Lukas Kellner - Die letzten Wolkensegler

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"Seither kannte er den Preis für ein Menschenleben und wusste, dass man es nur geliehen, aber niemals verliehen bekam."
Eine rätselhafte Anomalie verändert die Welt: Kommen sich die Menschen näher als fünfzehn Meter, sterben sie; ohne erkennbaren Grund, ohne Vorwarnung, ohne Ausnahme. Die Überlebenden bleiben versteckt – allein mit sich und ihrer Hoffnung.
Auch der junge Chen muss fliehen. Er lebt vier Jahre lang einsam in einer Waldhütte, bis ein außergewöhnlicher Mensch seinen Weg zur Gänze neu bestimmt: Der Wolkensegler.
"Dieses Werk ist eine tiefgreifende Entdeckungsreise zu uns Menschen selbst. Wenn Worte Bilder zum Tanzen bringen, dann mach Dich auf den gefühlvollsten Tango Deines Lebens gefasst!" – Wahre-Werte-Magazin

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„Wo warst du bitte vorhin?“, sagte Chen laut zum Himmel, als er den Milan über sich kreisen sah.

„Hast du das wenigstens mitbekommen? Unglaublich, oder?“, Chen lauschte seiner Antwort.

„Ja, ja, du hättest es natürlich besser hinbekommen.“ Er rollte mit den Augen. So sehr er den Vogel auch mochte, konnte er manchmal ein ganz schön eingebildeter Kauz sein. Dennoch war das Gespräch mit ihm erheiternder und angenehmer als mit den Bäumen. Er hatte das eine Weile lang ausprobiert, doch irgendwann fühlte er sich ständig beobachtet und belauscht. Die Bäume waren überall. Milan hingegen war mal da, mal weg. Chen mochte das an ihm.

Die Sache mit der Einsamkeit schien die zu sein, dass sie weder so romantisch noch so grausam ausfiel, wie es gern beschrieben wurde. Erleuchtet hatte sie Chen nicht und auch nicht sein Bewusstsein erweitert, wie es von manchen ausgelobt wurde, doch ebenso wenig hatte sie ihn getötet oder zu einem Monster werden lassen. Der König von Preußen, Friedrich II., hatte einst ein Experiment an zwei Neugeborenen durchführen lassen: Sie wurden den Müttern entrissen und zwei Ammen in Obhut gegeben. Die beiden Frauen sollten sicherstellen, dass es den Kindern an nichts fehlte, doch durften sie nicht mit ihnen reden und ihnen keine unnötigen Berührungen schenken. Beide Kinder starben binnen vier Wochen. Chen erging es nicht so. Er lebte, andererseits, wer wusste schon was noch kommen mochte, immerhin waren es erst vier Jahre.

Während er durch das hohe Gras stapfte, kickte er immer wieder vor sich in die Luft und versuchte dabei, einen der Halmkronen zu erwischen, die an der Spitze der besonders hohen Gräser wuchsen. Wenn er es richtig anstellte, flogen sie nach oben weg, während er sich vorstellte, dass sie Fußbälle waren und er ein Schütze beim Freistoß. Er ging weiter Richtung Schlucht und kam der hinabführenden Treppe immer näher. Da die Klippe eine leichte Biegung machte, würde er die Leiche erst nach circa zwanzig Metern sehen können. Am Rande des Abgrunds angekommen, blickte er noch ein letztes Mal zurück zum Wald, schüttelte dann energisch den Kopf und nahm die oberste Stufe. Wieder Knarzen, wieder Schwindel, wieder griff er instinktiv nach dem Handlauf aus Holz, der neben ihm auf Höhe seines Brustbeins verlief.

Auch wenn der Anblick des Todes damals für alle unweigerlich zur Tagesordnung gehörte, so war es in Chens Fall Jahre her, dass er eine frische – nicht bereits zur braunvertrockneten Mumie gewordene – Leiche gesehen hatte. Vorhin war ihm nicht die Zeit geblieben, sich dieser Bedeutung bewusst zu werden. So tat er jeden Schritt zwar mit Bedacht und Vorsicht, doch gleichsam mit einer sich aufbäumenden, verbotenen Neugierde. Er lief dicht an das Geländer gedrängt und reckte den Hals hoch hinauf, um besser und früher sehen zu können, was sich auf seinem festgelegten Weg befand.

Er war kurz vor der Biegung angelangt, als er noch einmal stehen blieb. Die Zweifel kochten in ihm hoch und begannen ihre Argumente erneut vorzutragen. Vielleicht sollte er doch bis morgen warten, kehrt machen, wie immer im Wald nach Beeren suchen oder auf süßen Wurzeln herumkauen, bis ihm der Bauch nicht mehr so schmerzte. Da gurgelte ihm der Magen und die rechte Wade kündigte ihm einen Krampf an, den er nur abwenden konnte, indem er die Zehen hoch hinauf in Richtung Knie zog. Er brauchte das Essen und dass es hinter dem toten Körper eines Menschen lag, machte die Situation zwar unangenehm, nicht aber gefährlicher. Mit diesem Gedanken bog er entschlossen um die Ecke und sah die Leiche einige Stufen weiter unten liegen. Doch glich der Anblick nicht dem, den er in Erinnerung behalten hatte. Denn über dem Toten kauerte eine Frau. Sie streichelte ihm über die Wange und ihre Augen waren überzogen von verschmutzter, gelber Farbe. Chen blieb stehen. Seine Gedanken, eben noch frei und zuversichtlich, verstummten. Es war, als gieße ihm jemand heißes Quecksilber direkt über die Eingeweide. Während er noch überlegte, ob er sich einfach so leise wie möglich davonstehlen sollte, zuckte der Kopf der Frau nach oben. Ihre Blicke trafen sich. Dann riss sie die Augen weit auf, katapultierte sich hoch und nahm die ersten drei Stufen als eine. Chen wollte sich bewegen, wollte fliehen, konnte es aber nicht, seine Glieder waren in Kraftlosigkeit erstarrt, seine Gedanken träge und zäh. Sie sprintete weiter, kam ihm immer näher. Gleich würden sie beide sterben.

