JAMES BOND
JOHN GARDNER
Ins Deutsche übertragen von Stephanie Pannen und Anika Klüver
Die deutsche Ausgabe von JAMES BOND – EISBRECHER
wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg.
Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern,
Übersetzung: Anika Klüver und Stephanie Pannen;
verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde;
Lektorat: Katrin Aust und Gisela Schell; Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik;
Cover Artwork: Michael Gillette. Printausgabe gedruckt von
CPI Morvia Books s.r.o., CZ-69123 Pohorelice.
Printed in the Czech Republic.
Titel der Originalausgabe: JAMES BOND – ICEBREAKER
German translation copyright © 2015, by Amigo Grafik GbR.
Copyright © Ian Fleming Publications Limited 1983
The moral rights of the author have been asserted.
Die Persönlichkeitsrechte des Autors wurden gewahrt.
Ian Fleming and the Ian Fleming logo are both trademarks owned by the Ian Fleming Estate, used under licence by Ian Fleming Publications Ltd.
JAMES BOND and 007 are registered trademarks of Danjaq LLC, used under license by Ian Fleming Publications Limited. All Rights Reseved.
Print ISBN 978-3-86425-454-3 (März 2015)
E-Book ISBN 978-3-86425-465-9 (März 2015)
WWW.CROSS-CULT.DE · WWW.IANFLEMING.COM
John Gardner war ein britischer Spionageroman- und Krimiautor. 1979 erhielt er von Glidrose Publications (heute Ian Fleming Publications) offiziell den Auftrag, Ian Flemings Vermächtnis weiterzuführen und neue James-Bond-Abenteuer zu schreiben. Zwischen 1981 und 1996 schrieb Gardner vierzehn eigene James-Bond-Romane und die Bücher zu zwei James-Bond-Filmen.
Bevor er in den frühen 1960ern eine Karriere als Romanschriftsteller begann, war John Gardner als Zauberkünstler, Offizier der königlichen Marine, Journalist und für kurze Zeit auch als Priester der Anglikanischen Kirche tätig. Gardner erschuf viele beliebte Figuren wie zum Beispiel Boysie Oakes und Herbie Kruger und verfasste insgesamt fünfundfünfzig Romane – darunter zahlreiche Bestseller –, bevor er im August 2007 verstarb.
Weitere Informationen finden sich auf www.john-gardner.com oder der Webseite für Ian Fleming: www.ianfleming.com.
1. Der Tripoli-Zwischenfall
2. Eine Vorliebe für Blondinen
3. Messer zum Abendessen
4. Zuckerschlecken
5. Rendezvous im Reid’s
6. Gelb gegen Silber
7. Rivke
8. Tirpitz
9. Die Wurfleine
10. Kolja
11. Schneesafari
12. Blue Hare
13. Der Eispalast
14. Eine Welt der Helden
15. Tödliche Kälte
16. Komplizen
17. Ein Deal ist ein Deal
18. Die Fechter
19. Lose Enden
20. Schicksal
21. Das kann nicht der Himmel sein
Ich möchte gern allen danken, die mich bei der Vorbereitung für dieses Buch tatkräftig unterstützt haben. Zuerst meinen guten Freunden Erik Carlsson und Simo Lampinen, die mich am Polarkreis ertragen haben. John Edwards, der mir vorschlug, nach Finnland zu gehen, und es möglich machte. Ian Adcock, der nie die Geduld verlor, sondern gelassen blieb, als ich ihn während einer Reise quer durch den Norden Finnlands – Anfang Februar 1982 – nicht ein, sondern drei Mal in eine Schneeverwehung führte.
Mein Dank geht außerdem an den Diplomaten unter den finnischen Gentlemen, Bernhard Flander, der das Gleiche mit mir machte, allerdings an einem wesentlich unangenehmeren Ort – direkt an der finnisch-russischen Grenze. Wir beide danken dem finnischen Militär dafür, dass sie uns da rausgeholt haben.
Diese Danksagung wäre nicht komplett, ohne Philip Hall zu erwähnen, der mich die ganze Zeit über enorm unterstützt hat.
JOHN GARDNER, 1983
DER TRIPOLI-ZWISCHENFALL
Der militärische Handelsmissionskomplex der Sozialistischen Volksrepublik Libyen liegt etwa fünfzehn Kilometer südöstlich von Tripoli. Der Komplex ist nah an der Küste angesiedelt und gut vor neugierigen Augen verborgen. Von allen Seiten ist er durch süß duftenden Eukalyptus, ausgewachsene Zypressen und große Kiefern abgeschirmt. Aus der Luft könnte man ihn leicht für ein Gefängnis halten. Der nierenförmige Bereich ist von einer Begrenzung aus drei einzelnen sechs Meter hohen Sturmschutzzäunen umgeben, auf denen oben jeweils noch einmal ein Meter Stacheldraht und Elektrozaun befestigt sind. Nachts laufen Hunde in den Gängen zwischen den Zäunen auf und ab, während reguläre Patrouillen den äußeren Bereich in Cascavel-Panzerfahrzeugen umrunden. Die Gebäude innerhalb der Anlage sind in erster Linie funktional. Es gibt niedrige Baracken aus Holz für die Sicherheitskräfte. Zwei komfortablere Bauwerke dienen als »Hotels« – eins für ausländische Militärdelegationen, das andere als Unterkunft für ihre libyschen Kollegen.
Zwischen den »Hotels« steht ein beeindruckender einstöckiger Block. Seine Wände sind über einen Meter dick, doch ihre Stabilität wird durch die pinke Stuckverkleidung und die verzierte Fassade verborgen. Stufen führen zu einem Haupteingang, und das Innere wird durch einen einzigen Korridor geteilt, der durch die Mitte verläuft. Links und rechts davon befinden sich Verwaltungsbüros und ein Funkraum. Der Korridor selbst endet abrupt vor einer zweiflügeligen schweren und hohen Tür, die in einen langen, schmalen Raum führt, in dem sich lediglich ein gewaltiger Konferenztisch mit Stühlen sowie technische Ausrüstung für das Abspielen von Filmen, Videos und Dias befinden.
In diesem wichtigsten Raum des gesamten Komplexes gibt es keine Fenster. Eine Klimaanlage sorgt für eine gleichbleibende Temperatur, und eine kleine Metalltür am anderen Ende für das Reinigungs- und Sicherheitspersonal stellt den einzigen anderen Eingang dar.
Der militärische Handelsmissionskomplex wird fünf oder sechs Mal im Jahr benutzt, und die Vorgänge im Inneren werden ständig – so gut wie möglich – von den Geheimdiensten der westlichen Demokratien überwacht.
An dem Morgen, an dem es geschah, arbeiteten vielleicht einhundertvierzig Menschen in der Anlage.
Diejenigen in den Hauptstädten des Westens, die ein wachsames Auge auf die Vorgänge im Nahen Osten hatten, wussten, dass ein Abkommen getroffen worden war. Obwohl die Wahrscheinlichkeit einer offiziellen Stellungnahme minimal blieb, würde Libyen irgendwann mehr Raketen, Flugzeuge und diverse militärische Ausrüstung erhalten, um sein ohnehin schon gut ausgestattetes Arsenal aufzustocken.
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