Alexander Neumeyer - Wir Sternenkinder

Здесь есть возможность читать онлайн «Alexander Neumeyer - Wir Sternenkinder» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Wir Sternenkinder: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Wir Sternenkinder»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Roman umfaßt einen Zeitraum von über sechzig Jahren. Die Geschichte beginnt mit der Geburt eines Mädchens und endet im Jahre 2000. Aus der Sicht von Großmutter, Tochter und Enkel werden die Lebensschicksale vieler Menschen geschildert, bevor sie wieder zu dem vergehen, aus dem sie alle entstanden sind – zu Sternenstaub.

Wir Sternenkinder — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Wir Sternenkinder», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

2. Kapitel

Am nächsten Morgen, noch vor Tagesanbruch, begibt sich der um Ilse erweiterte Familienkreis zurück auf die ´Minerva´. Der große Strom erwartet sie. Auf seiner Oberfläche trägt er mit stoischer Geduld die Sorgen und Wünsche der Schifferleute einer ungewissen Zukunft entgegen. Hans löst in der gleichen Woche sein Versprechen ein, er bittet seinen Vater um ein Fahrrad für Hedwig. Heinrich lehnt diesen Wunsch rundweg ab. Er hält ein Fahrrad für absolut überflüssig. Es kommt zwischen ihnen zu einem handfesten Krach. Hans würde seiner Frau liebend gern so einen Drahtesel selber kaufen, aber daran ist bei seinem mageren Lohn überhaupt nicht zu denken. Bereits die nötigsten Anschaffungen für Ilse haben seine Geldbörse weit mehr als erträglich strapaziert. Und wenn nicht freundlicherweise Henriette mit einem Teil ihrer Ersparnisse ausgeholfen hätte, wären sogar diese Ausgaben über seine finanziellen Kräfte gegangen.

Hedwigs Arbeit verdoppelt sich fortan. Sie muß neben ihren Hausfrauenpflichten zusätzlich ihre Tochter versorgen. Zwar haben die jungen Eltern ihre eigene winzige Behausung am Bug des Schiffes, aber tagsüber hält sich Hedwig hauptsächlich in der Roef auf, in der verhältnismäßig geräumigen Wohnung ihres Schwiegervaters am Heck des Kahns. Dort gibt es auch eine ansehnliche Küche mit allen Einrichtungen und Gerätschaften, wie man sie gleichermaßen an Land findet. Wobei einschränkend gesagt werden muß, daß an Bord des Schiffes kein elektrischer Strom vorhanden ist und die Schifferfrau deswegen auf einen Kühlschrank verzichten muß. Alles, was leicht verdirbt, wird in einem mit Fliegengitter versehenen Schrank unterhalb des Steuerstuhls aufbewahrt. Da ist es im Sommer schattig und der Schrank wird vom Fahrtwind ausreichend belüftet.

Hedwigs Männer leisten schwerste körperliche Arbeit, essen entsprechend viel, am allerliebsten Fleisch und Wurst. An den jeweiligen Einkaufstagen bringt sie deshalb regelmäßig einen Braten auf den Tisch. Am folgenden Tag gibt es dann Gulasch. Sollte immer noch Fleisch übrig sein, wird es luftdicht mit Fett eingerieben und in den Fliegenschrank gelegt. Solchermaßen behandelt vergammelt es nicht so leicht.

Der tägliche Abwasch wäre kein Problem für Hedwig, wenn da nicht die Sache mit dem Wasser holen wäre. Bei voller Fahrt ist das Schöpfen des Rheinwassers äußerst kraftraubend. Hedwig ist zu stolz, die Männer um Unterstützung anzugehen. Kommt Hans zufällig vorbei, packt er selbstverständlich mit an, ebenso der blutjunge Schmelzer. Aber in der Regel haben beide anderswo genug zu tun. Auch Hedwigs Schwiegervater ist schwer beschäftigt, steht während der Fahrten überwiegend an der Haspel, dem mächtigen Steuerrad des Kahns. Mehrmals rief er ihr, als sie sich anfangs beim Wasserholen ungeschickt anstellte, halb aufmunternde, halb spöttische Worte zu, die sie erst recht anspornten, niemanden um Hilfe zu bitten.

