Lukas Kellner - Die letzten Wolkensegler

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"Seither kannte er den Preis für ein Menschenleben und wusste, dass man es nur geliehen, aber niemals verliehen bekam."
Eine rätselhafte Anomalie verändert die Welt: Kommen sich die Menschen näher als fünfzehn Meter, sterben sie; ohne erkennbaren Grund, ohne Vorwarnung, ohne Ausnahme. Die Überlebenden bleiben versteckt – allein mit sich und ihrer Hoffnung.
Auch der junge Chen muss fliehen. Er lebt vier Jahre lang einsam in einer Waldhütte, bis ein außergewöhnlicher Mensch seinen Weg zur Gänze neu bestimmt: Der Wolkensegler.
"Dieses Werk ist eine tiefgreifende Entdeckungsreise zu uns Menschen selbst. Wenn Worte Bilder zum Tanzen bringen, dann mach Dich auf den gefühlvollsten Tango Deines Lebens gefasst!" – Wahre-Werte-Magazin

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Chen gewann mit jedem Schritt an Sicherheit, vor allem mit jedem Detail, an das er sich zurückerinnern konnte und das noch immer an dem ihm zugewiesenen Platz verweilte. Das musste bedeuten, dass niemand in der Zwischenzeit hier gewesen war und warum sollte sich daran ausgerechnet heute etwas ändern?

Der Krämerladen hatte keine Tür. Vom Türstock hingen vier lange, gleich große Stoffbahnen herunter; einst weiß gewesen, hatten die einsamen Jahre mit Regen, Pollen und Wind sie ins Dunkelgrau verfärbt. Chen schob die Tücher zur Seite und trat ein. Beim letzten Mal hatte es ihm an dieser Stelle die Luft aus den Lungen gepresst. Er hatte geschrien, obwohl er wusste, dass Schreien sein Todesurteil sein konnte. Und wie damals saß er auch heute noch da. Zusammengesackt neben dem Eingang: Die Leiche eines Mannes, der vor rund vier Jahren gestorben war. Wahrscheinlich gehörte ihm einst dieser Laden, zumindest trug der Körper auch heute noch eine Schürze, Brille, die Überreste eines langen, weißen Bartes und hochgekrempelte Hemdsärmel.

Chen sah sich um. Der Laden war sehr klein, es gab nur zwei Reihen aus schulterhohen Holzregalen und eine Theke. Der süßlich-modrige Geruch von Schimmel wehte ihm entgegen, stieg ihm in die Nase und gab ihm das Gefühl eines sich anbahnenden Niesens. Frische Lebensmittel waren mittlerweile zu einer bräunlich-grünen, unidentifizierbaren Masse verschmolzen. Er ging daran vorbei und hielt schnurstracks auf sein eigentliches Ziel zu: Regal Nummer zwei! Dort lagerten die Konserven. Eingelegtes Gemüse, Dosenfleisch, Eintopf, stets versehen mit bunten Etiketten, darauf fröhlich schrille Schriftzeichen, die nochmal erklärten, was durch die abgedruckten Bilder ohnehin offensichtlich war. Bei dem Anblick lief Chen das Wasser im Mund zusammen. Jetzt erst bemerkte er, wie sehr ihn der Hunger plagte und zum ersten Mal war er wahrlich froh, hergekommen zu sein. Er nahm einen Jutebeutel vom Tresen und begann die Dosen hineinzubugsieren. Er bog um die Ecke und fand einen Behälter mit der Aufschrift ‚Petroleumöl‘. Zusammen mit drei Zahnbürsten und Zahnpasta packte er auch das mit ein. Jeder Gegenstand, der in dem Beutel landete, hob seine Laune. Er hätte schon viel früher herkommen müssen. Bei seinem letzten Besuch war ihm der Verstand von Furcht, Panik und Paranoia so vernebelt gewesen, dass er die meisten Artikel gar nicht wahrnehmen konnte. Was er sich hatte entgehen lassen war unglaublich: Sogar Schokolade war noch da, die natürlich schon lange abgelaufen, aber sicher noch gut verzehrbar sein würde. Säcke, gefüllt mit Reis, manche zwar löchrig und befallen von Nagetieren, doch das Wasser von Ashoka würde die Körner vom Dreck befreien und genießbar machen. So gerne hätte er das meiste gleich an Ort und Stelle geöffnet, Finger hineingesteckt, Stücke abgebrochen und nach Herzenslust geschlemmt, aber die Welt, in der er sich befand, hatte sich nicht verändert, nur weil ihm soeben ein wunderbarer Lichtblick, ja, ein wahrer Glücksmoment geschenkt worden war. Jede Sekunde war ein Risiko, das nach seinem Leben trachtete und auch wenn ihm Schokolade, Reis und Kaugummi die größte Freude seit Wochen, vielleicht seit Monaten bereiteten, so blieb ihm diese Gewissheit doch stets im Kopf und flüsterte ihm wieder und wieder zu: „Du musst hier weg!“

Als er den Laden verlassen wollte, hielt er vor den Stofftüchern inne und blickte ein letztes Mal zur Leiche des Mannes hinunter, die neben dem Eingang saß. Kurz überlegte er, dann stellte er den prall gefüllten Jutebeutel neben sich auf den Boden, drehte sich dem Toten ganz zu und verneigte sich vor ihm. Nur weil er tot war, wollte er nicht unhöflich sein und seine Dankbarkeit für die Schätze zeigen, die ihm das Leben um so vieles leichter machen würden und ihm jetzt schon so große Freude bereiteten wie lange nicht mehr. Dann schulterte er den Beutel, lächelte dem Alten noch einmal zu und stapfte fröhlich nach draußen.

