Yenta E. - Wegen der Schuld

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Musik ist ihre Leidenschaft. Doch als Liese nach der Geburt ihrer Tochter von rätselhaften Schmerzen gequält wird, schwinden die Chancen auf eine Rückkehr in ihren Beruf. Bis sie den jungen Dr. Paul Schneider trifft und seiner Heilungsmethode Vertrauen schenkt. Während Liese ihre dunkle Vergangenheit offenbart, verschwinden auch die Schmerzen. Aber der Preis, den sie dafür bezahlt, ist hoch und verändert ihr ganzes Leben.

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Gebe ihm widerwillig meine Telefonnummer und sage, dass ich für ein paar Tage wegfahre und mich melden werde, wenn ich wieder zurück bin. Denke mir: nein, der nicht. Steige ins Auto, sehe ihm nach und denke noch einmal: nein.

Der erste Anruf nach meiner Rückkehr ist von ihm. Mir ist langweilig: üben, Theater, Geigenstunde, üben. Dazwischen Heuriger, üben, Theater. Er kennt meine Adresse, kommt unangemeldet und bringt Obst. Ich bin verärgert und gerührt. Obst habe ich noch nie bekommen. Schmuck ja, aber Obst? Wir fahren an den Waldrand, er kennt dort einen hübschen Heurigen. Die Heurigen, die ich kenne, sind alle in der Innenstadt, nahe der Musikhochschule. Er trinkt Mineralwasser und ein Achtel Wein, nippt vorsichtig, ich bin längst mit meinem Viertel fertig. Zahlen. Er zahlt. Es ist mir unangenehm, wenn man für mich bezahlt. „Das nächste Mal zahle ich.“ Er nickt. Wir reden über Belangloses, ich empfinde immer nur seine Starrheit.

So geht es weiter, er ist mein hartnäckigster Verehrer. Alle anderen, die sich auf meine Anzeige gemeldet haben, habe ich nur einmal gesehen, gesagt, ich melde mich. Er meldet sich immer wieder. Ich bin hilflos. Kann nicht sagen, dass ich ihn nicht mehr sehen möchte, weiß nicht, wie ich ihm das anders deutlich machen könnte, will ihm nicht wehtun.

So vergeht der Sommer. Er bringt Bücher und Obst. Manchmal, wenn ich vermute, dass er anruft, lege ich einen Polster übers Telefon. Es läutet im Halb-Stunden-Abstand.

An einem Montag Abend – Montag ist mein freier Tag – stehen wir unten an der Ecke des Hauses. Seine Küsse sind immer brüderlich gewesen. Er fragt, ob er noch hinaufkommen kann. Der traut sich nie, bin ich überzeugt, und stimme zu.

Oben setzt er sich in den Sessel und wartet ab. Wie kriege ich ihn wieder hinaus? Es ist schon spät. Er sagt, "wir könnten ein Stück Weges gemeinsam gehen", macht mir einen Heiratsantrag. Ich grinse innerlich: Vorher wollte mich noch nie jemand heiraten. Er erzählt, dass er vor mir vier Freundinnen gehabt hat, ich habe längst aufgegeben, meine Männer zu zählen. Ich reiße mein Bett auf, jede Geste abweisend - er traut sich doch. Die Matratze ist schmal, ich schlafe schlecht. Mache schnell ein Frühstück, erkläre, dass ich üben muss und bin froh, als er wieder geht.

So verbleiben wir weiter: Ich halte mich auf Distanz. Ein paar Freundinnen haben ihn gesehen, sie sagen nichts. Peter ist nicht besonders attraktiv, nicht besonders gewandt im Gespräch, nicht besonders witzig.

Ich frage ihn nach der Narbe auf seiner linken Brustseite: „Ich war schwer verletzt, wäre fast gestorben.“ Mitleid.

Wenn wir zum Heurigen gehen, hole jetzt ich die Gläser, weil seine linke Hand von diesem Unfall schwächer geblieben ist und leicht zittert.

Es ist Herbst, wir sind bei mir daheim. Ich habe mir fest vorgenommen: Heute sage ich ihm, dass ich nicht mehr will. Heute. Aber wie? Sitze auf einem Sessel, mit dem Gesicht zum Fenster. Er, neben mir auf dem Bett, fragt: „Würdest du mir etwas Schlimmes zutrauen?“

Ich erkläre, dass ich grundsätzlich jedem alles zutraue und spüre seinen Ärger.

Nun erzählt er von sich: Hat ein Mädchen umgebracht, anschließend Selbstmord versucht, wurde gerettet.

Ich bin wie gelähmt: Um Gottes Willen, ich habe doch selbst so viele Probleme!

Muss in einer halben Stunde ins Theater, spiele rein mechanisch, weiß nicht, was. Denke immer nur darüber nach, wie man jemanden umbringen kann.

12 Jahre Gefängnis.

Schluchze, während ich das Dr. Schneider erzähle. Meine Bekannten und Verwandten wissen nichts über Peter. Wie sollen wir Nina einmal erklären, wer ihr Vater ist? Und wann?

DA HAT SICH EINIGES ANGESTAUT, NICHT? Dr. Schneiders Stimme klingt ganz normal. WAS HAT DENN ZU DIESER TAT GEFÜHRT?