Aber von allen ihren Pflichten ist das Waschen die mühseligste Arbeit. Zwar hatte es Henriette bei ihrem Bruder erreicht, daß Hedwig eine Waschmaschine als Hochzeitsgeschenk erhielt, aber dieser massive Holzbottich, der von Hand mühselig mit heißem Wasser befüllt werden muß und eine Kurbel zum Herumwirbeln der schweren nassen Kleidungsstücke besitzt, erleichtert die Plackerei nur unwesentlich. Beim Trocknen der Wäsche an Deck des Schiffes muß frühzeitig bedacht werden, welche Ladung der Kahn am Waschtag führt. Hat man Kohle an Bord, ist es wenig ratsam, die schneeweißen Bettbezüge und Bettlaken aufzuhängen.

Auf Booten, auf denen keine Frau mitfährt, ist es üblich, daß der Schmelzer kocht. Hans und Heinrich mußten die letzten beiden Monate das dürftige Ergebnis des in dieser Kunst ungeübten Schiffsjungen hinunterwürgen. Deswegen sind sie dankbar, wieder Hedwigs Kochkünste genießen zu dürfen. Aber der Mensch gewöhnt sich rasch an veränderte Gegebenheiten, besonders wenn sie positiver Art sind. Das Lob für ihre schmackhafte Küche wird bald seltener und bleibt schließlich ganz aus.

Viel Zeit verbringt Hedwig auch mit Putzen. Der Boden und die holzverkleideten Wände der Roef werden von der Schifferfrau regelmäßig mit der Wurzelbürste bearbeitet. Für das Reinigen der Kajüte und der niedrigen knapp über dem Wasserspiegel gelegenen Toilette im Schiffsbug ist hingegen der Schmelzer verantwortlich. Der Schiffsjunge muß natürlich auch seine eigene Kleidung in Ordnung halten. Doch Hedwig näht ihm manchmal einen abgerissenen Knopf an oder flickt einen Riß in seinem Hemd. Solche Gefälligkeiten muß sie aber vor den Augen ihres Schwiegervaters sorgfältig verbergen, denn er vertritt die Ansicht, man setze dem Jungen damit nur unnötige Flausen in den Kopf.

Der Sommer ist angebrochen und mit ihm die angenehmste Jahreszeit auf dem Schleppkahn. Kein gefährliches Eis auf dem Gangbord, keine tückischen Nebelschwaden über dem Wasser. Die ´Minerva´ liegt sicher vertäut im Rotterdamer Hafen und wartet darauf, eine Ladung Erz zu übernehmen, das der Partikulier zu den Hüttenwerken ins Ruhrgebiet bringen soll. Jedoch wurde ihm heute Morgen von der Hafenverwaltung mitgeteilt, daß sich das Verladen der Fracht verzögern werde. Sämtliche Kräne seien ausgebucht, hieß es. Deswegen geht es heute auf dem Schiff relativ geruhsam zu.

