Lothar Beutin - Muttis Erben

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Berlin im November 2015. Als der angepasste Pharmamanager Herbert Hintersinn auf dem Weg in seine Firma einen Zwergpudel überfährt, ahnt er nicht, dass sein Leben damit eine entscheidende Wendung nimmt. Ausgerechnet er wird dazu bestimmt, Geschäftsbeziehungen mit der syrischen Pharmaunternehmen Erkalaat anzuknüpfen. Herbert merkt schnell, wer hinter diesem Betrieb steckt. Ein Fabrikant von Chemiewaffen, der an Substanzen zur Herstellung des Nervengifts Tabun interessiert ist. Im Spagat zwischen seinem Gewissen und der Loyalität zu seiner Firma versucht Herbert, dieses Waffengeschäft zu verhindern. Seine Freunde Frank und Harry, die gegensätzlichen politischen Lagern angehören, drängen ihn dabei zu sehr unterschiedlichen Maßnahmen. Die Liebe zu seiner Kollegin Elsa gibt Herbert die Kraft, auf sich selbst zu vertrauen und sich aus gesellschaftlichen Zwängen zu lösen. Bei der entscheidenden Begegnung mit einem skrupellosen Terroristen beweist Herbert seine wahre Größe.

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Doch Frank reagierte ganz anders, als ich es erwartet hatte. „Deine egoistische Bequemlichkeit und dein Konsumverhalten gefährden die Existenz anderer Menschen. Mit der Energie, die du für dein angenehmes Leben verpulverst, kann in Afrika ein ganzes Dorf leben!“

Er beschrieb lebhaft die Situation von Menschen, denen der Klimawandel die Ernte vernichtete und deren Heimat durch das Ansteigen des Meeresspiegels und immer häufigere Dürreperioden bedroht war. Und irgendwann kam die Frage: „Und was tust du dagegen, Herbert?“

Frank hatte mich dabei so eindringlich angesehen, dass mir ganz mulmig wurde. Er hatte seinen zweiten Halben geleert, und mit seinen Gesten unterstrich er seine anklagenden Worte. Seine grauen Augen, die hinter den Brillengläsern verkleinert wirkten, hatten mich nicht aus ihrem Blick gelassen.

Ich kannte diesen Blick noch von früher. Es war besser, in diesem Moment nichts zu sagen. Ich dachte daran, was Harry mir über das schlechte Gewissen und dessen psychische Folgen gesagt hatte und umklammerte mein Glas. Ich hatte nur ein kleines Bier bestellt, denn ich musste ja noch mit dem Auto fahren.

In diesem Moment hatte ich es bereut, Frank von meinem schicken BMW und meiner großen Wohnung vorgeschwärmt zu haben. Doch woher hätte ich wissen können, dass er immer noch die gleichen Ansichten teilte wie früher? Wo er doch von seinem Äußeren auch als Angestellter bei Sündermann & Lange problemlos durchgegangen wäre.

Als ich ihm erzählte, ich würde Greenpeace und andere Hilfsorganisationen regelmäßig mit Spenden unterstützen, fiel er mir ins Wort: „Petitionen zu unterschreiben und Hilfsprojekte zu unterstützen, das allein reicht nicht! Du fährst einen überdimensionierten Spritfresser und lebst allein in einer zentralbeheizten, komfortabel eingerichteten Dreizimmerwohnung. Gerade jetzt, wo immer mehr Flüchtlinge ankommen, die kaum noch untergebracht werden können. Du könntest zumindest einen oder zwei davon bei dir aufnehmen!“

Als er das gesagt hatte, hielt ich lieber den Mund, bevor ich in ein neues Fettnäpfchen trat. Frank hatte sicherlich recht. In letzter Zeit war der Andrang der Flüchtlinge ja noch viel größer geworden. Aber so einfach war das trotzdem nicht. Inzwischen hieß es überall, man müsste den Flüchtlingen helfen, aber für mich war schon das Zusammenleben mit Erika nicht einfach gewesen. Wie sollte das erst mit Menschen gehen, für die ich, wie es offiziell hieß, zwar verantwortlich, die mir aber völlig fremd waren?

Nachdem ich zu einem anderen Thema wechseln wollte, verlor unsere Unterhaltung an Fahrt. Nach einer Weile hatte Frank auf die Uhr geschaut und gemeint, er hätte noch eine Verabredung.

„Wir könnten uns ja wieder mal treffen, wenn du Zeit hast“, schlug ich vor. In diesem Moment war ich froh, dass er überhaupt damit einverstanden war.

Doch Frank ließ mich gleich wissen, dass er wenig Zeit hatte: „Ich bin oft auf Achse und ziemlich ausgebucht. Aber du kannst ja meine Facebook -Seite abonnieren. Dann bist du auf dem neuesten Stand, was bei mir so läuft. Vielleicht engagierst du dich auch einmal für eine gute Sache!“ Bevor er ging, hatte er mir noch seine E-Mail-Adresse auf einen Bierdeckel geschrieben.

Ich nahm mein Handy und suchte gleich bei Facebook nach Frank Koestner. Es gab mehrere, doch er war der Einzige, der über zehntausend Facebook -Freunde hatte. Auf seiner Seite standen Ankündigungen seiner Partei und Aufrufe zu diversen Veranstaltungen. Doch Persönliches von ihm fand ich nicht. Sein Profilfoto zeigte ihn in erster Reihe bei einer Demonstration gegen die Braunkohlenwirtschaft.