„Das weiß ich nicht, er spricht nicht darüber.“

Jetzt erzähle ich noch von meinem Vater, der mich einmal ins Bett geholt und sich auf mich gelegt hat, als ich 14 Jahre war. Ich habe damals nur etwas Hartes gespürt. Er entließ mich mit der Ermahnung: „So etwas darfst du aber nicht mit Buben machen.“ Als ich aus dem Zimmer kam, stand meine Mutter neben der Türe vor einem offenen Kasten.

Die Erinnerung ist nur schemenhaft.

Wer weiß, ob mir das geglaubt wird, überlege ich und denke daran, dass Freud solche Erzählungen als Fantasien qualifiziert hat.

WEISS IHR MANN VON IHREM VATER?

„Nein.“

Ich habe bis jetzt noch nie mit jemandem darüber gesprochen, kann mit niemandem darüber sprechen. Habe mir gedacht, in einer anderen Kultur wäre das alles nicht so schlimm, und: Es ist ja nichts passiert.

Während ich daliege, erinnere ich mich, dass meine Mutter eine Zeitlang mit meinem Bruder und mir in den Wald spazieren gegangen war. Mein Bruder war damals drei Jahre, ich sechs. Unsere Mutter war immer ein Stück voraus, ich bemühte mich, Schritt zu halten, mein Bruder war der Letzte. Bei diesen Spaziergängen hatte ich oft das Gefühl, wir beide seien Hänsel und Gretel, meine Mutter wolle uns aussetzen.

Einmal hat sie meinen Bruder verloren. Es war an einer felsigen Stelle, sie rief ihn sehr laut und hatte offenbar Angst. Ab diesem Zeitpunkt habe ich gewusst, dass wir nicht Hänsel und Gretel waren.

WIE HEISST DENN IHR MANN?

„Peter.“

WEISS PETER, WIE ES IHNEN GEHT?

„Nein.“

Dass Dr. Schneider nun „Peter“ sagt, ist für mich eine Vertraulichkeit, die ihm eigentlich nicht zusteht. Für ihn ist Peter „mein Mann“ und so würde ich es auch lieber belassen. Vielleicht ist es aber auch nur Wortklauberei. Für jemanden, der nicht besonders gerne spricht, bedeutet „Peter“ im Vergleich zu „mein Mann“ immerhin die Ersparnis eines Wortes.

"Peter war in einer Sonderanstalt. Er hätte dort Psychoanalyse machen können, wollte aber nicht."

Ich gebe mir einen Ruck:

„Peter sagt, alle Psychologen sind Idioten.“

Jetzt wird ihn Schneider schon im Vorhinein nicht mehr mögen.

Schneider sagt nichts.

„Er hat sich einmal darüber gewundert, dass alle seine früheren Freundinnen depressiv waren.“

WARUM WAR DAS SO?

„Wegen der Schuld.“

JA.

Peter ist begnadigt worden. Ich habe ihn gedrängt, das Gesuch dafür einzureichen, er wollte nicht und hat auch nicht geglaubt, dass es bewilligt würde. Dr. Forens hat ihn dabei unterstützt und gesagt, falls er nicht gerade Chef der VOEST werden wolle, sei seine Tat nun vergessen. Anfangs war ich über diese Begnadigung sehr froh. Dass es überhaupt keinen Unterschied macht, ob Peter sie hat oder nicht, habe ich zu spät erkannt.

Die Stunde ist vorüber, ich verabschiede mich und gehe.

Zweite Stunde. Heute komme ich nicht darum herum: ALLES erzählen, alles.

Ich sage, dass ich nicht kann.

WARUM?

„Weil ich eine andere Vorstellung von mir habe als der Inhalt dessen ist, worüber ich reden soll.“

SIE MACHEN DAS NUR FÜR SICH.

Ich weiß das, und ich bin wütend über mich. Schneider hat doch sowieso schon alles gehört, ihm kann das doch egal sein. Liege ganz verkrampft da und versuche in Gedanken das, was ich hervorbringen will, zu buchstabieren.

Schneider will helfen und fragt, ob es darüber Statistiken gibt.

„Das weiß ich nicht.“

Nach zirka einer Viertelstunde habe ich den Satz heraußen:

„Ich habe mich prostituiert.“ Geschafft.

Schneider will Einzelheiten wissen, ich erzähle:

„Oldie“ war 84 Jahre, ehemaliger (deutscher) Politiker und gab mich als seine Sekretärin aus.

Ich war mit ihm in Kanada, er besaß dort ein paar Wälder. Legte sich auf mich (ich musste mich vorher ausziehen) und sagte dann: „Du bist mein Pferdchen, musst alles machen, was ich sage."

Ich war auch bei ihm zu Hause und musste seine Memoiren tippen. Er hatte ein liebe Frau, mit der ich mich gut verstand. Und er hatte eine geschiedene Tochter, die Alkoholikerin war und den größten Teil des Jahres in einer Nervenheilanstalt verbrachte. Ihre zwei Söhne wuchsen bei ihm und seiner Frau auf, für die Tochter musste er ebenfalls aufkommen. Die Toleranz, die er ihrer Krankheit entgegenbrachte, passte nicht zu seinem übrigen Wesen und machte mich misstrauisch.

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