Werner Koschan - Ganz für sich allein

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In Dresden während der Angriffe vom 13.02.1945 bittet ein Sterbender den Halbjuden Jakon Löwenthal, der bisher durch seine Ehefrau geschützt war und an dem Tag erfahren hat, dass er noch diese Woche ins Gas muss, seine Wertsachen zur Familie nach München zu bringen. Die schier unmögliche Reise Jakobs und seiner Frau ab dem 13.02.1945 quer durch Nazideutschland unter zahlreichen lebensgefährlichen Abenteuern beginnt. Er trifft auf fanatische Nazis, einfache Menschen, Zwangsarbeiter unter unaufhörlichen Angriffen der Alliierten und zahlreichen Rückschlägen im Angesicht des Todes.

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Dann räumen wir gemeinsam in den Zimmern auf. Den Schutt kehren wir zusammen und leeren das Kehrblech in die Waschschüssel. Insgesamt neunmal trage ich die Schüssel hinunter und leere sie auf dem Schutthaufen neben der Eingangstür. Die Beine werden mit jeder Stufe schwerer. Und jedes Mal, wenn ich vor die Haustür trete, schüttle ich den Kopf - die Nacht wird einfach nicht dunkel.

Endlich haben wir den gröbsten Dreck aus der Wohnung geschafft. Erschöpft legen wir uns angezogen zu Bett. Ich möchte nur noch schlafen, möglichst ohne zu träumen. Morgen werden wir ohnehin die Zerstörungen genau erkennen und die Situation früh genug begreifen. Unser Leben ist zunächst gerettet und wir haben sogar ein Dach über dem Kopf. Wie mag einem zumute sein, wenn er nicht mal das mehr hat? Trotz der bleiernen Müdigkeit geben die Nerven keine Ruhe. Ich liege mit geschlossenen Augen und bin hellwach.

»Da ist tatsächlich immer noch Dreck in meinem Bett«, beschwert sich Carola unvermittelt. Ich linse durch beinahe geschlossene Lider, nur damit sie ja nicht merkt, dass ich wach bin. Ich mag nicht mehr aufstehen und ihr helfen. Sie zerrt die vier Enden ihres Bettlakens zusammen und trägt dieses in die Diele. Dann spannt Carola ein neues Betttuch auf und legt sich wieder hin. Endlich gibt sie Ruhe, ich kann nämlich nicht einschlafen.

12.

Anscheinend bin ich doch eingeschlafen und werde nun vorsätzlich geweckt. Unerhört! Irgendjemand klopft an unsere Wohnungstür. Carola hat sich neben mir aufgerichtet und schaut mich an. Das Klopfen klingt zunehmend energischer. Hoffentlich ist das nicht schon die Gestapo, um mich zum Vergasen abzuholen, fantasiere ich.

»Herr Doktor!«, höre ich eine Stimme rufen. Das beruhigt mich, denn Polizisten würden einen Delinquenten wohl kaum mit seinem Titel anreden, nehme ich an und verlasse das Bett, angezogen bin ich ja sowieso.

Ich frage durch die geschlossene Tür: »Wer ist da? Was gibt es?«

»Abend ist hier, Herr Doktor. Das müssen Sie sich unbedingt anschauen.«

Ich öffne die Tür. Herr Abend steht davor und wirkt recht aufgelöst.

»Es ist zwar gleich ein Uhr, aber ich konnte nicht schlafen, Herr Doktor, und habe aus dem Fenster geschaut. Die Verdunkelung ist ohnehin im Dutt. Kommen Sie, Herr Doktor, das muss man einfach gesehen haben, die spielen draußen Feuerwerk! Nun sind sie vollkommen übergeschnappt. Die halbe Stadt brennt und die Bonzen zünden vor ihren Villen ein riesiges Feuerwerk an. Das müssen Sie sich ansehen, Herr Doktor, sonst glauben Sie, ich spinne!«

