Lukas Kellner - Die letzten Wolkensegler

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"Seither kannte er den Preis für ein Menschenleben und wusste, dass man es nur geliehen, aber niemals verliehen bekam."
Eine rätselhafte Anomalie verändert die Welt: Kommen sich die Menschen näher als fünfzehn Meter, sterben sie; ohne erkennbaren Grund, ohne Vorwarnung, ohne Ausnahme. Die Überlebenden bleiben versteckt – allein mit sich und ihrer Hoffnung.
Auch der junge Chen muss fliehen. Er lebt vier Jahre lang einsam in einer Waldhütte, bis ein außergewöhnlicher Mensch seinen Weg zur Gänze neu bestimmt: Der Wolkensegler.
"Dieses Werk ist eine tiefgreifende Entdeckungsreise zu uns Menschen selbst. Wenn Worte Bilder zum Tanzen bringen, dann mach Dich auf den gefühlvollsten Tango Deines Lebens gefasst!" – Wahre-Werte-Magazin

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Chen betrachtete seine Hände, während er über die Holzplanken lief, vorbei an den kleinen Häusern, der Leiche im Schaukelstuhl, den Laternenpfosten, deren Lampen schon seit Jahren nicht mehr brannten, zurück zu der Stelle, an der er ein paar Stunden zuvor den Beutel mit Lebensmitteln zurücklassen musste. Damals gab es keine Ausnahme. Hatte es sich vielleicht so sehr abgeschwächt, dass der Tod nicht mehr sicher war und an Gewissheit verlor? Mehr ein Spiel mit dem Zufall, wie bei einem Russisch Roulette? Und man hatte es einfach nicht bemerkt, weil nicht mehr genug zum Bemerken übrig waren? Oder hatte er einfach zwei Mal undenkbares Glück gehabt? Es musste so sein. Die Menschen hätten es mitbekommen, wenn es an Kraft und Letalität verloren hätte. Ohne Zweifel!

Als er die Sachen vom Boden aufhob und seine Pfeile gefunden hatte, bemerkte er abermals, wie sehr ihn der Hunger peinigte. Auf dem gesamten Weg zurück zur Hütte malte er sich aus, wie er sich gleich den Bauch vollschlagen würde. Nur bei den zwei Leichen machte er kurz Halt, kniete sich nieder und schloss die Augen. Zwar sah er sich nicht als Mensch des Glaubens oder der Religion, doch war er der Auffassung, dass man an die Toten denken könne und es würde sie genauso unsterblich machen, wie die Versprechen irgendeines Gottes. Er stellte sich vor, wie die beiden wohl gewesen waren, damals, als es keine Todeswellen gab, als Verzweiflung und Angst keinen bis zur Unkenntlichkeit hin verformten, sodass es fraglich war, ob die Bezeichnung Mensch überhaupt noch zutraf. Konnte man ihnen überhaupt vergeben? Seine Mutter hätte es von ihm verlangt. Wichtig sei das Vergeben, nicht nur für den Empfänger, sondern vor allem für einen selbst. Das hatte sie ihm eingeschärft, mehr als alles andere. Irgendwann, nachdem er eine Weile an die beiden, an seine Mutter und an das Vergeben gedacht hatte, erhob er sich, griff im Aufstehen nach dem Jutebeutel und machte sich eilends in kindlich, hysterischer Vorfreude auf den Weg.

Zurück in der Hütte nahm er sich Zeit. Sehr viel Zeit. Denn er hatte vergessen, wie wunderbar sie schmeckte. Chen fühlte sich, als könnte er Bäume ausreißen und kaute jedes einzelne Stück der Schokolade so lange es ging. Der Zucker gab ihm ein Gefühl der Vitalität, wie er es seit Ewigkeiten nicht mehr verspürt hatte. Er füllte den Behälter der Petroleumlampe nach, öffnete eine Dose Eintopf und sah sich im flackernd gelben Licht weitere Zeitungsartikel an, die er vorhin auf seiner Isomatte hatte liegen lassen.

Es ging damals alles sehr schnell. Jeden Tag verzeichneten Krankenhäuser auf der ganzen Welt mehr und mehr Tote. In den Medien kursierten tausende Theorien, was die Ursache für das Massensterben sein konnte. Auch bei der Shima Shinbun zermarterten sie sich die Köpfe, doch selbst die Experten waren sich allesamt uneins. Chen hatte zu diesem Zeitpunkt noch drei weitere Male mit Doktor Gideon telefoniert und bei jedem Gespräch klang er ratloser und mehr in Sorge als beim Mal zuvor. Auch er konnte sich absolut keinen Reim darauf machen. Auffällig war, dass die Menschen anscheinend immer mindestens im Doppelpack starben. Es waren nie einzelne Todesfälle. Sie starben immer zusammen. Besonders häufig betroffen waren diejenigen, die auf engstem Raum zusammenlebten. Familien, Arbeitskollegen, Paare. Die Todesursache war bei Obduktionen nie eindeutig zu bestimmen. Keines der Organe hatte Schaden genommen, sie schienen schlichtweg ihren Dienst aufgegeben zu haben. Bei ihrem letzten gemeinsamen Telefonat jedoch klang Gideon unerwartet euphorisch.