Bei Facebook war ich damals nur wegen Erika eingestiegen. Es war in dem Jahr, bevor wir uns scheiden ließen. Erika nahm seit einiger Zeit an der Volkshochschule Bauchtanzkurse und war abends oft mit ihrer Tanzgruppe unterwegs. Ich hatte mitbekommen, dass sie regelmäßig mit anderen chattete. Es machte mich eifersüchtig, und als ich sie fragte, mit wem sie sich da die ganze Zeit unterhielt, hatte Erika nur unwillig reagiert: „Salima und die anderen von der Bauchtanzgruppe sind alle bei Facebook . Sie postet uns Links zu Tanzvideos und zu Veranstaltungen. So wissen alle aus der Gruppe zur gleichen Zeit Bescheid.“

Als ich ihr vorschlug, ob wir uns nicht auch über Facebook verlinken sollten, hatte sie schallend gelacht: „Aber wozu denn, Herbert? Wir sehen uns doch jeden Tag!“

Ich hatte mich dann, ohne ihr davon zu erzählen, bei Facebook angemeldet. Auch wenn es auch nur dazu diente, mir von Zeit zu Zeit die Seite von Erika anzusehen. Aber da wir nicht als Freunde verbunden waren, konnte ich nicht viel daraus entnehmen. Nur, dass sie zahlreiche Bekanntschaften mit Leuten hatte, von denen ich so gut wie keinen kannte. Eigene Bekannte hatte ich nicht viele und keiner von denen war bei Facebook . Auch Harry nicht. Er müsste schon genug Anfeindungen wegen seines Blogs ertragen, meinte er, als ich ihn danach fragte.

Das hatte meine Neugierde geweckt. Als ich einmal allein in meiner Wohnung saß, hatte ich mir ein paar seiner Aufsätze durchgelesen. Das meiste davon fand ich ziemlich schräg. Doch nun war mir klargeworden, warum Harry den Unmut so vieler Leute auf sich zog. Seinen Aufsatz über den Klimawandel hatte ich sogar ein paarmal gelesen. Hauptsächlich deswegen, weil Frank mir meine miese CO 2-Bilanz vorgeworfen hatte. Harry stritt die Möglichkeit eines Klimawandels nicht ab. Trotzdem waren seine Ausführungen dazu ziemlich provokant. Irgendwann kam mir zu Ohren, dass ein Meteorologe vom französischen, staatlichen Fernsehen fristlos entlassen worden war, nur weil er Zweifel am Klimawandel geäußert hatte. Als ich Harry davon erzählte, hatte er gelacht. So etwas könne ihm zum Glück nicht passieren, denn er sei ja Freiberufler und nicht beim Staat angestellt.

*

Nachdem Frank gegangen war, war ich noch eine ganze Weile in der Kneipe geblieben. Ich hatte die Biere bezahlt und über mein Leben nachgedacht. Irgendetwas machte ich falsch. Warum wurde ich von allen immer so kritisiert, wo ich doch versuchte, jedem möglichst gerecht zu werden? Frank schien ein Musterbeispiel dafür zu sein, wie man verantwortungsvoll lebte. Wahrscheinlich fuhr er das ganze Jahr über nur Fahrrad und wohnte in einer Wohngemeinschaft, in der jeder mit jedem alles teilte. Ich hatte mich aber nicht getraut, ihn danach zu fragen.

Wahrscheinlich hätte er mir auch nichts darüber verraten, denn er tat ziemlich geheimnisvoll. Später las ich in einer Analyse, dass die Wähler von Franks ökologischer Partei häufiger das Flugzeug benutzten, als die der anderen Parteien. Frank gehörte bestimmt zu den Vielfliegern. Nach seinen Einträgen bei Facebook war er weltweit auf Konferenzen und Protestversammlungen unterwegs. So einen Terminmarathon konnte man nur mit dem Flugzeug bewältigen. Seine Reise zum Whale Watching in Patagonien, von der er Fotos gepostet hatte, konnte er nicht zu Fuß angetreten haben. Es hätte mich gereizt, ihm dazu einen kritischen Kommentar auf seine Facebook Seite zu schreiben, von wegen seiner CO 2-Bilanz. Aber ich ließ es doch lieber sein. Wahrscheinlich hätte er mich gleich geblockt, und ich wollte unseren neu aufgenommenen Kontakt nicht abreißen lassen.

An dem besagten Abend in der Kneipe war mir meine Kompromissbereitschaft naiv und unbeholfen vorgekommen. Egal, was ich tat, ich lag sowieso falsch. Der Gedanke, ich könnte mich ebenso gut umbringen, ging mir durch den Kopf. Glücklicherweise hielten solche Anwandlungen bei mir nicht lange vor. Auf dem Weg nach Haus war ich nur noch froh, mit meinem kleinen Bier die Promillegrenze nicht überschritten zu haben.

Im Spiegel sah ich mein von der schlaflosen Nacht gezeichnetes Gesicht. Wenn Selbstmord die richtige Lösung wäre, hätten sich andere längst vor mir von der Welt verabschieden müssen. Schließlich hatten Erika und ich mit dem Verzicht auf eigene Kinder dafür gesorgt, die Spirale der Konsumgesellschaft nicht weiter fortzusetzen. Ich hätte gerne gewusst, ob Erika auch in ihrer neuen Beziehung so konsequent dabei geblieben war.

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