Wird, wenn es rein ausgewaschen ist, mit Salz und ordinärem Mehle bestaubt, recht
abgerieben und nochmals gewaschen.
Oder: Man läßt es einige Stunden in frischem Wasser liegen, kocht es ¼ Stunde,
wascht es wieder aus und verwendet es weiter.
Kalbs ‐ und Kuh ‐ Euter
Man kocht es in gesalzenem Wasser mit gelben Rüben, Petersiliewurzel und etwas
Zwiebel weich, wo man es gleich aus dem Sude nimmt, die Haut abzieht und weiter
verwendet. Sollte Kuheuter in einer Kochzeit nicht weich geworden sein, so kann man es den
folgenden Tag in demselben Sude besser kochen, darf es aber in der Zwischenzeit nicht darin
lassen.
Kuttelflecke.
Nachdem sie einige Stunden in Wasser gelegen, überkocht man sie in Wasser mit
Salz, Knoblauch und Pfeffer, schüttet diesen Sud weg, und sieht beim Schneiden darauf, daß
der Faden abgeschnitten werde.
Leber
Wenn man sie in Stücken braucht, wird gewöhnlich das feine Häutchen abgelöst und
die zähen Röhren heraus geschnitten. Von der dicken Seite ist sie in diesem Falle besser.
Wird sie ausgestreift, so schneidet man sie noch feiner mit dem Wiegemesser und streicht
sie durch ein grobes Haarsieb. Leber darf man immer erst salzen, wenn sie gekocht ist, da sie
sonst, so wie von zu langen Kochen hart wird.
Milz.
Wird meistens, (wie die Leber) ausgestreift und durch ein Sieb getrieben.
Kalbs ‐ und Schweinsnetzl.
Man läßt es eine Weile in lauem Wasser liegen, ehe man etwas eindreht.
Frische Ochsenzunge.
Man siedet sie mit dem Rindfleische, bis sie so weich geworden, daß man ihr die Haut
abziehen kann, dann bereitet man sie nach Angabe.
Pöckelzunge.
Eben so lange wie die Frische zu Kochen, aber nicht in der Suppe, sondern nur in
Wasser mit Wurzeln.
Geräucherte Zunge.
Man läßt sie über Nacht im Wasser liegen, klopft sie gut, kocht sie zwei bis drei
Stunden, bis sie so weich ist, daß man ihr leicht die Haut abziehen kann, was geschehen
muß, so lange sie noch heiß ist.
Ochsenkopf.
Man kocht Stücke davon in Salzwasser mit Wurzeln oder in einer Beitze Nr. 1., weich,
schneidet das Fleisch nudelartig oder blätterig, und verwendet es weiter.
Schinken zu kochen und zu backen.
Von dem rein gewaschenen Schinken hackt man nur die dünne Seite (hier gewöhnlich
Stelze genannt) ab, gibt ihn in einen Topf, wo er mit Wasser ganz bedeckt werden kann,
kocht ihn nicht zu weich, und läßt ihn in der Brühe erkalten. Herausgenommen schwert man
ihn einige Stunden ein, wodurch das Fleisch sich schöner schneiden läßt.
Oder: Nachdem der Schinken eine Nacht im Wasser gelegen überkocht man ihn ein
wenig, trocknet ihn gut ab, schlägt ihn in schwarzen Brotteig ein, und backt dies vier Stunden
im Ofen. Man läßt ihn im Teige erkalten, und kann ihn auf diese Art lange ausbewahren, und
leicht versenden.
Erdäpfel sieden.
Wenn man die Erdäpfel gewaschen hat, gibt man sie in einen Topf, den sie gerade
voll machen, füllt ihn mit heißem Wasser an, streut Salz und Kümmel darauf, und schließt ihn
mit einem passenden Deckel. Man kocht sie bis sie anfangen weich zu werden, wo meistens
einer anspringt. Nun seiht man sie ab, und läßt sie zugedeckt seitwärts am Herde stehen,
damit die Feuchtigkeit verdampft.
Hülsenfrüchte zu kochen.
Sie sollen ein paar Stunden vorher in Wasser gegeben, und wo möglich mit
fließendem Wasser zugesetzt werden, da solches weicher ist. Man salzt sie, deckt den Topf
zu, und läßt sie langsam kochen. Damit sie ganz bleiben, darf man sie nicht aufrühren,
sondern nur schütteln.
