Marian Liebknecht - Flucht

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Lajla, eine junge Tschetschenin, die nach Österreich geflohen ist, findet sich plötzlich, ohne zu wissen wie, in einem Bordell wieder, in dem sie misshandelt und zur Prostitution gezwungen wird. Ein Entkommen scheint unmöglich.
Kurze Zeit später wird ein Schulmädchen tot aufgefunden.
Dies alles ereignet sich in Dreistätten, einer kleinen Stadt nicht weit von Wien. Normalerweise lebt es sich dort recht beschaulich. Etwas getrübt wird die Idylle nur durch ein riesiges Flüchtlingslager innerhalb der Stadtgrenzen, das in regelmäßigen Abständen für politische Diskussionen sorgt.
Mit dem Tod des jungen Mädchens ist es mit dem ruhigen Leben vorbei. Es beginnt eine Serie von Verbrechen, die alle irgendwie mit dem Lager zu tun zu haben scheinen, und die meisten der Beteiligten verbindet eines: Sie sind auf der Flucht, weit weg von ihrer Heimat, Fremde, die niemand haben will.
Der Sog der Ereignisse führt schließlich zu einer Eskalation von Hass und Gewalt, die es den Ermittlern rund um Chefinspektor Weininger nicht leicht machen, der Wahrheit auf die Spur zu kommen.

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„Wie Sie eben sagten, Informationen“, erwiderte Viktor kryptisch. Er hatte das unbestimmte Gefühl, die Konversation dreht sich im Kreis. „Schuldig ist jemand erst, wenn er rechtskräftig verurteilt ist. Es ist nicht alles so einfach, wie es auf den ersten Blick aussieht, in dieser Sache gilt es noch sehr viel in Erfahrung zu bringen.“

Damit stand er auf und verabschiedete sich. Draußen vor dem Sekretariat wurde ihm bewusst, dass er sich hier im Gebäude kaum auskannte. Außer in Schirmers Büro, dem Vernehmungszimmer und dem Raum, in dem Obike Moury und Rasul Nkoma ihr Quartier gehabt hatten, war er noch so gut wie nirgendwo gewesen. Deshalb sah er sich erst einmal im Lager um. Es war ein Bau aus dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts, der früher einmal als Kadettenschule, später dann als Militärakademie und unter den Nazis als Erziehungsanstalt gedient hatte. Während der Besatzungszeit war es von den Russen als Kaserne und Lazarett verwendet worden. Nach dem Abzug der Alliierten hatte man begonnen, es provisorisch als Auffanglager für asylsuchende Flüchtlinge zu nutzen. Diese Bestimmung war ihm bis zum heutigen Tag geblieben, wie so oft, wenn in Österreich etwas als „provisorisch“ bezeichnet wird.

Von Schirmers Zimmer im ersten Stock des Gebäudes ging Viktor über die Treppe ins Erdgeschoß zum Speisesaal, zu dem mehrere Pfeile den Weg wiesen. Der recht große Raum, der für gut und gern vierhundert Personen Platz bot, wirkte im ersten Moment fast pompös auf ihn. Über die ganze Decke erstreckte sich ein schon recht blasses Fresko, das rundherum reichlich mit Stuck verziert war. Was es darstellte, konnte er nicht erkennen. Zu Zeiten, als hier die Kadettenschule und die Militärakademie eingerichtet waren, musste dieser Saal als eine Art Aula gedient haben. Im ersten Moment wunderte sich Viktor, dass keinem der Anwesenden, weder Wärter noch Insassen, die etwas verfallene Schönheit des Raumes aufzufallen schien, aber die hatten sicher andere Sorgen.

Es war gerade zwanzig nach acht, Frühstückszeit. Um das Buffet, an dem Kaffee, Semmeln, Butter und Marmelade ausgegeben wurden, herrschte geschäftiges Treiben. Man merkte, dass das Lager im Moment sehr gut gefüllt war. Trotz der Größe des Saales fanden nicht alle Insassen gemeinsam darin Platz, weshalb die Essenszeiten gestaffelt waren.

Etwa die Hälfte der Personen im Raum war von dunkler Hautfarbe. Es war ein seltsames Gefühl, sich hier in Österreich inmitten einer solchen Menge Andersfarbiger zu bewegen. Viktor konnte die Gedanken der Schwarzen nachfühlen, wenn sie in einem Bus oder einer U-Bahn mit einem Haufen Weißer zusammengepfercht waren.

Während er all die fröhlichen Gesichter beim Essen sah – denn fröhlich waren sie, vor allem die Afrikaner – bekam er selbst Hunger. Mit dem Hinweis, dass er von der Polizei komme und hier zu tun habe, fragte er einen Aufseher, ob er ein Frühstück haben könne, gegen Bezahlung natürlich. Der Aufseher sagte, er solle sich hinten anstellen, zahlen müsse er nichts. Wenn der Küchenhelfer, der den Kaffee und das Essen ausgab, irgendwelche Probleme sähe, sollte er einfach auf ihn zeigen, er gebe ihm dann schon einen Wink.

