Alexander Neumeyer - Wir Sternenkinder

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Der Roman umfaßt einen Zeitraum von über sechzig Jahren. Die Geschichte beginnt mit der Geburt eines Mädchens und endet im Jahre 2000. Aus der Sicht von Großmutter, Tochter und Enkel werden die Lebensschicksale vieler Menschen geschildert, bevor sie wieder zu dem vergehen, aus dem sie alle entstanden sind – zu Sternenstaub.

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Am Abend finden sich die Hausbewohner nochmals in der guten Stube im Erdgeschoß zusammen. Nachdem Henriette und Hedwig die Reste des Abendbrotes abgeräumt haben, setzen sie sich zu den Männern an den Tisch. Jede hat eine Handarbeit auf den Knien. Hedwig strickt an einem Jäckchen für ihre Tochter und Henriette stopft, mit Hilfe eines hölzernen Fliegenpilzes, löchrige Socken von Hans. Da steht Heinrich auf, quert das Zimmer und steuert auf den funkelnagelneuen Rundfunkempfänger zu. Ursprünglich wollte er sich einen solchen überflüssigen Gegenstand nie ins Haus holen. Als aber ein Gerät zu einem Preis auf den Markt gekommen war, den sich praktisch jeder leisten konnte, da hatte er dem Wunsch seiner Schwester widerwillig nachgegeben und das unter dem Namen ´Volksempfänger´ vertriebene Radio gekauft. Er sucht nun ohne Hast nach einem Sender. Der Lautsprecher krächzt und pfeift. Endlich ertönt eine sonore Stimme aus dem Äther, sie kündigt ein Konzert der Wiener Philharmoniker an. Hedwig ist begeistert, möchte es sich unbedingt anhören. Henriette ist einverstanden. Heinrich brummt irgendwas Unverständliches und kehrt zu seinem Stuhl und seinem Bier zurück. Während die Töne des unsichtbaren Orchesters Hedwigs Ohren umschmeicheln, strickt sie eifrig weiter. Die Gedanken der jungen Mutter schweifen zurück zu ihrer Hochzeit vor rund einem Jahr.

Im Großen und Ganzen war es eine eindrucksvolle Hochzeit gewesen. Sie waren mit einigen Familienangehörigen und den Trauzeugen in die benachbarte Kreisstadt gefahren. Dort sprach der Standesbeamte die üblichen Worte. Wobei er sich bei seiner Rede an das Brautpaar, zum Kummer Hedwigs, etwas zu sehr beeilte. Aber dies war verständlich, hatte doch das nächste Paar bereits vor der Tür gewartet, um gleichfalls in den Hafen der Ehe gelotst zu werden. Anschließend kehrte die Hochzeitsgesellschaft in das Dorf der Brauteltern zurück. Die kirchliche Trauung war erst für den nächsten Tag anberaumt. Und obwohl dem Gesetz nach bereits ein Paar, verbrachten Braut und Bräutigam die anstehende Nacht getrennt, so wie es die katholische Moral verlangte. Hans nächtigte mit seinem Vater in der Dorfgaststätte, die auch Gästezimmer vermietet. Im Anschluß an die kirchliche Zeremonie waren sämtliche Bewohner des Ortes zum Mittagessen in eben jene Gastwirtschaft geladen worden. Danach hatte man zu den Klängen eines Ziehharmonikaspielers ausgiebig getanzt, nicht wenig getrunken, viel gelacht, derb gescherzt und so ganz nebenbei auch manche neue zarte Bande geknüpft. In der folgenden Nacht waren die Rollen dann vertauscht worden, Hedwig schlief mit Hans im komfortabelsten Fremdenzimmer der Gaststätte, während ihr Schwiegervater sein Quartier im Hause der Eltern nahm. Ihr Jungmädchentraum einer Hochzeitsreise nach Wien ließ sich leider nicht verwirklichen. Erstens wäre das zu teuer geworden und zweitens mußten Hans und sein Vater dringend zurück auf ihr Schiff, da längst eine neue Ladung auf Beförderung wartete. Hedwig ging der Tradition gehorchend klaglos mit auf den Kahn.

Die Philharmoniker haben ihr Konzert beendet. Die Löcher in den Socken sind gestopft und das Jäckchen steht kurz vor seiner Vollendung. Alle Anwesenden sind müde. Kaum daß die altehrwürdige Standuhr neunmal geschlagen hat, wird der Volksempfänger abgeschaltet und man geht zu Bett.

