Marian Liebknecht - Flucht

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Lajla, eine junge Tschetschenin, die nach Österreich geflohen ist, findet sich plötzlich, ohne zu wissen wie, in einem Bordell wieder, in dem sie misshandelt und zur Prostitution gezwungen wird. Ein Entkommen scheint unmöglich.
Kurze Zeit später wird ein Schulmädchen tot aufgefunden.
Dies alles ereignet sich in Dreistätten, einer kleinen Stadt nicht weit von Wien. Normalerweise lebt es sich dort recht beschaulich. Etwas getrübt wird die Idylle nur durch ein riesiges Flüchtlingslager innerhalb der Stadtgrenzen, das in regelmäßigen Abständen für politische Diskussionen sorgt.
Mit dem Tod des jungen Mädchens ist es mit dem ruhigen Leben vorbei. Es beginnt eine Serie von Verbrechen, die alle irgendwie mit dem Lager zu tun zu haben scheinen, und die meisten der Beteiligten verbindet eines: Sie sind auf der Flucht, weit weg von ihrer Heimat, Fremde, die niemand haben will.
Der Sog der Ereignisse führt schließlich zu einer Eskalation von Hass und Gewalt, die es den Ermittlern rund um Chefinspektor Weininger nicht leicht machen, der Wahrheit auf die Spur zu kommen.

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Seltsam war, dass sie seither immer wieder die Empfindung gehabt hatte, sie wäre nicht sie selbst. Es war nicht sie, der all das widerfuhr, was sie hier jeden Tag erlebte.

Und sie erlebte einiges. Meist wurde sie nur für den normalen Service eingesetzt, bei dem sie einen Kunden eine oder mehrere Stunden, je nach Zahlungskraft, nach allen Regeln der Kunst zu befriedigen hatte. Wie das ging, hatten ihr die anderen Mädchen, ein bunt gemischter Haufen, von denen die meisten russisch sprachen, auf eindringliche Weise klar gemacht. Anfangs war es passiert, dass sie sich hatte übergeben müssen, aber langsam begann es, ihr nichts mehr auszumachen.

Zwischendurch gab es spezielle Partys, die für finanziell besonders potente Kunden organisiert wurden. Einmal war auch sie bei so einem Anlass dabei gewesen. Sie war eine von mehreren Sklavinnen, die bei einer Sadismus-Orgie gefesselt, gepeitscht, auf verschiedenste Arten gepeinigt und vergewaltigt wurden. Die Quälereien waren großteils gespielt – man hatte ihr vorher gesagt, wie sie sich verhalten musste, um die Kunden zufrieden zu stellen –, der Sex war aber echt gewesen.

Woher dieses Gefühl kam, dass nicht sie selbst es wäre, der all das geschah, wusste sie nicht. Vielleicht waren ja Drogen dafür verantwortlich, die man ihr verabreichte. Im Grunde war es ihr egal. Ganz allgemein befand sie sich in einer psychischen Situation, in der Gedanken an Widerstand nicht keimen konnten. Alles, was sie wollte, war, ihr Zimmer nicht verlassen zu müssen. Wenn es doch notwendig war, wollte sie alles so schnell wie möglich hinter sich bringen. An Flucht dachte sie nicht, auch nicht an Selbstmord, das hätte ihre emotionale Öde, die sich in ihr breit gemacht hatte, überfordert. Vielleicht war auch das das Ergebnis von Drogen.

In diesem Moment kam Olga, eine ukrainische Kollegin, herein, und kündigte ihr einen Kunden an. Sie selbst konnte nicht, weil sie ihre Tage hatte. Kurz darauf erschien auch Wassili, der Typ, der sie am ersten Abend vergewaltigt hatte, gab ihr einen Stoß und herrschte sie an, dass im Zimmer zwei ein Kunde warte. „So wie der aussieht, reicht’s, wenn du ihm eine Gute-Nacht-Geschichte erzählst. Und jetzt beweg’ deinen Arsch!“

Lajla ging zu Zimmer zwei und öffnete die Tür. Was sie sah, ließ sie hoffen, dass dies ein leichter Fall sein würde.

Auf dem Bett im Zimmer saß ein junger Mann, der nicht gerade vor Attraktivität strotzte. Eine schon recht hohe Stirn wurde von einem dünnen brünetten Haaransatz gesäumt. Darunter zierte ein dünner Vollbart, der anscheinend nicht so recht zu Wuchs kommen wollte, das narbige, schmallippige Gesicht.

Lajla setzte sich neben ihn auf das Bett und wartete.

„Bumsen? Blasen?“, fragte sie in schlechtem Deutsch, es waren eine der wenigen Worte, die sie schon beherrschte.

„Vorher ein wenig … reden“, antwortete ihr Freier. Irgendetwas in seiner unbeholfenen Sprechweise berührte sie, ohne dass sie wusste, warum, oder auch nur verstand, was er sagte.

„Was?“, erwiderte sie in ihrem Englisch, dessen Aussprache nicht viel besser war als ihr Deutsch, der Wortschatz war allerdings ungleich größer.

Ihr Gegenüber widerholte auf Englisch, was er gesagt hatte.

„Ich bin nicht hier für ,reden‘“, antwortete sie, „das kannst du auch woanders billiger bekommen.“

„Ich … ich meine nur“, sprach er unbeirrt weiter, „wo … woher kommst du?“

Sie hatte noch nie so einen unsicheren Typen vor sich gehabt, schon gar nicht in so einer Situation. Er rührte sie so, dass sie einen Moment ihre eigene Misere vergaß und überlegte, was dieser Mann hier eigentlich wollte und ob er eine Ahnung hatte, wie es in diesem Club zuging.

