Alexander Neumeyer - Wir Sternenkinder

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Der Roman umfaßt einen Zeitraum von über sechzig Jahren. Die Geschichte beginnt mit der Geburt eines Mädchens und endet im Jahre 2000. Aus der Sicht von Großmutter, Tochter und Enkel werden die Lebensschicksale vieler Menschen geschildert, bevor sie wieder zu dem vergehen, aus dem sie alle entstanden sind – zu Sternenstaub.

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Schon mit dem ersten Zug im Morgengrauen sind sie wieder auf dem Weg zu ihrem Kahn. In dem Abteil Dritter Klasse sitzen außer ihnen zwei Bauersfrauen. Sie wollen Eier und den Speck geschlachteter Schweine auf dem Wochenmarkt in Bad Salzig verkaufen. Heinrich und sein Sohn nutzen die Bahnfahrt für ein kurzes Nickerchen. Hedwig kommt mit den Frauen ins Gespräch. „Was für ´n braves Kind! Is´ es ein Junge oder ein Mädel?“, will die Ältere der Bäuerinnen wissen. „Ein Mädchen“, antwortet Hedwig. „Oh, wie gern hätt´ ich auch ein Mädel gehabt, aber dann sind´s halt drei Buben geworden“, sagt sie lachend und fährt fort: „Mittlerweile sind meine Jungs erwachsen. Mein Gott, wie die Jahre vergeh´n. Ich erinner´ mich noch, als ob´s gestern gewesen wär´, als sie auf allen Vier´n durch die Stube gerobbt sind.“ „Meine Tochter kann sich seit drei Wochen vom Rücken auf den Bauch dreh´n“, verkündet Hedwig stolz. „Genießen Sie die Zeit. Sobald die Kinder größer werden, wachsen mit ihnen auch die Sorgen“, belehrt die Landfrau und erzählt: „Mein Ältester ist in die NSDAP eingetreten, dauernd schwätzt er davon, daß bald bess´re Zeiten für uns Bauern anbrechen werden. Ich bin ja schon froh, wenn wir nich´ nochmals so ´nen fürchterlichen Krieg durchmachen müssen und keine Besatzer mehr im Land haben. Die beschlagnahmten damals nämlich, gleich nach dem Friedensschluß, uns´ren einzigen Ackergaul. Das war´n harter Schlag! Meine Jungs mußten die Verzweiflung ihres Vaters miterleben. Seitdem hassen sie die Franzosen.“ „Ich find´s vollkommen richtig, wenn das deutsche Bauerntum gestärkt wird“, schaltet sich die jüngere Landfrau in das Gespräch ein und meint: „Was macht ein Volk, das keine Menschen mehr hat, die die Äcker bestell´n und Wies´n mäh´n? Jahrhunderte hat´s unendlich viel Schweiß und entsetzliche Müh´n gekostet, das Land urbar zu machen. Die Städter zerbrechen sich nie den Kopf darüber, wer sie täglich satt macht. Nur wenn sie hungern müssen, dann fällt´s ihnen plötzlich ein, daß man ja auch die Bauern braucht.“ „Das stimmt allerdings“, pflichtet ihr die Ältere mit einem Kopfnicken bei. „Wohin fahr´n Sie denn?“, will die jüngere Bäuerin nun neugierig von Hedwig wissen. „Wir sind auf dem Weg zu unser´m Kahn und haben nur einen kurzen Besuch Zuhaus´ gemacht. In zwei Stunden wird das Dampfboot aus Bingen zurückkehren und schleppt uns weiter bis Ludwigshafen.“ „Sie besitzen ein eigenes Schiff?“, fragt die Ältere interessiert. „Mein Schwiegervater is´ Partikulier, ihm gehört die ´Minerva´ “, gibt Hedwig bereitwillig Auskunft. „Da kommen Sie bestimmt viel ´rum“, meint die Jüngere. „Nein, nein, so´n Zigeunerleben wär´ nichts für unsereiner. Ich wach´ lieber morgens auf und weiß, wo ich bin“, wendet die ältere Landfrau, während sie energisch ihren Kopf schüttelt. Heinrich ist mittlerweile aus seinem Schlummer erwacht und rügt seine Schwiegertochter: „Red´ nich´ so viel.“ In diesem Moment kommt der Zug heftig ruckelnd zum Halten. Hans, durch das grelle Quietschen der Zugbremsen unsanft geweckt, nimmt seiner Frau die Tochter ab. Hedwig soll ungefährdet, die steilen Trittbrettstufen hinab, auf den Bahnsteig gelangen. Alle haben es nun eilig ihren Geschäften nachzugehen. Frau Schmid verabschiedet sich hastig von ihren Reisebekanntschaften. Außer Hörweite der Bauersfrauen belehrt Heinrich seine Schwiegertochter: „Vielen Leuten erscheint unsere Lebensweise anrüchig, deshalb sag´ ich Fremden ungern, daß wir Schiffer sind. Zu oft hab´ ich mir dumme Sprüche anhören müssen.“ Hedwig sieht Heinrich ungläubig an. „Ach, ich denk´ nicht, daß die Bäuerin vorhin ihre Bemerkung abfällig gemeint hat. An Land, beim Einkaufen, werd´ ich öfters gefragt, woher ich komm´. Wenn ich dann von unserem Kahn erzähl´, fragen die Leut´ eher interessiert nach.“ Heinrich meint mit leichter Bitterkeit in der Stimme: „Das is´ typisch für die Leut´, eigentlich rümpfen sie ihre Nase über uns, sobald sie aber mitkriegen, daß man Eigner eines Bootes is´, dann beneiden sie einen.“ Kurz darauf gelangt die Familie ans Ufer. Das Beiboot wird losgebunden und nach einigen Dutzend Ruderschlägen werden sie von Kobold freudig bellend an Bord begrüßt.

