Lukas Kellner - Die letzten Wolkensegler

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"Seither kannte er den Preis für ein Menschenleben und wusste, dass man es nur geliehen, aber niemals verliehen bekam."
Eine rätselhafte Anomalie verändert die Welt: Kommen sich die Menschen näher als fünfzehn Meter, sterben sie; ohne erkennbaren Grund, ohne Vorwarnung, ohne Ausnahme. Die Überlebenden bleiben versteckt – allein mit sich und ihrer Hoffnung.
Auch der junge Chen muss fliehen. Er lebt vier Jahre lang einsam in einer Waldhütte, bis ein außergewöhnlicher Mensch seinen Weg zur Gänze neu bestimmt: Der Wolkensegler.
"Dieses Werk ist eine tiefgreifende Entdeckungsreise zu uns Menschen selbst. Wenn Worte Bilder zum Tanzen bringen, dann mach Dich auf den gefühlvollsten Tango Deines Lebens gefasst!" – Wahre-Werte-Magazin

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„Das heißt, dass ich jetzt wohl oder übel in das Dorf muss. Da wird’s mir ganz anders.“ Chen rieb sich die Augen, ehe ihm eine Idee kam.

„Du könntest mitkommen! Dann wär ich nicht ganz allein und du überschaust die Lage von oben aus. Dann kannst du mich auch warnen. Bist du dabei?“ Ohne Gegenwehr, im Gegenteil, mit großherziger Bereitschaft, willigte der Milan ein. Chen fiel ein Stein vom Herzen. Es würde ihm die Aufgabe leichter machen, die vor ihm lag.

Auf dem Weg diskutierten sie die letzten Feinheiten ihres Plans. Milan sollte sehr hoch über ihm kreisen, so hoch, dass sogar Chen ihn ab und an aus den Augen verlieren würde. Von dort aus hatte er den besten Überblick und konnte Alarm schlagen, falls etwas Unvorhergesehenes passierte. Ja, so würde es gehen! So war es fast sicher. Chen wiederholte es immer wieder in seinem Kopf wie ein Mantra. So ist es sicher, so ist es sicher, so ist es sicher, so wird nichts passieren, so ist es sicher!

Doch selbst dieser große Haufen ‚Sicherheit‘ vermochte es nicht zu verhindern, dass Chens Handflächen feucht und seine Innereien flau wurden. Er war auf der offenen Grasfläche entgegen der Richtung des Myoko-Berges gelaufen, so lange, bis er an der Schlucht ankam, die sich wie eine gigantische Furche durch die Landschaft zog. Nur an einer bestimmten Stelle lag eine hölzerne Treppe an; nicht viele kannten sie damals, noch weniger kannten sie heute. Die Holzplanken mit brusthohem Geländer erlaubten den Abstieg hundert Meter hinab in das Tal, in dem ein kleines Dorf gelegen war. Minenarbeiter hatten sich dort angesiedelt und mit der Zeit eine immer größere Gemeinschaft gebildet. Als der herkömmliche Bergbau dann langsam ausstarb, nutzten Touristen die Abgeschiedenheit und die außergewöhnliche Lage der kleinen Gemeinde, um zur Ruhe zu kommen. Der alte Minenschacht war fortan für Besichtigungen geöffnet, die umgebende Natur lud zu Wanderungen ein und die verbliebenen Bewohner boten Kurse an, in denen man Korbflechten, Schmuckschmieden und Brotbacken erlernen konnte. Es war ein Geheimtipp gewesen, vor allem für Manager und andere Leistungsmenschen, die nach einem passenden Ort für kurzzeitige Retreats suchten, fernab von Trubel, Tatendrang und täuschenden Träumereien. Natürlich konnte man allein davon auch nicht reich werden, aber am Ende waren doch zwanzig kleine Häuser geblieben, dazu ein bescheidener Krämerladen und ein Trinkhaus.

Während er die vielen Stufen nahm, fragte er sich, wie lange die Holztreppe wohl noch intakt bleiben würde, jetzt wo niemand mehr da war, der sie hätte instand halten können. Manche Planken knarzten verdächtig laut und Chen versuchte das furchteinflößende Getöne zu ignorieren. Stattdessen zuckten seine Augen hin und her wie der Zeiger eines Metronoms, suchten dabei das Tal unter ihm ab, das, eingehüllt in Schatten und feinem, morgendlichem Dunst, nur ein paar Dächer und Laternenpfähle von sich preisgab.

Immer wieder war er kurz davor anzuhalten und Anhalten wäre wohl gleichbedeutend mit Umkehren gewesen. Freilich war es verlockend, zurückzulaufen und die Versuchung flüsterte ihm ununterbrochen zu, wie die erhabenen Worte einer Muse. Einfach die Treppe hoch, über das Gras zurück in den Wald über den Yukon und über Ashoka, dann in die Hütte, nach Hause, nochmal schlafen, Augen zu und nichts sehen, ein schöner Gedanke. Aber Chen wusste, dass ihn der Hunger beim Aufwachen in Empfang nehmen würde. Er wusste auch, dass dort unten Konserven lagerten, die diesen Hunger stillen konnten. Die Möglichkeit, die ihm der Kuss der Muse vorgaukelte – es gab sie gar nicht.