„Denkst du, ich bin hier auf Urlaub?“, fragte sie, spürte aber im gleichen Moment wie Zorn in ihr aufstieg. ,Was glaubt dieser Idiot eigentlich? Wir werden hier vergewaltigt, müssen mit Arschlöchern wie ihm vögeln und er denkt, hier auf Smalltalk machen zu können?‘

„Was ist los, Idiot, wenn du nicht bumsen willst, verschwinde!“ brach es aus ihr heraus. Im selben Moment kam sie sich genau wie die miese Nutte vor, die man hier aus ihr machen wollte, und ekelte sich vor sich selbst.

„Warte!“, rief sie, nachdem er aufgestanden war und Richtung Tür ging, „wenn du hier hinaus gehst, ohne mir was zu zahlen, kriegst du’s mit Wassili zu tun und mich wird er verprügeln.“

Er sah sie lange an. Der Blick sagte ihr, dass ihm manches klar wurde. In so einen Club ging man nicht wie zu irgendeinem Friseur. Hierher zu kommen, hieß, sich mitschuldig zu machen an dem, was hier geschah, was immer es auch war. Den meisten war das egal, sie wollten nur ihren Spaß, aber dieser Mann gehörte offenbar nicht zu der Sorte.

„Na gut, dann … dann gebe ich dir Geld“, sagte er langsam, als er seine Sprache wiedergefunden hatte.

„Ich komme aus Tschetschenien“, sagte sie schließlich, „setz’ dich wieder hin.“

Er ließ sich auf dem Bett nieder, sie setzte sich zu ihm.

„Was willst du hier?“, fragte sie, „du gehörst nicht hierher.

„D … du aber auch nicht“, erwiderte er in seiner seltsamen Sprechweise, „b … bist du gegen deinen Willen hier?“

Sie nickte nur, machte ihm aber gleichzeitig auch ein Zeichen, leise zu sprechen, da sie fürchtete, Wassili könnte vor der Tür lauschen.

„Kannst … du nicht zur Polizei?“ fragte er leise.

„Wie?“, erwiderte sie, „Ich bin illegal hier, und ich werde hier ständig überwacht, ich käme nicht weit.“

„Ja … ich verstehe“, er überlegte eine Zeit lang, „ich … hier hast du Geld, wenn … wenn mich draußen einer fragt, sage ich, es war toll.“ Er gab ihr genug, recht viel für die kurze Zeit, die vergangen war.

„I… ich lasse mir was einfallen“, sagte er, während er aufstand. Dann beugte er sich zu ihr hinunter und gab ihr einen Kuss. Bevor er ging, kritzelte er noch etwas mit einem schnell hervorgezogenen Kugelschreiber auf einen Bleistift und steckte ihn ihr unauffällig zu. Dann verschwand er durch die Tür.

Als er gegangen war, blieb Lajla noch auf dem Bett sitzen und überlegte, was das eben zu bedeuten hatte. Schließlich kam Wassili und fragte sie auf Russisch, was sie mit diesem Arschloch zu quatschen gehabt hatte, sie wisse doch, dass sie den Mund halten solle. Offenbar hatte er tatsächlich an der Tür gelauscht. Im selben Moment schlug auch schon seine riesige Pranke auf ihren Schädel ein, an einer Stelle, wo keine Spuren zu sehen waren. Sie fiel rücklings auf das Bett. Kurz darauf fragte er in ihre Richtung, ob sie ihm einen blasen wolle oder warum sie hier noch herumlungere. Schließlich packte er sie mit seinem groben, schmerzhaften Griff und stieß sie hinaus in den Gang.

Auf dem Weg in ihr Zimmer fühlte sie ein dumpfes Pochen in ihrem Kopf von Wassilis Schlag, aber es schmerzte weniger als alles andere, das ihr hier widerfuhr. Langsam begann die ausweglose Gleichgültigkeit wieder in ihr hochzukriechen, aber etwas hinderte sie daran, gänzlich Besitz von ihr zu ergreifen. Es war ein Funken Hoffnung, der sich in ihr Herz gebrannt hatte.

Freitag, 8. Oktober 08:05 Uhr

Bereits knapp nach acht läutete beim Chefinspektor das Telefon. Es war der Bürgermeister.

„Guten Morgen!“ Das sollten die beiden freundlichsten Worte dieses Gesprächs bleiben.

„Morgen“, antwortete Weininger.

„Wie ich gehört habe, hat es im Mordfall Zeiringer zwei Verhaftungen gegeben.“

„Das ist richtig.“

„Ich habe Sie doch unmissverständlich gebeten, mich zu informieren, wenn Ermittlungsergebnisse vorliegen, die von unmittelbarer Bedeutung für die Sicherheit der Stadtgemeinde sind. Wenn die Lagerinsassen jetzt beginnen, die Einwohner von Dreistätten umzubringen, wird es Zeit, dass man sich wehrt und etwas gegen die unsinnige Flüchtlingspolitik der Regierung tut. Und wenn Sie, lieber Herr Inspektor, glauben, sie können das, worum ich Sie im Namen der Sicherheit unserer Mitbürger gebeten habe, einfach ignorieren, dann …...“

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