Das Aufnehmen der Lastkähne durch das Schleppboot ist für alle Beteiligten eine körperlich anstrengende und gefährliche Arbeit. Hedwig steht an Deck. Ängstlich beobachtet sie ihren Mann, wie er neben der motorisierten Ankerlier kniet. Hans muß die Zündung richtig einstellen. Sollte ihm dabei ein Fehler unterlaufen, könnte beim Starten des Petroleummotors die Handkurbel mit Wucht zurückschlagen und ihm womöglich dabei den Arm brechen. Der Motor springt nach ein paar vergeblichen Versuchen qualmend und stotternd an. Mit Hilfe seiner explosiven Kraft holt Hans ohne die Hilfe des Schiffsjungen den Anker problemlos ein. Fritz wirft derweil der Mannschaft des sich vorsichtig nähernden Raddampfers eine Leine zu. Ein Matrose des Dampfers bindet daran den eisernen Schleppstrang fest. Mühsam ziehen Hans und Fritz den Strang anschließend zu sich herüber und wickeln ihn, in der Form einer großen Acht, backbords um zwei Poller am Bug ihres Schiffes. Nachdem der Schleppdampfer auf diese Weise nach und nach seine drei gestern zurückgelassenen Anhänge eingesammelt hat, ist der erste Teil der Arbeit vollbracht. Bevor aber der Schleppverband Fahrt aufnehmen kann, steht Fritz vor einer weiteren schweißtreibenden Tätigkeit. Die ´Minerva´ wurde diesmal an die zweite Stelle im Schiffskonvoi gehängt. Der längere Eisenstrang des hinter der ´Minerva´ fahrenden dritten Kahns muß vom Schiffsjungen mit dem Wolf, einem dreiarmigen Wurfanker, aus dem Fluß gefischt werden und in einen extra Hacken, dem Brittelhacken, an der Schiffslängsseite eingelegt werden. Würde man das unterlassen, bestünde die Gefahr, daß der Strang bei Drosselung der Fahrt über den Flußgrund schleift, an einem Felsengrat hängen bleibt und schlimmstenfalls reißt. Nachdem zuletzt ein Lotse an Bord gegangen ist, kann die Reise endlich fortgesetzt werden. Über St. Goar, an der sagenumwobenen Loreley vorbei und weiter nach Bacharach, gelangt die zweite Hälfte des Schiffskonvois auf der Höhe von Aßmannshausen zum Binger Loch. Die Lotsen kennen auf dieser Strecke alle Tücken des Stromes. Sie wissen, aus langjähriger Erfahrung, an welchen Stellen im Fahrwasser eine felsige Untiefe lauert, die bei der geringsten Unachtsamkeit den Schiffsboden aufreißen kann. Etliche Male muß der Schleppverband vom linksrheinischen zum rechtsrheinischen Ufer und zurück wechseln, damit in den engen Flußschleifen der Gebirgsstrecke kein Schiff des Verbandes von der mächtigen Strömung ans Ufer gedrückt wird. Der Lotse, Heinrich und Hans stehen gemeinsam an der Haspel. Der Druck des vorbeiströmenden Wassers auf das Ruderblatt ist gewaltig. Nur mit vereinten Kräften können sie den Kahn auf Kurs halten. Das Binger Loch ist ein teuflisch enges Nadelöhr. Als Hedwig das erste Mal diese Passage mitmachte und die Anspannung der Männer erlebt hatte, fragte sie hinterher Hans, welche Besonderheit es mit dieser Stelle des Rheines auf sich habe. „Bis zum siebzehnten Jahrhundert versperrte hier eine quer über die ganze Flußbreite verlaufende Felsenbarriere knapp unterhalb des Wasserspiegels jedem Schiff das Weiterkommen. Dann sprengte man ein schmales Loch in die Felsen, das in den darauffolgenden zweihundert Jahren Stück für Stück auf dreißig Meter verbreitert wurde“, erklärte er ihr.

