Erwin Schröder - Der Heiligenschein im Vollwaschgang

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Der Heiligenschein im Vollwaschgang: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Suche nach einem «höheren Wesen» hat Achim ausgerechnet in diese kleine Hinterhofgemeinde gebracht. Von nun an muss er sich sowohl mit den spöttischen Angriffen seines Arbeitskollegen Makowitz auseinander setzen als auch mit den mitleidigen Blicken seines alten Freundes Manni.
Wie rettet man sich durch einen hochpeinlichen Straßeneinsatz? Wie überlebt man einen Betriebsausflug mit viel Schunkelmusik? Und was macht ein Blaukreuzler mit dem Bier, das ihm ungefragt vor die Nase gestellt wird?
Auf der anderen Seite sind da Bruder Dornstett und Bruder Seidler, die ihn immer wieder auf die «enge Pforte» hinweisen, durch die die kleine Schar der Seligen hindurch muss.
Wenn der eigene Standpunkt zwischen diesen Extremen hin und her gezerrt wird, ist es für Achim meistens Zeit, sich bei Jesus zu beschweren. Und so beklagt er sich zuweilen über seine Mitmenschen und darüber, dass «Gottes schriftlicher Nachlass» oft so widersprüchlich erscheint. So hat Jesus denn einige Mühe, ihn von seinen gut gemeinten Ratschlägen für eine bessere göttliche Weltordnung abzubringen.

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Sie griff nach meinen Arm. „Ja, natürlich, ich kenne ihn schon seit zwei Jahren, solange ist er jetzt bei uns. Hat er Ihnen etwa auch die Rolltreppengeschichte erzählt?“

Ich nickte und wollte etwas sagen, doch durch ein kräftiges „Hallo“ wurde ich von der Kassiererin daran erinnert, meine Sachen aufs Band zu legen.

Frau ten Hagen wohnte wirklich nur zwei Straßen um die Ecke. Es war ein großes, zweigeschossiges Haus aus den Gründerjahren. Ich fuhr mit meinem kanariengelben R4 auf die kiesbedeckte Auffahrt und hielt vor einem alten hölzernen Garagentor. Ohne weiteres hätte ich dahinter einen Jaguar oder ähnliches vermutet, aber wahrscheinlich standen da nur ein klappriger Rasenmäher und ein paar Gartenstühle. Mit der Kiste Sekt im Arm stiefelte ich hinter ihr her. Sie führte mich in ein Wohnzimmer, zu dem der Begriff „Salon“ besser gepasst hätte.

„Stellen Sie den Sekt einfach hier auf dem Tisch ab, ich mache uns schnell eine Tasse Tee.“ Und schon eilte sie in die Küche und ließ mich allein.

Eigentlich hatte ich es ja eilig, eigentlich wollte ich keinen Tee, eigentlich war ich schon viel zu spät dran. Aber dann schweifte mein Blick durch diesen Raum und ich vergaß alle Zeit.

Ein alter, schwerer Schreibtisch, eine noch ältere Standuhr mit aufgemalten Planetenbahnen auf dem Zifferblatt, ein Teleskop auf einem wackeligen Holzstativ und lauter andere Dinge, die mich in eine verzauberte Welt versetzten. Und dann dieses Bücherregal, fünf, sechs Meter lang, vom Fußboden bis zur Decke, vollgestellt, gestapelt, gestopft mit Büchern. Da stand „Der Hexer“ von Edgar Wallace neben Macintosh’s „Gedanken zum 1. Buch Mose“ und Bücher von Pastor Wilhelm Busch neben dem „Selbstporträt des Jürgen Bartsch“ (war das nicht dieser Kindermörder in den sechziger Jahren gewesen?). Ich stand vor der Bücherwand, meine Augen wanderten über die Buchrücken. Ich merkte gar nicht, dass Frau ten Hagen mit dem Tee eingetreten war und mich amüsiert beobachtete. Da oben in der Ecke, es sah aus wie ein Antiquariat, standen Titel wie „So schossen wir nach Paris“ und „Die Geschichte der russischen Revolution“.

Frau ten Hagen lachte auf. „Mein Bücherregal ist nicht mein Glaubensbekenntnis. Sie werden einiges finden, was ich mir heute niemals kaufen würde, aber es ist ein Teil dieses Hauses und unserer Familiengeschichte.“

Wir nahmen Platz in zwei grazilen Sesselchen, vor uns auf dem Nierentisch ein Tee-Service aus den fünfziger Jahren. Frau ten Hagen strahlte mich fröhlich an, ihr enges Kostüm hatte ihr vor 30 Jahren sicher einmal gut gestanden. Die Haare hatte sie stramm zum Knoten gebunden.

„Ich freue mich jedes Mal, wenn ich Sie bei uns sehe“, sagte sie, „und ich freue mich für Judith, dass sie einen so netten Partner gefunden hat.“

Ich rührte etwas verlegen in meiner Tasse Tee herum.

„Und ich kann mir auch gut vorstellen, wie es Ihnen geht. Jemand, der neu zu uns kommt, wird einiges komisch finden. Es wäre nicht normal, nichts komisch zu finden. Und dann ausgerechnet Johannes. Ich bete viel für ihn und hoffe inständig, dass er sich im Glauben weiter entwickelt. Ja, die Rolltreppengeschichte ... Es gab eine Zeit, da dachte ich auch so. Ich hatte mich da immer mehr hineingesteigert. Ich bin fast verrückt geworden. Ich hatte nur noch diesen einen Gedanken im Kopf: Ich muss mich vor die Rolltreppe stellen und die Menschen zurückhalten. Ich konnte keine Nacht mehr ruhig schlafen. Deshalb meine Bitte an Sie: Bleiben Sie auf der Suche nach Gott, aber hüten Sie sich vor allzu fertigen Antworten.“

Es entstand eine kurze Pause, wir schlürften unseren heißen Tee.