Tatsächlich neige ich zu dieser Einschätzung, obwohl ich Herrn Abend bisher stets für einen besonnenen Mann gehalten hatte. »Soll ich jetzt mitten in der Nacht zu Ihnen rüberkommen, um aus dem Fenster zu sehen?«

»Ja klar. Nein, Sie haben recht. Vielleicht sieht man aus dem Speicherfenster wesentlich besser. Kommen Sie mit?«

»Ja, meinetwegen komme ich mit.«

Die Klappleiter steht noch unter dem Fensterchen, wir klettern jeder auf einer Seite hinauf und drücken die Köpfe gegen den Fensterrahmen. Mir bleibt glatt die Spucke weg und der Atem stockt. Der Himmel über der Stadt leuchtet feuerrot und an manchen Stellen sogar gleißend hell. Viel entsetzlicher hingegen verläuft ein imposanteres Schauspiel am Himmel über Dresden.

Es handelt sich hierbei nicht etwa um ein Feuerwerk der Bonzen, wie Herr Abend angenommen hat, sondern der Himmel über ganz Dresden glänzt erleuchtet von sogenannten Christbäumen . Brennende funkensprühende Magnesiumfackeln, die tausendfach an Fallschirmen oder Ballons ganz langsam zu Boden sinken. Die sollen den anfliegenden Bombern als Zielmarkierungen dienen. Gehört habe ich davon, vorstellen konnte ich es mir bisher nicht. Die Luft riecht, als würden Berge von Wunderkerzen abgebrannt. In meiner Aufregung rutsche ich von einer Leitersprosse ab und lande mit dem Hosenboden auf dem Holzboden des Speichers.

»Mann Gottes«, rufe ich Abend zu, »was Sie für Feuerwerk halten, kündigt erst das richtige Feuerwerk an! Wir stehen unmittelbar vor einem neuen Angriff! Machen wir, dass wir in den Keller kommen!«

Abend schaut mich entgeistert an. »Wieso denn ein weiterer Angriff? Es ist doch gerade erst vorbei.« Er blickt aus dem Fenster und schüttelt den Kopf.

Ein dünner Sirenenton meldet von weit weg tatsächlich Fliegeralarm. Die Behörden scheinen keinerlei Kontrolle mehr über die Lage zu haben. Ich steige die Treppe hinab und finde Carola im Türrahmen stehen.

»Jakob, ich glaube, ich höre wieder Alarm.«

»Ja, die Christbäume stehen schon am Himmel. Ich habe es selbst gesehen. Dies ist kein normaler Nachtangriff mehr, ich glaube, dass es jetzt ans Eingemachte geht!«

Carola ergreift schweigend den Rucksack. »Warum wird denn nicht früh genug Alarm gegeben?«

»Geht wohl nicht. Vielleicht fahren sie mit Handsirenen herum. Kann ja sein, dass überall der Strom fehlt.«

Wir klopfen laut an die Wohnungstür von Frau Steinmetz und rufen: »Alarm! Wachen Sie auf! Es ist Alarm!«

Sie öffnet die Tür und ist wie wir ebenfalls vollständig angezogen. Offenbar hat niemand Schlaf gefunden. Die Haare fallen ihr ins Gesicht und sie spricht mehr zu sich selbst: »Was machen wir bloß, wo doch unser Keller vorhin beschädigt worden ist?«

Stimmt, habe ich gar nicht mehr dran gedacht. Ich schaue Carola an, denn sie zieht meine Hand zu sich.

»Ich bleibe nicht hier, Jakob. Ein zweites Mal geht das nicht gut, das fühle ich. Lass uns in den Judenkeller in der Zeughausstraße oder in der Güntzstraße gehen. Da gibt es sogar zwei. Es liegt ganz in der Nähe.«

»Möchtest du nicht lieber ins Albertinum?«, frage ich Carola. »Meine Haut ist eh keinen Pfifferling mehr wert, du solltest besser an dich denken und im Albertinum ist es bestimmt sicherer.«

Carola betrachtet mich wie man einen blödsinnigen Kretin betrachtet. Klar, sie weiß ja nichts von dem Brief und dem kommenden Freitag. Was bedeuten mir denn die paar Stunden Aufschub?