Knappe zehn Minuten später setzte sich Viktor mit seinem Tablett an einen der wenigen Tische, die noch freie Plätze boten. Mit ihm am Tisch saß eine dreiköpfige afrikanische Familie. Die Mutter war gerade dabei, ihr Kind mit Marmeladebrotstückchen zu füttern, keine ganz ungefährliche Sache, da der kleine Satansbraten dazu neigte, alles, was ihm mit flehentlichem Zureden irgendwie in den Mund gestopft wurde, in hohem Bogen wieder auszuspucken. Nur ein verschwindend geringer Teil der halb zerkauten Brotstückchen hatte überhaupt die Chance, dorthin zu gelangen, wofür sie bestimmt waren. Als er sich an den Tisch setzte, blickte Viktor den Kleinen, der im Übrigen entzückend aussah, mit gespielt strenger Miene an, was zur Folge hatte, dass dieser für einen Moment sein Spiel vergaß. Kurz darauf ging es mit dem Spucken aber weiter, als ob nichts gewesen wäre.

als Viktor sich gesetzt, hatte, sah er sein unmittelbares Gegenüber an, das weniger Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Er blickte in zwei unergründlich dunkle Augen, die zu einem ebenso schmalen wie ausdrucksvollen Gesicht gehörten. Es war eine junge Frau, vielleicht zwanzig Jahre alt, die seinen Blick erwiderte. Unter ihren Augen lagen zarte Schatten, Spuren unruhigen Schlafes. An einem ihrer Unterarme waren vernarbte Wunden zu sehen. Was mochte diese junge Frau wohl alles mitgemacht haben? Ein paar Sekunden sahen sie einander stumm an, bis Viktor zu Bewusstsein kam, dass er irgendetwas sagen sollte.

„Hallo!“ Er wunderte sich, dass die Stimme so leise aus ihm herauskam, fast geflüstert.

„Hallo“, sagte sie kaum hörbarer zu ihm und wendete gleich darauf ihren Blick ab, so als sei ihr plötzlich bewusst geworden, dass sie ihn anstarrte.

Wenngleich Viktor sonst ein Typ war, der mit Unbekannten kaum ein Gespräch begann, hatte er das Bedürfnis, mehr über die junge Frau zu erfahren.

„Woher kommst du?“, fragte er. Da sie ihm zu verstehen gab, dass sie kein Deutsch verstehe, wiederholte er die Frage auf Englisch.

„Ich bin aus … Tschetschenien“, sagte sie zögernd, so als sei sie sich nicht ganz sicher, ob sie dieses Geheimnis verraten dürfe.

„Wie bist du hierhergekommen?“, fragte Viktor weiter. Die Fragen, die er stellte, schienen ihm einfallslos, aber es war das, was ihn interessierte.

„Ich …. habe dort Schlimmes erlebt, sehr Schlimmes“, antwortete sie. Viktor fiel auf, dass sie offenbar große Hemmungen hatte, über das, was ihr widerfahren war, zu reden.

„Mit wem bist du hier“, fragte er.

„Mit einer Gruppe von Landsleuten“, antwortete sie, „aber ich kenne sie nicht besser als all die anderen hier in diesem Lager. Ich habe mich ihnen nur für die Flucht aus Tschetschenien angeschlossen. Im Grunde bin ich hier alleine ….“

Es fiel ihr augenscheinlich immer schwerer, weiterzureden. Viktor begann daher etwas, was er sonst so gut wie nie tat, besonders wenn er einen Gesprächspartner nicht kannte. Er erzählte von sich selbst.

„Ich komme von hier, nicht genau von hier, aber hier in der Nähe“, sagte er etwas unsicher, wie jemand, der sich auf einem Terrain bewegt, das er nicht kennt und das ihm deshalb nicht sonderlich behagt. „Ich habe eine Zeit lang in Wien studiert, weißt du, wo Wien ist?“

„Natürlich, ich wollte in Tschetschenien auch studieren, aber dazu ist es nicht gekommen“, antwortete sie beinahe vorwurfsvoll, dass er sie so unterschätzte.

„Ich habe Rechtswissenschaften studiert“, erzählte er weiter, „bin aber bald dahinter gekommen, dass mich eigentlich nur Teile davon interessieren, nämlich alles, was mit der Aufklärung von Verbrechen zu tun hat. Also habe ich das Studium an den Nagel gehängt und bin zur Polizei gegangen.“

„Und was machst du jetzt dort“, fragte sie, „regelst du den Verkehr oder so etwas?“

Jetzt war es an ihm, ein leicht vorwurfsvolles Gesicht aufzusetzen. „Ich bin bei der Kriminalpolizei“, sagte er nachdrücklich, „und löse Verbrechen.“

Seine Miene, in der ein nicht ganz ernsthafter Anflug von Kränkung über die gerade erfahrene verbale Degradierung zu lesen war, brachte sie zum Lachen, ein Lachen, das wohl schon lange nicht mehr über ihr hübsches, schmales Gesicht gehuscht war.

„Und, hast du schon einmal einen Mord aufgeklärt?“, fragte sie ihn.

„Na ja, ich bin noch nicht so lange dabei und arbeite natürlich nicht alleine, aber irgendwann gelingt es mir sicher, den entscheidenden Puzzlestein in einem rätselhaften Fall an die richtige Stelle zu setzen.“ Während er das sagte, überkam ihn das Gefühl, dass es schon lange nicht mehr so gut getan hatte, einfach mit jemandem zu reden.

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