3. Kapitel

Der Winter setzt diesmal früh und außerordentlich heftig ein. Bald bilden sich die ersten Eisschollen auf dem Fluß. Sollte das Thermometer noch weiter fallen, wird man gezwungen sein in einem Hafen Schutz zu suchen. Ansonsten könnte womöglich der Eisgang das Schiff beschädigen. ´ Kein Wunder ´, denkt Hedwig, ´daß man gefrorenes Wasser als Eis bezeichnet, denn schließlich kann es in diesem Zustand sogar Eisen verbiegen. Was für ein außergewöhnlicher Stoff! ´ Während sie so ihren Gedanken nachhängt, tritt Hans an ihre Seite. Zärtlich legt er seinen Arm um ihre Schultern. „Weshalb starrst du die ganze Zeit in den Fluß?“, will er wissen. Hedwig spricht leise, als sie ihm antwortet: „Das is´ jetzt der zweite Winter, den wir gemeinsam erleben. Die Eisschollen des vorigen Winters drifteten in die Nordsee. Dort sind sie geschmolzen, und ihr Wasser is´ teilweise verdunstet. Monate später is´ davon als Regen sicherlich auch etwas am Bodensee vom Himmel gefallen. Aus dem See floß das Regenwasser in den Rhein. Eventuell treibt´s zu Eis erstarrt g´rad´ erneut an uns vorbei.“ Ihr Mann lacht und sagt: „Wir werden hoffentlich noch etliche Jährchen auf dem Rhein herumschippern und leider immer wieder mit Eis zu kämpfen haben.“ Hedwig ist die Reaktion ihres Mannes viel zu nüchtern. Sie meint leicht melancholisch: „Vielleicht begegnen wir irgendwann einem dieser Wassertropfen nochmals, doch könnten wir ihn nicht wiedererkennen, weil alle Tropfen gleich aussehen.“ Hans schüttelt den Kopf. „Du beschäftigst dich ja mit komischen Einfällen. Solche Gedanken kämen mir nie in den Sinn.“ Hedwig lächelt betrübt und schweigt. Langsam wird ihr klar, daß man mit Hans besser nur über praktische Dinge redet.

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