Werner Koschan - Ganz für sich allein

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In Dresden während der Angriffe vom 13.02.1945 bittet ein Sterbender den Halbjuden Jakon Löwenthal, der bisher durch seine Ehefrau geschützt war und an dem Tag erfahren hat, dass er noch diese Woche ins Gas muss, seine Wertsachen zur Familie nach München zu bringen. Die schier unmögliche Reise Jakobs und seiner Frau ab dem 13.02.1945 quer durch Nazideutschland unter zahlreichen lebensgefährlichen Abenteuern beginnt. Er trifft auf fanatische Nazis, einfache Menschen, Zwangsarbeiter unter unaufhörlichen Angriffen der Alliierten und zahlreichen Rückschlägen im Angesicht des Todes.

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Der Brand ist gelöscht und wir begeben uns zurück in den Schutzraum. Das Fenster zur Straße ist mit feuchten Tüchern verhängt. Koslowski verzieht die Lippen und zuckt leicht mit den Schultern, während er die Tür schließt. Ich nicke ihm aufmunternd zu. Er kann ja schließlich nichts für unsere Lage.

Die Einschläge wandern endlich weiter und wir atmen hörbar aus. Langsam werden die verängstigten Menschen ruhiger.

»Sollen wir nach draußen? Vielleicht ist es vorbei. Die können ja nicht ewig über uns hin und her fliegen«, lässt jemand verlauten. Die Ersten verlassen den Keller. Mein Zeitgefühl hat sich immer noch nicht wieder eingestellt. Carola nimmt meine Hand und ich folge ihr die Kellertreppe hinauf. Durch die Fenster der Haustür dringt Licht, so hell, als würde die Sonne strahlend vom wolkenlosen Himmel scheinen. Sonderbar, denke ich, als jemand die Tür öffnet. Gleißende Helligkeit schlägt uns entgegen. Wir treten dessen ungeachtet auf die Schlossstraße hinaus und schauen auf unser Haus, ob es auch brennt. Aber offensichtlich sind nur ein paar Fensterscheiben eingedrückt.

»Wir haben anscheinend Glück, scheint kaum was abgekriegt zu haben«, sagt Carola. Ich sehe sie an und nicke. Als mein Blick über ihre Schulter hinweg die Schlossstraße am Altmarkt vorbeiwandert, bemerke ich, dass hinter dem Altmarkt die Prager Straße zu beiden Seiten wie ein Glutofen brennt. Der Himmel ist von dichten Brandschwaden verhangen, die Helligkeit kommt von der brennenden Stadt. Es stinkt penetrant nach Säure und Feuer.

Wie durch einen Schleier höre ich von weither ein paar Sirenen Entwarnung melden. In unserer direkten Umgebung schweigen die Sirenen. Viele sind wohl nicht mehr in Betrieb.

»Vielleicht funktionieren nur die Handsirenen«, vermutet ein vorbeihastendes Pärchen.

Wir laufen am Schloss vorbei, das ebenfalls unversehrt wirkt und ich schaue zur Elbe. Dort brennt es lichterloh. Es sind nicht etwa einzelne Feuer auszumachen, sondern es brennt anscheinend überall. Wie in einem überdimensionalen Lagerfeuer. Und ein sonderbarer Sturm tost durch die Straßen. Dieses Geräusch bemerke ich erst jetzt, obwohl es ungeheuerlich laut ist.

Wir wenden uns wieder der Schlossstraße zu. Auch aus diesem Blickwinkel und dieser Entfernung scheint unser Haus unbeschädigt. Wir entdecken keine Flammen aus dem Dachstuhl, aber betreten wollen wir es lieber noch nicht. Man hat schon einiges über Bomben mit Zeitzündern gehört. Erst mal zum Altmarkt gehen und schauen, was dort übrig geblieben ist, erscheint uns sicherer. Wir passieren das Haus Nummer 26, ein mehrstöckiges schmales Wohnhaus. Es gleicht einem Hochofen, in den man kräftig Sauerstoff bläst, um die Hitze zu erhöhen. Wie in einer Stahlhütte, um Stahl zu produzieren. Nur hier wird nichts produziert, sondern vernichtet. Aus dem Keller unter dem Ofen wird niemand mehr herauskommen. An Löschen ist nicht zu denken, zumal weit und breit nicht die geringste Spur etwaiger Löschtätigkeiten zu bemerken ist. Somit ist es nur eine Frage der Zeit, wann die Nachbarhäuser ebenfalls Feuer fangen werden.

Wir laufen staunend in Richtung Altmarkt. Niemals zuvor hatte ich bemerkt, dass Feuer so laut brennt. Es tost und braust durch die Häuser und Straßen. Manche brennende Ruine wirkt wie ein Schornstein, der die Luft vom Boden saugt und durch die brennenden Häusergerippe prasselnd in den Himmel herausschießt. Auf den Straßen liegen Scherben, Mauerstücke, Steine und jede Menge Holzbalken und Bretter. Leichen kann ich bis jetzt keine entdecken, die liegen sicherlich in den brennenden Trümmern. Wir passieren den Altmarkt und machen ein paar Schritte in die Seestraße hinein. Wegen der Hitze ist an ein Weitergehen nicht mehr zu denken. Die Prager Straße, unsere prächtige Einkaufsstraße mit den vielen Geschäften, wirkt wie ein Höllenschlund. Hitze und Brandgeruch wiegen zentnerschwer und drücken so unerträglich, dass wir lieber nach Hause umkehren.