Bei Erbsen nimmt man die sich sammelnden Hülsen öfters ab. Sie sollen nicht
aufspringen, sich aber leicht zerdrücken lassen. Wenn sich das Wasser einsiedet, muß man
immer welches nachgeben. Gehören sie zum Abschmalzen, so ist es besser, fette heiße
Suppe nachzufüllen.
Alte Erbsen vollkommen weich zu kochen, mische man, wenn sie zugesetzt werden,
auf eine Portion für sechs Personen, 1 Kaffeelöffel voll Soda. Der Geschmack davon verliert
sich durch das Kochen.
Kastanien zu kochen und zu braten.
Wenn man sie siedet, werden sie gewaschen, in eine Pfanne oder Rein gegeben mit
Wasser bedeckt und gut verschlossen, so lange gekocht, bis sie beim Angreifen weich sind,
was über eine Stunde dauern kann. Vor dem Anrichten ist es gut, sie in ein anderes heißes
Wasser zu geben, da ihr Sud Alles fleckig macht, besonders, wenn man sie zwischen einer
Serviette servirt.
Zum Braten schneidet man die Schale jeder Kastanie ein wenig an, damit sie dann
springen kann. In Ermanglung einer durchlöcherten Pfanne, um sie auf offenem Feuer bei
gäher Hitze und fleißigem Schütteln zu braten, kann man sie auf die sehr erhitzte Herdplatte
legen.
Mehlspeisen in Salzwasser zu kochen.
Das Wasser muß man kosten um es weder zu wenig, noch zu stark zu salzen, auch
soll, sowie bei Suppenspeisen, die Menge des Wassers zu der Speise im Verhältnisse stehen,
damit sie schwimmen kann, wenn sie abgekocht ist.
Nocken, Nudeln u. dgl. schüttet man dann in den Durchschlag und sobald das Wasser
abgelaufen ist, in das Schmalz oder in die Schüssel, wo man sie anrichtet.
Wenn man Makaroni den Maschinengeruch benehmen will, übergießt man sie im
Durchschlage mit reinem heißem Wasser.
Reis dünsten.
Man soll den Reis wenig oder gar nicht waschen. In einer ziemlich flachen Rein läßt
man Fett warm werden, gibt den Reis und so viel heiße Rindsuppe dazu, daß diese darüber
steht, und kocht ihn ungefähr eine halbe Stunde recht stark. Ist die Suppe eher eingegangen,
als der Reis weich geworden, so vergießt man ihn wieder. Gibt man die Suppe nur nach und
nach dazu, so springen die Körner an, und werden lang und trocken. Butter, mit Wasser
ausgelassenes Beinmark, oder Bratenfett ist sehr gut dazu, doch darf von keinem soviel
genommen werden, daß man Fett sieht, wenn der Reis gekocht ist.
Kochen der Eier.
Eier weich kochen. Wenn man die Eier mit kaltem Wasser zusetzt, (wo die Schalen
nicht so leicht anspringen) und einmal tüchtig aufwallen läßt, kann man probiren, ob sie
schon so heiß sind, daß man sie kaum in der Hand halten kann. In diesem Falle ist meistens
das Klar gestockt, der Dotter aber weich, wie es sein soll.
Eier hart zu sieden. Ebenfalls mit kaltem Wasser zugesetzt, läßt man sie sieden, bis sie
so heiß sind, daß sie schnell trocknen, wenn man sie aus dem Wasser nimmt, und man sie
nicht in der Hand erhalten kann. Dies braucht ungefähr zehn Minuten, doch werden frisch
gelegte Eier schneller hart, als alte.
Verlorne Eier auf Suppen u. s. w. Das Ei wird in den Suppenlöffel geschlagen, und
damit in die siedende Suppe gehalten, daß diese dar‐
über steht, und gekocht, bis das Weiße stockt, wo man die Suppe herabschüttet und das Ei
vorsichtig auf die angerichtete Speise gibt. So wird Eines nach dem Andern gemacht, bis man
die bestimmte Zahl hat.
Legiren oder Absprudeln von Suppen oder Saucen.
Wenn man rohe Dotter zu etwas Heißem mischen will, so muß man sie vorher mit
kalter Suppe, etwas Wasser oder Milch (was eben geeignet ist) glatt verrühren.
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