„Außerdem… was macht es schon. Dann sterb’ ich eben“, sagte er zu sich selbst, zwang sich zu gespielter Gleichgültigkeit und beschleunigte seinen Schritt. Er war am Ende der Treppe angekommen. Vor ihm lag das kleine, seelenverlassene Dorf, das einst von gutmütigen Arbeiterfamilien bewohnt wurde. Die Häuser waren aus Holz und Lehm gebaut, originalgetreu und mit den einfachsten Mitteln, wenngleich auf den meisten Dächern ein zweites, kleineres Dach an die Bauweise der alten Paläste des Shogun erinnerte. Ein System aus mächtigen, glattgelaufenen Holzplanken führte durch das gesamte Dorf, sodass man nicht ständig in Erde und Schlamm versinken musste, sondern trockenen Fußes dort hinkam, wo es einen eben dünkte. Von einer ‚Hauptstraße‘ aus verzweigten sich kleinere Seitengassen zu den einzelnen Häusern. Die Hauptstraße reichte vom Dorf über den alten Minenschacht bis zu einer Stelle am Fels, an der einst ein langes Seil hinab hing. Den dazugehörigen Kran gab es immer noch: Oben am Rande des Abgrunds stand ein Betonfundament, darauf thronte der motorisierte Flaschenzug, mit unterarmdicken Schrauben am Stein fixiert, bereit die abgetragenen Erdschätze von unten hinauf in die Zivilisation zu ziehen. Heute war es nur noch ein Haufen verrosteter Schrott, seiner Funktion beraubt und wild bewuchert von Brennnesseln, Flechten und anderem Kraut.

Chen ging den Steg entlang, bis er an das erste Haus kam. Die Mauern waren aus Lehm, die Größe bescheiden. Direkt davor begann die Hauptstraße. Er schlich an der Hauswand entlang und blieb mit dem Rücken daran angelehnt stehen. Vorsichtig lugte er um die Ecke. Alles präsentierte sich so, wie es ihm in Erinnerung geblieben war. Der breite Steg in der Mitte, links und rechts davon reihten sich die Häuser ein, dahinter erhoben sich jeweils die Wände aus Erde, Gestein und Schlamm in die Höhe und gaben keine Möglichkeit zur Flucht. Erst ganz am anderen Ende der Hauptstraße blitzte der ehemalige Krämerladen hinter Wohnhäusern und hölzernen Laternenpfosten hervor. Sein Ziel.

Chens Hände zitterten und er spürte, wie ihm der Schweiß in die Augen tropfte. Vielleicht doch einfach umkehren? Eigentlich hatten sich die Umstände eher zu seinen Gunsten entwickelt: Der neblige Dunst war fast vollständig verschwunden, weiterhin spürbar zwar, in Form von nass-feuchter Kälte, doch deutlich weniger sichtbar. Der Wind, der sonst stets ungestüm durch das Tal marschierte, war abgeflaut und man konnte es deswegen zweifelsohne hören, falls sich etwas näherte.

Chen wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn und schaute zum Himmel hinauf. Über ihm kreiste der Milan. Er war tatsächlich gekommen! Natürlich war es nur ein Spiel gewesen, er redete ständig mit dem Tier und tat dabei so, als seien sie alte Freunde. Aber jetzt war der Greifvogel wahrhaftig über ihm erschienen, so wie sie es vereinbart hatten, so wie es sich Chen gewünscht hatte. Auch wenn es kindisch war, er mochte diese Vorstellung, sie gab ihm Zuversicht. In einem Anfall von Mut stieß er sich von der Mauer ab und bog um die Ecke. Jetzt stand er auf der Hauptstraße. Er hielt die Luft an, um jedes noch so kleine Geräusch um ihn herum wahrnehmen zu können. Da war nichts, außer der leichten Brise, die durch die Schlucht zog. So blieb er einige Minuten lang stehen, mit halb geöffnetem Mund, den Kopf langsam hin und her schwenkend, auf der Suche nach einer Bedrohung, die zwar immer lauerte, aber dann doch nur selten auftauchte. Nichts passierte.

Schließlich setzte er sich in Bewegung, darauf bedacht, dem Holz unter ihm so wenig Geräusche wie möglich zu entlocken. Am dritten Haus blieb er kurz stehen. Dort sah er sie. Und sie sah ihn. Sie starrte aus leeren Höhlen heraus und bewegte sich keinen Millimeter. Die Leiche in dem Schaukelstuhl war noch an derselben Stelle wie beim letzten Mal. Wenngleich sie auch ausgemergelter und brauner geworden war, trug sie immer noch das blaue Kleid mit dem verwaschenen Blümchenmuster darauf. Die Augen waren nur noch Löcher, Raben hatten sich der Delikatesse habhaft gemacht, doch die Haare hingen ihr nach wie vor in Fetzen vom Skalp herunter. Sogar deren Farbe, ein gräuliches Blond, war erhalten geblieben. Bei jedem Schritt bemerkte Chen nun jene Details, die ihm bei seinem letzten Besuch schon aufgefallen waren. Die blaue Tür an Haus Nummer sechs, die Stoffpuppe auf der Straße auf Höhe von Haus Nummer sieben, das zerbrochene Fenster bei Nummer elf. Manche der Häuser wirkten unversehrt, bewohnt, in Erwartung ihrer Familien, die nur ausgegangen waren, um Besorgungen zu erledigen oder etwas frische Luft zu schnappen. Andere wiederum beschlich die Verwahrlosung mehr und mehr, in Form von Löchern, zerbrochenen Scheiben oder wild wuchernden Pflanzen.

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