Vor der Ehe hatte es für das junge Paar nur wenige Gelegenheiten gegeben, sich gründlicher zu beschnuppern. Es war rasch gegangen. Auf dem alljährlich stattfindenden Schifferball vor annähernd zwei Jahren waren sie sich zum ersten Mal in ihrem Leben gegenübergestanden und hatten sich spontan ineinander verliebt. Weil Hedwigs Vater ein halber Rheinschiffer ist, wird er nebst Familie seit langem zu diesem Ball geladen. Übrigens die einzige größere Festivität, die er noch regelmäßig mitmacht, wenn man einmal von dem obligatorischen Besuch des örtlichen Winzerfestes absieht. Möglicherweise hätte er sogar diesen Ball in den letzten Jahren gemieden, wenn nicht seine Frau auf der Teilnahme rigoros bestanden hätte. Ilse ging es dabei keinesfalls um ihr eigenes Amüsement, sondern darum, ihre Töchter angemessen unter die Haube zu bringen. Die Verlobung von Hans und Hedwig war ohne viel Federlesens zügig beschlossen und gefeiert worden. Bis zur Hochzeit hatten sie sich nur ein paar Mal für einen knappen Tag gesehen, schwerlich genug um den anderen mit allen seinen Eigenheiten, Wünschen und Vorstellungen einigermaßen kennenzulernen. Dies mußten sie in der Ehe langsam erst nachholen. Auf dem Schiff war das Paar tagsüber höchst selten für sich allein und des Nachts, in dem engen Bett vorne am Bug des Kahns, schliefen sie bereits nach kurzer Zeit erschöpft ein. Außer sie waren damit beschäftigt, ihr frisches Verlangen füreinander zu befriedigen. Weil aber der Schiffsjunge Fritz unmittelbar gegenüber in seiner Koje lag, einzig getrennt durch zwei dünne Sperrholzwände, widmete sich Hedwig nur ungern mit Leidenschaft der Liebe. Sehr zum Leidwesen ihres Ehemannes.