„Ich glaube“, sagte ich, „dass ich Gott nicht mehr suchen muss, dass ich ihn gefunden habe.“

Frau ten Hagen lächelte. „Oh, dann sind Sie aber schon erheblich weiter als ich. Ich suche Gott heute noch, Tag für Tag. Nicht dass Sie denken, ich hätte keine Heilsgewissheit, aber was heißt das denn? Heilsgewissheit bedeutet, dass ich weiß, Gott hat mich gefunden. Das ist etwas Wunderbares. Aber obwohl ich das jetzt seit über 40 Jahren weiß, frage ich mich oft: Was weiß ich denn von Gott? Es ist doch oft nur ein Ahnen, ein Sehnen, und das wahrscheinlich noch bis an mein Lebensende.“

Ich rührte mit dem kleinen Silberlöffel wieder in meiner halb leeren Tasse herum.

„Ja“, sagte ich nur leise und blickte dann auf, „aber in der Gemeinde gibt es etliche Geschwister, die ... wie soll ich sagen ... die sehr konkrete Vorstellungen haben, was Gott betrifft.“

Frau ten Hagen lachte. „Ich kann das gut verstehen. Es ist ein großes Problem für Sie, Gott und die Gemeinde unter einen Hut zu kriegen. Und ich glaube, Gott hat manchmal auch große Probleme, bei uns Fuß zu fassen, aber er versucht es immer wieder ... ganz bestimmt.“

Als sie mir noch etwas Tee nachschüttete, hatte ich ganz vergessen, wie eilig ich eigentlich gewesen war.

Wie die große Freiheit zur kleinen Zelle wird und ein Arm in die Tiefkühltruhe kommt.

Judith und ich näherten uns mit dem Wagen dem großen Gebäudekomplex Es war - фото 10

Judith und ich näherten uns mit dem Wagen dem großen Gebäudekomplex. Es war eines von diesen typischen Gefängnissen aus dem 19. Jahrhundert. Mehrere große Zellenflügel, die sternförmig vom Zentralgebäude ausgingen, das Ganze in dunkelrotem Backstein und von einer fünf Meter hohen Mauer umgeben. Ich stellte meinen Wagen auf den Besucherparkplatz, dann gingen wir auf das eiserne Portal zu.

„Warst du schon mal im Gefängnis?“ fragte Judith, „ich meine als Besucher?“

„Nein, noch nie“, sagte ich und drückte auf die Klingel.

Es hatte wirklich einen Hauch von Exotik, diese Gittertüren, dieses Schlüsselgerassel und dieser schmale Blick nach oben zum Blau des Himmels. Wie im Fernsehen, wenn sich Robert Liebling auf dem Weg zu seinem Mandanten befand, der durch eine Verkettung unglücklicher Umstände unschuldig hinter Gittern war.

Schließlich saßen wir uns gegenüber. Herbert Achterbusch erwies sich als äußerst höflicher Mensch mit Taktgefühl. Er bedankte sich mit tausend Worten für unseren Besuch, der ihm von Manni brieflich angekündigt worden war. Und dann fing er an zu erzählen. Er erzählte von seinem früheren Leben als Seemann, von einer Welt auf hoher See rund um den Globus, einer Welt, die für uns beide so geheimnisvoll und spannend klang.

Aber irgendwann stellte Judith doch diese kleinbürgerliche Frage, die Manni mir ausgeredet hatte. „Herr Achterbusch, dieses Leben hinter Gittern muss sehr schwer für Sie sein ... Wie kam es eigentlich, dass Sie straffällig geworden sind?“

Ich erwartete bei ihm schon einen mentalen Rückzug im Angesicht dieser Frage, doch er machte eine ausladende Bewegung mit der Hand, so als wollte er sein ganzes Leben relativieren.

„Ach wissen Sie, man hat früher so viel Scheiße gebaut. Vielleicht war man zu jung, zu doof, oder man hatte zu viele Flausen im Kopf. Stellen Sie sich nur mal folgende Situation vor“, er schmunzelte, „wenn wir Landgang hatten, dann haben wir uns den elegantesten Schuppen ausgesucht, den wir finden konnten im Hafen. Wir also rein mit fünf Mann und den besten Tisch ausgeguckt, egal, ob der besetzt war oder nicht. Dann hat sich jeder einen Stuhl geschnappt und sich zwischen die Leute gesetzt. ‚Entschuldigung, hier ist doch noch frei, oder?‘ Ruck zuck war der Tisch tatsächlich frei. Dann mit unseren schweren Stiefeln Füße auf den Tisch, dicke Zigarre rausgeholt und große Herren gespielt.“

Er grinste, eine Zahnlücke bei den Backenzähnen wurde sichtbar. Die Erinnerung daran machte ihm sichtlich Spaß.

„Manchmal haben uns die Kellner fast die Füße geküsst, nur um keinen Ärger zu bekommen. Manchmal ging es nicht ganz so glimpflich ab, aber immerhin waren wir zu fünft.“

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