„Hmmh, süffig“, meint Bea. „Mit Rum?“
„Könnt ihr auch mal ohne?“ Caro wähnt sich schon wieder am Rande eines Besäufnisses.
„Kann einer mal Miss Stiletto offline schicken?“, kontert Susan.
„Kann einer mal Susans angespitzte Hörner absägen?“, liefert Caro zuverlässig die Retourkutsche.
„Was bleibt dann übrig?“, fragt Bea trocken.
Schallendes Gelächter beendet die Diskussion.
„Was finden bloß alle an Scarlett so toll? Die YTer werden immer öder“, nörgelt Lina.
„Wer hat schon das neueste Shooting von MadBoy gesehen?“ Caro hält ihr iPad in die Runde.
„Zeig her!“
„Uuuh, hot, hot, hot!“
„Die Kollektion von Rember20 ist online!“
„Kreisch!“
„Wo jetzt? Sag schon!“
„Ich brauche auf der Stelle die Kreditkarte von irgendeinem Millionär.“
„Nein, unglaublich! Die ersten Teile sind schon weg!“
„Die Kaschmirmäntel für schlappe 400 Euro sind weg?“
„Kinder, wir haben punktgenau 34 Grad im Schatten“, merkt Bea obergenervt an.
„Und?“
Da fällt Jessica wieder ihr marodes Konto ein. Um sich abzulenken, verkündet sie: „Sascha feiert am Samstag mit.“
Sämtliche Köpfe sehen hoch.
„Ich dachte, der wäre abserviert“, staunt Lina.
Jessica seufzt theatralisch: „Zu süß, mein Candyman.“
„Ah, Senior Mysterioso wird sich höchstpersönlich die Ehre geben“, raunt Susan.
„Dir ist klar, dass wir wirklich jedes Mittel testen werden, um ihn dir auszuspannen“, echot Caro.
„An meinem Geburtstag?“
„Kein Pardon, Süße.“
„Na, ihr seid mir schöne Freundinnen“, schmollt Jessica.
„Schöne Männer!“, prusten die Anderen und stoßen klirrend an.
„Redet ihr über uns?“ Am anderen Ende des Tisches haben sich drei Jungs mit Bierkrügen niedergelassen.
Reflexartig bekommt Susan ihren Killerblick, streicht sich ihre Haare hinter die Ohren, dreht langsam den Kopf zur Seite, scannt die Typen – und schaltet ihre Miene in Nullkommanix auf deep Smile um. „Kommt auf euer Potential an.“
„In welcher Hinsicht?“, fragt der Blondbärtige feixend.
„Wird sich zeigen. Geht erst mal Getränke holen.“
Brav schwingt sich der Braunäugige hoch und nimmt Kurs auf die Theke.
Susan schnippt mit den Fingern. „So gefällt mir das.“
„Könnte schnell langweilig werden“, wirft Caro ein.
„Abwarten. Sehen wir mal, was er anschleppt.“
Der Braunäugige kehrt mit einem voll beladenen Tablett zurück. „Eistee für die Ladies.“
Jessica riecht kurz an ihrem Glas. Nase rümpfend schiebt sie es weg. „Wollt ihr uns stonen?“
Ebenfalls schnüffelnd bemerkt Susan lapidar: „Ein dreifacher Rum haut mich längst nicht um. Prost!“
Die Jungs grinsen sich über ihre Bierkrüge hinweg an.
„Dann erzählt uns mal, wo ihr wohnt und was ihr so treibt“, nimmt Susan sie unter die Lupe.
Da sich der Biergarten nun zügig füllt, rücken die Jungs zu ihnen auf.
„Wir wohnen hier in Friedrichshain“, gibt der Blauäugige zum Besten.
„Alle?“
„Männer WG.“
„Und ihr Drei glaubt ernsthaft, ihr könntet mal eben fünf Mädels schaffen?“
Lina schießt bei Susans Worten glatt die Schamesröte ins Gesicht. Schnell versteckt sie sich hinter dem Glas.
Sogar den Jungs bleibt vor Verblüffung kurz die Spucke weg.
Das veranlasst Susan, nachzulegen: „Habt ihr etwa ein Viagra Depot aufgetan?“
„Medizinstudenten“, tippt Bea.
„Punktlandung“, nickt der Blondbärtige anerkennend.
„Müssen wir losen?“, will Caro wissen. „Oder warten in eurer Bude noch zwei hässliche Erpel auf Ausschuss?“
„Ihr seid ja schräg drauf“, schnaubt der Braunäugige.
„Zu taff für Bubis“, stellt Bea klar.
„Wer reißt hier jetzt wen auf?“, flüstert der Braunäugige seinen Kumpels zu.
„Das habe ich gehört“, sagt Susan lässig.
„Lässt du dich überhaupt jemals aufreißen?“, will der Blondbärtige es genau wissen.
„Träum weiter.“
Alle Mädels klatschen mit triumphierendem Gelächter ab.
„Könnte ein interessanter Abend werden. Und was treibt ihr so? Außer toughe Kerle wie uns aufreißen, meine ich“, meldet sich der Blauäugige zu Wort.
Spitz gibt Lina zurück: „Lauter cooles Zeug. Aber das verraten wir keinen namenlosen Typen, die sich hier mal eben hinfläzen.“
„Hört, hört! Der Rum wirkt“, lacht Susan rau auf.
„Darf ich vorstellen?“, verbeugt sich der Blondbärtige daraufhin förmlich. „Alexander, Jonas und ich bin Frederic.“
Die Freundinnen tun es ihnen gleich.
Inzwischen ist der Biergarten zum Bersten voll. Karl, der Wirt, legt Jazz auf die vier gigantischen Boxen in den Ecken.
Jessica sitzt schweigsam vor ihrem fast vollen Glas, spielt mit dem Handy herum und überlegt, unauffällig die Biege zu machen.
„Ich habe Hunger“, platzt Lina heraus.
„Das musste ja kommen. Sonst noch wer?“, will Bea wissen.
Zu ihrer Verblüffung heben fast alle die Hand.
„Gleich um die Ecke gibt es einen erstklassigen Falafel-Laden“, schlägt Frederic vor.
„Dann schwingt mal die Hufe.“
Jessica wittert eine günstige Gelegenheit. Die Sache mit dem Drogencocktail steckt ihr noch fies in den Eingeweiden.
Leider gibt es an Susans berüchtigten siebten Sinn kein Vorbeikommen. „Mädel, denk nicht mal dran, abzuhauen.“
„Keinen Bock auf try and error mit fremden Typen“, flüstert sie zurück.
„Die sind harmlos.“
„Du musst es ja wissen.“
Susan legt ihren Arm um Jessica. „Diesmal passe ich besser auf dich auf, versprochen.“
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