Gedeih und Verderb

Chen würde ihren Blick niemals vergessen. Sie war sechs Stufen von ihm entfernt plötzlich stehengeblieben. So als hindere sie eine unsichtbare Wand daran, weiter auf ihn zuzujagen. Ihre Augen schienen glückselig, ihre Züge munter, die Hände waren noch immer nach ihm ausgestreckt. Dann ging sie auf die Knie, kippte vorn über und starb.

Chen bekam keine Luft, sein ganzer Körper kribbelte und schmerzte, überall zog und brannte es, Krämpfe durchzogen seine Waden und Zehen, ihm wurde schwindelig. So fühlte es sich also an. Er hatte sich immer gefragt, wie es wohl war, diesen Tod zu sterben, das zu fühlen, was die Hunderttausenden, die Millionen vor ihm gefühlt hatten. Ob es weh tat oder ob es schnell ging. Jetzt glaubte er, diese Antwort zu kennen.

Falsch. Im nächsten Moment begann er zu keuchen. Luft durchströmte aggressiv seine Lungen und das Herz in seiner Brust presste Blut mit aller Gewalt durch seine Adern. Chen sackte zusammen und krachte auf die Stufen. Er starrte auf den Hinterkopf der Frau, die drei Meter vor ihm kollabiert war und ebenfalls in der Schräge auf dem Holz lag.

Er fasste sich an die Brust, wollte sicher gehen. Es schlug. Mit dem nächsten Atemzug konnte er es schmecken. Er leckte sich über die Lippen, hob die Hände vors Gesicht, begutachtete sich, begutachtete das Leben, das ihn durchfloss. Dann brach es aus ihm heraus.

„JA! JAAAAAA!!!“

Er wollte nie mehr aufhören zu schreien. Wie sehr hatte er es vermisst so laut zu sein, das Verbot zu ignorieren, das ihm die Welt und die Angst ausgesprochen hatten. Furcht und Flucht, immer und ständig. Er schrie so sehr, dass es ihm im Hals weh tat und so lange, bis ihm die Stimmbänder versagten. Es dauerte fünf Minuten, bis er wieder einigermaßen bei Sinnen war.

„Tja, dann bin ich wohl unsterblich“, gluckste er mit belegter Stimme. Staksig stieg er über die beiden Leichen und redete dabei unentwegt weiter.

„Für mich müsst ihr früher aufstehen! Ihr seid gruselige Kerle, gruselig, aber ich… ich bin eine Bestie!“ Er spannte jeden Muskel in seinem Körper an, nahm die Arme hoch und pumpte seinen Bizeps auf. Ein Krampf unterbrach den Siegeszug.

„Ha, na gut, vielleicht nicht ganz“, lachte er, während er versuchte seine Arme auszustrecken, um dem stechenden Schmerz ein Ende zu setzen.

„Ich glaube, man sollte so etwas feiern. Sollte man sowas nicht feiern? Doch, man sollte sowas feiern! Und was macht man beim Feiern?“ Er wartete ab, ob vielleicht doch von irgendwoher eine Antwort herbeifliegen würde. Nichts geschah. Es kümmerte ihn nicht.

„Richtig, essen! Haha!“, es dauerte den gesamten Weg hinunter in die Schlucht, bis er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Ernüchterung folgte auf den Fuß. Er drehte sich um und sah die Treppe hinauf. Weit von ihm entfernt konnte er die zwei Körper erahnen, leblos umgefallen, wie Leinensäcke mit Kartoffeln. War es schon so weit mit ihm gekommen? Hatte die neue Welt, die Einsamkeit, das aus ihm gemacht? Zwei Menschen waren tot und für ihn war das ein Grund zu feiern? Auch wenn sie versucht hatten ihn umzubringen, er wollte nicht zu so einem Menschen werden, niemals.

Dabei galt sein Jubel weniger dem Tod der beiden Menschen, mehr der Abwesenheit eines Gefühls. Chen war zwar immer einsam, doch niemals allein. Die Angst war sein ständiger Begleiter und gerade eben hatte er zum ersten Mal seit Jahren keine Angst mehr verspürt. Erst jetzt bahnte sie sich langsam ihren Weg zurück, berührte ihn am Nacken und umgarnte seinen Geist. Ihm kamen Zweifel. Konnte das noch Zufall sein? Zweimal hintereinander? Wieso waren sie überhaupt aufgetaucht? Es war nicht einfach herzukommen, deswegen hatte er ja gerade diesen Ort ausgewählt.

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