»Also hör mal, Jakob. Nein, wenn, dann soll es uns zusammen erwischen«, antwortet sie und klopft, bevor wir hinuntereilen, bei Frau Bleibtreu und ruft die Warnung durch die geschlossene Wohnungstür. Wir erhalten keine Reaktion aus der Wohnung und ich muss mich beeilen, Carola zu folgen, denn ich trage heute den Rucksack. Und Carola braucht ihn doch noch.

Die Straße zeigt sich durch Brände und die Magnesiumfackeln taghell erleuchtet. Das milchige Licht erinnert an Friedenszeiten, als nachts die Gaslaternen brannten. In dem bewölkten Himmel spiegelt sich das Licht der Brände vom anderen Elbufer wider. Der Sturm hat hier unten auf der Straße nicht nachgelassen. Es tost und braust wie ein Orkan, der im Winter über die Nordsee fegt. Dass Wind an allem Möglichen mit einer solchen Lautstärke zerrt, hätte ich mir nie vorstellen können. Oben haben wir davon nichts bemerkt.

Wir überqueren den Neumarkt, biegen in die Rampische Straße, ziehen am Polizeipräsidium vorbei und dann links zum Zeughausplatz. Dort steht selbst während der Nachtangriffe eine Wache. Auch eine Aufgabe im Bombenhagel. Ob solch ein blinder militärischer Gehorsam anderswo auf der Welt ähnliche idiotische Blüten treibt?

Wir erreichen die rechte Haustür des vorderen Hauses der Zeughausstraße, in dem der Arierkeller liegt. Durch einen Durchgang gelangt man in den Hofbereich, wo sich der Judenkeller befindet. Carola möchte unbedingt mit mir zusammenbleiben. Sie als Arierin darf den Judenkeller benutzen. Würde man mich hingegen im Arierkeller aufgreifen, wäre es ein todsicheres Verbrechen. Ich schiebe gerade die Haustür auf, um Carola den Vortritt zu lassen, als mich eine unsichtbare Faust besinnungslos schlägt.

13.

Ich erwache auf dem Rücken liegend und bemühe mich, von dem Sog der Luft nicht einfach über den Straßenbelag weggezogen zu werden. Ich mache mich ganz steif und kralle die Finger in den Boden. Was war nur geschehen? Irgendetwas hat mich umgehauen. Wenn ich richtig kombiniere, hat mich der Sog infolge eines sehr nahen Einschlags zurück auf die Straße gezerrt. Ich habe zwar keine detaillierte Erinnerung, aber ich muss ganz offensichtlich gestolpert und auf den rauen Straßenbelag gefallen sein. Der Rucksack hat wohl die Heftigkeit des Sturzes gemildert, nur meine Schulter schmerzt und die Hände sind aufgeschürft. Mein Hut liegt einige Meter neben mir unter einer steinernen Platte. Ich krieche an den Boden gedrückt hin und als ich ihn aufhebe, fällt mein Blick auf den Zeughausplatz und die lange Mauer zwischen den Häusern, die jetzt an einigen Stellen durchbrochen ist. Aber weder von dem Posten, noch von der schweren Eisentür, die er bewacht hatte, ist eine Spur zu erkennen. Na ja, der Held hat seine Pflicht erfüllt. Schön für sein Ehrgefühl, zerfetzt im Traum von heldisch herrlichen Zeiten, wie sie den Jungs versprochen werden. Sonderbar, denke ich, während ich unter dem Sturm zurück zum Zeughaus zu kriechen versuche, mein Mitleid bewegt sich in ziemlich engen Grenzen. Ein Pferdegespann rast vom Sturm geschoben an mir vorbei, obwohl die zwei Tiere sich krampfhaft zu wehren versuchen und verschwindet dann in einer der weißglühend brennenden Ruinen.

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