Er wollte sich gerade auf den Weg Richtung Treppe machen, als der Beutel zu Boden fiel. Die Konserven knallten auf das speckige Holz und kullerten kreuz und quer davon. Chens Finger hatten sich gelockert, weil ihm die Nahrungsmittel auf einmal nicht mehr wichtig waren. Ganz im Gegensatz zu dem Schatten an seiner Peripherie, den er glaubte soeben gesehen zu haben. Oder war da in Wahrheit gar nichts gewesen? Er würde sich um fast 180 Grad drehen müssen, um Gewissheit zu erlangen. Vielleicht sollte er einfach weitergehen, so als hätte er nichts bemerkt, und sogleich mit der Flucht beginnen, die Schätze zurücklassen, aber dafür leben? Wie lange noch leben, ohne die Nahrungsmittel zu seinen Füßen? Was, wenn er einfach nicht hinsah, wenn er die Augen davor verschloss, die Dosen aufsammelte, dann kehrt machte, genau in die entgegengesetzte Richtung? Kindisch, zu glauben, dass die Bedrohung, welche nicht gesehen wird, auch gar nicht existiert. Eine Vorstellung, der einst die ganze Welt auf den Leim gegangen war.

Obwohl ihm jede Faser seines Körpers entgegen brüllte und das Gegenteil forderte, obwohl seine Knie zu schlottern begannen und es sich anfühlte, als müsse er sich gleich übergeben, drehte sich Chen langsam um. Circa dreißig Meter von ihm entfernt stand er. Am Eingang der ausgedienten Mine. Seine schwarzen Umrisse vermischten sich mit der Dunkelheit des stillgelegten Schachtes. Er musste dort drin gelauert haben. Oder hatte er ihn doch verfolgt? War es nicht nur ein Gefühl gewesen, als er oben auf dem Plateau den Pfeil zurückholte? Dreißig Meter waren nicht viel, er hatte Glück, dass er noch am Leben war. Vielleicht war er einer von den Vernünftigen. Vielleicht konnten sie einfach ihres Weges gehen, so als wäre nichts passiert. Vielleicht.

In dem Moment trat der Mann vollständig aus dem Schatten heraus. Chen konnte es sehen. Damals, während es sich immer weiter ausbreitete, hatten sie im Fernsehen und Radio davon berichtet, davor gewarnt. Man sollte sich hüten vor ihnen, vor denjenigen, die ihr Aussehen derart veränderten, denn sie brachten einem nur den Tod, mehr noch als es jeder andere ohnehin schon tat. Die Augen des Mannes waren umhüllt von dunkler, senfgelber Farbe.

Chen sprintete los, der Mann jagte ihm sofort nach. Er musste unbedingt den Abstand beibehalten, ein paar Meter näher und er könnte tot sein. Hinter ihm begann der Mann zu schreien und zu lachen, Chen stolperte, taumelte einige Meter, konnte sich aber wieder auffangen und rannte weiter. Das Manöver hatte ihn wertvolle Distanz gekostet, zwischen ihm und dem Verfolger lagen jetzt nur noch gut zwanzig Meter. Chen hyperventilierte, strauchelte über die Holzplanken, fing sich immer wieder auf und hastete weiter. Jeder Meter, den der Mensch ihm näher kam, glich einem Münzwurf um Leben oder Sterben. Doch er hatte so wenig Kraft, so wenig Energie und einzig der Wille zu überleben schien ihn weiter voranzutreiben. Seine Beine zitterten, als er an der Ecke des letzten Hauses einen Haken schlug und mit einem Sprung die erste Stufe der Treppe erreichte.

Chen nahm immer zwei auf einmal und wagte es schon gar nicht mehr, einen Blick über die Schulter zu werfen. Er keuchte und spuckte, wollte aber auf keinen Fall Halt machen, konnte auf keinen Fall Halt machen. Er dachte an seinen Vater und an seine Mutter, an seine Schwester und an den Milan und an alles, was es doch noch Wert war, am Leben zu bleiben. Da riss es ihn von den Beinen. Er war gestolpert und konnte sich gerade noch vom Holzgeländer abstoßen, um nicht darüber hinweg in die Tiefe zu stürzen. Er knallte mit dem Kopf gegen eine Stufenkante und sah Sterne. Immer noch laut keuchend drehte er sich auf den Rücken.

Er war da. Weit näher noch, als Chen gedacht hatte, vielleicht zehn Stufen unter ihm. Zum ersten Mal konnte er seine Augen aus nächster Nähe sehen. Sie waren weit aufgerissen, durchflutet von Raserei und Rausch, dunkel, tot, eher Löchern gleich als dem empfindlichen Organ. Rundherum das kräftige Gelb, durchzogen von Rissen wie eine spröde Kalkschicht. Er war noch jung, in Chens Alter, vielleicht 30 Jahre, bremste vor ihm ab, warf den Kopf in den Nacken, begann ein lautes Schreien, ehe er voll der Glückseligkeit ausrief: „Akzeptiert es! Du, akzeptier es endlich!“ Er ging langsam auf Chen zu, Stufe für Stufe, und ließ dabei die Hand über das Holzgeländer streichen. Chen wimmerte, warmes Blut lief ihm aus der Nase, besudelte seine Klamotten und Schuhe.

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