Am frühen Vormittag hatte Hedwig wie geplant in der Stadt eingekauft. Seit sie auf dem Kahn mitfährt, ist sie bereits mehrmals in Rotterdam gewesen. Die Metropole nahe am Meer gefällt ihr ausgesprochen gut. Überhaupt mag sie die Holländer gern. Der Menschenschlag mit seiner unkomplizierten und fröhlichen Art, Scherzworten selten abgeneigt, liegt ihr sehr. Zwar versteht Hedwig nur einen Teil, von dem was gesagt wird, doch der Tonfall und die Gesten der Hände helfen die Worte richtig zu interpretieren. Zum Mittagessen hatte sie fangfrische Scholle serviert. Anschließend war Heinrich an Land gegangen, um sich an der Schifferbörse über die aktuellen Notierungen der Frachtraten zu informieren und die letzten Neuigkeiten aus der Welt der Schiffahrt zu erfahren. Nachdem Hans gut gelaunt ausnahmsweise seiner Frau beim Abwasch geholfen hat, machen es sich die jungen Eheleute auf zwei Stühlen gemütlich, die sie auf das von der Sonne beschienene Deck unmittelbar vor den Steuerstuhl gestellt haben. Im Schatten, neben Hedwigs Füßen, liegt Ilse auf einer mehrfach gefalteten Wolldecke und spielt still vergnügt mit ihren eigenen Zehen. Während im Hintergrund das monotone Hämmern des Rost klopfenden Schmelzers, das unangenehme Quietschen und Gerassel der sich drehenden Kräne, das mahlende Geräusch rangierter Güterwagen und von weitem gelegentlich das heisere Dröhnen einer Schiffssirene an ihre Ohren dringt, döst Hans, trotz der beachtlichen Geräuschkulisse, entspannt vor sich hin. Hedwig strickt derweil unverdrossen Anziehsachen für ihr Töchterchen. Ihr Kahn liegt, wegen der bevorstehenden Beladung, direkt am Kai. Zwei breite Holzplanken verbinden die Steuerbordseite mit dem Ufer. Plötzlich ertönt von dort ein wildes Geschrei. Hedwig unterbricht ihre Arbeit und blickt in Richtung des Aufruhrs. In diesem Moment flitzt ein dürrer buntscheckiger Hund aus einer nahen Lagerhalle und rennt schräg auf die ´Minerva´ zu. Hinter ihm her, mit heftig fuchtelnden Armen, eine Reihe von Schauerleuten. Der verängstigte Hund, von den Männern beinahe eingekreist, sieht kein anderes Schlupfloch als die Planken der ´Minerva´. Mit einem Satz saust er darüber hinweg und ist augenblicklich irgendwo zwischen den fein säuberlich aufgeschossenen Tauen verschwunden. Der ungewöhnliche Lärm hat Hans aus seinem Halbschlaf gerissen. Er bekommt gerade noch mit, wie das Tier auf den Kahn flüchtet. Etwas benommen steht er auf und geht zu jener Stelle, an der er eben noch den Hund verschwinden sah. Tatsächlich entdeckt er ihn nach einigem Suchen und will den Köter über die Planken zurück ans Ufer scheuchen. Doch das Hündchen hat die Gefahr an Land nicht vergessen. Es wetzt, seinem Instinkt gehorchend, in Richtung Heck, dicht an Hans vorbei. Dieser schnellt herum und verfolgt, mit sichtlich mehr Energie und aufsteigendem Ärger, den gerissenen Bastard. Der Schiffsjunge hat seine Reparaturarbeiten am Bug unterbrochen und schließt sich, froh über die Abwechslung, der Verfolgungsjagd eifrig an. Gemeinsam wollen sie das Mistviech in die Zange nehmen, moralisch unterstützt von einer johlenden Schar am Kai stehender Arbeiter. Allein Hedwig empfindet die Jagd weder als ärgerlich, geschweige denn unterhaltsam. Ihr tut das Hündchen schlichtweg leid. Aber wie intensiv Schmelzer und Matrose auch suchen, das Tier ist und bleibt unauffindbar. Es hat sich irgendwo äußerst geschickt verkrochen. Verdrossen geben die Zwei ihre Suche vorerst auf. Die Schauerleute am Ufer haben das Interesse an dem Spektakel mittlerweile verloren. Sie wenden sich wieder den Tätigkeiten zu, für die sie bezahlt werden. Hans ist zu seinem Stuhl zurückgekehrt und der Schiffsjunge klopft weiter den Rost von den eisernen Spanten. „Schatz“, beginnt Hedwig, „wär´s denn nicht möglich, den Hund zu behalten, falls wir ihn fänden? Natürlich vorausgesetzt, niemand erhebt Anspruch auf ihn. Du könntest doch bei den Hafenleuten mal nachfragen.“ Deutlich sieht man Hans an, was er von diesem Vorschlag hält. Doch zögert er, die ihm blödsinnig erscheinende Grille seiner Frau rundweg abzulehnen. Stattdessen erwidert er: „Ich denk´ du hast genug zu tun. Warum willst du dir wegen so ´nem Bastard noch mehr Arbeit aufhalsen?“ Hedwig läßt nicht locker: „Ach, das bißchen mehr an Arbeit ist nicht der Rede wert. Der Hund wär´ außerdem nützlich, er könnte helfen das Schiff zu bewachen und später für Ilse ein Spielkamerad werden.“ Hans denkt an seinen Vater, an dessen wahrscheinliche Reaktion auf diesen Wunsch. Nach der Niederlage mit dem Fahrrad will er so bald keinen neuen Streit mit seinem Boss vom Zaun brechen und gleich gar nicht wegen solch einer Lappalie. Daher sagt er ausweichend: „Ich werd´ mich mal im Hafen umhören, ob irgendjemand weiß, wem der Köter gehört.“ Umgehend macht er sich auf den Weg. Das Motiv für diesen unerwarteten Elan ist die vage Hoffnung, den Eigentümer zu finden. Trotz gründlicher Nachforschungen ergibt sich aber nicht der geringste Hinweis auf ein Herrchen oder ein Frauchen. Alle, die der Matrose befragt und die von der Existenz des Tieres überhaupt wissen, antworten immer das Gleiche: Der Keuterboer sei vor ungefähr einer Woche urplötzlich hier im Hafen aufgetaucht und in den Hallen und an den Kais, auf der Suche nach Eßbarem, herumgestreunt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Wir Sternenkinder»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Wir Sternenkinder» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Wir Sternenkinder»

Обсуждение, отзывы о книге «Wir Sternenkinder» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x