Heute, in der niedrigen Kammer unter dem Dach des Hauses, sind die Eheleute noch etwas länger wach. Glücklicherweise schläft ihr Töchterchen fest und friedlich in einer Wiege am Fußende des Bettes, nachdem sie zwei Tage zuvor, des Nachts, unentwegt gegreint hatte. Der von den verzweifelten Eltern zu Rate gezogene Doktor hatte aber beruhigt und nur schmerzhafte Blähungen diagnostiziert. Hedwig schmiegt ihren Kopf mit den dichten braunen Haaren an die blanke Brust von Hans. „Weißt du“, beginnt sie leise, “mich plagt da so´n schreckliches Gefühl, daß es bald zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt. In den letzten Wochen hab´ ich ausgiebig Zeit gehabt, Radio zu hören. Dieser Minister Goebbels wetterte dauernd gegen den jüdischen Bolschewismus und das Ausland, das dem deutschen Volk seinen Lebensraum verweigert, wie er sich ausdrückte.“ Hans lächelt überlegen in das Dunkel hinein und meint: „Das is´ doch bloß Propaganda. Der Goebbels möcht´ halt das Volk beeindrucken und gleichzeitig die ausländischen Regierungen einschüchtern. Ich hab´s längst bemerkt, mein Schatz, du bist sehr ängstlich. Allein wieviel Gedanken hast du dir schon während der Schwangerschaft gemacht, ob unser Kind auch ja gesund zur Welt kommt. Dann deine ständige Furcht, wir könnten vielleicht mit unserem Boot kentern. Oder deine Sorge, daß ich bei Glatteis auf dem Gangbord des Kahns ausrutsch´, über´s Besteck fall´ und ins Wasser stürze.“ Hedwig läßt sich durch solcherlei Reden mitnichten beruhigen. Sie hebt leicht den Kopf, schaut ihrem Mann in die Augen und wendet mit Nachdruck ein: „Du bist aber tatsächlich einmal ausgerutscht und wärst um Haaresbreite in den eisigen Fluß gestürzt, ich hab´s genau gesehen und einen riesigen Schreck bekommen.“ Hans merkt, daß sich seine Frau auf diese Weise nicht beschwichtigen läßt und versucht, die Sache etwas geschickter anzupacken. „Natürlich freu´ ich mich, wenn du so um mich besorgt bist. Wär´s anders, müßt´ ich ja befürchten, du liebtest mich gar nicht. Aber meinst du nich´, wir sollten diesen schönen Tag erfreulicher ausklingen lassen? Und uns nich´ durch düstere Gedanken die Stimmung versauen.“ „Hast ja recht“, lenkt Hedwig ein. Ihr Kopf sinkt auf seine Brust zurück. „Der Tag war wirklich wunderbar. Bitte verzeih´, aber ich werd´ die Angst vor einem neuen Krieg einfach nicht los, ich weiß auch nicht warum.“ Nach kurzem Schweigen, währenddessen Hans versucht seine Frau durch Liebkosungen abzulenken, unterbricht Hedwig abrupt die Stille: „Da fällt mir übrigens eine Geschichte aus meiner Schulzeit ein. Wir hatten damals einen Lehrer, von Anfang an war der mir nicht geheuer. Warum, hätt´ ich nicht mal erklären können, denn zu uns Schülern war er eigentlich immer recht nett. Ich hatt´ sogar mal einen Albtraum wegen ihm, worin er mir als Vampir erschien. Plötzlich tauchte der Lehrer von Heut´ auf Morgen nicht mehr auf, seinen Unterricht übernahm ein anderer. Die Erwachsenen taten völlig ahnungslos, als ob sie nicht wüßten, was passiert sei. Aber nach und nach bekamen wir Schüler alles heraus. Der Lehrer hatte seine Frau samt seinen drei Kindern mit einer Pistole erschossen, die er aus dem Krieg mitgebracht haben soll.“ Hans fröstelt, er will unbedingt das Thema wechseln. Mit gespielter Fröhlichkeit beginnt er: „Hab´ ich dir schon mal von meinem Jugendtraum erzählt, Automobilmechaniker zu werden?“ Hedwig hebt erneut den Kopf und blickt ihren Mann erstaunt an. „Wie bist du denn auf diesen Wunsch verfallen?“, fragt sie. „Damals, in meinem Schifferinternat, gab´s einen technikbegeisterten Pfarrer, der mit einem wohlhabenden Kaufmann befreundet war. Dieser Kaufmann besaß als einer der Ersten im Ort ein eig´nes Automobil. Der Pfarrer überredete seinen Freund, uns Schülern die Benzinkutsche mal vorzuführen. Ich hab´ mir den Motor ganz genau angeschaut, dann den Mann gefragt, ob er ihn auch reparieren könne. Der Kaufmann schüttelte seinen Kopf und erklärte lachend, hierfür gäb´s doch Spezialisten, sogenannte Automobilmechaniker. Da beschloß ich, eines Tages Mechaniker zu werden. Als ich in den nächsten Ferien aus dem Schifferkinderheim auf unseren Kahn zurückkehrte und freudig mein Berufsziel kundtat, versetzte mir Vater eine schallende Ohrfeige. Dann meinte er, ich soll´ mir solch dumme Flausen schleunigst aus dem Kopf schlagen.“ „Und, hast du versucht, ihn umzustimmen, als du mit der Schule fertig warst?“, will Hedwig wissen. Hans lacht ein wenig bitter. „Du kennst doch meinen Alten, das wär´ völlig zwecklos gewesen. Überdies fühlte ich mich, kaum daß ich die Schiffsjungenzeit hinter mich gebracht hatte, für unseren Kahn mitverantwortlich. Außerdem wär´ Vater, nach dem Tod von Großvater, finanziell nich´ über die Runden gekommen, wenn er zwei fremde Matrosen hätt´ beschäftigen müssen.“ „Also bist du eigentlich ungern Rheinschiffer?“, meint Hedwig betrübt. „Das möcht´ ich so keineswegs behaupten. Das Schifferleben hat seine Vorzüge. Wir kommen viel rum. Du kannst den ganzen Tag in meiner Nähe sein. Und in einigen Jahren, wenn der Kahn uns gehört, bin ich sogar mein eigener Herr.“ „Mir gefällt´s auch, wenn wir ständig zusammen sind“, erwidert Hedwig. „Was machen wir aber, wenn Ilse in die Schule geht? Ich mag gar nicht daran denken, unsere Tochter in ein Schifferkinderheim stecken zu müssen. Das paßt mir überhaupt nicht! Jedoch kaum weniger schlimm fänd´ ich´s, mit Ilse an Land zu bleiben und dich dann nur noch alle paar Wochen zu sehen.“ Hans atmet tief durch. „Das kannst du glauben, mir würdest du genauso fehlen, denn die Trennung schlüge mir mächtig auf´s Gedärm, der Schiffsjunge hat während deiner Abwesenheit ´nen Saufraß zusammengekocht“, versucht Hans die Unterhaltung ins Spaßige zu ziehen. Hedwig lächelt süß-säuerlich. „Ja, darauf bin ich stolz, das mit dem Kochen hab´ ich tatsächlich schnell hingekriegt. Ich hätt´ nicht gedacht, wie viel schwieriger das auf´m Schiff is´. Allein schon die Planung der Einkäufe, dauernd überlegen zu müssen, wo man welche Sachen günstig erwerben kann. Dann die Schlepperei der Lebensmittel zum Kahn. Die Geschäfte in den Städten liegen ja meist weit weg von den Häfen. Das alles is´ wirklich mühselig und zeitraubend. Ich hab´ mir schon überlegt, ob es nicht ´ne große Erleichterung wär´, wenn wir uns ein Fahrrad anschaffen würden. Ich könnt´ auf dem Rückweg die vollen Einkaufstaschen an den Lenker hängen und die schweren Kartoffelsäcke auf dem Gepäckträger transportieren.“ Hans, stets bemüht die Wünsche seiner Frau ernst zu nehmen, stimmt zu. Darüber hinaus zwackt ihn das schlechte Gewissen, sein grober Scherz von eben ist ihm noch etwas unangenehm. „Das is´ gar keine schlechte Idee, aber kannst du überhaupt Fahrrad fahren?“, will er skeptisch wissen. „Ich kann´s lernen, das wär´ sicher kein Problem.“ „In Ordnung, dann sprech´ ich bei nächster Gelegenheit mit Vater.“ Hedwig ist Hans für sein Verständnis dankbar. Jetzt wird sie langsam müde, sie gähnt herzhaft. Kurze Zeit später entschlummert sie in den Armen ihres Mannes und fährt im Traum stolz auf einem Fahrrad umher. Hans schläft ebenfalls ein, äußerst zufrieden mit sich und der Welt

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