Die Gesichter der Menschen, denen wir begegnen, offenbaren maßloses Entsetzen. Wieso jetzt noch ein Angriff auf Dresden? Seit Ende Januar hatte sich gerüchteweise herumgesprochen, dass die Rote Armee nicht mehr weit vor Berlin stand und dass die Russen auch unserer Stadt unaufhaltsam näher kamen. Die Hoffnung hatte sich durchgesetzt, dass Angriffe auf Dresden wohl kaum zu erwarten waren. Hier war doch zu unserem Glück nichts Kriegswichtiges zu holen, hatten wir gemeint.

11.

Im Treppenhaus zu unserer Wohnung sind die Fenster eingedrückt. Putz, Wandkacheln und zerbrochene Glasscheiben liegen auf der Treppe. Von jeder einzelnen Stufe, die wir hinaufsteigen, schiebe ich die Scherben mit dem Schuh beiseite, um weiter hinaufzugelangen.

Unsere Wohnungstür ist aus der oberen Türangel gesprungen und hängt nun schief im Rahmen. Lediglich im Schlafzimmer ist eines der beiden Fenster absolut unbeschädigt geblieben. Vom Küchenfenster hängt nur der Rahmen im Mauerwerk, das Fenster ist vom Luftdruck eingedrückt. Die Stühle liegen umgeworfen am Boden. Die Regale sind von der Wand gerissen. Die wenigen Vorräte liegen verstreut am Boden. Das gute Graubrot von Bäckermeister Ehrhardt hat sich auf eine große Scherbe der zerbrochenen Steingutschüssel gespießt. Die Verdunkelungen hängen zerfetzt am Rahmen. Im Wohnzimmer sind sogar die Möbel vom Luftdruck verrutscht, was ein wenig komisch wirkt. Das Sofa steht quer mitten im Raum und der Tisch liegt auf der Platte. Ich drehe die Lichtschalter. Fehlanzeige. Selbst unser sonst stetig tropfender Wasserhahn über der Spüle in der Küche hängt trocken aus der Wand. Die Wohnungstür hängen wir wieder in die Angeln zurück. Sie lässt sich noch schließen. Na also.

Ich steige die Treppe zum Speicher unter dem Dachstuhl hinauf, um mich zu vergewissern, dass dort auch wirklich kein Feuer oder vielleicht sogar ein Blindgänger zu entdecken ist.

Der Speicher dient als Trockenraum, und ziemlich hoch unter dem Giebel sind auf jeder Seite kleine Fenster eingebaut, welche man kippen kann, um zu lüften. Mit einer Holzleiter kann man zu den Fenstern gelangen. Ich stelle die Leiter an ein Fenster zur Seite der Schlossstraße, steige hinauf, entriegele das Fensterchen und klappe es auf. Man hat dort einen recht großzügigen Blick über Dresden, der nun eher gespenstisch wirkt. Von hier oben scheint es, als brenne die ganze Stadt, nicht nur einzelne Häuser. Am Altmarkt wird tatsächlich gelöscht. Lächerliche Sisyphusarbeit. Denn kaum wandert der Wasserstrahl ein paar Meter weiter, brennt die soeben gelöschte Partie sofort lodernd hoch. Die Löscharbeiten können aber sicherlich insoweit nützen, damit das Feuer nicht auf die unversehrten Nachbarhäuser übergreifen kann, nehme ich an.

Ich muss aus einem inneren Zwang heraus unbedingt auf der Seite Sporergasse hinausschauen. Ebenfalls ein Abbild der Hölle. Otto Dix gilt als entartet, weil er den militärischen Irrsinn so grausig gemalt hatte. Das, was um mich herum wahrhaftig geschieht, wirkt noch viel entarteter. Wie mag wohl das Inferno für die Besatzungen der Bomberflugzeuge anmuten? Wozu Menschen kaltschnäuzig in der Lage sind! Das ist doch entartet! Entartete Verbrecher sind sie samt und sonders, diese Militärs und Politiker, egal, welcher Nation sie angehören. Hier geht eine ganze Stadt voller Kultur sinnlos zugrunde, denke ich. Und Carola hat recht, wir sind es selbst schuld!

In der direkten Umgebung entdecke ich keine Feuer. Demnach scheint mir ein Übergriff der Flammen auf unser Haus wenig wahrscheinlich. Unser Judenhaus hat wohl unglaublich viel Glück gehabt. Wenn das nichts bedeutet? Ich steige hinab in unsere Wohnung. Carola hat zwischenzeitlich begonnen, in der Küche aufzuräumen.

Wir stellen die Stühle wieder auf die Beine. Carola zündet eine Kerze an und stellt sie auf den Tisch. Im Badezimmer halten wir stets zwei Eimer Wasser bereit. Nun trinken wir dieses kalte Wasser, das nach Staub schmeckt und essen das trockene Brot, das ich so gut wie möglich von Steingutsplittern befreit habe.

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