„Sind die Totenzahlen zurückgegangen?“, fragte Chen.

„Was? Äh nein, nein, verdoppelt. Aber ich habe gestern eine Obduktion selbst durchgeführt und dabei etwas entdeckt. Eine ungewöhnliche Schwellung am Hirnstamm. Ich habe die betroffene Stelle entnommen und mikroskopiert. Ich bin mir noch nicht sicher, ob Bakterium oder Virus, aber etwas scheint sich an der Stelle festgesetzt zu haben und eine Art Entzündung zu verursachen. Das heißt, wir können es heilen, verstehen Sie!“

Gideons Freude war nicht unbegründet. Die Welt reagierte schnell auf die Vorkommnisse. Binnen 48 Stunden hatten die meisten Länder die Maßnahmen wieder aktiviert, die zuletzt bei COVID-19 Anwendung fanden. Die Menschen durften ihre Häuser nicht verlassen, außer um einkaufen zu gehen; Kinos, Gaststätten, Schulen und Universitäten blieben geschlossen. Die Wirtschaft nahm die Situation gelassener hin als noch beim letzten Mal: Man kannte die Situation, es war nichts von Grund auf Neues und es würde vorbeigehen, vor allem, weil man es ja so früh erkannt hatte. Sicher würde es das…

Chen schob sich beherzt einen Löffel kalten Eintopf in den Mund. Die Brühe war fettig, das Fleisch zerfiel im Mund, der salzig-kräftige Geschmack breitete sich aus und stieg ihm in die Nase, es war wie der Himmel auf Erden. Es ließ seine Augen wässrig werden und er schämte sich sogleich, dass ein gewöhnlicher Eintopf ihn derart emotional machte. Schnell lenkte er seine Gedanken zurück auf die Artikel vor ihm. In den Tagen nach seinem letzten Gespräch mit Gideon wurde es zunehmend schlimmer. Was es auch war, es tötete die Menschen in Massen. Zumindest hatte man herausfinden können, dass die Tode immer zusammen auftraten. Bald wurde die Warnung herausgegeben, man dürfte sich einander niemals allzu nahekommen. Ein Mindestabstand von 30 bis 50 Zentimetern sei einzuhalten, auch bei Familien, Kindern und Partnern. Die Maßnahmen hatten kurzzeitig Erfolg. Zwei Tage lang ging die Sterberate leicht zurück. Die Regierungen gaben erste, vorsichtige Entwarnungen, mahnten aber dazu, die Maßnahmen weiterhin ernst zu nehmen, da noch nichts überstanden sei. Nicht einmal vier Stunden nach diesen Meldungen begann es.

Auf der Erde lebten damals rund 7 Milliarden Menschen. Binnen zwölf Stunden waren es nur noch 5,9 Milliarden. Überall Tote, egal wo. Am schlimmsten traf es die Städte. Die Menschen lagen auf offener Straße und in den Supermärkten. Dabei war das nur die Spitze des Eisbergs. Wegen der Ausgangssperre waren die meisten zu Hause in ihren Wohnungen gestorben, gemeinsam hinter verschlossenen Türen, abgeschottet von der Außenwelt. Bestatter konnten der schieren Welle an Leichen nicht mehr gerecht werden und selbst die Hilfe des Militärs war nur ein Tropfen auf den heißen Stein. In diesen Tagen erhöhten die meisten Regierungen den Mindestabstand auf ein bis zwei Meter.

Die Hälfte des Eintopfs war bereits verschwunden. Chen hoffte, dass er nie den Grund der Dose erreichen würde, genoss jeden Löffel, behielt die flüssig-feste Masse lange in seinem Mund, ließ sie immer zuerst hin und her fließen, ehe er sie hinunterschluckte. An die nächsten Schlagzeilen konnte er sich noch sehr gut erinnern. Die Shima Shinbun war eine der ersten, die über das Phänomen, über sie, berichteten. Allerdings in sachlicher Manier. Die Überschriften, die jetzt vor ihm lagen, konnten sich diese Eigenschaft nicht zuschreiben.

Chaoten umarmen sich in den Selbstmord.

Aus Onlinereligion entsteht größte Mordwelle des 21. Jahrhunderts.

Hüten Sie sich vor den Suicidals - Wie Verrückte Sie in den Tod reißen.

Gleich zu Beginn waren die Social Media Kanäle durchflutet worden von Verschwörungstheorien und Weltuntergangs-Szenarien. Es war wie ein Krebs, der sich langsam durch das Internet zog. Binnen weniger Tage bekam eine Gruppierung namens ‚Suicidals‘ immer mehr Aufmerksamkeit. Sie hatten einen eigenen Twitter-Account, posteten regelmäßig auf Facebook, Instagram, Tik Tok und sogar Snapchat. Ihre Tonalität erinnerte an die der großen Weltreligionen, ihr Produkt waren Hoffnung und Stabilität; Mangelware und gern gesehen. Die Botschaft war einfach: Das Sterben sei notwendig. Die Welt muss heilen. Es ist unumgänglich, dass alle Menschen sterben, wirklich alle. Und am Ende werden diejenigen eine neue Welt begründen, die dieser Wiedergeburt am wenigsten im Wege standen. Sie hielten dazu an, auf andere Menschen „zuzugehen“.

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