérgio Mendez und Brazil '66 156am 10. April 1968 eine Oscar-Nominierung ein. Das Lied wurde von Burt Bacharach 157geschrieben und von Dusty Springfield 158gesungen (in der deutschen Version des Films als „Ein Blick von dir“ von Mireille Mathieu 159). Mike Myers soll das Lied 1997 im Autoradio gehört haben und es regte ihn zur James-Bond-Parodie „Austin Powers 160“ an. Myers brachte das Lied in seinem Film unter und konnte Burt Bacharach zu einem Cameo-Auftritt bewegen.
Bacharach gewann 1982 einen Oscar für den besten Song zum Film „Arthur - Kein Kind von Traurigkeit“, und deshalb gingen Bill Conti 161(Musik) und Michael Leeson (Text), die für den besten Song mit „For Your Eyes Only“ zum Film „In tödlicher Mission“ (1981) nominiert waren, leer aus.
Neben Mireille Mathieu sangen noch andere Interpreten James-Bond-Titellieder (meist minder erfolgreich) mit deutschem Text. So gab es am Ende von „Liebesgrüße aus Moskau“ (1963) in den deutschen Kinos einige Kopien, in denen man das Lied „Die Wolga ist weit“ von Ruth Berlé 162gegen den Song „From Russia with Love“ ausgetauscht hatte.
André Gissy 163sang die deutsche Version von „You Only Live Twice“ mit dem Titel „Man lebt nur zweimal“.
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Gissy André - Man lebt nur zweimal
Tanja Berg 164interpretierte „Diamanten sind für immer“ und orientierte sich dabei an Shirley Bassey.
Tine Kemp war mit „Kein anderer fliegt mich höher“, der deutschen Version von „Nobody Does It Better“, erfolglos.
Zu guter Letzt gab es da noch Sollie Nero, der mit „In deinen Augen“ - dem deutschen Pendant zu „For Your Eyes Only“ keinen Erfolg hatte. Seit dieser Eindeutschung hat sich kein weiterer Interpret an eine deutsche Version eines 007-Titelliedes gewagt.
„Echte“ Interpreten von James-Bond-Songs können aber sicher sein, dass ihre Lieder, auch wenn sie keine Oscars gewinnen und vielleicht sogar nicht den Geschmack der breiten Masse treffen, durch das allgemeine Interesse an den James-Bond-Filmen Aufmerksamkeit erhalten. Die Band Garbage erreichte mit dem Titellied „The World is not enough“ zum gleichnamigen Film von 1999 in Deutschland Platz 35 der nationalen Verkaufscharts. Das ist Garbages bisher höchste Platzierung in Deutschland. In den USA und Großbritannien schaffte die Single den Sprung in die Top 20.
Und auch der umstrittene Song „Die Another Day“ von Madonna 165machte Kasse. Madonna hatte das Lied gemeinsam mit Mirwais 166geschrieben. Es ist einer der ersten Titel mit gewollten Tonaussetzern am Anfang, und selbst Bond-Regisseur Lee Tamahori meinte, er habe sich zunächst mit dem Stück schwergetan.
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